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besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Linasina
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Interssanter Artikel

Beitrag von Linasina »

Rabaukenmama
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Re: Interssanter Artikel

Beitrag von Rabaukenmama »

Stimmt, der Artikel ist interessant und ich stimme mit überraschend vielen der dort beschriebenen Meinungen überein. Etwa mit der, dass bei Kindern unter 5 Jahren Intelligenztests nicht aussagekräftig sind und auch mit der, dass ein hochbegabtes Kind nicht unbedingt ein spezielles Förderprogramm und/oder eigene Hochbegabten-Klassen braucht. AM besten gefällt mir aber der letzte Absatz des Artekls, wo es daraum geht, das eigene Kind mit einer bestimmten "Brille" zu betrachten. Genau das spiegelt meine Erfahrungen, die ich bei sehr vielen anderen Eltern (ob in Foren oder im echten Leben) gemacht habe. Bin schon richtig froh wenn ich mal mit Eltern eines lebhaften Kindes zusammen bin, die nicht sofort von ADHS (im Zusammenhang mit ihrem Kind) sprechen und wenn mal Eltern eines zurückhaltenden Kindes nicht sofort Panik bezüglich Autismus oder Asperger haben.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Mondbär
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Re: Interssanter Artikel

Beitrag von Mondbär »

Interessanter Artikel! Stimmt in vielen Bereichen mit meiner Meinung überein.

Vieles wird zu sehr verallgemeinert oder die Kinder werden gleich in eine Schublade gesteckt. Das ist das Traurige.
Es grüsst Mondbär
Linasina
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Re: Interssanter Artikel

Beitrag von Linasina »

http://www.eigen-sinn.homepage.t-online ... sammen.htm
Diese Seite ist auch ok. Vorallem der Unterschied zwischen ADHS und Hochbegabung.
shaja
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Re: Interssanter Artikel

Beitrag von shaja »

ich finde es sehr traurig, dass sich das Konzept, dass hochbegabte keine spezielle Förderung und kein besonderen Unterricht brauchen, immer weiter durchsetzt.

Dem stimme ich vollkommen zu!

Mein Sohn zeigte mir schon mehrmals, dass er weder mit dem Angebot des Kiga noch mit dem der Schule glücklich wurde. Zum Glück bekam er dann meist anderes Material. Er darf beispielsweise nun schon seit Monaten eine Klassenstufe weiter arbeiten in D und Mathe. ABER: Das ist es auch nicht,was er benötigt. Er bräuchte eher Projekte, da er sich zu Hause selbst immer wieder welche sucht.
Beispiel: Zu Hause bringt er sich gerade das Programmieren mit html bei (nachdem er mich ein Jahr lang immer wieder gebeten hatte, programmieren zu dürfen) DAs fasziniert ihn seit ein paar Tagen und tut ihm richtig gut. Eine homepage erstellen ist doch ein schönes, spannendes Projekt: Er möchte dann das Kennwort dafür seinem Opa senden. Darauf freut er sich. Was da alles mit verbunden ist: Bilder dafür ausssuchen, Texte schreiben, die Seite optisch gestalten und logisch aufbauen.Da kann er sich doch lange und kreativ mit beschäftigen...

Was für ein Unterschied zu dem was er in der Schule macht: Er rechnet (meist alleine in einem Buch (oder auch mit der Knobelkartei) in einem höheren Zahlenraum als er eigentlich (er ist Erstklässler) dürfte. Ist ja ganz schön. Aber faszinieren kann ihn das nicht (zumal er zu Hause schon lange weiter rechnet als nur eine Klassenstufe höher..)

Eigentlich benötigt jedes Kind individuelle Förderung, ganz nach seinem persönlichen Bedarf! (steht übrignes sogar so im Bildungsplan BW). Dies umzusetzen ist in der Schule jedoch nicht immer möglich-leider :( .

Hochbegabte Kinder oder auch Kinder mit speziellem Förderbedarf weichen noch mehr vom (am Durschschnitt ausgerichteten) Schulunterricht ab. Daher leiden diese Gruppen ganz besonders , wenn sie nicht individuell gefördert werden. Daher gibt es Förderschulen oder bei inklusivem Unterricht FörderlehrerInnen, die in Deutsch, Mathe und Englisch die Kinder individuell betreuen-hochbegabte Kinder erhalten diese Unterstützung nicht!

Allerdings finde ich schon, dass der Staat mehr und mehr auch die hb-Kinder in den Fokus nimmt. An der Pädagogischen Hochschule in meiner Stadt gibt es tatsächlich eine Mathe-Förderung für hb-Kinder von Studenten :D . Ist doch mal ein Anfang.(ich werde es mal anschauen..)

