Wie war /ist das bei euch so?
Meine Große hat mich im Vorschuljahr und Anfang der Grundschule mit meinem Vornamen (bzw der verkürzten Koseform) angesprochen.
Irgendwann hat sie das einfach so gemacht und ich hab sie das machen lassen, wie sie will. Fand ich nicht irgendwie entscheidend, wie sie mich nun anspricht/nennt.
Die Grundschullehrerin sprach mich dann aber irgendwann mal an, dass sie das seltsam/auffällig findet. (Ich glaubte zu spüren, sie meinte, das sage irgendwas (ungutes ?) über unsere Beziehung aus...)
Daraufhin hab ich das Kind mal direkt gefragt, warum sie das eigentlich mache und sie meinte pragmatisch, das sei doch viel sinnvoller, denn wenn man "Mama" irgendwo riefe, könne ja jede x-beliebige Mutter gemeint sein, der Vorname sei dagegen viel eindeutiger.
Inzwischen sagt sie übrigens schon laaaange wieder "Mama" zu mir.
Tja. Und nun ist Nummer zwei im selben Alter.
Und wie nennt sie mich?
Mit dem Vornamen. (nicht ausschließlich, aber sehr häufig, besonders dann, wenn sie mich ruft)
Das ist doch irgendwie seltsam, dass es auch genau im selben Alter ist.
Ob das nicht doch auch was mit einer bestimmten Entwicklungsphase zu tun hat?
Dem Abnabeln, sich Emanzipieren, selbstständiger sein Wollen?
Die meisten Leute die ich kenne, sind jedenfalls sehr befremdet, wenn mein Kind mich nicht "Mama" nennt.
Kennt ihr sowas von euren Kindern auch?
"Mama" versus Ansprechen mit Vornamen
"Mama" versus Ansprechen mit Vornamen
Zuletzt geändert von sinus am So 12. Jul 2020, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
nun bellt der Hund
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Raureif liegt auf dem Gras.
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Re: "Mama" versus Ansprechen mit Vornamen
Meine Kinder nennen mich immer wieder mal beim Vornamen, vor allem der Große. Auch der Papa wird vor allem vom Großen öfter beim Vornamen genannt.
Wir haben in unserem alten Kindergarten (Elterninitiative) viele Kinder gehabt, die ihre Eltern beim Vornamen nennen. Mein Mann hat das mit seiner Mutter phasenweise auch gemacht.
Ich auch, aber erst in der Pubertät und da war es eindeutig ein Zeichen der Abnabelung/ Distanzierung.
Ich finde das in Ordnung, wir wurden auch noch nie drauf angesprochen. Wobei ich es tatsächlich selbst „komisch“
finde, wenn meine Kinder mich nicht Mama nennen. Aber außer mir findet das niemand seltsam
Ich hatte als Kind einen Freund, der hat seine Mutter ausschließlich beim Vornamen genannt.
Wir haben in unserem alten Kindergarten (Elterninitiative) viele Kinder gehabt, die ihre Eltern beim Vornamen nennen. Mein Mann hat das mit seiner Mutter phasenweise auch gemacht.
Ich auch, aber erst in der Pubertät und da war es eindeutig ein Zeichen der Abnabelung/ Distanzierung.
Ich finde das in Ordnung, wir wurden auch noch nie drauf angesprochen. Wobei ich es tatsächlich selbst „komisch“
finde, wenn meine Kinder mich nicht Mama nennen. Aber außer mir findet das niemand seltsam
Ich hatte als Kind einen Freund, der hat seine Mutter ausschließlich beim Vornamen genannt.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
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Re: "Mama" versus Ansprechen mit Vornamen
Meine Kinder machen es nicht. Ich kenne zwei Kinder, die ihren Vater ausschließlich mit dem Vornamen rufen. In dem Fall habe ich das mit einigen Auffälligkeiten zusammengebracht, aber im Allgemein soll es nichts heißen.
