Begabung

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Meine3
Dauergast
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Re: Begabung

Beitrag von Meine3 »

Smarti26 hat geschrieben:
alibaba hat geschrieben: Also, wer hochbegabt ist, ist überproportional erfolgreich oder gut indem was er macht. Die Chance gut ein Instrument zu können ist also sicherlich höher als bei einem Menschen mit einem normalen IQ.

Aber was ist denn sportlich begabt oder musisch begabt? Woran machst Du das fest. An Jugend musiziert oder an dem wie schnell ein Kind schwimmen lernt oder ob es Preise im Rollschuhwettbewerb gewinnt oder schneller laufen kann?

Überdurchschnittlicher IQ der fängt bei 116 an. Den haben also als Minimum alle deine Bekannten oder Verwandten? Wo haben sie den gemacht? Im Internet? Waren die alle beim Psychologen? Wahnsinn was das dann bei dir für eine Dichte wäre. Ich glaube, wenn das alles so wahr ist, dass Du nicht repräsentativ bist. ;)
Ich für mich lege es so fest, jemand der überdurchschnittlich schnell und gute Ergebnisse erzielt.

Nein nicht alle meine Bekannten/Freunde/Familie und nein auch nicht im Internet.
Das habe ich oben aber auch schon geschrieben.

Naja warum sollte ich lügen, was hätte ich davon..
Ja deshalb frage ich hier, welche Erfahrungen ihr habt, denn mein Umfeld ist ja nicht die "Welt"
Und „überdurchschnittlich schnell“, wie legst du das jetzt fest? Gemessen an was oder wem?

Überdurchschnittlich bedeutet gemessen am Durchschnitt einer bestimmten Personengruppe (Referenzgruppe). Das kann eine Schulklasse sein, die Weltbevölkerung, eine Stadt, eine Familie, alle Frauen, was auch immer. Mit was vergleichst du also?

Im Falle einer intellektuellen Hochbegabung, werden die getesteten Personen an den Testprobanden eines auf diese Probanden normierten Tests gemessen. Verglichen wird auch immer (bei einem seriösen Test) im Vergleich mit den Testprobanden gleichen Alters, bei Kindern auf den Monat genau.

Wenn man also ein IQ-Online Test macht, den man ohne Angaben des Alters in 19 Minuten im Internet machen kann und da kommt am Ende:“ IQ 130 - sie sind hochbegabt“, so ist das mit ziemlicher Sicherheit kein seriöser Test, dessen Ergebnis man ernst nehmen kann. Wurde der Test von einem Psychologen durchgeführt, kann man recht sicher sein, dass das Ergebnis „seriös“ ist.

Aber auch hier: man kann an einem Tag hochbegabt sein und am nächsten Tag wäre man eventuell grade so durchschnittlich begabt. Wie kommt das? Wenn ich beim 2. Tag einen fetten Kater habe, eine Erkältung und außerdem muss ich während des gesamten Tests aufs Klo...

Intelligenz ist also irgendwie auch relativ ;)....


Per offizieller Definition ist man durchschnittlich begabt bei einem Gesamt-IQ von 85-114 (glaube ich?!), das sind laut statistischer Normalverteilung ca. 60% der Gesamtbevölkerung. Überdurchschnittlich intelligent ist man demnach, wenn man in einem standardisierten (normierten) Intelligenztest einen IQ von 115-129 hat, hochbegabt ab 130, höchstbegabt ab 145. oder in Przenten ausgedrückt: überdurschnitzlicv intelligent ist man, wenn man bei einem standardisieren Test besser war als 85% der Testprobanden, auf die der Test normiert wurde, hochbegabt wenn man besser war als 98%.

Das ist die wissenschaftliche, statistische Sichtweise, an der sich auch Schulen, Ärzte, Psychologen orientieren.

Ich persönlich gehe davon aus, dass diese Normalverteilung, von der die Statistik ausgeht, zu „glatt“ ist, dass die Intelligenz der Gesamtbevölkerung nicht das Bild einer gleichmäßig geformten Glocke hat ( gib mal IQ bei Google ein und gehe auf Bilder, dann verstehst du was ich meine), sondern dass die tatsächliche „Intelligenzkurve“ viel hügeliger oder nach links oder rechts verschoben ist, oder was auch immer.

Diese wissenschaftliche Definition berücksichtigt NICHT musische oder sportliche Intelligenz, auch nicht künstlerische oder emotionale.

Man kann also ein Spitzenweltsportler sein oder die zweite Mutter Teresa und darin ein absolutes Ausnahmetalent sein und dennoch den gemessenen IQ von 88 haben.

