Querflöte vs. Klavier ;)

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Homunkulus
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Querflöte vs. Klavier ;)

Beitrag von Homunkulus »

Guten Morgen,

meine Tochter ist 5 1/2 und geht zur Schule.
Sie hat Probleme beim Lernen. Konkret heißt das, dass sie nichts wiederholt und nichts lernen will, was sie nicht auf Anhieb kann, versteht oder dessen Sinn erkennt. Dieses Verhalten hat uns bis jetzt schon einige Nerven gekostet, blieb aber weitesgehend unbeachtet und wurde eher ihrem Charakter zugeschrieben.

Jetzt ist diese "Eigenschaft" aber denkbar schlecht für das Lernen in der Schule. Ich habe jetzt schon in Büchern und z.B. hier gelesen, dass Instrumente dazu beitragen können, diese Fähigkeit zu erwerben. Schon bei der Schuleingangsuntersuchung hat man uns diesen Rat gegeben, dessen Tragweite war mir da aber noch gar nicht bewusst.

So habe ich sie also gefragt, ob sie gern ein Instrument erlernen möchte.

"Jaa! Ich will Tuba lernen" :shock: kurz überlegt, "Ach nein, die ist zu groß und schwer!"
Glück gehabt, denke ich.
"Ja, was könnte dir denn noch gefallen? Gitarre?"
Sie schmolt leicht und sagt:"Weil ihr mir keine Querflöte gekauft habt, möchte ich jetzt Klavier lernen! Ja, Klavier, das ist genau das Richtige für mich!"
Mama: :schwitz:

Da ich weder die finanziellen Mittel, noch den Raum habe, ihr ein Klavier zur Verfügung zu stellen, habe ich mich bei der Musikschule erkundigt.Ca. 55 Euro Monatsbeitrag für eine 3/4 Stunde pro Woche soll der Unterricht kosten. Wenn ich das aufbringen könnte, bliebe noch die Frage, wo sie üben könnte.

Ich wollte euch mal nach euren Erfahrungen fragen. Wie stemmt ihr den ganzen finanziellen Mehraufwand? Und gab es wirklich Besserungen im Lernverhalten, nachdem eure Kinder ein Instrument erlernt haben?

Danke schonmal im Voraus!

LG
Homunkulus
Dauergast
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Re: Querflöte vs. Klavier ;)

Beitrag von Homunkulus »

Danke für deine Antwort.

Wie der Zufall so will, ist in 2 Wochen einer der 2 Tage der offenen Tür. Da werde ich natürlich fragen, ob es Schnupperstunden für die jeweiligen Instrumente gibt. Ich kann nicht ein Jahr Klavierunterricht für knapp 700 EUR buchen, damit sie mir nach 2 h sagt, sie hätte keine Lust drauf. Das geht nicht.
Ans E-Piano habe ich auch schon gedacht. Ist das denn eine gute Alternative? Ich habe von sowas keine Ahnung.

Freut mich, dass es bei euch den gewünschten Erfolg gebracht hat. Bei euch wird Geige gespielt, oder?
Homunkulus
Dauergast
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Re: Querflöte vs. Klavier ;)

Beitrag von Homunkulus »

Danke für deine Antwort.

Ich bin musikalisch nicht gänzlich unbegabt. Ich spiele Gitarre und habe E-Bass gespielt :) Also mit Musik generell kann ich schon viel anfangen. Wir singen auch viel zuhaus.

An Gruppenunterricht dachte ich auch schon. Die Gruppenstärke kann man selbst wählen. Je weniger Kinder der Gruppe teilhaben, desto preisintensiver wird der Unterricht. Davon ab fände ich es schön, wenn sie gleichzeitig soz. Kontakte knüpfen könnte.

Sie war in der Kindergartenzeit in der Musikschule zur musikalischen Früherziehung, um die Instrumente kennenzulernen. Sie hat also schon ein Bewusstsein dafür. Also wie die Instrumente aussehen und klingen. Sie teilt sogar zielsicher jedes Instrument in die jeweilige Gruppe ein.
Trotzdem denke ich, dass es nochmal was anderes ist, sich für eines zu entscheiden und dabei zu bleiben. Am Tag der offenen Tür werde ich mich auf jeden Fall erkundigen, ob dort Instrumentenkarusselle angeboten werden. Das klingt sehr gut.

