Was ich direkt auch wiederekannt habe ist das gezielte Sprechen. Meine beiden Mädchen haben ab ca einem dreiviertel Jahr sogut wie gar nicht mehr gebrabbelt, also keine Fantasieworte und -sätze gesagt, wie ich das von den meisten anderen Babys und Kindern bis zum Alter von 2 Jahren immer wieder gehört habe, sondern auch fast ausschließlich ganz gezielt Worte eingesetzt. Nicht immer alles verständlich (Nette für Schnecke, Gogg für Stock u.ä.), aber eindeutig sollte das Wort immer das Richtige heißen. Also es waren dann auch einzelne Worte und im Kontext angewendet, statt die eher typischen Plappervorträge. (Die ich ja immer total niedlich fand bei anderen Kindern, vor allem, weil sie oft mit Mimik und Gestik unterstrichen wurden. Nur eben klag alles total "fremdländisch".)
Meine Kinder sind/waren beide motorisch und sprachlich sehr früh dran. (Frei laufen mit 10 Monaten, die Kleine setzte sich mit 5 und krabbelte kurz bevor sie 6 Monate alt war)
Die Große hatte zum ersten Geburtstag ca. 60 Worte. (Ich hab eine Liste geführt)
Die Kleine hat mit 5 Monaten eindeutig und gezielt und auch über Wochen immer wieder "cht" für Licht gesagt.
Ihre Sprachentwicklung bisher verlief eher schubweise, mit Pausen, in denen sie auch mal wieder kaum was sprach, die der Großen eher kontinuierlich.
Jetzt, mit 15 Monaten, gibt es sehr oft schon Zweiwortsätze, wenn ich mir Videos der Großen anschaue, sind die beiden etwa gleichauf.
Ich bin gesapnnt!
Die Kleine redet derzeit den ganzen Tag, also echte Worte. Alles wird kommentiert. Oft noch nicht ganz klar ausgesprochen, aber im Kontext immer zu verstehen.
Die Große sprach damals mit 18/19 Monaten Sätze mit bis zu 7-8 Worten (da konnte sie dann auch alle Farben schon).
Hab ich auf Video, das sind also auch keine schöngefärbten/vefälschten Erinnerungen. (Wovon ich eauch einige habe, wie mir beim Lesen das damaligen Babytagebuchs aktuell ab und an auffällt)
Sie verblüffte damals die Krippenerzieherin bei der Eingewöhnung auch mit ihrer Sprache. Sie war da 20 Monate alt und fragte sie, als sie mit der Tasse am Tisch saß: "Trinkst du Kaffee?" und auch das Wort "Keramik" war ihr schon bekannt. (Was die Erzieherin mir begeistert erzählte. Ich fand das gar nicht so besonders.)
Alles in allem habe ich es als sehr schön empfunden, dass sie so früh sprach, da wir uns schon so gut verständigen konnten und es war auch so faszinierend, schon in ihr Denken Einblick zu bekommen. So erzählte sie mir mit ca. 19 Monaten (gibts auch auf Video), als die Großeltern im Urlaub waren: "Oma Opa Flugzeug wegfahren. Oma Opa wiederkomm. Oma Opa Kakao trinken!"
(Warum sie wohl ausgerechnet Kakao trinken sollten?)Oder andermal in dem Alter (es war Sommer) sagte ich ihr, dass die Katze im Schatten schläft, weil es ihr in der Sonne so warm sei. Sie sagte dazu: "Mietzekatze hat Fell an." Sie hatte also wohl begriffen, dass ihr mit dem Fell vermutlich warm ist.
Ich denke, dass Vieles an Wissen über Zusammenhänge vielleicht einige Kinder in dem Alter schon haben, es aber schlicht noch nicht verbal ausdrücken können. Somit werden sie vielleicht auch schnell mal unterschätzt. Ich habe oft beobachtet, dass ich mit meinem Kleinkind ganz anders redete, als andere Mütter mit ihren. Ich kam mir mitunter auch echt doof vor, wenn jemand mit etwa gleichaltrigen Kindern mir zuhörte, wie ich z.B. versuchte zu erklären, dass durch die Leitungen Strom fließt und was Strom in etwa so ist oder sowas.
Sie konnte sich jendefalls auch früh gut ausdrücken und so blieb uns sicher viel gegenseitiger Frust über Nicht-Verständnis erspart.
(Bei Trotzanfällen mit Weinkrämpfen, die sie mit 2 mitunter hatte und wo ich mich ärgerte und dann auch mal sagte, sie solle doch bitte endlich aufhören mit dem Geheule, sagte sie bspw: "Ich will ja aufhören, aber ich kann nicht!"
Da war mein Ärger sofort weg und ich war wieder bereit, sie zu trösten, statt zu schimpfen.
Ich bin auch total dankbar, dass die Kleine jetzt gleichzieht, ich glaube, ich wäre regelrecht hilflos, wenn das Kind sich nicht so gut ausdrücken könnte, wie ich es gewohnt bin.
Meine Kleine übrigens wirkt für ihre 15 Monate auch insgesamt unglaublich weit bzw viel älter. Mindestens ein halbes Jahr voraus, wenn man sie so sieht. Optisch (Größe, Gewicht, Haarmenge
) und auch vom Verhalten, Verständis und der Sprache her. (Wobei sie einges wiederum auch noch nicht macht, was ältere Kinder dann doch schon können, Steckspiele z.B.)Meine Große war genauso und wird dieses Jahr mit sechseinhalb eingeschult. Ganz normal also. Sie ist auch längst nicht mehr größer, als die Altersgruppe.
Ich finde auch, sie sticht jetzt insgesamt auch nicht sooo sonderlich aus der Altersgruppe heraus. (Wobei wir auch ein recht gebildetes Umfeld haben und fast ihre sämtlichen Kindergartenfreunde Akademikerfamilien entstammen)
Ich bin schon sehr gespannt, wie sie in der Schule klarkommt....
Alles in allem würde ich sagen, freue dich an dem fitten Kind und genieße es. Aber ziehe keine voeiligen Schlüsse. Wenn du hier liest, wirst du auch immer noch von Kindern lesen, die noch schneller waren/sind und noch "atypischer". Das holt einen dann auch schnell mal wieder runter.
Um Problemfelder vorzeitig zu erkennen, kannst du ja hier lesen, so habe ich das auch gemacht. Und hier darf man auch mal über die Fähigkeiten schreiben, ohne sich sorgen zu müssen, als Angeber zu gelten. (Oder sich das nur einzubilden. In meinem damaligen Forum wurde mir das z.B. unterstellt, man glaubte mir nicht, dass sie mit 7 Wochen gezielt nach dem Spielbogen schlug und mit 9/10 Wochen schon gezielt griff, unterstellte mir eine hysterisch Erstlingsmama zu sein, die sich das nur einbildet.)
Also schreib bitte hier weiter, wie dein Kind sich entwickelt, ich lese sowas total gern!!!
So, ich muss aufhören, die Kleine ist aufgewacht und ruft. Sie fürchtet sich glaub ich, weil sie in der Dämmerung eingeschlafen ist und nun ist es dunkel.