Viele Dinge, die einen Menschen ausmachen und zu etwas Besonderen machen sind hinsichtlich des IQ völlig irrelevant. Intellektuelle Begabung ist lediglich 1 Puzzleteil des gesamten Persönlichkeitspuzzles eines Menschen. Und oft sind sehr hochintelligente Menschen unheimlich „dumm“ ;). Umständlich, unpraktisch, verkopft, überkritisch, perfektionistisch, was auch immer. Viele sehr kluge Menschen kommen im Alktsg auf der Straße nicht besonders „helle“ rüber, während ein durchschnittlich intelligenter Mensch, der seine Ressourcen optimal nutzt und zur Schau stellt daneben unheimlich klug wirkt, was ja auch eine Art der Schläue ist ;), aber eben nicht die, die mittels Intelligenztest als IQ dargestellt wird.

Mit mir wurde mal Schluss gemacht (ich war so ungefähr 18) mit der Begründung: du bist mir einfach zu intelligent.“ tja, klug sein macht auch nicht zwangsläufig glücklich oder erfolgreich. Aber eine Leidenschaft, wie ein intensiv ausgeübter Sport oder hingebungsvolle Malerei, detailverliebtes Modell-Eisenbahn bauen, Puppen sammeln oder eben das virtuose Spielen eimes Instrumentes, das kann glücklich machen, ganz unabhängig vom IQ.
Gruß, Nora
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Smarti26
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Re: Begabung

Beitrag von Smarti26 »

Überdurchschnittlich schnell anderen gegenüber die das selbe Instrument/Sport ausübt, gleich lange dabei ist usw und auch mit Rücksprache des Sport/Instrumenten Lehrers.

Natürlich ist ein hoher IQ kein Garant dafür Glücklich und zufrieden zu sein.
Da geb ich dir absolut recht, ich glaube auch nicht das es in "real" so glatt ist wie in der Theorie
Rabaukenmama
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Re: Begabung

Beitrag von Rabaukenmama »

Meine3 hat geschrieben: Aber auch hier: man kann an einem Tag hochbegabt sein und am nächsten Tag wäre man eventuell grade so durchschnittlich begabt. Wie kommt das? Wenn ich beim 2. Tag einen fetten Kater habe, eine Erkältung und außerdem muss ich während des gesamten Tests aufs Klo...

Intelligenz ist also irgendwie auch relativ ;)....


Gerade bei jungen Kindern (vor allem vor Schuleintritt) ist die Tagesverfassung oft Grund für falsche Ergebnisse beim Test. Erwachsene haben es hingegen meistens selbst in der Hand, ob sie einen fetten Kater haben, und eine "normale" Erkältung wird das Ergebnis nicht gewaltig verfälschen. Und wenn sie so erkältet sind, dass sie vor lauter Schnupfen die Angaben nicht gut lesen können, dann werden die meisten den Test verschieben und nicht auf biegen und brechen machen.Ich weiß schon, was du meinst mit unterschiedlichen Testbedinungen, aber während des gesamten Tests (mind. 2 Stunden) aufs Klo müssen kann nicht ganz ernst gemeint sein, oder? Dann geht man halt :P . Ein paar Punkterl rauf oder runter ist (bei Erwachsenen) Tagesverfassungssache, aber dass mein bei gleicher Motivation (und gleichem Test!) einmal hochbegabt und einmal gerade so durchschnittlich begabt ist, kenne ich nicht.

Ich halte Intelligenz auch für relativ, aber nicht, was das Testergebnis beim IQ betrifft, sondern bezogen auf die Auslegung.
Meine3 hat geschrieben: Ich persönlich gehe davon aus, dass diese Normalverteilung, von der die Statistik ausgeht, zu „glatt“ ist, dass die Intelligenz der Gesamtbevölkerung nicht das Bild einer gleichmäßig geformten Glocke hat ( gib mal IQ bei Google ein und gehe auf Bilder, dann verstehst du was ich meine), sondern dass die tatsächliche „Intelligenzkurve“ viel hügeliger oder nach links oder rechts verschoben ist, oder was auch immer.
Wie kommst du darauf? Ich glaube, dass es wirklich ziemlich genau der Kurve entspricht (je größer die Referenzmenge, desto genauer), ähnlich wie die Normalverteilung anderer Werte wie z.B. Körpergröße. Hier ein interessanter Link dazu: https://www.crashkurs-statistik.de/norm ... ergroesse/