Ich hab sie übrigens neulich gefragt, ob sie die Schule vermissen würde ( haben gerade Ferien ). Ich habe die Schule immer sehr vermisst, erzählte ich. Den Duft der Bücher, die Freunde, das Klassenzimmer.. alles. Da sagte sie, sie würde die Schule nicht vermissen. "Immer dieses langweilige Bla Bla Bla!" :shock:
Eigentlich dachte ich, sie geht sehr sehr gern zur Schule. Was soll ich davon halten?

LG
Homunkulus
Dauergast
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Re: Querflöte vs. Klavier ;)

Beitrag von Homunkulus »

Das sagt sie mir auch immer. Also das die Pausen toll seien, aber viel zu kurz.
Klar hast du recht, dass der Schulstoff keine Herausforderung ist, aber trotzdem dachte ich, sie hätte Spaß. Sie will nicht zu spät kommen, beschwert sich nicht und macht auch sonst einen sehr glücklichen Eindruck. Die Lehrerinnen bestätigten auch, dass sie aufmerksam sei ( wenn sie nicht grad aus dem Fenster schaut und träumt ).
Mich hat das richtig überrascht. Jetzt mache ich mir doch irgendwie Sorgen.
PippiL.
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Re: Querflöte vs. Klavier ;)

Beitrag von PippiL. »

Hallo,

meine Tochter (auch 5) hat mir heute auch gesagt: Sie hasst die Schule!
Sie hatte auch gerade Ferien und ist heute und morgen wegen Erkältung zu Hause.

Seufz...

Bald ist Elternsprechtag...

LG
PippiL.
Homunkulus
Dauergast
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Re: Querflöte vs. Klavier ;)

Beitrag von Homunkulus »

Hallo PippL,

auf den hoffe ich auch. Unsere Sprechtage sind auch im November. Bloß weiß ich immer nicht, was ich sagen soll. Ich will auch nicht über Probleme reden, die gar keine sind. Denn z.B. jedes Kind langweilt sich mal in der Schule, jedes Kind hat mal lernstärkere und mal lernschwächerer Phasen. Warum muss also ausgerechnet bei meinem Kind jede Falte ausgebügelt werden? Solange sie doch sonst rundum glücklich wirkt.

Übrigens hat mich noch nicht mal die Aussage über die Langeweile geschockt, sondern eher, dass ich mein Kind anscheinend nicht richtig einschätzen kann.

Das ist mir schon oft passiert, gerade was Krankheit/Schmerz betrifft. Erst, wenn sie schon geschwollen redet und der Hals dick fett rot ist, merke ich es. Aber sie sagt nicht vorher, dass sie Probleme beim Schlucken hat, dass ihr was weh tut. Wenn sie krank ist, "ordert" sie einfach Honig, Tee, denn kalten Lappen für die Stirn. Dann weiß ich quasi erst, dass sie arg krank ist. Als wolle sie nicht, dass ich mich um sie sorge. Hm.

Es ist nicht einfach.
alibaba

Re: Querflöte vs. Klavier ;)

Beitrag von alibaba »

Homunkulus hat geschrieben: Ich habe jetzt schon in Büchern und z.B. hier gelesen, dass Instrumente dazu beitragen können, diese Fähigkeit zu erwerben.
Moin,

hier ein schöner Buchtip: http://www.amazon.de/popul%C3%A4rsten-I ... 512&sr=8-1

Darin beschreibt die Autorin, dass das erlernen eines Musikinstrumentes sicherlich nicht schlecht ist, aber es nicht die Auswirkungen aht, die ihm zugeschrieben (angedichtet) werden. Sicherlich kann man über ein Instrument eine gewisses Lernverhalten erlernen, mit Frust umgehen, Langweilige Dinge machen zu müssen, ABER es ist kein Wundermittel. Ein Kind was sich nicht konzentrieren kann, wird sich, sofern es keine Lust zum Intrument erlernen hat, auch darauf nicht konzentrieren werden, es macht ja keinen Spaß.