Re: "Mama" versus Ansprechen mit Vornamen
Meine Kinder machen das auch. Der Große hat irgendwann einmal aus Spaß damit angefangen, ich glaube so mit 6 Jahren, und die Kleinen haben es übernommen und weitergeführt. Ich werde nun von allen drei Kindern (3 bis 8 Jahre) überwiegend mit dem Vornamen angesprochen.
Ich finde das nicht so wild und habe mich daran gewöhnt. Ich finde es sogar praktisch, dass ich nicht bei jedem Mama-Ruf hochschrecken muss. Unkompliziert ist es auch, wenn Freunde der Kinder zu Besuch kommen, dann wissen diese direkt meinen Namen.
Ich wurde jedoch schon öfters darauf angesprochen, ob ich mir das denn bieten lasse. Aber die meisten haben es nach meiner Erklärung eingesehen, würden es aber ungern bei den eigenen Kindern hören.
Ein paar Leute haben auch gedacht, ich hätte die Kinder darauf gebraucht, dass sie mich mit Vornamen ansprechen, da es wohl irgendwann in alternativen Kreisen in Mode war, die Eltern nicht mit Mama oder Papa anzusprechen.
Ich finde das nicht so wild und habe mich daran gewöhnt. Ich finde es sogar praktisch, dass ich nicht bei jedem Mama-Ruf hochschrecken muss. Unkompliziert ist es auch, wenn Freunde der Kinder zu Besuch kommen, dann wissen diese direkt meinen Namen.
Ich wurde jedoch schon öfters darauf angesprochen, ob ich mir das denn bieten lasse. Aber die meisten haben es nach meiner Erklärung eingesehen, würden es aber ungern bei den eigenen Kindern hören.
Ein paar Leute haben auch gedacht, ich hätte die Kinder darauf gebraucht, dass sie mich mit Vornamen ansprechen, da es wohl irgendwann in alternativen Kreisen in Mode war, die Eltern nicht mit Mama oder Papa anzusprechen.
Re: "Mama" versus Ansprechen mit Vornamen
Meine Mutter habe ich immer mit "Mama" angesprochen, meinen Vater mit einer Abkürzung seines Namens. Meine Eltern waren geschieden, meinen Vater habe ich nur in den Ferien gesehen. Ob das daher kam? Keine Ahnung. Unsere Kinder nennen uns beide Mama bzw. Papa. Aber eigentlich würde ich daraus nichts ableiten und die Argumentation deiner Tochter finde ich schlüssig.
Re: "Mama" versus Ansprechen mit Vornamen
Ich selber werde mit Mama bzw. mein Mann mit Papa von meinen Kindern angesprochen. Ich kenne nur einen Fall, wo das Kind den Vater mit Vornamen anspricht, die Mutter jedoch nicht. Das war, als ich das zum ersten Mal gehört habe, durchaus befremdlich, kannte ich es doch bis dato nicht. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt.
Auch meine Eltern spreche ich, nach wie vor, mit Mama und Papa an. Ich finde das etwas sehr intimes, das Privileg das zu tun, hab ja nur ich. Stolz war ich in jungen Jahren, wenn z.B. die Eltern mit in der Schule geholfen haben oder deren Berufe vorgestellt wurden - meine Mama/mein Papa. Das durfte nur ich sagen. Und wenn wir heute telefonieren empfinde ich es nach wie vor als sehr innig, Mama zu sagen, da es unsere gute Bindung unterstreicht. Ich selber empfinde es als sehr warmherzig, wenn mein Großer durchs ganze Haus "Mama" ruft. Da erblüht mir mein Herzchen.
Den Vornamen zu nennen, empfinde ich als Distanz. Ich hab aber keinen Grund mich von meinen Eltern zu distanzieren, zumindest nicht soweit, dass ich sie mit dem Vornamen ansprechen müsste.
Wenn ich tief in mich hinein höre, wäre ich in der Tat enttäuscht, wenn meine Kinder mich mit Vornamen ansprechen würden. Ich würde das eher nicht wollen. Aber Gott sei Dank muss ich mir darum noch keine Gedanken machen.
