HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Edainwen
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Edainwen »

Für meinen Sohn war die frühe Einschulung ein Segen, die Zwänge waren für ihn im KiGa nämlich wesentlich größer: um dazuzugehören, "musste" er quasi in der Bauecke sitzen oder wilde Tobespiele spielen, wo er doch viel lieber gebastelt oder gemalt hätte.

In der Schule wird er nun auch für das anerkannt, was er gut kann und muss sich nicht mehr verbiegen.

Bewegen tut er sich übrigens genug und mit Ausdauer, indem er am Bach Hütten baut oder Schatzsuchen veranstaltet, indem er unermüdlich 15 Minuten ohne Pause schwimmt, 45 km Rad fährt oder wandert ... nur das ziellose Rumgerenne und Geschubse der Gleichaltrigen, mit dem kann er halt nichts anfangen ...

Auch hier übrigens kein Frontalunterricht, keine Sitzpflicht (im Gegenteil, es gibt ja Laufdiktate), viele Spiele und viel zu wenig wirkliches lernen - findet mein Sohn ;) Hier im Umkreis gibt es auch keine Grundschule mit Frontalunterricht. Ich glaube aber, dass beide Kinder sehr froh sein werden, an der weiterführenden Schule den Gewusel-Unterricht durch Frontal-Unterricht ersetzen zu können und ich merke, dass hier vor allem Selbstorganisation gelehrt wird, weniger Wissensvermittlung. Wobei das mit der Selbstorganisation ja nicht schaden kann, aber das bindet halt viele Kapazitäten, die sonst zum lernen frei wären - meine Tochter stört das nicht, meinen Sohn aber sehr. Bevor meine Kinder in die Schule kamen, durfte ich mich jeweils einen vormittag in den Unterricht mit hinein setzen. Einmal habe ich beobachtet, wie ein Junge ca. 1 h dafür aufgewendet hat, seine Zettelwirtschaft in die entsprechenden Ordner zu sortieren, davon allein 30 Minuten, um überhaupt an die Ordner zu kommen. Und in dieser Zeit hat er ungefähr 5 andere Kinder benötigt, um ihm zu helfen, seine Ordner zu bekommen und wieder aufzuräumen (die waren nämlich für den Knirps viel zu weit oben untergebracht) ... :schwitz:
Rabaukenmama
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Rabaukenmama »

Bliss hat geschrieben:
Momo hat geschrieben: Frontalunterricht,
Weil es mit gerade einfällt: als ich meinen Großsohn gefragt habe, ob ihm Gymnasium oder Grundschule bessergefällt meinte er: Gymnasium, endlich mehr Frontalunterricht.
Edainwen hat geschrieben: Ich glaube aber, dass beide Kinder sehr froh sein werden, an der weiterführenden Schule den Gewusel-Unterricht durch Frontal-Unterricht ersetzen zu können und ich merke, dass hier vor allem Selbstorganisation gelehrt wird, weniger Wissensvermittlung. Wobei das mit der Selbstorganisation ja nicht schaden kann, aber das bindet halt viele Kapazitäten, die sonst zum lernen frei wären - meine Tochter stört das nicht, meinen Sohn aber sehr.
Diese beiden Erfahrungen zeigen mMn gut, dass Frontalunterricht nicht grundsätzlich "schlecht" ist und von allen Kindern abgelehnt wird. Mich stört einfach so gewaltig wenn so getan wird, als hätten alle Kinder in etwa dieselben Bedürfnisse, Vorlieben und als würden sich alle dasselbe wünschen bwz. dasselbe ablehnen.

Ich habe zwei Buben und vermute mal dass mein Großer mit Frontalunterricht nicht besonders gut zurechtkommen würde. Daher suche ich für ihn eine Schule, wo das anders gehandhabt wird (wie gesagt sind die Schulen, die ich näher kenne, alle ohne Frontalunterricht).

Beim Kleinen habe ich keine Wahl sofern sich in der Sprachentwicklung nicht bald gewaltig etwas bessert (wenn er die Horchis nicht trägt wird das nicht der Fall sein) gibt´s eigentlich nur eine Schule, die in Frage kommt (da zweisprachig) und dort ist Frontalunterricht. Das stört mich gar nicht, weil die Situation bei Gehörlosen ja komplett anders ist als bei Hörenden.Was mich an der Schule des Kleinen wesentlich mehr stört ist, dass nach Sonderschullehrplan unterrichtet wird :( .

Ich habe auch schon überlegt den Kleinen erst mal zu Hause zu unterrichten, wenn ich das Gefühl habe, dass ihn der Sonderschullehrplan deutlich unterfordert. In Österreich haben wir ja keine Schulpflicht sonder nur UNTERRICHTSpflicht und mit einer jährlichen Leistungsüberprüfung wäre das grundsätzlich möglich. Nur eben nicht bei Kindern, wo die Behinderung einen Sonderschullehrplan vorsieht.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Bliss
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Bliss »

Rabaukenmama hat geschrieben: Diese beiden Erfahrungen zeigen mMn gut, dass Frontalunterricht nicht grundsätzlich "schlecht" ist und von allen Kindern abgelehnt wird. Mich stört einfach so gewaltig wenn so getan wird, als hätten alle Kinder in etwa dieselben Bedürfnisse, Vorlieben und als würden sich alle dasselbe wünschen bwz. dasselbe ablehnen.
Ich glaube gar nicht, dass mein Sohn unbedingt das Bedürfnis nach Frontalunterricht hat, es ist nur seiner Erfahrung nach einfach die Unterrichtsform wo das Lerntempo noch am höchsten ist.

Denn das was Edainwen beobachtet hat, hat er auch festgestellt: es dauert alles unendlich lang, es ist laut und wuselig, aber nicht so, dass er damit was anfangen könnte (er würde sich echten Sport wünschen, nicht nur einigermaßen ziellos im Klassenzimmer rumlaufen)

Und ich könnte mir vorstellen, dass es bei Frontaluntrricht noch am wenigstens auf die Qualität des Lehrers ankommt.
Babylove67
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Babylove67 »

Hallo
Also wenn dir der Arzt das geraten hat, denke ich, solltest du es auch machen.
Kommt ja nicht auf das Altern sondern auf die Entwicklung an.

Mit freundlichen Grüßen

Babylove67
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