Hochbegabung?

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
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Luma1
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Registriert: Sa 5. Jan 2013, 00:10

Hochbegabung?

Beitrag von Luma1 »

Hallo zusammen,

es geht um meinen Sohn der 21 Monate ist. Ich werde ständig darauf angesprochen das mein Sohn nicht normal sein soll weil der schon so weit ist. Die denken alle er wäre 3 Jahre. Auch ein paar Erzieher sind dabei im Bekanntenkreis. Ich soll ihn doch mal auf eine Hochbegabung testen lassen wenn das möglich ist. Es gibt aber auch Leute die meinen ich soll meinem Sohn nicht so viel beibringen!? Hallo? Gehts noch? Das bringt der sich selber bei oder fragt mich ständig was das oder das ist. Soll ich da sagen nein mein Schatz das kann ich dir nicht sagen sonst wirst du zu schlau? So langsam nervt das schon, da viele sagen da kommt der kleine Klugscheißer. Grund für solche und viele andere Kommentare sind unter anderem der Wortschatz von meinem Spatz. Der lag als er 1,5 Jahre alt war schon bei 400 Wörter min. Kam da nicht ganz mit, der plappert alles nach und zwar perfekt nicht in Babysprache. Deutsch und Italienisch und Enlisch wegen ein paar Kinderliedern. Habe mal aus Spaß in seinem Tagebuch eine Liste gemacht. Aber bei 700 hatte ich dann auch keine Lust mehr ;-) Und das war vor 3 Monaten. Er kann schon bis 20 zählen, kennt zig Lieder (Deutsch und Italienisch) auswengig und kann sie mitsingen. Habe früh mit ihm immer viele Bilderbücher und Wimmelbücher geschaut auch heute noch sehr viel, das liebt er total und bekommt nie genug. Er wollte immer alles wissen und kennt da auch schon alle Tiere etc. Und das sind nicht wenige Bücher über 26. Er redet sehr viel und kann Abends nicht abschalten. Ich weiss auch nicht warum, habe schon alles mögliche versucht. Er fragt nach jedem Familienmitglied und Freunden und das sind verdammt viele. Er will dann immer wissen wo die sind und was die machen. Und dann erzählt der mir was er noch machen will, welche Lieder ich mit ihm singen soll und lauter solche Sachen. Das dauert dann locker 2 Stunden bis der mal aufhört zu plappern und schläft. Echt anstrengend.Vielleicht habt ihr da ja auch Tipps. Hab schon vor ihn nächste Woche im Turnverein anzumelden vielleicht wird der dann mal müde ;-) Tja er will auch alles alleine machen, spielt nur mit älteren Kindern usw. Weiss aber nicht ob ich ihn testen soll. Habe mich mal über HB erkundigt und das passt schon alles aber es gibt ja auch Kinder die normal sind und sehr schlau. Und so ein Test ist auch sehr teuer, wenn man dann noch alleinerziehend ist hat man da schon andere Prioritäten. Gibt es denn nicht eine Möglichkeit erst mit so einer Beratungsstelle zu sprechen ob das überhaupt Sinn macht mit einem Test? Ich meine die Erzieherinnen sind ja auch keine Experten und die anderen schon gar nicht. Ab nächsten Jahr hoffe ich auf einen Platz im Kindergarten das will ich auf jeden Fall abwarten bis ich überhaupt so einen Test machen würde. Was meint ihr denn dazu?

Viele Grüße
luma
Paulina07
Dauergast
Beiträge: 209
Registriert: Mo 19. Mär 2012, 19:50

Re: Hochbegabung?

Beitrag von Paulina07 »

Hallo Luma,

nachdem dir noch niemand geantwortet hat fange ich einfach mal an. :-)
Aufgeweckt ist dein Kleiner doch ganz klar, ich denke, das weißt du ja auch selbst, man vergleicht ja doch mit anderen Kindern irgendwie. :-)
Leute, die dir raten, einem noch nicht einmal 2-Jährigen nicht soviel beizubringen brauchst du nicht sonderlich ernst nehmen, auch das wirst du selbst wissen. ;-)
Ein Test in dem Alter ist eine ziemlich unseriöse Sache und zudem - was glaubst du bringt er dir?
Ich denke, dein eigentliches Problem liegt doch in seiner etwas fordernder Weise, oder?
Das solltest du angehen.
Ansonsten sei stolz auf deinen Kleinen (ich wette das bist du auch ;) ) versuche ihm einfach das zu geben, was er braucht.

Liebe Grüße.
Paulina
Luma1
Beiträge: 5
Registriert: Sa 5. Jan 2013, 00:10

Re: Hochbegabung?

