ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
kleinClaudi
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Registriert: Mi 27. Nov 2013, 09:14

ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

Beitrag von kleinClaudi »

Hallo ihr Lieben,

ich bin total neu und auch erst letzte Woche mit dem
Thema in Berührung gekommen.

Unser Sohn ist jetzt 3 Jahre und 2 Monate alt.

Ich hatte ein Gespräch mit der Kindergartenleitung zwecks Kündigung ohne Kündigungsfrist.
Folgendes Problem besteht/bestand.
Wir sind umgezogen und so kam es, das wir dringend einen Kindergarten brauchten. Er ist alt, aber die Erzieher waren alle sehr nett und was ich toll fand, sie bieten
im Kindergarten Frühförderung an.
Jetzt war es so, das J. nach ca 2 Wochen aggressiv wurde, unausgeglichen war und immer sagte, es macht keinen Spaß, obwohl sein neuer bester Freund mit in die gleiche Gruppe geht.

Ich habe es dann der Leitung auch so gesagt, das
für J. die Förderung und Forderung fehlt und
ich in den letzten 3 Stunden nicht in der Lage
bin, die Zeit aus dem Kindergarten aufzuholen und auszugleichen. Ich sprach davon, das er auch mit Gesellschaftsspielen nicht auszugleichen ist und er einfach viel Bewegung und frische Luft braucht etc..

Dabei fiel von ihrer Seite das erste mal Hochbegabung. Ich meinte, das ist er nicht, dafür ist er zu normal und wir haben uns darauf geeinigt, das wir es einfach Talente nennen. nun lässt mich dieses Thema nicht mehr los.

ich blicke zurück.

er konnte mit 10 Monaten laufen
mit 12 Monaten wollte er Laufrad fahren, nahm sich immer die, die
vor der Krippe standen und versuchte es. Problem, er war einfach zu klein und 4 Räder wollte er einfach nicht. Mit 18 Monaten passte er endlich drauf und bekam sein Geburtstagsgeschenk eben paar Monate früher.
Krippe meinte, als er 25 Monate alt war, er müsste
in den Kindergarten, da er sich total langweilt. Allerdings ist dieses ja nicht so einfach und passte
mit unseren Arbeitszeiten nicht ( Krippe 7.30-18uhr, Kita 7.30-16).
er hatte zu dem Zeitpunkt wirklich Ausdauer und beschäftigte sich stundenlang damit, ein Blatt in kleine Schnipsel zu schneiden, mit Begeisterung.
Memory spielt er seit dem ersten Geburtstag,
Schwarzer Peter und UNO junior seit seinem zweiten. Neulich wollte er Mensch ärger dich nicht und Mühle spielen, hab's aber wg Abendessen nicht gemacht ( hätte ich mal testen können, ob er es kann).
zuordungsspiele muss man ihm nicht erklären ( Oma hat Puzzlespiele gekauft, einmal Farbe, einmal Gegenstände). er packte es aus, puzzelte und war in 10min fertig, ohne Erklärung und beide waren zusammen gemischt. soweit nichts besonderes, dachte ich. kann er eben. sportlich ist er wirklich sehr weit, schnell, will immer erster und bester sein. für mich auch nichts besonderes. er hat selten lange Freude an einem
Spiel, packt es aus, spielt es 2-3 mal und das war's. dachte, viell sind sie zu schwer oder er mag es einfach nicht. neuerdings hat er sich angewöhnt, seit dem
Kindergarten, ständig zu sagen, er kann es
nicht. das
nervt total, da man weiß, er kann es sehr gut. Malen mit Pinsel kann er auch sehr gut. Strichmännchen malte er bereits mit 2,5 Jahren.
sprechen kann er dafür nicht so gut ( Calle heißt Talle etc) wir haben es neulich während der Fahrt
zum Sport geübt. dann meinte er zu mir:" Mama, du hast es
mir jetzt 4 mal gesagt, du musst es
mir nicht mehr sagen."...ich dachte, es
stimmt, wir haben es 4 mal geübt und musste lachen.
rechts links kann er Super unterscheiden, fing er spontan
Bett an, mir zu zeigen, welche meiner Hände die rechte und die linke ist.

das war jetzt erstmal das grobe und ich finde es
nicht sonderlich, sondern einfach normal
und habe nie darüber nachgedacht.

