loewe03 hat geschrieben:@Heiner,
Zum Thema Zwillinge kann ich evtl. auch etwas beitragen. Ich wohne in einem Ort mit auffällig vielen Zwillingegeburten.
Ein Junge wäre Zwilling geworden, wäre sein Geschwister nicht im Mutterleib gestorben. Dieser Junge ist auffällig begabt, was wohl die These bestätigen könnte. Dieser Junge ist ein Erstgeborener.
Dann haben wir hier extrem viele Zwillinge, die zwischen 12 und 1 Woche zu früh geboren worden.
Die zweitgeborenen Kinder, die 12 Wochen zu früh waren, haben große motorische und sprachliche Probleme. Stand etwa: 6 Monate zurück.
Die zweitgeborenen Kinder, die 8 Wochen zu früh waren, sind motorisch zeitverzögert (3-4Monate) und sprachlich im Rahmen des Durchschnitts.
Die erstgeborenen Kinder, die 7 Wochen zu früh sind, sind motorisch und sprachlich zurück gewesen und wirken jetzt hyperaktiv.
Die erstgeborenen Kinder, die 6 Wochen zu früh sind, sind motorisch weiter als der Durchschnitt und sprachlich genauso fit, wie Normalos.
Die zweitgeborenen Kinder, die 4 Wochen zu früh sind, sind motorisch wie der Durchschnitt, aber sprachlich weiter.
Die zweitgeborenen Kinder, die 1 Woche zu früh waren, sind motorisch und sprachlich etwas hinterher.
Außer der Junge, dem das Geschwister in der Schwangerschaft gestorben ist, entwickeln sich scheinbar alle durchschnittlich.
Ich denke, dass viel damit zu tun hat, wie intensiv die Mutter mit dem Kind spricht und wie frei es sich motorisch entwickeln kann.
Das ist ja gerade, in jeder Statistik (auch wenn sie, wie in diesen Fall, auf Daten von 250.000 Personen beruht) finden sich solche Abweichungen, die werden dann jedoch, wenn sie nicht Gegenstand der wissenschaftlichen Arbeit sind, wenn überhaupt dann nur am Rande erwähnt. Mich ärgert das ja auch immer, weil ich eben durch und durch Randgruppe bin, aber man muss den Forschern dann halt auch zu Gute halten, das es für sie auch umso schwieriger wird je kleiner die zu beobachtenden Gruppen werden.
loewe03 hat geschrieben:
Mich würde trotzdem einmal interessieren, wieso die kleineren Geschwisterweniger intelligent sein sollen. Dass sie es ja anhand der Studie anscheinend sind, kann man ja so hinnehmen, aber die Bergründung würde mich interessieren.
Hier in dieser Studie wird ja dann gemutmaßt, es läge an der "Lehrerrolle" die ältere Geschwister quasi zwangsläufig gegenüber ihren jüngeren Geschwistern haben, aber das ist halt nur eine Vermutung.
loewe03 hat geschrieben:
Und noch eine ketzerische Frage (bitte nicht übel nehmen):
Und warum könnte man dann nicht sofort die Erstgeborenen zum Gymnasium schicken und die Zweitgeborenen für uns arbeiten lassen?
LG loewe
Das werde ich meiner Schwester erzählen, die wird das nämlich genau andersherum sehen, denn sie hält sich (und ist sie letztlich objektiv gesehen auch) für sehr fleißig und mich hält sie für einen faulen Hund, bei dem sie so gar nicht verstehen kann, das der mit so wenig Aufwand gleich gute, oder gar bessere Ergebnisse erzielt, was sie regelmäßig so richtig (wenn auch liebevoll) auf die Palme bringt
Liebe Grüße
Heiner