Ich bin so unsicher und brauche Rat!

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
alibaba

Re: Ich bin so unsicher und brauche Rat!

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charlotte12
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Re: Ich bin so unsicher und brauche Rat!

Beitrag von charlotte12 »

Also ein hochbegabtes Kind sollte das doch können, oder? Das Standardprogramm für ältere Kinder wäre doch genau der richtige Einstieg.
@alibaba: Wie gesagt, bei uns ging es damals massivst in die Hose, und meine Tochter ist getestet hochbegabt. Nach einem Lehrerwechsel funktionierte es bei ihr dann wunderbar. Die ersten beiden Schuljahre waren wesentlich spielerischer gestaltet als der Anfangsunterricht Geige bei ihrer ersten Lehrerin. Sie war aus heutiger Sicht dort zu Beginn kognitiv unterfordert und sozial/emotional sowie motorisch überfordert.
alibaba

Re: Ich bin so unsicher und brauche Rat!

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alibaba

Re: Ich bin so unsicher und brauche Rat!

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alibaba

Re: Ich bin so unsicher und brauche Rat!

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Re: Ich bin so unsicher und brauche Rat!

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Rabaukenmama
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Re: Ich bin so unsicher und brauche Rat!

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:Du hast hier aber kein Kind was Defizite hat. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Du vergleichst das nicht unterstützte Kind mit dem unterstützten. Das wird nie gut gehen.

Es gab auch im Kiga meiner Kinder, Kinder die nicht zuhören konnten. Die Mehrzahl jedoch (80%) konnte das sehr wohl. Normal sind hier am Gymnasium 20 Minuten Konzentrationszeit. Wenn also ein 4-järhiger sich keine 10 Minuten konzentrieren kann ist das absolut und vollkommen normal. Weder pathologisch noch physisch auffällig. Normal!

Das Kind des Users ist super unterstützt. Es hat ein Fahrrad mit 4 Jahren und Eltern die ihm helfen. Es hat interessierte Eltern, die ihm zutrauen einen Bohrschrauber zu benutzen. Sie stellen ihm das zur Verfügung. Es hat also mit Sicherheit Eltern die ihm auf Fragen antworten. Das kannst du nicht vergleichen mit Eltern die das nicht machen oder nicht haben oder eben kein Interesse zeigen oder es nicht können.
Hallo Alibaba!

Wenn ich dich richtig verstanden habe (wenn nicht, korrigier mich bitte!) dann sind nur diejenigen Kinder wirklich hochbegabt, die lesen lernen, ohne es beigebracht zu bekommen, die schwimmen, die von sich aus die Logik der zweistelligen Zahlen behirnen, die ohne spezielle Förderung ihre Begabung ausleben.

Tatsächlich aber sind 2% der Bevölkerung hochbegabt. Wenn man es bei Kindern, die in ihren Herkunftsfamilien keine bis wenig Unterstütung bekommen, daran erkennt, dass sie ihre Begabungen ohne jegliche Förderung zeigen, wie erkennt man es dann bei Kindern MIT unterstützenden Eltern?

Und Hochbegabung kommt ja nicht von irgendwoher. Klar können Eltern, die jeweils IQ 80 haben, ein Kind bekommen mit IQ130+ Aber das ist sehr selten. Die meisten hochbegabten Kinder kommen aus fördernden Familien. Das ist auch logisch. Denn mittlerweile ist sich die Wissenschaft ja ziemlich einig, dass der IQ eine Kombi aus Veranlagung (Genetik) und Umgebung (Förderung) ist. Sprich: man kann das, was genetisch maximal möglich ist, nur dann wirklich erreichen, wenn auch die (Umwelt-)Bedinungen passen.

Wie also erkennt man bei einem Kind auf fördernder Familie eine Hochbegabung? Man kann ja alles, was das Kind besser bzw. schneller weiß oder kann als Gleichaltrige, auf die Förderung innerhalb der Familie schieben...
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Edainwen
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Re: Ich bin so unsicher und brauche Rat!

