Mitteilen oder Verschweigen?

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Zefanja
Dauergast
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Registriert: Mo 31. Okt 2011, 19:31

Mitteilen oder Verschweigen?

Beitrag von Zefanja »

Hallo,

mich würde mal interessieren, wem ihr das Testergebnis bzgl. Eurer Kinder mitgeteilt habt, wem nicht und warum.

Anderen Eltern,
Erziehern,
Lehrern,
eigene Familie,
Kind selbst
etc.
rybenka
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Registriert: Do 3. Jul 2008, 07:51
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Re: Mitteilen oder Verschweigen?

Beitrag von rybenka »

Hallo Zefanja,

ich fang mal an:

anderen Eltern: NIEMALS! Über einzelne Stärken und Schwächen meiner Tochter rede ich allerdings relativ offen.
Erzieherin / zukünftige Schule: ja, weil es Probleme gab und Kiga+Schule den Test empfohlen haben
eigene Familie: nur Oma+Opa
Kind selbst: hab ihr gesagt, dass sie die Aufgaben sehr gut gemacht hat, und dass sie besser rechnen und sich besser schwierige Sachen merken kann als die meisten anderen Kinder in ihrem Alter, ich betone aber auch immer ihr gegenüber die Stärken anderer Kinder (z.B. Instrument spielen, Geschwister betreuen, Sport)
Liebe Grüße
RYBENKA & rybenka
Zefanja
Dauergast
Beiträge: 73
Registriert: Mo 31. Okt 2011, 19:31

Re: Mitteilen oder Verschweigen?

Beitrag von Zefanja »

thx für die Antwort.
Warum würdest du es anderen Eltern niemals erzählen?

Schöner Name übrigens. :) Rybenka
Wo kommt der her?
Zefanja
Dauergast
Beiträge: 73
Registriert: Mo 31. Okt 2011, 19:31

Re: Mitteilen oder Verschweigen?

Beitrag von Zefanja »

Na ich bin ja auch nicht ohne Grund dahin gegangen.
Ich selber hatte mich untersuchen lassen und bekam die Diagnose AD(H)S. Da dies mit einer Wahrscheilichkeit von 60% vererbt werden kann wollte ich das bei meinem Kind sicherheitshalber abklären lassen. Insebsondere da mein Sohn ja wirklich recht lebhaft ist.

Ich hab den anderen Eltern allerdings schon erzählt, dass wir auch ein Elterngespräch beim KJP hatten, was viel gebracht hatte.
Wir hatten einige Zeit lang ein Problem mit der Übergabe. Der Kleine hat ein riesen Theater gemacht, weil die Haltung des Vaters nicht klar war. Das ist jetzt viel besser.

Vielleicht sollte ich einfach alles erzählen und gut ist.
Ich kann dieses ganze Getue usw. nicht ausstehen und ich kann es auch nicht leiden mit niemandem über das alles reden zu können. Foren helfen da auch nur bedingt.
alibaba

Re: Mitteilen oder Verschweigen?

Beitrag von alibaba »

Das Problem ist, liebe Zefanja, das man in dem Alter deines Sohnes noch nichts ausschließen oder bestätigen kann, dazu ist er zu jung. Zudem nützt euch der CPM nicht so wirklich viel. Daher wäre es ratsam sich einfach bedeckt zu halten, auch wenn es einem im Mund juckt und das Bedürfnis verspürt sich auszureden.

Es wäre ein Fehler ein Kind, aufgrund eines eindimmensionalen Testes und seines sehr jungen Alters, hier in eine Ecke zu drängen, wo er vielleicht nicht mehr raus kommt. Was mathematisch hochbegabt, was ist denn 387+988? :schwitz: Was, das kann er nicht ? Seid vorsichtig indem was ihr sagt, wie ihr es sagt und wo ihr es sagt. Viele können weder was mit AD(H)S noch tewas mit Begabungen anfangen. Wenn si etwas wissen, dann oft nur bruchstückhaft und mit vielen Klischees behaftet. Das braucht keiner. Dein Kind braucht eine freie Umgebung wo er ungestört aufwachsen kann, seinen Interessen nachgehen kann. Ist er motorisch sehr aktiv, dann meldet ihm im Sportverein an. Mag er Schach? Liest er gerne...dann nutzt die angeboet der Bibliotheken.

Ein pfiffiges Kind wird auffallen. Mein Großer fällt überall auf. :mrgreen: Das muss man also nicht beweisen. Sei denn es wird falsch eingeschätzt, falsch beurteilt....dann heißt es handeln. Handeln aber nur in dem Rahmen wo sich das Kind bewegt, Omas und Opas, Tanten und Nachbarn geht das gar nichts an.

Du kannst das natürlich alles machen, wie Du das denkst. Es ist deine freie Entscheidung wem Du etwas erzählst. Denke aber an das Sprichwort: Reden ist Silber, schweigen ist Gold. ;)

VLG
calimero
Dauergast
Beiträge: 88
Registriert: Mo 1. Nov 2010, 12:49

Re: Mitteilen oder Verschweigen?