Ein Instrument muss man wollen, was genau das ist, wird wohl ein Risiko bleiben, denn, es beschrieb bereits koschka, die erste Begeisterung wird bald nachlassen, egal was gespielt wird. Ein Instrument für Kinder heißt täglich üben, heißt Mama muss animieren, heißt Durchhaltevermögen, auch für Mama, die das Kind bgeleiten muss. Es ist ein Irrtum, das man annimmt, na Kind wollte ja, dann soll es das mal alleine machen. So wird das nichts.

Musikschule ist immer teuer. Wir zahlen hier für unsere Kinder 100 € im Monat ohne Intrumentengebühr. Billiger wird es privat. Ob nun Klavier oder Keyboard, Querflöte oder Violine, ein Meister ist bnoch nie vom Himmel gefallen. Bewegt sich dein Kind lieber, ist wohl ein Turnverein besser als ein Instrument. Was bietet denn die Schule an? Bei uns ist Flöte Standard. Eine Einsteigeralternative?

VLG
Homunkulus
Dauergast
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Re: Querflöte vs. Klavier ;)

Beitrag von Homunkulus »

Guten Morgen,

danke für deine Antwort und den Buchtipp.

Es mangelt ihr nicht an Konzentrationsfähigkeit. Sie kann sich sehr gut konzentrieren. Ich würde sogar sagen überdurchschnittlich. Wenn sie im Flow ist, bekommt sie nichts mehr mit und konzetriert sich arg. Sie hat auch in der Klasse einen Kasperkopp neben sich sitzen, der ständig den Unterricht stört. Ich fragte, ob sie das stören würde beim Lernen.. "Nö!" Auch die Lehrerinnen bestätigen ihre gute Konzentrationsfähigkeit.

Hier geht es darum, dass sie lernt, dass man Dinge nicht immer auf Anhieb kann. Und dass man Dinge, die man nicht auf Anhieb kann, nicht niemals lernen wird, was ja im Moment ihre Vorstellung ist, sondern sie mit Übung erlernen kann.

In der Schule wird diesbezüglich leider nichts angeboten, aber vielleicht kann ich da was auf die Beine stellen. Denn die Musikschule kommt auch zum Unterricht in die Schule, wenn sich genügend Kinder anmelden. Das Konzept hat im Kindergarten sehr gut funktioniert.

An der häusl. Unterstützung bzgl. des Übens wird es nicht scheitern.

Sport wäre eine tolle Sache. Sie mag Sport sehr. Leider steht sie sich beim Erlernen vers. DInge auch selbst im Weg. Das Lernmuster ist das Gleiche. Im Gruppensport kann sie das Verlieren nur ganz schwer ertragen. Und statt z.B. die nicht gefangenen Wurfscheibe aufzuheben und einfach weiterzuspielen, analysiert sie erstmal ewig, woran es denn nun lag, dass SIE die Scheibe nicht fangen konnte. Hui.

LG
alibaba

Re: Querflöte vs. Klavier ;)

Beitrag von alibaba »

Hi,

ich denke das Mittel heiligt nicht jeden Zweck. Wenn dein Kind sich beim Sport so verhält, wie beschrieben, warum sollte das beim Instrument anders sein? Ich habe auch so ein ähnlich gestricktes Kind hier zu Hause sitzen, allerdings männlich, mit 4 1/2 hat er mit Gitarre angefangen, damit er lernt etwas gleichmäßig zu machen, das man für Erfolg "arbeiten" muss, nur durch üben geht es vorwärts.....genau das aber ist eine Reifeeinstellung, keine Frage der Angebote. Und die Reife hat manches Kind eben eher, manches eben später. Gewisse Dinge sind wie sie sind, sie sind das Kind, man kann sie nur wenig steuern. Das steuern muss durch das Kind selber kommen.

VLG
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