geht der Kleine die gleiche Richtung??

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
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luisa07
Beiträge: 33
Registriert: Fr 16. Jul 2010, 09:40

geht der Kleine die gleiche Richtung??

Beitrag von luisa07 »

Wir haben ein 5,5-jähriges Mädchen welches hochbegabt getestet ist. Sie hat einen kleinen Bruder (3 Jahre). Ich fand ihn bisher immer "normal", da er sich völlig anders als seine Schwester entwickelt.
Er war ein sehr ruhiges Baby und hat viel geschlafen (das tut er auch heute noch, macht regelmäßig 1,5 Stunden Mittagsschlaf), spricht bisher kaum und wenig grammatikalisch, kann aber alle Worte und kennt sich in Autos (kennt alle Marken) und Tieren gut aus (hat ihm seine Schwester beigebracht). Er malt außer einer Sonne (nach Aufforderung) nichts. Fängt aber nun an Worte zu schreiben :shock: , kennt die Buchstaben (die ersten hat er mit 2 ,5 Jahren benannt) und kann im Bereich bis 5 gut rechnen. Was ihn von seiner Schwester extrem unterscheidet ist seine Ruhe mit der er Dinge angeht. Er probiert einfach so lange bis es klappt. Seine Schwester schmeißt nach dem 1. Versuch alles hin. Auch die Auffälligkeiten die uns zur Testung seiner Schwester brachten zeigt er gar nicht. Er wirkt in manchen Dingen fast reifer wie sie.
Der "Tester" meiner Tochter sagte uns damals schon wir sollten ihn im Auge behalten, aber ich war/bin immer der Meinung er ist ganz anders.
Das er nun anfängt zu schreiben und buchstabieren erschreckt mich doch. Wie oft kommt das wirklich innerhalb einer Familie vor?

LG
PippiL.
Dauergast
Beiträge: 172
Registriert: Sa 4. Sep 2010, 20:53

Re: geht der Kleine die gleiche Richtung??

Beitrag von PippiL. »

Hallo,

ich habe leider nur ein Kind, deshalb kann ich Dir dazu wenig erzählen. Unsere Beratungsstellenleiterin rät immer auch die anderen Geschwisterkinder im Auge zu behalten. Denn es kommt tatsächlich sehr oft vor. Ich selbst habe auf Familiennachmittagen unserer Gruppe schon viele betroffene Geschwister gesehen.

Eine Familie hat nur den jüngeren Bruder testen lassen. Das Mädchen schien unauffällig, nahm sich zurück, da der Junge viel Aufmerksamkeit seiner Eltern beanspruchte. Irgendwann wurde die Tochter dann doch getestet... Das Ergebnis fiel höher aus als beim Bruder.

Vielleicht nimmt sich hier der jüngere Bruder auch zurück.

Nur mal meine Idee...

LG
Mijal
Dauergast
Beiträge: 71
Registriert: So 9. Dez 2012, 18:59

Re: geht der Kleine die gleiche Richtung??

Beitrag von Mijal »

Ich kann hier leider nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen. Meine Kinder sind beide viel zu klein zum testen und dazu kommt, dass meine Große, wenn überhaupt ganz sicher keine typische HB ist. Obwohl sie im Kiga wegen sonderbarer Interessen (Detailliebe) und einem außerordentlichen Gedächtnis eher negativ auffiel (Erziehrin dachte an Hochbegabung und Autismus - was aber inzwischen vom Tisch ist).

Aber ich kenne zwei Fälle, bei denen getestet wurde und da gab es auch eine familiäre Häufung (Tante, Onkel, Cousine oder Geschwister) sind betroffen.

