Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

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Momo
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Re: Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

Beitrag von Momo »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Manchmal merkt man bei Dir halt die Lehrerin durchscheinen, Momo
Dann habe ich wohl meinen Beruf verfehlt :lol:
Aber danke für den Hinweis, Rabaukenmama!
LG Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Rabaukenmama
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Re: Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

Beitrag von Rabaukenmama »

sogesehen hat geschrieben:
alibaba hat geschrieben:Wie ich heute kurrioserweise mit meinem Sohn im Auto feststellen konnte, umgeben wir uns (wohl rein instinktiv) nur mit Menschen die zu uns passen und uns ähneln.
Tja, so machen es wohl leider viele, dabei könnten wir bei besserem Mix besser und viel mehr voneinandern lernen. Besonders interessant sind doch eher die Gespräche mit anders denkenden Menschen, die eine andere Vergangenheit haben und ganz andere Herangehensweisen haben. Die "ähnlichen" Menschen brauche ich auch, zum entspannen und wohlfühlen.
Obwohl mir schon oft begegnet, habe ich mich mit Juul und Rogge und wen auch immer nicht beschäftigt, kann dazu also nicht viel sagen. Aber der Umgang mit den eigenen Kindern in den eigenen vier Wänden ist ganz sicher auch in Deinem Freundeskreis sehr, sehr unterschiedlich alibaba. Bei so vielen Konflikten kommt es auf Kleinigkeiten an, die das Kind prägen. Das ist absolut keine Schicht-, Intelligenz-, oder Wohnviertelfrage
MMn ist es naheliegend, sich mit Menschen zu ugeben, wo es nicht ständig Konfliktpotential wegen unterschiedlicher (Erziehungs-)Ansichten gibt. So bin ich mit in meinem engeren Bekanntenkreis sicher, dass Kinder grundsätzlich wertschätzend behandelt werden. Es gibt natürlich trotzdem Unterschiede, z.B. im Umgang mit Schimpfwörtern oder bei der Durchsetzung von Dingen wie z.B. Zähne putzen, usw. Aber generell wird kein Kind wegen einer Kleinigkeit geschlagen, wüst beschimpft oder lächerlich gemacht.

Aber ein bisschen über dem Tellerrand schaut es schon anders aus. Obwohl wir in einer "anständigen" Gegend wohnen gibt´s im Kindergarten einige Kinder, wo man schon beim bringen und abholen des eigenen Kindes bemerkt, dass manche Kinder mit ihren Eltern mehr Probleme haben als andere Eltern mit ihren Kindern...

Im weiteren Bekanntenkreis gibt es durchaus Eltern, die ihre Kindergartenkinder bei jedem noch so kleinen Grammatikfehler korrigeren, oder die bei Schimpfwörten nicht nur grosszügig sind, was das neben-den-Kindern-sagen betrifft, sondern die sie gleich auch gegen die Kinder richten. Natürlich merkt man am Verhalten dieser Kinder auch die Art und Weise, wie mit ihnen umgegangen wird, heraus.

Weder kann noch will ich mein Kind vor diesen Kindern "schützen". Die Kinder werden selbst ihre Wege des Umganges miteinander finden (im Kindergarten unter Aufsicht der PädagogInnnen) und sollten sich Freundschaften bilden werde ich diesen nicht im Weg stehen. Wenn mein Sohn mal wo auf Besuch ist, wo es deutlich anders zugeht als bei uns zu Hause, wird er selbst eintscheiden müssen, in wie weit er damit zurechtkommt oder ob es andere Wege zum aufrecht-erhalten der Freundschaft gibt (z.B. das andere Kind zu uns einladen). Was mich selbst betrifft so habe ich keine Lust, längere Zeit bei Gesprächen dabei zu sein, wo von Kindern gesprochen wird als wären es lästige Anhängsel, die es ruhigzustellen gilt. Nichts generell gegen anders-denkende Menschen, aber mir persönlich fällt es schwer, nicht mit solchen Menschen in Streit zu geraten oder etwas "mit nach Hause" zu nehmen, was mich dann nächtelang beschäftigt.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Momo
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Re: Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