Ihr kennt euch mit dem Thema sehr gut aus und
viell könnt ihr mir sagen, dass es alles normal ist.
sollte es wirklich darauf
hindeuten (glaube ich nicht) möchte ich ihn
natürlich auch fördern und fordern.
der neue Kindergarten scheint in dem Bezug auch einfach pfiffiger zu sein und mehr Anspruch an die Kinder zu stellen.
als ich dem Leiter der neuen Einrichtung dieses erzählte, meinte er nur, jedes Elternteil findet sein Kind normal.

auch beim googlen der Probleme im alten Kindergarten kam ich ständig auf
die hochbegabten- Seiten.

jetzt bin ich gespannt auf eure Meinung und freue mich auf antworten
kleinClaudi
Beiträge: 7
Registriert: Mi 27. Nov 2013, 09:14

Re: ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

Beitrag von kleinClaudi »

also eigentl geht unser Sohn sehr gerne in den Kindergarten, hat keine Probleme, sich einzufügen. nachdem er auf Grund einer op 3 Wochen Zuhause war, war er auch sehr schnell wieder der alte. in der Krippe sagten sie immer, er ist total ausgeglichen, nur sehr schnell gelangweilt.
uns wurde auch gesagt, das er sehr sozial ist, den kleinen immer den Nuckel hinterher trägt und aufpasst, das alles nach plan abläuft, sehr hilfsbereit und jeder mit ihm spielen will. das fanden die in der Krippe echt witzig, sie sagten, er hat eine Ausstrahlung, die Kinder anzieht. Also eher sehr unkompliziert.

das er mit iPhone und tv umgehen kann, sind wir selber Schuld. er war oft krank, oft in der Klinik und irgendwie muss man sie ja beschäftigen, wenn sie das Zimmer nicht verlassen dürfen. aber überall eine Sperre drin.

er war auch als Baby sehr aufgeweckt und wollte immer alles direkt alleine machen.

mit 2 Monaten habe ich gedacht, er sieht Geister ( man sagt ja, bis zum 4ten lj können Kinder sowas sehen ( Glaubenssache)), da er immer fixierte und total anfing zu lachen.

ich glaube auch nicht dran, das er es ist. wollte nur mal Meinungen hören
Bliss
Dauergast
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Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

Beitrag von Bliss »

Ist doch auch nicht wirklich wichtig, ob er es ist. Er scheint mehr Input und Aufmerksamkeit zu brauchen, ob er nun hochbegabt ist oder nicht. Und seine Bedürfnisse sollten berücksichtigt werden, auch wenn er nicht hb ist.
Mijal
Dauergast
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Registriert: So 9. Dez 2012, 18:59

Re: ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

Beitrag von Mijal »

Hallo kleinClaudi,

mit HB ist das leider nicht so einfach, da die Kinder ja alle sehr verschieden sein können. Sehr clever ist dein Kleiner sicher. Aber ob das HB ist, hab ich bei meiner Tochter auch noch nicht rausfinden können. Auch sie unterscheidet links und rechts, malte noch vor ihrem 3 Lebensjahr Kopffüssler und allerlei sonderbare Tiere (keine Strichmännchen), ist sehr schnell gelangweilt (der Kleine aber auch) usw. Auch wir fielen im Kiga auf wegen sehr schneller Auffassungsgabe, allerdings auch wegen ihrem Verhalten.
Es gibt nun viele HBs die völlig unentdeckt bleiben, weil sie sich gut anpassen können. Viele sind sozial sehr beliebt und geschickt - oder aber von beidem genau das Gegenteil - also eher Außenseiter oder Einzelgänger und sehr unangepasst. Perfektionismus ist typisch, eine gewisse Vorliebe für Ordnung und Struktur auch, kritisches Hinterfragen von allem und jedem (gerne auch von Autoritäten und Regeln), philosophische Fragen und natürlich frühes Schreiben, Lesen, Rechnen, puzzeln etc. Aber all sowas haben normale Kinder ja auch. Wenn man nicht grade ein Genie (IQ über 150) zuhause sitzen hat, kann es durchaus sein, dass man es gar nicht so merkt.