Beitrag von Edainwen »

Wenn ich das Kind mit meinem Sohn vergliche und ihn als Maßstab nähme, wäre das Kind sicher nicht hochbegabt.

Meiner fuhr mit 2,3 Jahren Fahrrad ohne Stützräder - sein ebenfalls hochbegabter Freund hat erst mit 9 Jahren ein Fahrrad bekommen und konnte vorher dementsprechend auch nicht fahren. Er ist trotzdem hochbegabt.

Meiner konnte mit 3 Jahren einfache Kinderbücher lesen (ohne, dass er je nach einem Buchstaben gefragt hatte,), bis 1000 zählen (danach wurde ihm langweilig), Bilder anhand der Nummern in ein Stickeralbum einsortieren, hatte einen Zahlenbegriff bis 10 000.

Mit 3,5 Jahren schrieb er kurze Geschichten in Großbuchstaben.

Sein Freund tat das nicht. Dafür war er mit 8 Jahren irgendein Meister im Schach und konnte mit 10 Jahren Wurzeln komplizierter Zahlen im Kopf ziehen. Meiner kann das nicht. Trotzdem sind beide hochbegabt.

Es ist sehr schwierig, anhand von einzelnen Merkmalen zu sagen, ein Kind ist hochbegabt oder nicht.

Was veranlasst den KiGa zu der Aussage, dass das Kind hochbegabt sein könnte?
Rabaukenmama
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Re: Ich bin so unsicher und brauche Rat!

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben: Ich habe nie ausgetestet ob meine 3-Jährigen fahrradfahrenden Kinder ein enge 8 fahren konnten. Meine durften einfach nur fahren, ohne Vorgabe, nach Herzenslust. Und das taten sie auch. So wie sie das mit den anderen Sachen, die sie umgeben und welche sie mit Glück empfinden auch und nach wie vor einfach machen. So ganz unterfordernde Dinge tun meine und können damit sogar Glück empfinden. Ganz primitive Lieder haben sie beim Seniorennachmittag gespielt. Sie haben ein wenig gejammert, ob des kognitiven Anspruchs und sich hinterher einfach gefreut, weil sie die Alten der Gemeinde beglücken durften. Glück und Freude verbreiten in der kognitiven Unterforderung. Und sie haben das mit Herzensfreude getan ohne herablassend auf den Anspruch zu schauen. Aber sie sind ja auch nicht hochbegabt.
Hab ich da jetzt was falsch verstanden? Wenn man beobachtet, dass ein 3jähriges Kind mit dem Fahrrad eine enge 8 fahren kann, dann ist das das Gegenteil, als wenn die Kinder "ohne Vorgabe, nach Herzenslust" fahren "dürfen". Wer sagt, dass das 3 jährige Kind eine Vorgabe bekommen hat und "ausgetest" wurde, als es die enge 8 gefahren ist? Das kommt so rüber, als würde man seine Kinder drillen, nur weil man was bemerkt, was eben anders ist, als bei den anderen.

Im übrigen sehe ich zwischen Fahrradfahren-lernen und Hochbegabung keinen direkten Zusammenhang. Ich kenne hochbegabte Kinder, die es trotz fördernder Familie erst spät und mühsam gelernt haben (bin selbst eines davon).

Aber um zum Unterschied "gut gefödert, ganz normal!" und "hochbegabt" zurückzukommen:

Ich kenne auch andere Kinder, die mit 5 Jahren lesen konnten. Sie haben stotternd und stockend die Wörter zusammengeklaubt und manchmal wussten sie danach sogar noch, was das, was sie gelesen hatten, aussagen sollte. Mein Sohn ist mit nicht mal 5 Jahren vom Kiga-Ausflug in die Boulder-Halle zurückgekommen und hat gemeint, das könnten wir auch mal hinfahren und es würde nichts kosten. Ich habe das nicht geglaubt, bis er es begründet hat "Mama, wir haben ja die Niederösterreich-Card! Und bei der Kassa stand ein Schild "Hier gilt die NÖ-Card" - also haben wir dort freien Eintritt!". Ich habe dann im Kindergarten nachgefragt wo genau die Boulderhalle ist und sie dann tatsächlich in der NÖ-Card-Broschüre gefunden.

