Erste Leseversuche

[Linasina]

Hallo wie sahen denn bei Euch die ersten Leseversuche aus. Meine Tochter sagt mir jetzt immer öfter z.Beispiel: Das Wort lesen fängt mit L an oder in dem Wort Bücherei steckt das Wort Bücher und ei drinne. Sind dass Vorstufen zum lesen oder ganz normale Wortspiele. Sie schreibt auch viele Wörter nach im Moment.

[elboku]

Ich weiß nicht, ob das Vorstufen zum Lesen sind, aber ich denke mir, dass deine Tocher grad in einer Phase ist, wo sie Buchstaben und Wörter konkreter wahrnimmt.

Bei uns war's so:
Angefangen hat alles mit Reimen, dann ist sie auch draufgekommen, dass Wörter mit gewissen Buchstaben anfangen. Mit ca. 3,5 Jahren war ich mit ihr in einer Buchhandlung, und da hat sie sich auf ein Mini Lük zum Thema Buchstaben gestürzt. Da hab ich dann gemerkt, dass sie eigentlich eh alle Buchstaben kann.
Und dann hat es noch bis kurz vor ihrem 4. Geburtstag gedauert, bis sie wirklich sinnerfassend lesen konnte. Kurze Wörter sind vorher auch schon gegangen, aber ganze Sätze, oder längere Wörter nicht.
Das witzige bei meiner Tochter war, dass sie sich viele Wörter zusammenlauten und aufschreiben konnte, aber in einem Buch lesen noch nicht.

LG, Lisa

[Räubertochter]

Also die ersten Leseversuche waren bei uns unterwegs, bspw. "Bus" am Boden auf der Straße, oder "Ikea" als wir daran vorbei fuhren usw. also kurze Wörter.
Zu der Zeit hat er auch viele Wörter "Buchstabiert", also H, A, S, E, - Hase.

Das was du gerade bemerkst war noch einige Zeit vorm lesen, da hat er einfach mit Wörtern und Buchstaben "gespielt" würd ich mal vorsichtig sagen. Es braucht dann schon noch einiges um die Buchstaben zu einem Wort zusammen zu ziehen.

[Linasina]

Aha ok danke, genau das wollte ich wissen. Also eine Lesevorstufe. .
Meine merkt sich immer die Logos und Zeichen so dass man denken könnte sie liest aber sie hat sich dann nur das Netto Zeichen gemerkt.

[Momo]

Linasina, prima, dass sich Deine Tochter für die Welt der Buchstaben und der Wörter interessiert! Ich finde, auch für die Eltern beginnt damit ein ganz neuer Abschnitt. Es können tolle neue Spiele gespielt werden, z.B. welches welches Wort mit einem bestimmten Buchstaben beginnt, welches Wort sich auf ein anderes reimt usw. Außerdem wundert man sich, von wie vielen Buchstaben wir im Alltag umgeben sind
Ich habe übrigens bei den Schreibversuchen meiner Tochter bemerkt, dass es ihr gut tut, wenn ich sie nicht vorschnell korrigiere. Ich lasse sie also einfach frei nach Gehör schreiben (z.B. "kefer" statt "Käfer" usw.). Ansonsten habe ich das Gefühl, sie in ihrer Experimentierfreude zu unterbrechen. Genauso lasse ich sie frei die Buchstaben schreiben, wenn sie mal spiegelverkehrt sind, lasse ich es einfach so stehen. Ich denke, dies ist irgendwann der nächste Schritt, jetzt am Anfang steht erstmal die Freude am eigenständigen Tun, die durch ständige Korrektur zerstört werden könnte. Wie handhabt Ihr das?
LG Momo

[Edainwen]

Meine Tochter konnte auch sehr früh (um den 3. Geburtstag herum) alle Buchstaben und dann auch Wörter in Buchstaben zerlegen bzw. "schreiben". Bis sie aber ein geschriebenes Wort ihrerseits sinnerfassend lesen konnte, hat es noch bis um den 5. Geburtstag gedauert, ganze Texte bis zur Einschulung mit 6.

Bei meinem Sohn dagegen hatte ich nie ein gesteigertes Interesse an Buchstaben bemerkt und stellte daher kurz nach seinem 3. Geburtstag erstaunt fest, dass er Wörter aus Großbuchstaben und einigen ausgewählten Kleinbuchstaben lesen konnte, d.h. er konnte lesen, bevor er alle Buchstaben konnte, also der Leseprozess an sich, das Zusammenziehen der Buchstaben zu Wörtern, war für ihn überhaupt keine Schwierigkeit. Dafür verwechselte er am Anfang oft ähnliche Kleinbuchstaben, also b - d, h - n, e- a ... dementsprechend konnte er auch schon sehr früh sinnerfassend Texte lesen, die aber sehr groß geschrieben sein mussten, damit er alle Buchstaben richtig erkannte. So richtig klein geschriebene Texte (z.B. Pixi-Bücher) kann er erst seit er ca. 4,5 Jahre alt war, lesen, ohne die Zeilen zu verlieren.