Aber wenn ihr keinerlei besondere Schwierigkeiten mit ihm habt, dann gebt ihm doch einfach was er braucht und holt das Thema erst wieder raus, wenn es vielleicht in der Schule wichtig wird.

Es ist übrigens sehr relativ, was "normal" ist. Mein bester Kumpel in Kindertagen hat immer mit einem Stöckchen gespielt und sich selber Geschichten erzählt, meine Schwester war dermaßen schusselig und verträumt, dass sie nie rechtzeitig ihre Stifte auf dem Tisch hatte und das halbe Diktat schon vorbei wart, wenn sie anfing und ich selber habe bereits im Krankenhaus extrem gefremdelt. Alles nicht ganz normal - aber wir sind normale Erwachsene geworden. Selbst wenn der Kleine HB ist - ist doch nicht schlimm - ist doch gut, oder eben normal.

Viel Spaß euch noch.

Mijal
kleinClaudi
Beiträge: 7
Registriert: Mi 27. Nov 2013, 09:14

Re: ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

Beitrag von kleinClaudi »

danke für die nette Antwort.
ich denke halt immer, er kann sich eben nicht entscheiden, was er will und was ihm Spaß macht. was er allerdings tatsächlich macht, seit er ca 8 Monate alt ist, alles in reih und Glied zu stellen. die Kinderärztin war bei der u7, da dürfen sie ja das erste mal richtig spielen. ihr ist es allerdings schon vorher aufgefallen, das er alle Autos in eine Reihe stellt.
Ordnung hält er sonst anderweitig eher weniger für wichtig, Hauptsache es steht/liegt dort, wo er es her hat (kramkiste)
wir haben immer gemeint, ist doch ein süßer Tick.
wir haben jetzt paar Gesellschaftsspiele gekauft, er hat nur altersgerechtes Spielzeug. viell findet er ja daran gefallen.
wie alt ist deine Tochter und welche "Auffälligkeiten" hat sie?
Mijal
Dauergast
Beiträge: 71
Registriert: So 9. Dez 2012, 18:59

Re: ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

Beitrag von Mijal »

Meine Tochter ist 4,3 Jahre alt und das was ich besonders auffällig finde ist ihr - ich nenne das mal "Gegesinn". Sie andauernd das Gegenteil von dem, was man von ihr will und zwar so geschickt, dass man sich manchmal wirklich fragt, ob das nicht "Zufall" ist, oder so. Manchmal auch offensichtlich. Und wenn ich sage, sie macht das Gegenteil, dann meine ich egal ob man lobt, schimpft oder auch gar nichts sagt. Sie erspürt praktisch das, was sie eigentlich soll und tut es dann nicht - oder tut eben das Gegenteil. Sie muss immer alles bestimmen, oder eben alles anders machen als andere. Sagt man alle Kinder singen jetzt leise, dann singt sie laut oder umgekehrt. Sie tut das nicht aus Unverständnis, sondern völlig absichtlich (sie muss also durchaus durchschauen, was sie soll - das sagt sie mir auch so bzw. sie wendet die Regeln, die für sie gelten sollen, immer auf mich und andere an, nur für sie gelten sie anscheinend nicht). Wollte z.B. als Baby die Treppe mit den Füßen nach oben und den Händen nach unten hochkrabbeln.

Sie traut sich nicht so recht mit den anderen Kindern zu spielen, wenn die sehr dominant auftreten, größer oder gleichgroß sind und wenn es sich um turbulente Situationen handelt und stellt sich im sozialen manchmal etwas ungeschickt an (wird aber besser). Es ist, als ob sie im sozial emotionalen Bereich auf dem Stand einer 3 Jährigen ist und im Kognitiven auf dem Stand einer 5-6 Jährigen. Spielen mit anderen ist auch schwierig, weil sie komplexer, fantasievoller, individueller spielt und sowas wie z.B. "kochen" (in der Puppenküche) total langweilig findet - da wohnen nur die Teddies in dem Backofen. ;)

Dazu kommt, dass sie manchmal einfach nur da steht und aufnimmt - wie ein Computer, der eine komplexe Virensoftware hat und erstmal ziemlich lange rechnen muss. So ist sie schon zweimal gegen den gleichen Laternenpfahl gelaufen (auf dem Weg vom Kiga zur Sporthalle) und einmal umgerodelt worden.