Beitrag von Momo »

Rabukenmama hat geschrieben:
Bei Verallgemeinerungen dagegen ("Man sollte das soundso machen..." oder "richtig wäre...") spüre ich instinktiv Widerstand. Der verstärkt sich noch, wenn sich dann herausstellt, das die betreffende Person das Problem gar nicht aus eigener Erfahrung kennt, sondern das, was sie irgendwo gelesen hat, gemischt mit der eigenen Interpretation, auf meine Situation umlegt und mir daraus (gut gemeinte) Lösungsvorschläge basteln will. Am meisten stören mich Lösungsvorschläge bei Dingen, in denen ICH gar keine Probleme sehe.
Wen meinst Du damit genau und welche Probleme wurden beschrieben? Oder meintest Du dies nur allgemein auf Deine Umwelt bezogen?

Momo
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Rabaukenmama
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Re: Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

Beitrag von Rabaukenmama »

Momo hat geschrieben:
Rabukenmama hat geschrieben:
Bei Verallgemeinerungen dagegen ("Man sollte das soundso machen..." oder "richtig wäre...") spüre ich instinktiv Widerstand. Der verstärkt sich noch, wenn sich dann herausstellt, das die betreffende Person das Problem gar nicht aus eigener Erfahrung kennt, sondern das, was sie irgendwo gelesen hat, gemischt mit der eigenen Interpretation, auf meine Situation umlegt und mir daraus (gut gemeinte) Lösungsvorschläge basteln will. Am meisten stören mich Lösungsvorschläge bei Dingen, in denen ICH gar keine Probleme sehe.
Wen meinst Du damit genau und welche Probleme wurden beschrieben? Oder meintest Du dies nur allgemein auf Deine Umwelt bezogen?

Momo
Gemeint habe ich es allgemein und es kommt mir im echten Leben genauso unter wie in diversen Foren (auch hier). Vielleicht stört es mich aber so, weil ich selbst völlig anders "ticke".

Ich würde z.B. zum Thema "Warum hat mein Kind kein Interesse an Büchern?" nichts schreiben. Meine Kinder interessieren sich beide sehr für Bücher und alles, was ich einer Mutter, die sich Gedanken macht, wie sie ihren Kindern Interesse an Büchern vermitteln kann, weitergeben KÖNNTE, wäre nicht "von mir". Hätte ich selbst ein Kind ohne Bücher-Interesse könnte ich mir vorstellen, meine eigenen Erfahrungen damit zu beschreiben, ebenso wie wenn ich es bereits "geschafft" hätte, kleine Büchermuffel in Bücherwürmchen zu verwandeln.

Ich selbst habe mal in einem anderen Eltern-Kind-Forum die massiven Einschlafprobleme meines Kindes beschrieben und ausdrücklich gefragt, ob jemand etwas weiss, was ich noch ausprobieren könnte um die Situation zu verbessern. Ich war damals gerade wieder schwanger und mein Mann musste täglich stundenlang einschlaf-fahren damit wir mit Müh und Not gegen 22h30 ein schlafendes Kind hatten. Ich beschrieb ausserdem in meinem Beitrag, was ich alles schon versucht hatte (Einschlafritual, Schlafprotokoll, Mittagsschlaf streichen/kürzen, verschieben, Kind auspowern, Kind vor neuen Eindrücken schützen, homöopathische Globuli).

Ich bekam einige brauchbare Tipps von Eltern, die das Problem kannte. Aber noch viel mehr bekam ich von Eltern zu hören, deren Kinder jeden Tag pünktlich um 19h30 ins Bett fielen und die ganze Nacht durchschliefen. Viele hatten ausserdem meinen Eingangsbeitrag nicht richtig gelesen, sonst wäre nicht so oft der Tipp gekommen, es doch einmal mit einem Einschlafritual zu versuchen. Wegen der homöopathischen Bachblüten-Beruhigungsglubuli (speziell für Kinder) kam von mehreren Seiten der Vorwurf, ich würde mein Kind medikamentensüchtig machen und so was sei absolut unzulässig.