[alibaba]

Da meine Kinder mit 3 Jahren ihren eigenen Namen schreiben konnten und dazu gehörende andere einfachere Worte, setze ich mal dieses "Datum" als "Ich kenn alle Buchstaben". Genau weiß ich es nicht mehr. Es wird mit zunehmenden Alter der Kinder einfach uninteressant. Lesen konnte mein Sohn mit 5, hatte daran aber kein wirkliches Interesse. Nach 3 Wochen Schule konnte er es perfekt. Laß mit 7 Jahren alle Harry Potter Bände und belegte einen 3.Platz im Stadtlesewettbewerb letztes Jahr.

Das Lesen in der Schule ist für ihn sinnfrei und bei internen Lesewettbewerben kommt er nicht über einen hinteren Rang hinaus.

Die Tochter laß ebenfalls mit 5. Ihre Leseentwicklung ist aber eine ganz andere als die vom Sohn. Es scheint als komme sie im Niveau nicht weiter. Es ist kurrios. Sie ist jetzt in der 2.Klasse und weit entfernt von Harry Potter.

VG

[Linasina]

Aha wie unterschiedlich das doch ist mit den Kindern. Trotzdem gut wenn beide mit 5 schon lesen konnten und mit 3 ihren Namen schreiben konnten. Harry Potter mag ja auch nicht jeder. Schon ungewöhnlich wenn ein Junge so einen dicken Schmöker liest. Die Bücher sind ja auch recht dick und man muss schon Ausdauer haben diese Bücher zu lesen. Wie lange hat er gebraucht um die Bücher zu lesen. Ja lesen ist schon ein dehnbarer Begriff. Ich denke als lesen kann man es ja dann erst beschreiben wenn sie sinnerfassend Worte lesen und verstehen. Oder was sagst du?

[Rabaukenmama]

Sohnemann kannte um seinen 2. Geburtstag herum alle Buchstaben und Ziffern und konnte korrekt buchstabieren. Ich erinnere mich noch gut, als ich in meiner 2. Schwangerschaft ins Labor zum Zuckerbelastungstest musste. Da kam mein relativ genau 2jähriger Sohn mit und buchstabierte im Wartezimmer die Titel aller Zeitschriften (GEWINN, AUTO-MOTOR-SPORT, NEWS, PROFIL,...) und die anderen Laborpatienten waren ganz aus dem Häuschen deswegen (mein Sohn war und ist eher klein und zart und sah mit 2 maximal wie 1 1/2 aus).

Etwa um die gleiche Zeit erkannte er schon etliche Firmenlogos, aber seine Aussprache war so schlecht, dass wir das manchmal gar nicht mitbekommen haben. Ich erinnere mich dass er beim Anblick eines Prospektes mal begeistert "GAGAGEI!" rief und das mehrmals wiederholte. Ich war verwundert denn ich sah keinen Papagei. Bis ich dahinterkam dass der Werbeslogan der Firma, von der der Prospekt war, "Geiz ist geil" lautete...GAGAGEI!

Mit etwa 3 Jahren konnte mein Sohn dann zweistellige Ziffern lesen, wobei es noch manchmal Verwechslungen gab z.B. 75 mit 57. Da kannte er auch schon alle Kleinbuchstaben und konnte sogar bei veränderten Schriftzügen meistens erkennen, welche Buchstaben gemeint waren (z.B. das E ohne Abstrich beim Firmenlogo von "Espirit"). Etwa um die gleiche Zeit begann er, die Anfangsbuchstaben von gesprochenen Wörten "herauszuhören" und einzelne, einfache geschriebene Wörter "als ganzes" zu erkennen (MAMA, PAPA, OMA, JAHR. In der Zeit kam mal die Frage "Mama, warum ist meine Zahnpasta 60 Jahre alt?". Bei genauerem hinsehen fand ich auf seiner Zahnpastatube den Vermerk "0-6 Jahre". In der Zeit begann er auch, Buchstaben zu schreiben, am liebsten war ihm da, man diktierte sie ihm. Das war noch bevor er irgend etwas erkennbares zeichnen konnte.

Kurz bevor er 3,5 wurde konnte er plötzlich seinen Namen schreiben und begann, auch andere Wörter und kurze Sätze "nach Gehör" zu schreiben und seine Zeichnungen mit Titeln zu versehen (z.B. "DAS GABUTE AUTU") oder Speisekarten zu schreiben (NUTELN MIT KESESOSE). Wörter sinnerfassend lesen begann er mit 3 Jahren une 10 Monaten. Mittlerweile (mit 4 Jahren) schafft er beim lesen auch schon kurze Sätze oder Buchtitel, aber noch keine fortlaufenden Texte. Aber ich denke das wird auch bald kommen.

[Momo]

So wie Du es beschreibst, Rabaukenmama, beobachte ich auch gerade eine sehr ähnliche Entwicklung bei meiner Tochter...interessant...