Liebe Karen,
das mit dem Schreien hatten wir auch, genau wie die Baby-Phase. Das mit dem Schreien hat sich gelegt als die Gleichaltrigen Kinder sich von der Sprache her angeglichen haben und nicht immer alles einfach aus der Hand genommen haben (hat unser Sohn groß so nie gemacht, da er relativ früh sprechen konnte), sondern erst mal gefragt/verbal eingefordert haben. Das hat nicht unbedingt dazu geführt, dass Sohn lieber abgeben wollte, aber er hat auch nicht mehr so losgeschrien-- es waren dann eben zwei dreijährige, die sich gestritten haben. Klappt mittlerweile mit Gleichaltrigen genauso gut wie vorher schon mit Jüngeren und Älteren.
Das mit dem Spielzeug bei Besuch haben wir auch ähnlich gehandhabt wie Koschka beschrieben hat: Spielzeug ist für alle da, falls ein, zwei Spielsachen gar nicht abgegeben werden konnten, haben wir sie zusammen weggeräumt. alllerdings durfte er sie dann den besagten Nachmittag auch nicht benutzen und falls er das doch wollte, durften auch alle damit spielen. Hat gut funktioniert und diese Phase des nicht- Teilen- Wollens hat sich ziemlich schnell gelegt. Und meine Kinder müssen nicht mit meinem Besuch spielen, sich nicht dazusetzen und sich unterhalten (meistens wollen sie es von sich aus). Aber: sie müssen meinen Besuch begrüßen, sich wieder verabschieden und sich ihm gegenüber höflich verhalten, egal ob jünger, älter, gleichalt. Das gehört zur Gastfreundschaft für mich dazu. Wenn sie ihre Freunde einladen und das dürfen sie viel, dann bemühe ich mich auch, ihren Gästen den Besuch angenehm zu gestalten.
Das mit dem Essen würde ich so nicht machen wollen--- wenn mein Kind selbständig essen kann, dann heisst für mich gemeinsam essen, dass wir gemeinsam essen, also ich auch und nicht nur mein Kind. Streiken würde ich auch, wenn es von mir
velangen würde, dass ich es füttere.... wenn es sagen würde, kannst Du mich füttern, wäre es etwas anderes, dann könnte ich mir überlegen, ob ich es möchte, weil ich sehe, Kind ist gerade zu müde, braucht das Baby- Sein. Ich glaube, dass mit drei Jahren noch einmal ganz viel passier, gerade emotional und sozial. Für alle Kinder (egal ob einzel- oder geschwisterkinder) heisst es zu akzeptieren, dass nicht immer um die alleinige Erfüllung ihrer Bedürfnisse geht, sondern sie Teil einer Gemeinschaft sind. Und für die Erstgeborenen oder die Einzelkinder ist dieser Prozess besonders schwer, weil der Tag der Entthrohnung irgendwann einmal kommt, sei es, weil die Eltern es so beschliessen, sei es "automatisch", weil ein Geschwisterchen geboren wird. Die Nachgeborenen kennen es gar nicht anders. Bei uns und unserem Ältesten war das irgendwann auch dran--- und glaub mir, wir haben eigentlich alles versucht, um ihn nicht auf den Thron zu setzen, trotzdem war es in bestimmten Bereichen passiert - einfach dadurch, dass er zunächst das einzige Kind in der Familie war (und wennn wir ihn nicht komplett zum Prinzen gemacht haben, dann haben die Großeltern den Rest erledigt
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
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Lg orangenminze