Die Krönung waren aber zwei Userinnen. Eine meinte allen Ernstes, sie würde ihrem Kind jeden Abend ein Lied vorsingen und dabei schlafe es immer ein. Warum ich das denn nicht so mache? Die zweite gab zu bedenken, dass es "absolut abnormal" ist, dass ein Kleinkind nicht einschlafen will und jedes gesunde Kind in diesem Alter spätestens um 21h schlafend im Bett zu liegen hat.

Ich habe mich bewusst gegen Sarkasmus entschieden, aber bei diesen Antworten wäre mir sehr viel in dieser Richtung eingefallen.

Am meisten geholfen hat mir übrigens die Aussage einer Mutter, die dasselbe Problem mit ihrem mittlerweile 8jährigen Sohn immer noch hatte: "Ja, es ist anstrengend und diejenigen, deren Kinder das Problem nicht haben, werden Dich nie verstehen. Aber man gewöhnt sich daran und mit der Zeit wird es zumindest BESSER".

Ich hoffe, mit diesem Beispiel verdeutlicht zu haben, was ich in dem von dir zitierten Beitrag meine (sorry für OT)
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Re: Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

Beitrag von BiHa »

Rabaukenmama, deine Einstellung kann ich gut verstehen. Ich bin in Foren auch eher die Mitleserin, weil ich immer überlege, ob meine Meinung zu dem Thema relevant ist und dem Thema weiterhilft. Ich finde es manchmal erschreckend, wie viel Gedankenmüll geschrieben wird, nur der Tatsache geschuldet, seine Meinung als allgemeingültig weiterzugeben. Zum Glück ist hier das Niveau sehr hoch, so dass solche wüsten Verbreitungen von nichtssagenden Aussagen doch sehr selten sind.
Ich finde es ebenfalls sehr dreist, wenn mir irgendjemand seine Meinung aufdrücken will, nur weil es beim eigenen Kind funktioniert hat. Und da ist es egal, ob das Freunde oder Verwandte sind. Jeder hat das Recht darauf, seine eigenen Fehler zu machen.

Ontopic:
Im Kindergarten glaube ich, dass sich mein Sohn bei Unterforderung einfach störend verhält. Er tobt dann mit den anderen Kindern, obwohl er weiß, dass er es nicht darf. Ich denke, dass er dort sein Licht gern unter den Scheffel stellt, obwohl er schon mehr weiß als seine gleichaltrigen Freunde. Dummerweise glaubt er aber, dass das was sein bester Freund sagt grundsätzlich stimmt - leider ist es eher so, dass das in der Mehrheit der Fälle eben nicht stimmt. Er vertraut dann einfach nicht auf sein Wissen. :( Im Gegensatz zu Rabaukenmama fällt es mir aber sehr schwer, nichts gegen diesen Freund zu sagen. Eben weil ich die fehlerhaften Aussagen einfach nicht stehen lassen kann. Auch kann ich eben nicht ignorieren, dass er von seinem "Freund" dominiert und tlw sehr gewalttätig behandelt wird. Wenn 4 Jährige immer noch beißen, dann kann ich da eben nicht nichts sagen.