DIESE Schlussfolgerungen machen mMn Hochbegabung aus. Dieses locker-lässige, unbemühte nebenbei-begreifen von komplexen Zusammenhängen, die sich normal begabten Altersgenossen einfach noch nicht erschließen!

Dazu gefällt mir die Definition aus dem Buch "Extrem beschenkt und sehr sensibel" (danke für den Tipp, koschka!) gut:

Ein hochbegabter Mensch ist ein schneller und intelligenter Denker, der komplexe Fragen bewältigen kann. Er hat einen autonomen, neugierigen und begeisterungsfähigen Charakter. Er ist ein sensibler und emotionaler Mensch, der intensiv lebt. Ihm macht es Freude, schöpferisch tätig zu sein.

alibaba, ich gebe dir recht, dass vieles, was auf den ersten Blick erstaunlich wirkt, auch bei einem nicht-hochbegabten Kind einfach durch eine fördernde Umgebung und Vorbild erzielt werden kann. Wenn ein Kind z.B. mit 3 Jahren einen Schraubenzieher bedienen oder einen einfachen Stromkreis anfertigen kann, weil ihm das von Bezugspersonen (wer auch immer) gezeigt wurde, finde ich das nicht außergewöhnlich. Das bedarf lediglich eines halbwegs guten Merkvermögens und zumindest mittelmäßiger feinmotorischer Fähigkeiten.

Wenn ein 10jähriger aus einem Elektrobaukasten nach Anleitung selbstständig einen Elektromotor bauen kann, ist das ebenso kein Hinweis auf Hochbegabung. Aber wenn ein 10jähriger durch eigene Experimente draufkommt, wie man einen Fahrraddynamo einsetzen kann um mit dessen Hilfe beim fischen die Fische dazu zu bringen, auf Grund eines Stromschlages aus dem Wasser zu springen, und dieses Konstrukt auch noch praktisch bauen kann (und es funktioniert!) dann ist das für mich ein klarer Hinweis auf Hochbegabung.

In anderer Richtung: wenn ein Kind einige Bilderreime, die es immer wieder vorgelesen bekommt, nach einiger Zeit auswendig aufsagen kann, ist das kein Indiz für Hochbegabung. Wenn es hingegen eine Geschichte, die es in einem anderen Zusammenhang vorgelesen bekommt, selbst (ohne Aufforderung) in Reimform bringt, dann deutet das schon auf Hochbegabung hin.

Für mich ist auch die Geschichte, wie "der kleine Gauß" entstanden ist, ein gutes Beispiel für (mathematische) Hochbegabung. Die Kinder einer Grundschulklasse mussten alle Zahlen von 1 bis 100 zusammenzählen. Der junge Gauß (ein Kind dieser Klasse) hatte festgestellt: 1+100 ergibt 101, genauso wie 2+99, 3+98, usw. Also hat er einfach 101x50 gerechnet und so hatte er binnen kürzester Zeit mit 5050 das korrekte Ergebnis.

Das sind mMn Hinweise, wobei nicht jedes Kind, welches einen IQ von 130 oder mehr aufweist, auch solche Leistungen bringt. Aber das sind die Merkmale, wo man mMn als Eltern genauer hinschauen sollte, ob eine Hochbegabung vorliegt.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Maca
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Re: Ich bin so unsicher und brauche Rat!