Auch meine Eltern spreche ich, nach wie vor, mit Mama und Papa an. Ich finde das etwas sehr intimes, das Privileg das zu tun, hab ja nur ich. Stolz war ich in jungen Jahren, wenn z.B. die Eltern mit in der Schule geholfen haben oder deren Berufe vorgestellt wurden - meine Mama/mein Papa. Das durfte nur ich sagen. Und wenn wir heute telefonieren empfinde ich es nach wie vor als sehr innig, Mama zu sagen, da es unsere gute Bindung unterstreicht. Ich selber empfinde es als sehr warmherzig, wenn mein Großer durchs ganze Haus "Mama" ruft. Da erblüht mir mein Herzchen.
Den Vornamen zu nennen, empfinde ich als Distanz. Ich hab aber keinen Grund mich von meinen Eltern zu distanzieren, zumindest nicht soweit, dass ich sie mit dem Vornamen ansprechen müsste.
Wenn ich tief in mich hinein höre, wäre ich in der Tat enttäuscht, wenn meine Kinder mich mit Vornamen ansprechen würden. Ich würde das eher nicht wollen. Aber Gott sei Dank muss ich mir darum noch keine Gedanken machen.
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Re: "Mama" versus Ansprechen mit Vornamen
Hallo, dieses Thema hatten wir auch erst vor kurzem.
Ein Freund meiner Kinder war irritiert, wie meine Kinder mich nannten - ich schreibe es hier nicht, aber es war nicht Vorname, nicht Mama (er sagte: meine Mama heißt nur Mama).
Als die Kinder klein waren, war ich auch nur Mama, heute bin ich Mama und alle möglichen verrückten Ableitungen davon, die halt auch mal in die (Halb-)öffentlichkeit geraten.
Bei uns sind innerfamiliäre Kosenamen, Namensverdrehungen- und -verknuddlungen bis zur Unkenntlichkeit beliebt und eben Familienstil (meine Tochter rufe ich z. B. Amelulah - darunter kann sich keiner etwas vorstellen).
Bei uns hat das etwas mit der Lust am Jonglieren mit Sprache zu tun und zeigt durchaus unsere gegenseitige Zuneigung.
Meine Tochter liest gerade in der Schule "Emil und die Detektive"in dem Emil seine Mutter gerne Mal auch in der Öffentlichkeit Frau Tischbein nennt - nicht als Distanzierung, sondern als liebevolles "Veräppeln" des anderen. Meine Tochter hat das ziemlich gut verstanden - andere Kinder fanden das komisch (war Thema im Videounterricht).
Wie man sich in der Familie nennt mag psychologische Momente haben, manchmal ist es einfach nur ein Ausprobieren, Nachmachen (wie sich Eltern gegenseitig rufen, hatten wir auch schon), ein Sprachspiel etc. LG
Ein Freund meiner Kinder war irritiert, wie meine Kinder mich nannten - ich schreibe es hier nicht, aber es war nicht Vorname, nicht Mama (er sagte: meine Mama heißt nur Mama).
Als die Kinder klein waren, war ich auch nur Mama, heute bin ich Mama und alle möglichen verrückten Ableitungen davon, die halt auch mal in die (Halb-)öffentlichkeit geraten.
Bei uns sind innerfamiliäre Kosenamen, Namensverdrehungen- und -verknuddlungen bis zur Unkenntlichkeit beliebt und eben Familienstil (meine Tochter rufe ich z. B. Amelulah - darunter kann sich keiner etwas vorstellen).
Bei uns hat das etwas mit der Lust am Jonglieren mit Sprache zu tun und zeigt durchaus unsere gegenseitige Zuneigung.
Meine Tochter liest gerade in der Schule "Emil und die Detektive"in dem Emil seine Mutter gerne Mal auch in der Öffentlichkeit Frau Tischbein nennt - nicht als Distanzierung, sondern als liebevolles "Veräppeln" des anderen. Meine Tochter hat das ziemlich gut verstanden - andere Kinder fanden das komisch (war Thema im Videounterricht).
Wie man sich in der Familie nennt mag psychologische Momente haben, manchmal ist es einfach nur ein Ausprobieren, Nachmachen (wie sich Eltern gegenseitig rufen, hatten wir auch schon), ein Sprachspiel etc. LG