Beitrag von Luma1 »

Hallo Paulina,

ich würde den Test auch erst später machen, jetzt finde ich das auch noch zu früh. Bringen würde er vielleicht etwas um zu wissen wo ich ran bin. Also um zu wissen wie ich richtig Unterstützen und Fördern kann. Ist ja glaube ich auch bei vielen HB Kinder anders wenn das tatsächlich der Fall sein sollte. Ich weiß bei manchmal nicht so recht wie ich in bestimmten Situationen umgehen soll. Extrem auch mit dem Schlafenlegen. Hab schon alles möglichen Versucht, aber irgendwie braucht er Stunden um abzuschalten. Und es bringt ja auch nix wenn ich mich schon um 5 mit ihm ins Bett lege damit er um halb acht mal schläft. Ich hoffe einfach wenn ich weiß woran ich bin kann ich mir in diversen Gruppen etc. Anregungen und Tipps holen von Müttern oder Experten die das auch kennen. Er ist schon extrem Fordernd und auch provozierend. Habe hier aber auch schon ein paar Hilfreiche Beiträge gefunden mit Tipps. Das eine oder andere versuche ich gerade umzusetzen, denn im Moment hört der kleine Stinker überhaupt nicht.


Viele Grüße
Luma
Anja1972
Beiträge: 30
Registriert: So 3. Feb 2013, 13:34

Re: Hochbegabung?

Beitrag von Anja1972 »

Hallo Paulina,
das mit dem Einschlafen kenne ich. So verhielt mein Sohn sich immer in der Sommerzeit. In der Winterzeit schläft er erstaunlicherweise immer gut ein. Ich selbst habe es so eingeführt, dass Fragen stellen und Reden vor dem Schlafen gehen immer in Ordnung ist, aber wenn man im Bett liegt, die Geschichte gelesen hat, sich einen bestimmten Zeitraum (ich mache es häufig vom Müdigkeitsgrad meines Sohnes abhängig, wie lang der Zeitraum ist) unterhalten, dann Gute Nacht und ein Kuss. Mehr ist nicht drin. Ich bleibe dann solange liegen, bis er eingeschlafen ist. Möchte er weiter reden, antworte ich entweder mit psst, es ist schlafenszeit, oder auch gar nicht (Wenn ich das vorher angekündigt habe). Nun ist aber gerade Winterzeit, also noch leicht zu handhaben. Er sagt bereits, dass es ja noch nicht dunkel sei, und daher keine Zeit zum schlafen. (Mein Sohn ist angeblich nie müde, wacht aber sogar nach 10 - 11 Stunden Schlaf hundemüde auf). Ich denke, einfach den Zeitraum des Redens begrenzen, und dies konsequent durchziehen.

Viele Grüße
Anja
Kleinniedlich
Beiträge: 1
Registriert: Mo 4. Feb 2013, 13:19

Re: Hochbegabung?

Beitrag von Kleinniedlich »

Hallo,
es tut so gut zu lesen, dass wir nicht alleine sind und dennoch sind da so viele Fragen. Unsere Kleine (25 Monate) hat mit 1/2 Jahr angefangen zu sprechen und dementsprechend jetzt auch einen großen Wortschatz und spricht 5 Wortsätze. Sie zählt Mengenerfassend bis 10, kann alle Farben, singt unzählige Lieder mit (sie kann z.B. alle Strophen von "Hänschen klein" auswendig ohne dass die Musik läuft) und kann erste Bücher auswendig. Memory, Fädelraupe, Logico - spielt sie gerne. Auch sie braucht ständig "geistiges Futter". Bei der U7 im vergangenen Monat sagte unsere Ki-Ärztin dazu "ein tolles Mädchen" - nicht mehr und nicht weniger. Jedoch werde ich nun auch oft von anderen angesprochen, ob sie nicht "hochbegabt" ist. Der Gedanke macht mir allerdings eher Angst.
Denn neben den hervorragenden kognitiven Leistungen, die unsere Maus bringt, haben wir ein großes Problem: das Sozialverhalten gegenüber Gleichaltrigen. Sie kann nicht oder nur bei wenigen Kindern akzeptieren, dass diese nicht "so weit" sind, schupst oder petzt sie dann auch, wenn es ihr zu langweilig ist. Ein Beispiel: sie trifft ein Mädchen im gleichen Alter und sagt "Hallo". dieses antwortet nicht. Unsere Maus sagt noch 2x "Hallo", danach "du sollst auch Hallo sagen". Als das Mädchen noch immer nicht antwortet, stößt unsere sie zu Boden. Auch kann sie bei einem Jungen im Bekanntenkreis nicht verstehen, dass er mit 18 Monaten noch nicht läuft, will ihm immer aufhelfen und da das nicht geht, petzt sie ihn. :roll: Peinlich! Sie spielt lieber mit größeren Kindern. Im Mai wird sie in den Kindergarten gehen (mit knapp 2 1/2), davor habe ich jetzt schon Angst. Was ist, wenn sie dort keinen Anschluss findet und sich total unterfordert fühlt? Ach ja, das Einschlafen am Abend klappt nun wieder gut.
sinus
Dauergast
Beiträge: 1318
Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: Hochbegabung?