Beitrag von Maca »

Andy hat geschrieben:Hallo zusammen, ich brauche unbedingt ein paar Ratschläge denn ich kann das alles irgendwie nicht einordnen.
Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt. Er kam mit knapp 2 in den Kindergaten! Er ist extrem aktiv! Er kann bis 10 zählen, er schreibt nicht, auf malen oder basteln hat er keinen Bock! Er hängt lieber in der Turnhalle rum und beschäftigt sich aktiv. Bis jetzt ein ganz normaler Junge.
Jetzt kommt es aber: er hängt nur mit älteren rum, er hat super schnell gesprochen und einen unheimlich großen Wortschatz! Er diskutiert Erwachsene in Grund und Boden. Er redet auch lieber mit Erwachsenen oder älteren Kindern.
Er spielt keine 10 Minuten alleine.. mit 2,5 hat er das erstmal mit einem richtigen Schraubenzieher einen Stuhl in seinem Kinderzimmer auseinandergebaut! Heute baut er sein Bobby car auseinander und auch wieder zusammen! Er Haut Nägel in ein Brett und geht mit dem Akkuschrauber um wie ein großer.
Vorgestern hat er gesagt: Papa ich möchte Fahrrad fahren! Ok! Da setzt der sich aufs Fahrrad und fährt einfach los! Ohne halten ohne stutzräder einfach so.
Er ist extrem emotional, fängt schnell an zu weinen und geht Konflikten grundsätzlich aus dem Weg, er versucht alles mit Worten oder mit schweigen zu klären.
Er mag Musik! Er schaukelt sich in den Schlaf (das macht er schon immer) und er schläft keine Nacht durch! Er wird wirklich jede Nacht wach!
Heute hatten wir im Kindergarten ein Elterngespräch.
Es würde uns gesagt dass er altersensprechend entwickelt ist aber dass sie eine hochbegabung nicht ausschließen können. Jetzt bin ich natürlich etwas verunsichert und weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Könnt ihr mit Ratschläge geben? Ihr habt mehr Erfahrung. Kann es wirklich sein dass mein Sohn Hochbegabt ist?
Hallo,
Klar könnte es dein, dass dein Kind hochbegabt ist. Es ist aber mit 4,5 noch nicht abschließend beurteilbar, daher weiß ich nicht, ob euch eine Testung weiterbringen würde.
Warum geht ihr nicht einfach davon aus, dass er superfit und supertoll ( sowieso) ist und fördert ihn so gut es geht?
Was genau verunsichert dich denn?
Hast du Angst, einen wichtigen Entwicklungskorridor nicht so optimal zu nutzen, dass sich sein Potential bestmöglich entfalten kann?
Ich glaube das wäre absolut unbegründet.

So wie du hier schreibst, seid ihr großartige Eltern für dein Kind.
Er hat euch bestimmt vorab ( nach langem und abwägendem Entscheidungsprozess) ausgesucht.
Sowas können hochbegabte Kinder. 8-) ;)

Auf jeden Fall scheint dein Schatz ein zartes, reizoffenes Nervenkostüm zu haben, welches ihm einerseits ermöglicht, sehr stark mit seiner Umwelt mitzuschwingen und sehr viel mitzubekommen, aber was ihn andererseits emotional enorm fordert und unglaublich viel Kraft kostet.
Wenn der kleine Geist so viele Bilder und Gefühle verarbeiten muß, kann das lange, bis weit in die Erholungsphasen hineinreichen.
Manche dieser Kinder nehmen viele Dinge scho weit vor ihrem Entwicklungsalter wahr.
Sie machen sich über beobachtete Phänomene Gedanken, die andere Altersgenossen noch nicht einmal registrieren.
Da sie diese jedoch, aufgrund ihrer kurzen Lebensspanne, noch nicht mit eigenen Lebenserfahrungen abgleichen und bewerten können, ist ihr Geist in Daueraufruhr und sie können schlecht entspannen.

Kinderyoga, autogenes Training, ThaiChi......könnte man mal ausprobieren

Das hat bei meinen Sensibelchen ein wenig Entlastung und emotionale Festigung gebracht.
Aber Wunder wirkt das nicht.

Das Naturell bleibt so.

Cool, dass dein Kleiner sich gerade genau das holt was, er zu brauchen scheint, lasst ihn hämmern, zimmern, werkeln....
bis der Arzt kommt. :mrgreen:


LG
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