Kluge Kinder Forum

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, warum manche hier Ihre Kinder (haben) testen lassen und andere nicht.
Bei mir selbst ist es eine Gratwanderung. Irgendwie würde ich gerne wissen, ob mein Sohn hb ist - dann hätte ich Gewissheit.
Andererseits würde es auch nichts ändern, wenn ich es wüsste. Oder doch?
Und was, wenn er nicht hb ist? Dann wäre ich wirklich die totale Eislauf-und Übermutter, die Dinge sieht, die nicht da sind.

Vielleicht kann mir die eine oder andere ein paar Erfahrungen aufschreiben.



LG, Therry

Ich lasse auf Anraten der Ärztin testen,...und nein, ich bin bei einem durchschnittlichen IQ keine Eislaufmutti sondern nur eine sehr subjektive Mutti mit Tomaten vor den Augen.

Oder ich habe ein Kind das gerne Höchstleistungen vollbringt, oder alle Kinder können das machen, wenn ihnen die gleiche Aufmerksamkeit zukommt.

Und ich hoffe, dass mit dem Test meinem Kind geholfen wird mit dem Druck umgehen zu können, dem sie sich selbst scheinbar auferlegt und daher ihr Selbstbewußtsein immer wieder leidet.

Keshali

Stell Dir vor, Du hast ein ganz "normales Kind".
Es durchlaeuft den Kindergarten, geht zeitkonform in die Schule. Die erste Klasse verlaeuft prima " kann auf reichlich Vorkenntnisse zurueckgreifen"
...........
und in der zweiten Klasse stuerzt alles zusammen. Strafarbeiten, Sperrung zunm Schulausflug - da wurde gedroht die Versetzung sei gefaehrdet.
Warum?
Der Stein des Anstosses und des ins rollen bringens war........
das Schoenschreibheft!

Der Tod eines HB`s.........

Es war ein Instinkt von mir. Es gab keinen Kinderarzt, der sie ach so toll fand. Es gab erst recht keinen Lehrer, der sie ach so toll fand.
Aber NACH der zweiten Klasse und dem Lehrerwechsel, womit eigentlich erst alles wieder gut schien....
wollte ICH wissen, ob ich zu doof bin mein zweites Kind gross zu ziehen, oder ob da etwas anderes ganz gewaltig zwischen funkte.

Dieser Test hat unser Leben definitv veraendert! Wir waren nicht darauf aus einen Wert - moeglichst hoch - erreicht zu wissen. Aber er hat etwas erklaert, was zu gewaltigen Problemen fuehrte. Und auch fuehrt. Aber die sind anderer Natur und im Vergleich... weniger belastend.

Viele Gruesse
Sabine

Hallo,

ja, auch wir haben unseren jüngsten mit 4,7 J. testen lassen. Jetzt ist er 7,0.

Rückblick: Unser Großer (jetzt 13) sprach seeehr spät, sein Zeigen auf Dinge sollten wir ignorieren, Therapieen (Ergo, Logo) begannen mit 3,6 J.
Im Kiga kam mal die Vermutung auf, das er vielleicht hb sein könnte. Vor der Einschulung haben wir einen Test bei der Schulpsychologin machen lassen. IQ 79. Im Kiga lachten sie sich scheckig. 1. Kl. Verdacht auf ADS. Negative Stempel pro Woche bestimmt 3 (weinender Hase, weinende Wolke, trauriges Gesicht mit extra Tränen gemalt ...) In der 3. Kl. sprach mich die Ergo an, sie habe den Verdacht auf hb. Wir ihn erneut bei einer angeblichen Fachkraft testen lassen. Erster Test IQ 85. 2. Test 80. Beim nonverbalen Test für seine Klasse IQ 109. Wäre aber zu vernachlässigen -> Förderschule empfohlen. HB? Niemals. Seine Leistungen in der 3. und 4. Kl. lagen bei 4. Er wurde (von der Lehrerin forsiert) zum Sündenbock gemacht.
Tja. Und nun schlagen wir uns seit einiger Zeit mit dem Verdacht rum, Was ist, wenn er doch hb ist und nur permanent unterfordert war/ist und deshalb blockiert?

Bei unserem Jüngsten wussten wir im Vorfeld, das er zumindest am Rand zur Hb ist. Aber auch er rechnete nur langsam (obwohl er Zahlen über alles liebt) auch er träumt im Unterricht. Die Lehrerin meinte neulich: Er schaut die ganze Stunde durch mich durch. Bei ihm wissen wir, das er unterfordert ist. Beim Großen hätten wir es auf Grund der Tests (die er wahrscheinlich nur schnell durchgekreuzt hat um fertig zu werden) niemals vermutet. Aber heute sehe ich Parallelen.

Du siehst, für uns war der Test beim Jüngsten sehr wichtig, um auf seine Schulprobleme angemessen einzugehen. Beim Großen konnten wir es nicht. Und ich habe große Sorgen, das das bei ihm Blockaden aufgebaut hat, die wir nie wieder wegbekommen.

Fazit: Nicht jeder Kinder- und Jugendpsychologe, der Tests durchführt, ist auch wirklich gut. Unsere Schulpsychologin, bei der wir jetzt sind. ist da sehr bemüht, Kindern mit hb gerecht zu werden.

Einen schönen Sonntag noch

Eichhörnchen

Hallo,
wir haben nächste Woche einen Termin zum Test und überlegen, ob wir ihn absagen. Veranlasst hat es der Kinderarzt, aber ich bin mir nicht ganz im Klaren wozu. Unser Sohn ist noch im KiGa und eigentlich sehe ich nur einen Sinn im Testen, wenn es aus dem Ergebnis eine Konsequenz gibt. Diese Konsequenz sehe ich erst mit der Einschulung (frühzeitige Einschulung und wo).