Beitrag von calimero »

Moin Moin!

Also ich bin definitiv für verschweigen!
So sehr man auch Menschen an seinen Gedanken, Sorgen und Gefühlen dran teilhaben möchte. Nutz da lieber das Internet, das ist anonymer und somit viel geschützter.

Bei uns ist es so, dass ich meinen Eltern, also Oma und Opa, nur erzählt habe, was eben von den Erzieherinnen festgestellt wurde. Nix mit hb oder sonst was.
Und egal was ich jetzt über meinen Sohn bei Oma und Opa erzähle, es wird alles auf die Goldwaage gelegt. Und bei jedem Kommentar schwingt immer so mit: "Mein Gotte, jetzt heb dein Kind mal nicht so in den Himmel." Oder was ich selbst noch schlimmer find: "Du warst doch auch nen pfiffiges Kind. Und bist nicht hb." Ach und woher wollt ihr das wissen, würd ich gern antworten.

Ich verkneife mir mittlerweile einige Sachen. Mir ist es egal, ob mein Sohn hb ist, aber den anderen nicht. Also bleibt das ein Thema zwischen mir und meinem Mann. Ich denke mir meinen Teil und warte ab, was auf uns weiter zukommt.
Mein Sohn soll so lang Stempelfrei durch die Welt gehen, wie es geht!

Lieben Gruß
calimero
PippiL.
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Re: Mitteilen oder Verschweigen?

Beitrag von PippiL. »

Ich würde da auch nichts sagen.

Leider kann man selten über dieses Thema sprechen.

Aber dafür gibt auch Gesprächskreise von der DGHK oder ähnlichen Einrichtungen.
Da kannst Du ganz befreit über deine Sorgen und Probleme sprechen und findest
immer einen Gesprächspartner, dem es ähnlich geht oder zumindest einmal ähnlich
ging.

Im näheren Umkreis habe ich es schon erzählt. Aber einfach, um die Konsequenzen zu
erklären (frühzeitige Einschulung). Genauso habe ich auch von unserem Problemen ge-
sprochen. Aber dies war nur im nächsten Umkreis und genau abgewägt.

Wenn mal wieder Probleme da sind, wende ich mich damit an Eltern, die ähnliche
Kinder haben (E-Mail oder persönliche Kontakte durch Veranstaltungen bei der DGHK).
Edainwen
Dauergast
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Wohnort: BaWü

Re: Mitteilen oder Verschweigen?

Beitrag von Edainwen »

Ich würde es auch nur mitteilen, wenn notwendig oder auf gezielte Nachfrage, wem auch immer.

z.B. wurde ein Nachbarsmädel und die beste Freundin meiner Tochter (beides gleichzeitig ;) ) auch auf ADHS getestet. Da ich das Mädchen ziemlich oft bei uns im Haus habe und sie keine Minute konzentriert an einer Sache bleiben kann, habe ich natürlich nachgefragt, was dabei herauskam. Hätten mir die Eltern jetzt gesagt, dass sie ganz einfach unterfordert und hochbegabt ist, dann hätte ich mir gedacht, aha, mit Prixelperlen und Sandkastenförmchen, das ist dem Kind zu langweilig, dann lasse ich die beiden eben ein Buchstabenspiel spielen (u.ä.) (Da es bei dem Mädchen aber wohl eher so ist, dass sie einfach zu wenig Bewegung hat, lasse ich die beiden immer draußen rumtoben ;) ) - Fremden Eltern gegenüber, mit denen mein Kind kaum zu tun hat und von denen ich nicht zufällig weiß, dass sie ähnliche Probleme haben, würde ich das Thema gar nicht erst ansprechen. Ich denke, da ist auch einfach zu wenig Verständnis da und die denken dann höchstens, man würde das Kind irgendwie "pushen".
Ich merke das bei uns ja schon bei den Erzieherinnen. Tagtäglich kommt mein Sohn traurig nach Hause, weil er nicht bei den großen Puzzels machen durfte. Spreche ich das morgens an (muss ich ja, will ja nicht, dass mein Kind traurig ist), wird das irgendwie abgewiegelt. Dass mein Sohn diese geistige Arbeit zur Erholung braucht, können sie einfach nicht verstehen (Ja, da wird bald mal ein richtiges Gespräch fällig :oops: )
Genauso Omas und Opas. Es kommt natürlich auf die jeweiligen Exemplare an, aber z.B. meine Mutter meint immer nur, wenn meine Kinder etwas früh können (z.B. mein Sohn jetzt radfahren oder meine Tochter schreiben) "Das ist doch noch viel zu früh, da würde ich gar nicht drauf eingehen ..." Wie wenn ich meine Kinder dazu zwingen würde :shock:
Zefanja
Dauergast
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Re: Mitteilen oder Verschweigen?

Beitrag von Zefanja »

Würdet ihr denn die eigene ADHS Diagnose anderen erzählen?
Zefanja
Dauergast
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Registriert: Mo 31. Okt 2011, 19:31

Re: Mitteilen oder Verschweigen?

Beitrag von Zefanja »

Na dann waren es eh die falschen. ;)
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