Sie ist erst 2

[Ayee]

Hallo ihr Lieben,

ich schreibe heute mal etwas unsicher hier bei euch im Forum, da ich niemanden kenne, mit dem ich gern darüber sprechen möchte, aus Angst, dass ich irgendwie falsch rüber komme bei meinen Freunden.

Ich wurde jetzt schon oft wegen meiner 2 Jährigen Tochter angesprochen, im Prinzip seit sie 1 Jahr alt ist. Nun wird sie im Oktober 3. Da mich dann gestern letztendlich auch der Arzt ansprach, muss ich mich wohl doch mal mit dem Thema Hochbegabung auseinandersetzen. Bisher habe ich solche Kommentare verworfen, eben weil mein Kind so klein ist. Oft gleichen sich alle möglichen "Vorsprünge" an und später merkt man nicht mehr von angeblicher Hochbegabung.

Nun aber zeigt meine Tochter doch etwas ungewöhnliche Tendenzen. Klar, die üblichen Sachen die man so hört, waren schon oft Gesprächsstoff. Sie schläft extrem wenig, sprach unglaublich früh und dazu in ganzen Sätzen usw. usw.

Jetzt erkennt sie auf der Uhr die vollen Stunden. Sie schreibt, undeutlich natürlich, mangels motorischer Fähigkeiten, aber gut leserlich mehrere Wörter. MAMA, PAPA, ihren Namen, Namen der Geschwister und einzelne Buchstaben und Zahlen. Sie zählt korrekt ab, zeigt alle Zahlen mit den Fingern oder benennt, wie viele Finger jemand hoch hält, erkennt alle geschrieben Zahlen und Buchstaben, zählt auch ohne Finger fehlerfrei bis 14 oder so glaube ich, danach verhaspelt sie sich dann aber manchmal. Soweit zählen wir im Alltag aber auch nie vor. Sie benutzt ungewöhnliche Wörter und klingt dadurch immer sehr hochtrabend.
Sie malt bildhaft und vor allem korrekt, also Käfer mit 2 Fühlern und immer genau 6 Beinen. Ich werde als "dumme Mama" bezeichnet, wenn meine Bilder "falsch" sind. Also mein Oktopus den Mund nicht zwischen den Tentakeln hat oder Schneckenaugen falsch sitzen. Sie füllt Kindergartenblöcke und sowas aus.
Naja, und sie unterhält gern Leute. Also sie plappert wirklich JEDEN voll, redet und redet und redet. Bis ich dann angesprochen werde....

Also mal "angenommen" sie könnte hochbegabt sein, muss ich dann irgendwas tun? Bisher hat sie sich das Zeug selber beigebracht, sie hört oft zu, wenn die 2 Großen lernen oder fragt nach, wie man etwas schreibt, dann male ich es vor. Ich tu eigentlich nur worum sie bittet.

Sie erscheint mir so erstmal völlig normal, nur etwas übermotiviert manchmal.
Sie ist sozial aus meiner sich völlig unauffällig, höflich und offen. Sie kann sich gut selbst beschäftigen.

Solange nichts auffällig ist, kann es erstmal alles entspannt bleiben, oder?

Liebe Grüße

[Rabaukenmama]

Hallo!

Du liegst schon richtig, du musst gar nichts spezielles tun -außer deiner Tochter wohlwollend zu erlauben, ihren eigenen Interessen nachzugehen.

Wenn sie mit 2 1/2 Jahren Interesse an Dingen haben, die andere Kinder im Schnitt erst mit 5 Jahren haben, passt das. Wenn dann wieder eine Phase kommt, wo sie alterstypische Spiele mag, passt das genauso.

Ein kluges Kind mit älteren Geschwistern wird automatisch dort "gefördert" wo es gerade passt -einfach, indem es sich aus den Interessen der Geschwister was passendes raussucht.

[Meine3]

Hallo,

also erstmal willkommen.

Hochbegabung ist keine Krankheit. Dein Kind ist also „normal“ . Aber augenscheinlich kognitiv fit.

Du machst alles richtig: halte dich nicht an Altersempfehlungen sondern an die Interessen deines Kindes. Gib ihr die Dinge, die sie braucht, beantworte ihre Fragen. Mehr braucht es nicht. Es wird Phasen geben, wo sie viel wissen will und Phasen, in denen sie „entspannt“ und du musst weder „pushen“ noch bremsen.

Gelangweilte HBchen machen sich dann schon auch bemerkbar..Das einbrennen des Wissendeangs empfehle ich hingegen auf keinen Fall. Man wird dazu zwar oft angehalten („lassen sie ihr Kund nicht so viel rechnen, sonst langweilt es sich in der Schule!!“) und es wird einem unterstellt, man „bringe das bei“, aber das kann wirklich auf Dauer schaden, wenn man ihnen „verbietet“ nach ihrem Tempo zu lernen und sie permanent (über einen längeren Zwitraum) bremst..

Ob dein Kind tatsächlich HB ist oder nicht, ist auch erstmal nicht so wichtig. Denn man sollte jedes Kind dort abholen wo es steht, egal ob durchschnittlich, überdurchschnittlich oder minderbegabt.

Ein IQTest ist auch erst nötig wenn es „Probleme“ geben sollte. Sogar Früheinschulungen können ohne IQtestung erfolgen, wenn für jedermann der Entwicklungsvorsprung offensichtlich ist.


Im Alter deines Kindes waren meine Kinder auch am auffälligsten , dadurch dass sie so früh sehr gut gesprochen haben und eben Dinge konnten, die sonst von viel älteren Kindern erwartet werden. Tatsächlich fällt die HB meines Sohnrs jetzt mit 11 garnicht mehr so extrem auf, man wird nicht mehr täglich auf das „fitte Kerlchen“ angesprochen .