Im Gegensatz zum IQ ist Körpergröße etwas, was man sehen kann. Da muss man nicht umständlich an Hand von irgend welchen Fakten und Annahmen schätzen, sondern kann - zumindest grob - sagen, wie groß wer ist. Und da kenne ich in meinem Umkreis keine gewaltigen Abweichungen. Der Großteil der Männer, die ich kenne, sind zwischen 170 und 189cm groß, ich kenne persönlich auch einige unter 170cm oder über 190cm, aber keinen unter 150 oder über 210cm. Bei den Frauen war es - angepasst an deren Normalverteilung - lange Zeit genauso. Bis ich mit unserer Damen-Runde einen Ausflug gemacht habe, und dort war tatsächlich eine 193cm große Frau dabei. Statistisch gesehen sind weniger als 0,1% der Frauen so groß. Und glaubt mir, diese Frau ist wirklich AUFGEFALLEN!

Bei der Intelligenz ist es anders, man sieht sie nicht. Man kann bei durchschnittlich begabten Menschen, die ihre Ressourcen sehr gut nutzen, Hochbegabung vermuten, während man echte Hochbegabte nicht erkennt. Im echten Leben kannte ich lange gar keinen Menschen mit einem IQ von 140 oder mehr. Es waren einige darunter, wo ich vermutete, dass ihr IQ in dem Bereich liegen KÖNNTE, aber tatsächlich wäre es wie Kaffeesud-Lesen. Nachdem ich selbst meinen Mensa-Test gemacht hatte, ein paar Mal zu den Treffen gegangen bin, und einige Zeit in einem privaten Mensa-Forum mit geschrieben habe, (wo die Leute ihren getesteten IQ angegeben haben), bin ich hinsichtlich meiner Schätzungen ziemlich desillusioniert. Die meisten Hoch- und auch Höchstbegabten sind ganz normale Leute, oft nicht einmal sozial sonderlich kompetent, und das, was als Testergebnis auf dem Papier steht, lässt sich meist in keine Relation zum beruflichen und privaten Erfolg setzen. Sprich: ein Mensch mit IQ 160 oder mehr würde mir, mal kurz über den Weg gelaufen und unabhängig vom Alter, sehr wahrscheinlich gar nicht bis kaum "auffallen".

Bei meinem Freundeskreis schaut es schon anders aus. Ich weiß, dass Freundin XXX jeden Tag eine komplette Tageszeitung liest und 5x täglich die Nachrichten schaut. Außerdem geht sie sehr häufig ins Konzert oder Theater und sieht viel fern (Dokus und Reportagen zu allen möglichen Themen). Diese Freundin hat ein immenses Allgemeinwissen, sicher deutlich besser als mein eigenes. Aber ist sie hochbegabt? Vielleicht, vielleicht auch nicht! Sportlich ist sie jedenfalls nicht und musikalisch auch nicht.

Was man aber beim Blick in den eigenen Freundes- und Bekanntenkreis häufig nicht bedenkt ist, dass sich der Großteil des sozialen Umfelds aus Menschen aus einer ähnlichen sozialen Schicht zusammensetzt, der man selbst angehört. Auch bei der Partnerwahl ist es ähnlich. Es gibt sicher Fälle, wo ein LKW-Fahrer mit einer Rechtsanwältin liiert ist, oder ein Arzt mit einer Putzfrau. Aber das sind Ausnahmen. Im engeren Bekanntenkreis kenne ich keine solchen Paare. Da ist vielleicht mal eine mittlere Angestellte mit einem leitenden Angestellten zusammen oder ein Elektriker mit einer Bankfachfrau oder eine Buchhalterin mit einem Eisenbahner. Aber viel größer werden die Unterschiede nicht, eher sind sie kleiner. Die Ärztin ist mit dem Lehrer zusammen, die Sonderschullehrerin mit dem Bürokaufmann, der LKW-Fahrer mit der ungelernten Verkäuferin und der Prokurist mit der Schuldirektorin. Und so schaut auch ihr Freundes- und Bekanntenkreis aus. Ingesamt haben Menschen mit höherem Bildungsabschluss und "besserem" Beruf IM SCHNITT einen höheren IQ als Menschen mit niedrigem Bildungsniveau mit ungelernten Berufen. Daraus lässt sich nicht auf den IQ in Einzelfällen schließen, aber man kann davon ausgehen, dass eine Ärztin in ihrem privaten Umfeld Menschen mit durschnittlich höherem IQ haben wird als eine Reinungskraft. Und das verzerrt unser Bild der Welt. Wir glauben, dass diejenigen Menschen, mit denen wir täglich beruflich und privat zu tun haben, den Durchschnitt repräsentieren.