Dann ist sie auch furchtbar sensibel, auf ihre Art regelrecht pedantisch, nimmt alle Minidetails wahr und merkt sie sich auch noch ewig, heult wegen allem und jedem rum, stellt einem dauernd Fragen über Werden - Vergehen (übers Sterben und Kaputtgehen, wer als allererster geboren wurde noch vor allen anderen noch vor den Dinosauriern, wie der Mensch entstanden ist usw.) und solche Dinge wie den Horizont. Sehr liebesbedürftig (kann stundenlang auf meinem Schoß liegen und kuscheln) und die Aufmerksamkeit reicht nie aus. hat als Baby viel geschrien, wenig geschlafen, sehr geklammert und gefremdelt. Ja, und ist schnell gelangweilt. Will einerseits alles alleine und ist extrem perfektionistisch dabei, andererseits immer dieses "Bedien mich Mama!" oder dieses "Das kann ich gar nicht!". Sie hat sehr wenig Frustrationstoleranz und gibt sich selten Mühe und das kann einen schon manchmal fuchsen, wenn sie Sachen, die sie seit einem Jahr kann, nicht macht, nur weil es zu anstrengend ist und man dabei ja scheitern könnte.

So viel zu ihren "Besonderheiten". Das ist jetzt alles eher im Persönlichkeitsbereich, denn im Kognitviten ist sie zwar ziemlich flink aber nun nicht sooo der Überflieger. Ich meine, sie macht keine 1000 Teiligen Puzzle oder so. Sie will nicht Lesen und Schreiben lernen, obwohl sie Laute aus Wörtern heraushören kann und ein bisschen Rechnen findet sie witzig, aber nur wenn sie selber will und Mama grade was anderes zu tun hat z.B. Kochen. Also mit 4 jetzt nicht so rekordverdächtig, dass man sofort an HB denken muss. Aber eben doch schon aufgeweckt. Es ist eher so das ganze Drumrum, wie sie denkt, wie sie erinnert, wie schnell sie auffasst usw.

Und ich fand sie eigentlich nie so ganz "normal" im Sinne von "Durchschnittlich", weil sie eben nie (schon als Baby nicht) sich so verhalten hat, wie man das eben erwartet hätte - imme auch kontrakurs. Gib Mama den Teddy! Sie wirft ihn grinsend weg. Man will ihr was gutes und geht mit ihr Matschen - sie kriegt einen Heulkrampf, weil sie ja dreckig wird. Man will spazieren gehen - sie buchstabiert lieber Nummernschilder. Man will Kuckkuck spielen, sie findet es ein paar mal witzig, aber dann ist es nur noch lustig die versteckte Mama einzufangen. Sie soll winke-winke machen - sie macht exakt dreimal Winke-winke, als keiner guckt. Und so war das eigentlich immer.
Bei meinem zweiten bin ich völlig platt wie kooperativ der ist. Vielleicht bilde ich mir nur ein, dass er wirklich wahnsinnig schnell alles nachahmt und aufnimmt, weil seine Schwester von allem meisten eher das Gegenteil gemacht hat, anstatt es nachzumachen, es sei denn es war teil ihres Spiels (nachahmende Spiele gab es viele z.B. Wäsche zusammenlegen).

Es ist so furchtbar ermüdend - man kann es gar nicht beschreiben - wenn jemand immer und mit Absicht gegensteuert.

schönen Abend

Mijal
kleinClaudi
Beiträge: 7
Registriert: Mi 27. Nov 2013, 09:14

Re: ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

Beitrag von kleinClaudi »

das mit dem aufnehmen kann ich sehr gut nachempfinden. er fragt,
wir antworten und zwei Tage später, manchmal auch einen Tag
später ist er in der Lage, dieses auch
umzusetzen bzw zu verstehen.
es ist nicht so, das wir sagen, so geht es
und er macht es einfach. es dauert eben 1-2 Tage, bis er es dann macht.
ist deine Tochter getestet, wieder ihr
von Kita/Krippe angesprochen?
Mijal
Dauergast
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Registriert: So 9. Dez 2012, 18:59

Re: ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

Beitrag von Mijal »