Zuhause verlangt er einfach nach Input, indem er entweder meine Kugelschreiber auseinander nimmt oder sich ein Buch sucht. Manchmal tobt er aber auch ganz einfach durch die Gegend wie angestochen, dann muss ich eben entscheiden, warum das jetzt so ist und was er will. Weil er eben manchmal selber nicht weiß, was er eigentlich in diesem Moment will. Meistens will er dann auf Nachfrage die Sendung mit der Maus oder Löwenzahn gucken, was ich ohne schlechtes Gewissen auch über die als allgemein anerkannte Bildschirmzeit hinaus erlaube.
Ich finde, gerade bei wissensdurstigen Kindern kann man sich eben nicht nur auf die Ratschläge irgendwelcher Experten verlassen. Da ist das eigene Bauchgefühl oft der bessere Ratgeber.
Momo
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Re: Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

Beitrag von Momo »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Ich hoffe, mit diesem Beispiel verdeutlicht zu haben, was ich in dem von dir zitierten Beitrag meine (sorry für OT)
+
Ja, das kann ich gut verstehen und ich würde mich in Deinem beschriebenen Bespiel ähnlich ärgern wie Du.
Ich glaube es kommt darauf an, mit welcher Intention man sich an einer Diskussion beteiligt. Geht es einem um positive Gedankenanstöße oder möchte man das Gegenüber einfach "niederschreiben". Ich kann z.B. mit ernsthaften, konstruktiven Tipps oder Kritik gut umgehen, auch wenn das Kind des Gegenübers vielleicht ganz andere Schwierigkeiten hat. Das könnte ja auch ein Hinweis dafür sein, dass auf das Kind diesbezüglich in konstruktiver Weise eingegangen wird. Natürlich bilde ich mir immer eine eigene Meinung, doch viele unterschiedliche Ansätze sind doch auch sehr positiv, wenn sie auch so gemeint sind ;)
So, sorry, nun geht es hoffentlich zum Hauptthema weiter...
LG Momo
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Rabaukenmama
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Re: Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

Beitrag von Rabaukenmama »

@Momo: andere Sichtweisen kennenlernen mag oft interessant sein. Aber wenn wer ein (mehr oder weniger grosses) Problem hat dann ist oft Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten oder zumindest Leuten, die das Problem kennen, wesentlich gefragter. Aber an der Fragestellung ist meistens leicht zu erkennen, was der/die TE will.

Z.B. die Frage "Wann und wie wurden Eure Kinder sauber?" lässt viel Platz für alle Meinungen und eine offene Diskussion. Bei der Frage "Was kann ich tun - mein Kind braucht mit 4 Jahren immer noch Windeln" sind zumindest für mich Beiträge wie "Meines war schon mit 2,5 Jahren Tag und Nacht sauber", "ich habe mein Kind einfach alle 2 Stunden auf den Topf gesetzt..." oder "Maria Montessori meint...." nicht gefragt. (sorry, war wieder OT)
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Linasina
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Re: Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

Beitrag von Linasina »

http://www.ihvo.de/396/dauerfrustration/
hier hab ich nen interessanten link gefunden.
naho
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Re: Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

Beitrag von naho »

Hallo,

unsere Tochter ist getestet und HB.

Wenn sie unterfordert ist (was fast immer der Fall ist) wird sie unaustehlich, motzig, weint, schreit, wütet!
Als wir noch nicht wussten dass sie HB ist war es so schlimm dass sie Zwangsneurosen und Angstzustände entwickelt hat.

Sie wurde im September 2013 eingeschult und ist mittlerweile in der 2. Klasse (Allerdings Montessori, Regelschule funktionierte nicht).
Trotzdem muss ich täglich zuhause mit ihr was machen, ansonsten sind die Nächte schrecklich (Nachtschreck)

Wenn voll ausgeleastet ist (was SEHR schwierig ist) ist sie ein liebes und sehr braves Kind....

Gruß Naho
Veronika23
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Registriert: Fr 13. Nov 2009, 13:57

Re: Wie sind eure Kinder wenn sie unterfordert sind...

Beitrag von Veronika23 »

Ich kann nur sagen, Langeweile bei Kindern geht schnell auf die Nerven der Erwachsenen. Ich bin da manchmal bei einer Bekannten mit einigen Kindern im Alter von 3 - 15 Jahren. Wenn da der Lärmpegel unerträglich wird, dann weiß ich gleich die brachen was zu tun.
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