Alles ist zum heulen

Fragen aus dem Alltag, Tipps und gute Ratschläge
Antworten
DannyZoe
Beiträge: 6
Registriert: Fr 15. Jan 2010, 13:12
Wohnort: Breckerfeld
Kontaktdaten:

Alles ist zum heulen

Beitrag von DannyZoe »

Hallo zusammen,

hier kommt also meine erste Frage. Was kann ich gegen das ständige und andauernde geheule machen?
Meine kleine fängt schon Morgens bei jeder Kleinigkeit an zu heulen. Egal was ich sage oder mache. Manchmal brauche ich nichts sagen oder machen und sie heult. Selbst im Kindergarten ist das nicht anders. Und das seit Wochen. Die anderen KiGaKinder sagen schon immer, wenn sie anfängt: Och, Zoe schon wieder am heulen!
Meine Nerven sind diesbezüglich meistens zum zerreißen gespannt, weil sie eben keinen Grund hat zu heulen. Und sie sich dann so heftig da hinein steigert, dass sie alles andere vergisst. Im schlimmsten Fall artet es in einen heftigen Wutanfall aus, wo sie alles was sie zu packen bekommt schmeißt und jeder der ihr im Weg steht wird gehauen oder getreten. Meistens oder sogar immer bin ich diejenige die im "Weg steht".
In letzter Zeit ist es häufig, wenn ich sie aus dem Kindergarten hole - dann will sie nicht nach Hause. Klar ist es für sie ein Grund wütend zu sein, weil sie ja lieber da bleiben würde. Aber selbst alles erklären hilft nichts. Sie beruhigt sich erst dann wieder, wenn wir zu Hause sein.
Was kan ich tun?

LG
Daniela
mattis
Dauergast
Beiträge: 51
Registriert: Fr 8. Mai 2009, 09:55

Re: Alles ist zum heulen

Beitrag von mattis »

Hallo Daniela,

Tipps in Sachen Erziehung klingen häufig so besserwisserisch... ich hoffe, das ist jetzt nicht so!
Was uns hilft ist häufig NICHT zu erklären, NICHT herunterzuspielen, sondern das Gefühl des Kinder wahrzunehmen, ernstzunehmen und ihm dies zu spiegeln. Dafür muss man allerdings entspannt sein, finde ich.

Also in der Abholsituation:
Du begibst Dich in ihre Augenhöhe uns sagst (sowas wie): "Du bist traurig!" (oder wütend, je nachdem, was Du bei Ihr wahrnimmst). Manchmal (man kommt sich dabei vielleicht komisch vor), lohnt es sich, das nach einer Weile zu wiederholen. Dann kannst Du ihr noch sagen, dass Du das gut kennst. Dass Du weißt, wie doof es ist, wenn man gehen muss, obwohl es gerade so schön ist. Und dass man dann manchmal nicht weiß, wo man mit den doofen Gefühlen hin soll.
Sei da und signalisiere ihr, dass Du bereit bist zuzuhören oder sie zu umarmen, wenn Sie das Bedürfnis hat.

Unser Sohn entspannt sich häufig, wenn er merkt, dass wir seine Gefühle nicht als "falsch", "lästig" oder "übertrieben" darstellen, sondern ihm diese zugestehen, auch wenn sie manchmal in dieser Heftigkeit für uns nicht nachvollziehbar sind.
Die größte Schwierigkeit liegt darin, dass ich die Reaktionen meines Sohnes so manches Mal als wirklich lästig empfinde und es nur manchmal schaffe, durchzuschnaufen, einen Schritt zurückzutreten und seine Gefühle wahrzunehmen. Aber meistens lohnt es sich!

Das ist - wie gesagt - sicher nicht jedermanns Sache.

Und: Sei tapfer, die Heulphase geht sicher auch wieder vorbei!
Liebe Grüße und viel Erfolg

mattis
Winnie
Dauergast
Beiträge: 337
Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: Alles ist zum heulen

Beitrag von Winnie »

Ich kann nur sagen, manchmal hilft es einfach, wenn man für jede Situation das passende Lied auf den Lippen hat. Mein Mann hat damit angefangen und sich für alles mögliche irgendwelche Lieder ausgedacht. Ich bin mehr so die Nachsingerin. Gefühle gehören einfach zu Leben dazu und für besonders sensible Menschen ist es schwierig, diese Gefühle einfach beiseite zu schieben. Also muss man diesen Gefühlen irgendwie Raum geben.

Ich gibt so schöne Lieder von Rolf Zuckowski, die die kindlichen Gefühle einfach ernst nehmen. Ich denke da speziell an drei Lieder, die uns im tiefsten Tal der Tränen oder im Wutanfall ohne Ausweg so manches Mal geholfen haben:

"Ich bin sauer, schlicht und einfach sauer"
"Ich schaff das schon"
"Das eine Kind ist so, das andere Kind ist so"

Text darf ich ja nicht veröffentlichen, aber vielleicht kannst du ja mal googlen.


Mein Mann hat dazu immer gesagt: "Im Regen pfeifen." :mrgreen:
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
Antworten