Ich behalte jetzt meinen Kleinen auch im Auge. Er und seine Schwester sind sich sehr ähnlich, haben beide viel geschrien, schlecht geschlafen, sich gelangweilt etc.
Aber sie haben ein gänzlich unterschiedliches Temperament. Man könnte sagen gegensätzlich. Die Große meidet jede Herausforderung und kann keinen Misserfolg ertragen, weshalb sie nur Dinge macht, die sie schon ewig kann und der Kleine stürmt drauflos und versucht alles was geht. Zur Zeit ist er 11 Monate, spricht ungefähr 5 Wörter (zumindest so, dass ich sie nachvollziehen und zuordnen kann) und versucht alles nachzuplappern, was er hört, klappt nur nicht so recht, weil die Mundmotorik oft nicht mitmacht (wird dann so ein Einheitsgebrabbel). Aber wenn die Große Tiger spielt und knurrt und faucht, macht er es sofort nach, wenn sie wie ne Schlangr zischt auch und Zungenschnalzen hat er sich schon vor Monaten von Opa abgeguckt. Nur wer kann schon sagen, ob "Ba" wirklich "Ball" heißen soll, oder "Aba" "aber"?

Also wenn deiner sowas eindeutiges wie Schreiben und Rechnen macht und ne hochbegabte Schwester hat würd ich mal davon ausgehen, dass er auch HB ist.
Paulina07
Dauergast
Beiträge: 209
Registriert: Mo 19. Mär 2012, 19:50

Re: geht der Kleine die gleiche Richtung??

Beitrag von Paulina07 »

Hallo Luisa,
ich freue mich riesig über deine Frage, da ich eine "große" hb-getestete Tochter habe (6 J.) und einen kleinen Sohn (knapp 20 Monate), bei dem ich nicht so recht durchsteige und eher denke, er ist ziemlich "normal" gestrickt.
Hatte mal überlegt einen Faden dazu zu eröffnen, aber wollte die Geduld der anderen Forumsmitglieder nicht überstrapazieren, frage eh soviel. :lol:
Ich kann dir nur sagen was ich hier so lese, und oft sind auch die Geschwisterkinder hb oder zumindest ziemlich clever und überdurchschnittlich intelligent.
Bei uns kann ich nichts außergewöhnliches beobachten, außer dass er gerade mal 2(!!!) Buchstaben erkennt (hat ihm seine Schwester beigebracht) und einen wahnsinnig starken Eigenwillen hat, den ich so von meiner Großen nicht kenne.
Warum erschreckt es dich denn dass er anfängt zu schreiben? Eigentlich ist das doch toll und wenn du ehrlich bist bist du doch sicher auch ein wenig stolz, oder nicht? ;)
Hat er es von seiner Schwester gelernt oder woher hat er das?
Meine beiden sind auch sehr unterschiedlich und im Prinzip genau so wie Mijal ihre beiden beschreibt. Die Große kann nichts ab was sie nicht sofort versteht, der Kleine bleibt am Ball.
Eine Freundin sagte mir mal, dass die kleineren Geschwister die Nischen bedienen die die Großen nicht ausfüllen - das kann ich zu 100% bestätigen, die 2 haben nicht viel gemeinsam.
Was ich z.B. fix und fertig macht ist dieses extreme Getrotze (inkl. dem klassischen Auf-den-Boden-werfen, rumkreischen, Hauen) - seine Schwester hatte nicht einmal eine Trotzphase bisher, geschweige denn irgendwelche Anstalten gemacht irgendwen zu hauen o.ä.
LG und viel Freude mit deinem Nachwuchs. :-)
luric
Beiträge: 40
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 15:12
Wohnort: AT-Salzburg

Re: geht der Kleine die gleiche Richtung??

Beitrag von luric »

bei uns ist es ähnlich.
der grosse (7) ist gestesteter hb'ler und war emotional immer ein "schwieriges" kind.
der kleine (3) rechnet und redet wie ein 6jähriger schulanfänger und ist viel fokussierter und ruhiger als der grosser bruder.

trotzdem denke ich, dass der ältere meiner söhne "höher begabt" ist, als der kleine. aber ich kann mich natürlich auch irren, da der grosse eine wahrnehmungsproblematik hat, die der kleine gsd nicht hat.
es gibt viele parallelen zwischen ihnen, aber in anderen bereichen sind sie völlig konträr.

ich werde es weiterhin genau beobachten und bin sehr gespannt, wie sich beide entwickeln.
2006: maxischlau vs. 2009: minischlau
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