ALs ich damals studiert hatte, gab es das Thema Hochbegabung quasi nicht-leider!

es gibt mittlerweile ziemlich viel Matherial zur Förderung von Begabungen. ABER: wer setzt das um? Ich bin schon froh, dass meine Kinder so ein Heftchen haben durten. Keiner hat ihnen mit dem Heft geholfen, Lehrer haben andere Probleme in der Klasse. Mittlerweile haben meine Kinder auch gelernt, ohne Förderung in der Schule vor sich hin zu dümpfeln. Nur die Frage ist, ob das das gewünschte Ziel ist.
Hallo koschka, das ist sehr traurig, dass deine Kinder das erleben!!Ich hoffe sehr, dass sich etwas für deine Kinder verändern und verbesssern wird! Wenn die Lehrer wüssten, was sie den Kindern damit antun! Ich habe gerade wieder mit einer Mutter gesprochen, der es mit ihrem Sohn (Erstklässler in staatlicher Schule) ebenso ergeht....
Da finde ich es doch sehr verständlich, dass dann manche Eltern doch beschließen, ihr hb-Kind in eine spezielle hb-Klasse in einem Gymnasium anzumelden. Einfach mit der Hoffnung, dass das Kind angemessenere Bildung erhält. Denn es ist eine Qual für viele hb-Kinder, permanent den falschen unterricht an der Grundschule erleben zu müssen.

Mein Sohn arbeitet meist auch alleine-Kommentar der Lehrerinnen:"Ach, er arbeitet ja so gerne ganz allein in Ruhe.....ja, das stimmt prinzipiell schon, er ist ein Autodidakt.
Aber er ist erst gerade mal 6 geworden- schon (aber nicht ausschließlich) aus emotionalen Gründen benötigt er noch Unterstützung der Lerhkräfte-naja, wir sind ja im Gespräch mit ihnen... ;)

Lg shaja
Rabaukenmama
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Re: Interssanter Artikel

Beitrag von Rabaukenmama »

Naja, ich sehe das mit den Begabtenklassen als zweischneidiges Schwert. Einerseits hört es sich natürlich super an, aber andererseits ist jedes Konzept nur so gut wie diejenigen, die es umsetzen. Wenn in einer Begabtenklasse (oder Begabtenschule) nur stur der Lehrstoff laut Lehrplan durchgezogen wird ohne auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, dann werden Interesse und Motivation ebensoschnell nachlassen wie in normalen Schulklassen. Tatsächlich steht und fällt jedes noch so gute Konzept mit der Umsetzung durch die Lehrer. Ein hochbegabtes Kind in einer normalen Klasse mit 26 Mitschülern kann sich sehr wohlfühlen, wenn die Lehrperson auf seine individuellen Bedürfnisse eingeht und es in der Klassengemeinschaft so akzeptiert wird, wie es ist.

Die andere Seite sind Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Auch hier bin ich der Ansicht, dass viele Kinder in Integrationsklassen,, wo nur wenige Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sitzen, besser aufgehoben sind als in Sonderschulklassen. Es ist einfach eine individuelle Entscheidung - je nach Angebot und Situation. Mein gehörloser Sohn hat z.B. - unabhängig von seinen intellektuellen Fähigkeiten - ab einem Alter von 10 jahren kaum Chancen auf Unterricht nach dem Regelschullehrplan. Um ihm eine seinen Fähigkeiten entsprechende Bildung zu ermöglichen MÜSSEN die Hörinplantate so gut funktionieren dass er damit dem Unterricht z.B. in einem Gymnasium folgen kann. Spezielle Schulen, wo guter Unterricht zweisprachig (also deutsch und Gebärdensprache) auf Gymnasiumniveau angboten wird, gibt es leider nicht. "Inkulusion" hört sich gut an, aber bei der Umsetzung sollte schon darauf geachtet werden, dass Kinder, die sich NICHT in normale Schulklassen integrieren lassen, nicht auf der Strecke bleiben.

So gesehen befürworte ich sowohl für Hochbegabte als auch für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf normale Schulen (mit Klassen-überspringen bzw. wiederholen) und für diejenigen, die mit diesem Konzept aus individuellen Gründen NICHT zurechtkommen einige Spezialklassen bzw. Schulen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: Interssanter Artikel

Beitrag von alibaba »

Man muss mal realistisch bleiben. Wie will ein Lehrer mit 30 Schülern differenzieren? Das geht an unserer GS mit 10 Kindern nicht mal gut. ;) Schnelle Schüler bekommen dann ein weiteres Arbeitsblatt, da nun mach mal.....alleine natürlich.

Es gibt in der nächsten Stadt hier einen HB-Zug ab Klasse 5. Aber auch da ist nicht alles Gold was glänzt.

Was will mein Sohn? Mit wenig Aufwand sich durch die Schule schnorren. ;) Gute Zensuren mit wenig Tun und viel Zeit für seine Hobbys. Hier haben wir bereits zeitig genug angefangen ihn hier aufzufangen.