Das mit dem Autos in Reihen aufstellen kenne ich so jetzt nicht. Das mit dem Interesse für besonders kleine Gegenstände, aber schon. Es ist bei uns eher so, dass alles seine Ordnung haben muss. Mein Sohn räumt die Sachen immer genau dahin, wo er sie zuerst gesehen hat, wenn das nun zufällig irgendwo war, wo diese Sache nicht hingehört, dann räume ich sie auf und er stellt sie trotzdem immer wieder an die falsche Stelle zurück, weil er meint, dass das so gehört. :roll:
Außerdem muss immer kontrolliert werden, ob alle Lichter zur richtigen Zeit auch angemacht sind und ob der Mond schon aufgegangen ist und wehe ich vergesse die Kerzen auf dem Tisch anzuzünden! ABER: alle Ordnung darf über den Haufen geworfen werden, wenn die Kiddies das selber grad mal so beschlossen haben. Das macht das Zusammenleben verständlicherweise manchmal etwas anstrengend. ;)

Meine Kinder sind nicht getestet. Sie sind zu jung und bei dem Temperament meiner Tochter wäre ich mir auch nicht sicher, ob sie bei so nem Test überhaupt mitmacht oder wieder das Gegenteil von dem tut, was sie soll...
Deswegen schrieb ich ja, dass ich nicht weiß, ob dieses allgemeine aufgeweckt sein gleich HB sein muss. Es gibt ja auch so vieles dazwischen und drum herum.

Das mit dem Aufnehmen ist bei uns manchmal ganz ähnlich wie bei euch. Sie schnappen irgendwas auf und wenden es dann manchmal Monate später ohne weitere Erklärung richtig an.

Wir wurden vom Kiga angesprochen wegen Verdacht auf Asperger. Da das ziemlich oft mit hoher Intelligenz einhergeht und die Kindergärtnerin meinte, ihr viele schon auf, wie weit sie kognitiv ist, kamen wir dann auch auf HB. Inzwischen denken wir nicht unbedingt mehr an Autismus, auch wenn das nicht völlig aus dem Raum ist, einfach weil sie dafür viel zu sozial zugewandt, fantasievoll und auch allgemein zu orientiert ist. Es ist ja nicht so, dass sie sich im Detail verliert, auch wenn sie alle Details bemerkt und speichert, sie sieht ja auch immer die Zusammenhänge, weiß wo was ist, kennt sich mit sozialen Regeln bestens aus, kriegt aber ihre Gefühle nicht in den Griff, traut sich oft nicht, zeigt sich sehr mitfühlend, sofern sie selber keinen "Nachteil" davon hat (sprich nicht ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen muss) usw. Wir haben noch nicht rausgekriegt, warum sie so ist, wie sie ist. Aber ich bin inzwischen einfach so weit zu sagen, dass da vielleicht vieles reinspielt (auch viel erbliches - es ist nicht so dass ich nicht wüsste, woher sie das haben könnte) und eigentlich ist es doch völlig egal warum, solange sie sich in eine positive Richtung entwickelt. Wir lieben sie ja sowieso so wie sie ist.
Es ist nur schwer auf sie einzugehen, wenn sie immer Hüh will, wenn man Hott sagt und umgekehrt. Wieviel fördern, wenn sie doch abblockt aber gleichzeitig unbedingt will? Wieviel erlauben, wieviel verbieten? Wo braucht sie Grenzen, wo Freiheiten? Wo mehr Liebe und wo muss sie lernen dass sie nicht allein im Mittelpunkt steht?

Ich finde jedenfalls, dass das was du über deinen Kleinen schreibst zumindest nicht gegen HB spricht. Schlau ist er sicher. Aber muss er deswegen HB sein? Oder andersrum, wäre es schlimm, wenn er es ist? Ich finde es wichtig und toll, dass er abgesehen von seinem Wissenshunger sehr ausgeglichen und umgänglich zu sein scheint. Wenn ihr ihm das erhalten könnt und ihm geben könnt, was er braucht, dann habt ihr als Eltern doch schon sehr viel getan!

