Hmm, ich nehme an dass Du ohnehin das Dir mögliche tust um ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Gegen das subjektive Empfinden eines anderen Menschen kannst du nichts tun, unabhängig davon, wie alt dieser Mensch ist oder wie nahe er Dir steht.sinus hat geschrieben:@rabaukenmama: meine Tochter hat Spielpartner und wird auch zu Geburtstagen oder Spieltreffs eingeladen z.B.
Aber IHR EMPFINDEN ist offensichtlich, dass sie niemanden hat. Und das ist nunmal für sie das Entscheidende - da kann es real 1000mal anders aussehen. (Ebenso, wie sie es schnell so empfindet, dass sie "nichts kann". Dabei hat sie eben z.B. schwimmen gelernt, malt wunderschön, ist sehr sportlich, ist klug... Sie stand auch schon vorm Spiegel und sagte: "Ich sehe hässlich aus!" - was auch ganz und gar nicht stimmt.)
Darum frage ich mich, wie ich ihr bzw ihrem Selbstwertgefühl da bisschen auf die Sprünge helfen kann.
Sie geht übrigens nicht so besonders gern in den Kindergarten.
Nach der Serie "Wilde Kerle" hat sie von sich aus gefragt, also die wollte sie selbst mal sehen, damit sie weiß, wovon die alle reden. Ich starte nun sicher nicht eine Umfrage im Kiga, was man aktuell gesehen haben muss und zwinge sie dann, das anzuschauen.
Ein bißchem kann man aber schon versuchen, herauszufinden, was hinter diesen Selbstzweifeln steckt. Wenn Deine Tocher vor dem Spiegel steht und sich häßlich findet kannst Du z.B. statt "das stimmt ja gar nicht, schau mal, wie hübsch du bist" mal versuchen, mit aktivem zuhören die Gefühle Deiner Tochter zu reflektieren. Da kann Deine Kommentar z.B. sein "irgendetwas an Dir gefällt Dir nicht"...und damit öffnest Du die Tür für Deine Tochter, weiter über ihre Gefühle zu reden. Wenn dann etwa kommt "Ja, meine Haare sind viel zu kurz" dann kann der nächste Türöffner sein "Du hättest gerne so lange Haare wie die xxx im Kindergarten, stimmts?". Dann kann Stück für Stück herauskommen, was wirklich dahinter steckt.
Wichtig daran ist, nur die Gefühle, von denen Du glaubst dass sie Dein Kind gerade hat, zu reflektieren, ohne einen eigenen Kommentar dazu zu geben (so gut gemeint der auch sein mag). Nach so einem Gespräch fühlt sich deine Tochter vielleicht mehr verstanden, als wenn sie hört, dass ihre subjektiven Empfindungen zu ihrem Aussehen und ihrer Beliebtheit nicht ernst genommen werden. Und dieses aktive Zuhören kann Deiner Tochter auch helfen, eigene Wege und Lösungen zu finden.
Es muß am Ende des Gesprächs nicht "herauskommen" dass sie plötzlich sich selbst anders sieht als vorher. Allein wenn sie sich verstanden fühlt ist das schon eine positive Bestärkung. Vor allem ist dann nicht das Gefühl "die Mama will mich ja nur trösten, aber ich bin ja trotzdem häßlich/unbeliebt,..." da.