Der Rückblick auf 4 Jahre GS wird traurig werden. Eine Befreiung..........

Egal wie man etwas nennt, es steht und geht mit dem Lehrer. Mit dessen Bereitschaft jedem Kind das zu geben, was es benötigt. Aber bei 30 Kindern und Individuen eine schier unmögliche Arbeit. Hier kämpfen die Lehrer mit Vertretungsstunden.......individuelle Förderung für meine Kinder.....Gott sei Dank haben wir das selber in die Hand genommen, damit sie nicht so hart landen.

VG
shaja
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Re: Interssanter Artikel

Beitrag von shaja »

Ich (GHS-Lehrerin) habe noch nie !! erlebt, dass ich von Seiten irgendeiner Schulleitung gebeten wurde, meine Förderstunden für einen oder mehrere hb-Kinder zu verwenden-es waren immer die schwachen Kinder, die ich unterstützen sollte und die ich auch gerne unterstützt hatte.


Ich hatte mir darüber niemals GEdanken gemacht-bis vor 2 Jahren. Mein Sohn hat meinen "Lehrer-Horizont" gewaltig erweitert!

Nun habe ich wieder ein paar Stunden übrig-diesmal bat ich die SL auch den hb-Jungen fördern zu dürfen-neben den schwachen Kindern, um die ich mich ein wenig (auch viel zu wenig!!) kümmere. Zum GLück erheilt ich sofort ein "JA!" .

So ist das.

Das ist einer der Gründe, weshalb wir uns auf jeden Fall noch ein wenig den hb-Zug genauer anschauen werden(ist ja noch ne Weile hin bis zur Entscheidung ;) ..)

Ich sehe täglich die Grenzen des Lehrerberufes. Ginge es nach mir, hätte ich in meiner Klsse nicht 22, sondern 11 Schüler... ;)

Und ich hätte auch nicht davon fast 100% Schüler, die -jeder auf andere Art-spezielle Unterstützung benötigen...es ist für alle Kinder nicht einfach!

Und ja, ich weiß genau, es kommt auf die Lehrerin/den Lehrer an, der gerade unterrichtet-auch in einem hb-Zug.
Aber ich weiß eben auch , dass ich für eine einigermaßen homogene Lerngruppe auf "einfachere Art" einen qualitativ besseren Unterricht vorbereiten kann als für eine heterogenen Gruppe. Es ist eine Zeitfrage: Für eine homogene Gruppe benötige ich beispielsweise eine Stunde für die Unterrichtsvorbereitung.Für das gleiche Thema brauche ich für eine heterogene Lerngruppe eben zwei bis drei Stunden.....





Shaja
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Re: Interssanter Artikel

Beitrag von Linasina »

Das ist schön dass Du als Lehrerin da etwas im Schulsysthem ändern kannst. Ich finde es toll dass du hochbegabte mit förderst. Ich stelle mir das im Schulalltag sehr stressig vor das alles unter einen Hut zu bekommen und jedem Kind gerecht zu werden. Jedes braucht ja individuell Förderung. Lehrer ist schon kein einfacher Beruf.
shaja
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Re: Interssanter Artikel

Beitrag von shaja »

Welcher Beruf ist denn heutzutage noch einfach???
Ich bin sehr dankbar, den Beruf ausüben zu dürfen, den ich über alles liebe-da zählt der Stress dann nicht mehr .... ;)

Ja, ich fördere-aber im Grunde ist das doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und zwar für alle Kinder mit besonderem Förderbedarf (welcher ARt auch immer).

Das ist ja das Dilemma: Unser Schulsystem ist leider nicht genügend für alle Kinder.Ist eine finanzielle Sache!
Dennoch möchte ich unseren Staat in Schutz nehmen: Mitlerweile gibt es einige Unterstützung. Es gibt Pädagogische Assistenten, Praktikanten, und neuerdings -ich habe die Bezeichnung vergessen gibt es auch Absolventen diverser nichtpädagogischenr Studiengänge, die ein Jahr an einer Schule arbeiten. Sie sammeln Erfahrungen in einem für sie völlig neuen Bereich, wir Lehrer werden unterstützt.

Es ist nicht so, dass der Staat nichts ändert! Es gibt auch immer öfter Teamteaching, was auf jeden Fall auch eine Bereicherung sein kann!

Ich habe kürzlich einen intereanten Bericht gelsen (wenn ich ich nur erinnern könnte, wo :gruebel: In dem stand, dass durch Pisa zwar die Schwachen mehr Förderung erhielten, die Starken jedoch quasi dabei vergessen wurden. ..immerhin wird es jetzt mal thematisiert, vieleicht ändert sich da doch langsam etwas...

LG shaja
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