Beitrag von sinus »

@Kleinniedlich
Sozialverhalten hat viel mit Erfahrung zu tun und ist ein Lernprozess, wo der IQ wohl eine eher untergeordnete Rolle spielen mag.
Wenn du es ihr immer wieder erklärst, wird sie irgendwann verstehen, dass kleinere/andere eben manche Dinge (noch) nicht können.

Meine Tochter hat bis vor kurzem alle jüngeren Kinder total gemieden. Die sind ihr zu unberechenbar.
Einmal hat sie ein Kind, das gerade erst laufen konnte, etwas unsanft beiseite geschoben und es ist direkt umgeplumpst und hat sich weh getan. Da ist sie sehr erschrocken und hat sich dann gar nicht mehr an das Kind ran getraut.
Inzwischen (sie ist grad vier geworden), kann sie aber damit umgehen und geht den Kleinen entweder aus dem Weg oder versucht sie, auf der passenden Ebene und rücksichtsvoll einzubeziehen. (Letzteres erst seit kurzem, das hat sie sicher in der Kita anhand von Vorbildern und mit zunehmender Reife gelernt.)

Also da würde ich mir jetzt weniger Sorgen drum machen, andere in dem Alter hauen, beißen, schreien und wüten auch.
Und das "petzen" ist auch völlig normal. In dem Alter ist es den Kindern noch sehr wichtig, dass alles nach Regeln verläuft und wenn etwas anders läuft als erwartet, bei den Erwachsenen nach Erklärungen dafür zu suchen, ist doch toll!
Das Bewusstsein dafür, wann petzen angemessen ist und wann nicht, ist sicher allerfrühestens im Vorschulalter zu erwarten.
Sich entsprechend in einen anderen hineinzuversetzen und die Konsequenzen abzusehen bzw für sich selbst zu ziehen ist echt viel zu viel verlangt in dem Alter!!!
Selbst wenn das Kind noch so klug ist - auf sozialer Ebene sollte man sie nicht überschätzen. Wie gesagt : da brauchts viel Erfahrung!

Ansonsten rate ich zu Gelassenheit, was du beschreibst konnte meine in dem Alter auch.
Inzwischen, mit vier, ist sie meiner Einschätzung nach weniger "auffällig" unter ihresgleichen. Bzw nur noch in Teilbereichen.
Jedenfalls ist sie in der Kita gut integriert und beliebt, weil ausgleichend und wegen ihres Strebens nach Gerechtigkeit.
In der Kita gibt es sicher erstmal genug "Stoff" für sie zum lernen. Eben vor allem auch auf sozialer Ebene: Gruppendynamik, die Regeln in der Kita, die Regeln der Kinder untereinander etc.
Ich denke, gleich am Anfang wird sie nicht gleich unterfordert sein.
Meine Tochter hat jetzt (trotz fast eineinhalb Jahren Krippeerfahrung vorher) gut ein Jahr gebraucht, um sich im Kiga richtig einzuleben und ihren Platz zu finden.
Bisher geht sie gern. (Es ist allerdings auch eine altersgemischte Gruppe)

Ich denke, in dem Alter bringt es noch nicht viel, gleich an "Hochbegabung" zu denken und es besteht evtl. die Gefahr, übers Ziel hinaus zu schießen.
Nehmt sie, wie sie ist, klug und fix. Und man kriegt doch als Eltern ganz gut mit, was sie fordern und brauchen.

:)

PS: Noch ein nettes Petz-Zitat meiner Tochter aus der Kita, da war sie etwa dreieinhalb: "Frau XY, die Jungs schmeißen im Bad mit Kämmen! Und ich hab aus Versehen mitgemacht. Aber nur ganz kurz..."
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
rayaofwakefield
Dauergast
Beiträge: 54
Registriert: Do 9. Feb 2012, 13:52

Re: Hochbegabung?

Beitrag von rayaofwakefield »

Wenn man wirklich Hilfe braucht (so wie wir, weil wir das Problem mit dem Kiga hatten und einfach nicht mehr weiterwussten), kann man sich an die Entwicklungsdiagnostik wenden. In meinem Thread (Begabung?) hab ich eh beschrieben, wie es uns ergangen ist, bzw. was da jetzt mit Junior gemacht wurde. Er vermisst eh schon die "Spielstunden" mit der Psychologin und zuhause verlangt er sehr viel Aufmerksamkeit. Für uns stand nie ein Test im Vordergrund, in erster Linie haben wir einfach Hilfe gesucht, für den Umgang mit ihm, zur Suche des passenden Kigas, etc. Die haben wir auch bekommen und er wird dort auch weiterhin betreut, wenn wir Hilfe dann zum Schuleinstieg benötigen sollten.
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