LG

Mijal
BiHa
Dauergast
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Registriert: Do 15. Dez 2011, 16:12

Re: ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

Beitrag von BiHa »

Hallo kleinClaudi,
weil Du erwähnt hast, dass er noch nicht so gut sprechen kann, will ich Dir kurz von meinem Sohn berichten. Er ist jetzt 4,2Jahre alt und zur U8 wurde festgestellt, dass er verschiedene Laute noch nicht richtig sprechen kann. Das waren K und G und die SCH bzw. CH-Laute. Also gab es ein Rezept für die Logopädie. Im Alter von 4 sollten K und G sitzen (Betonung liegt auf sollte), die Sch-Laute haben noch etwas länger Zeit. Warum auch immer hat die Logopädin aber die Sch-Laute für wichtiger erachtet und damit angefangen. Wir waren jetzt 5x da. Er hat sich seitdem die K und G-Laute selber beigebracht, er brauchte eben noch einen Schub und kann mittlerweile auch die Sch-Laute.
Viel wichtiger als die Aussprache (das ist am Ende nur üben) finde ich den Satzaufbau und da scheint er ja recht fit zu sein, oder?

Ansonsten kann auch ich dir nur den Tipp geben, fördere und fordere ihn wie er es möchte. Wenn es zu viel ist, wird er es Dir zeigen. Aber zu wenig Input wird ihn wohl unzufrieden werden lassen. Macht ihr nebenbei irgendwelche Kurse? Sport, Musik, Englisch? Meiner freut sich auf jeden Kurs, den er besuchen kann und am liebsten könnten sich die Wochentage abwechseln, so dass er täglich hingehen könnte. Und das zeigt mir einfach, dass er den Input, den er dort bekommt auch braucht.

Liebe Grüße BiHa
kleinClaudi
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Registriert: Mi 27. Nov 2013, 09:14

Re: ist mein Kind hochbegabt oder talentiert?

Beitrag von kleinClaudi »

ich kann sagen, das er letztes Jahr ein MRT bekommen hat und da flüssigkeitsansammlungen und Luft in den mastoidzellen gesehen wurden, viell daher die nicht perfekte Sprache. Statzbau und Grammatik finde ich persönlich gut, auch die Krippe sprach von super Grammatik und satzaufbau. vom
Kindergarten kann ich eben noch nicht so viel sagen, da er erst seit Mitte Sep hin geht, 3 Wochen krank war und wir ab 1.12. die Einrichtung wechseln und er sich auch sehr darauf freut.
wir hatten Karate versucht, allerdings ist es zeitlich kaum machbar (15.30uhr Training Mittwoch und Freitag) und jetzt versuchen wir 2 mal die Woche zum kindersport zu gehen, es leider nicht immer klappt, mindestens einmal schaffen wir aber.
ab 4 haben wir Fußball und schwimmkurs geplant. wollte auch schon fragen,
ob sie ihn beim Fußball mal probehalber mitmachen lassen und wenn er genauso weit ist, wie die 4 jährigen, könnte er ja mit einsteigen. sehe ich zumindest so. muss sie das nächste mal beim kindersport mal ansprechen ( das ist ein größer Verein, der unterschiedliche Sportarten anbietet).
sonst geht er von 9-15uhr in den Kindergarten, ab 1.12. von 7-12.30 und meistens gehen wir danach auf den Spielplatz, wenn kein Sport anliegt. was er gerne machen würde ist Fahrrad fahren ( kann man sicher langenuns tolle Radtouren machen)
allerdings ist er da mit seinen 95,5 cm einfach zu klein und kein Fahrrad passt. wir haben schon überlegt, ob es sinnvoll ist, ihn mit Papa zusammen zum
joggen zu schicken, aber ich kann
mir nicht vorstellen, dass es für den kleinen Körper so gesund ist, deswg habe ich da eine Scheu
vor. Logopäde wurde uns bereits in der Krippe beim abschlussgespräch empfohlen, Kindergarten hält es aber nicht für nötig. der Leiter der neuen Einrichtung ist es direkt aifgeflen und meinte, sie werden sich darum
kümmern und Sprachübungen machen.
ich werde sehen, ob es etwas bringt.

wenn Sport anliegt, freut er sich total. er ist wirklich eine kleine fernseheule :schwitz:
nur da sitzt er still und man kann mal 5 min abschalten. es ist schrecklich mit dem tv, aber deswg sind wir auch immer viel unterwegs
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