Die anderen Eltern von Kindern ähnlichen Alters, die ich im echten Leben kenne, sind auch etwa meine Gesellschaftsschicht. Das sind durchwegs Familien, wo man sich um Bildung und Förderung sehr bemüht. Ich weiß, dass es auch Familien gibt, wo es komplett anders aussieht, aber in meinem unmittelbaren Umfeld "sehe" ich diese nicht.

Frag mal zwei Lehrer davon, was sie von der "heutigen Jugend" halten - einen an einer Brennpunktschule mit vielen sozial auffälligen Familien im Umkreis, den anderen von einer privaten Eliteschule! Die Antworten werden nicht wiederspiegeln, wie die Jugend von heute tatsächlich "ist", sondern das, was sie täglich sehen und erleben!
Meine3 hat geschrieben: Mit mir wurde mal Schluss gemacht (ich war so ungefähr 18) mit der Begründung: du bist mir einfach zu intelligent.“ tja, klug sein macht auch nicht zwangsläufig glücklich oder erfolgreich.
Mein erster Gedanke dazu: sei froh, dass du den Typen bei gutem Wind los geworden bist :P ! Völlig im Ernst: ich denke schon, dass es gerade für eher in patriarchischen Systemen aufgewachsene Männer schwer ist, in einer Partnerschaft mit einer Frau zu sein, die ihnen selbst kognitiv merkbar überlegen ist. Und viele kluge Frauen haben auch bei Männern höhere Ansprüche, nicht nur was die körperliche Attraktivität betrifft.

Dazu habe ich vor vielen Jahren mal was Interessantes gelesen (leider weiß ich die Quelle nicht mehr, aber ich vermute es war das Heft "PM Fragen und Antworten"). Da gibt es um IQ in Zusammenhang mit Partnerschaft. Pro Standardabweichung nach oben STEIGT bei Männern die Wahrscheinlichkeit, eine(n) Partner(in) zu finden, um ca. 30%, während sie bei Frauen pro Standardabweichung um den gleichen Wert SINKT. Da musste ich spontan an den Spruch denken "Mädels, seid lieber schön als klug! Männer können besser gucken als denken!" :mrgreen:
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Smarti26
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Registriert: Do 3. Nov 2016, 12:27

Re: Begabung

Beitrag von Smarti26 »

Ja da könntest du recht haben, in meinem Umfeld sind wirklich Eltern die ihre Kinder Fördern und Bildung angesehen ist.
Von Arbeiterschicht bis hin zur Lehrerin und Ingenieur.
Ich selber bin "nur" ein Zimmermädchen/Reinigungskraft ;)
Mein Partner hat 3 Ausbildungen gemacht.

Ich kenne auch nur meinen Chef der einen IQ von 145 hat
Zum Glück kann ich mit ihm gut umgehen :lol: viele Menschen können das nicht...

Ja viele Männer schreckt die Intelligenz der Frau ab, was ich so gar nicht verstehen kann, ist doch schön eine starke Intelligente Frau an der Seite zu haben :gruebel:

Ich könnte Zb nichts mit einem Mann anfangen der Intellektuell schlechter "bestückt" ist als ich :?
Ich finde Intelligente Männer Sexy, dazu habe ich auch mal was gelesen "Sapiosexuell" nennt man das wohl.
alibaba

Re: Begabung

Beitrag von alibaba »

Smarti26 hat geschrieben:Überdurchschnittlich schnell anderen gegenüber die das selbe Instrument/Sport ausübt, gleich lange dabei ist usw und auch mit Rücksprache des Sport/Instrumenten Lehrers.
DAS halte ich für keinen guten Erkennungsindikator. ;) Es kommt ja immer auf die Vergleichsgruppe an.

Außerdem finde ich es immer relativ, da selten konkret genug bekannt ist, was für die Leistung getan wird. Ein Instrument kann man nur durch üben sehr gut. Das beste Talent wird keinen "Ruhm" erlangen, wenn es nicht übt. Mein Großkind hat vor 2 Wochen mit so einem sehr begabten Talent ein Konzert spielen dürfen. Dieses Talent besucht eine spezielle Schule und studiert bereits an einer Hochschule. Das Kind will das. Mein Talent will das nicht. ;) Mein Talent nimmt jetzt als Leistungskurs Sport und wählt Musik vollständig ab. Ich bin ganz froh, dass Kind sich da beizeiten breit aufgestellt hat.
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