Dass er die Merkmale eines hochbegabten Kindes hat wissen wir ja bereits und ich weiss nicht was wir mit einem Testergebnis machen sollen.

Es soll ja Erzieher geben, die einen Test sehen wollen, um mit dem Kind richtig umgehen zu können. Das müssten sie meiner Meinung nach auch ohne Test schaffen. Bei uns gibt es eine Kita, die in einer Gruppe 30% hochbegabte Kinder hat und so gut wie keins ist getestet - es sei denn die Einschulung steht an.

Wenn die Erzieher Schwierigkeiten mit einem vermutlich hochbegabten Kind haben, bezweifele ich dass sich etwas ändert, nur weil sie einen Test vorgelegt bekommen.

Viele Grüße

In unserer Region haben wir einen Hochbegabtenbeauftragten. Selbst Vater von 2 HB-Kindern und Rektor einer Schule.

Mit dem Testergebnis kann er agieren, wenn es in der Region für die er beauftragt ist zu Problemen mit einem Kind kommt. Mit "Verdacht auf HB" etc. braucht man ihm nicht zu kommen, er muss und möchte Fakten sehen, was ich auch richtig finde.

Duna was deinen Termin zum Test angeht. Was hast du zu verlieren? Was macht dir persönlich Angst an diesem Test? Wie ich schon Sonja schrieb... die Welt des Kindes muss sich aufgrund dessen nicht auf den Kopf stellen.

Die Gefahr die ich persönlich bei der ganzen Testerei sehe ist die, daß man evtl. doch unbewusst entäuscht ist, weil doch jeder sein Kind für etwas besonderes hält und dann: Dein Kind wird überdurchschnittlich getestet. Ist in der Schule aber schlecht bis mittelmässig. Ist jemand der so einen Test und das Ergebnis dazu hat bereit, es so hinzunehmen oder fängt dann ein Test-Marathon an? Das mal nur meine Zweifel und wirren Gedanken dazu.

Oder die Panik: Hímmel ...nun muss ich mein Kind besonderst fordern und jede Verhaltesauffälligkeit auf die HB schiebt.
Dabei ist weniger oft mehr, weil gerade clevere Kinder sich genau das suchen, was sie brauchen.

Wir sind mit dem Ergebniss überrollt worden. NIE und NIMMER wäre ich selbst auf die Idee gekommen, daß mein Kind HB sein könnte. Wenn der Kinderarzt aufgrund ihrer Schüchternheit nicht überwiesen hätte, wären wir jetzt immer noch da wo wir waren und im Grunde genommen wieder sind ))

Glücklich über ein gesundes Kind, daß sich evtl. leichter mit dem Lernen tun wird.

Gruß
Candela

ich verstehe deine Frage in Bezug auf Testen Ja oder Nein sehr gut. Kämpfe mich selbst grad damit rum.
Mein Ausschlag auf Hilfe vom Kinderarzt war erstmal das negative Verhalten des Kindergartens meiner Tochter gegenüber ihrem Können. Ich führte ein ziemlich langes Gespräch mit ihm und er riet mir eben zu jenem Test, der allerdings ein Leistungsstandstest ist, da meine Tochter noch keine Vier ist. Intelligenztest sind in diesem Alter noch nicht relevant.Unser Kinderarzt ist selber, wie er mir in dem Gespräch mitteilte, HB, was aber zur damaligen Zeit natürlich niemanden aufgefallen bzw interessiert hat. Abiturabschluß 1,0; Studiumabschluß 1,0......
Tja, aber im Kinder und Jugendalter kaum Freunde, eher immer der Aussenseiter!Die meiste Zeit mit Erwachsenen verbracht. Das Spielen kam zu kurz, die soziale Entwicklung war recht schwer für ihn......
Er ist der Meinung, wenn Kinder wirklich schon Probleme haben im Kindergarten oder Schule, wirkt sich das extrem negativ auf das Sozialverhalten aus und darum ist es bei Problemen unbedingt ratsam, einen Test machen zu lassen um das Kind richtig zu fördern und die soziale Seite auch nicht zu kurz treten zu lassen.Viele werden entweder aggressiv oder desintessiert an der Umwelt oder Freunden.
Treten keine Probeme auf und das Kind ist zufrieden und glücklich, sei es nicht unbedingt erforderlich.

Hallöchen Therry,

also ich kann auch nur von uns berichten:
Wir mein Mann und ich sind froh unseren Sohn getestet zuhaben, denn jetz haben wir Gewissheit, wissen wo seine Stärke ist und können gezielt mit umgehen. Denke nicht, daß die Zahlen ( IQ ) unbedingt so von Bedeutung sind, aber wie gesagt, wir wissen jetzt wie wir in fördern können damit ER zufrieden ist. Unser Sohnemann ist auch kein Supergenie mit IQ von 140, aber in manchen Gebieten ein pfiffig und oberer Durchschnitt. Denke schon, wenn man die Kinder nicht fördert, dann ist das Interesse entweder irgendwann weg oder sie sind so flink und holen sich ihr Wissen dann irgendwo anderst her!
Also wir haben unseren Schritt noch nicht bereut und würden es wieder so machen und es stimmt, was hast Du denn zuverlieren?
Denke man darf sich mit den Zahlen IQ und diesem Wort HB auch nicht zustark verückt machen!!
Hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen,

liebe GRüße Katja