Die Windel soll weg - aber wie?

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Sine
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Re: Die Windel soll weg - aber wie?

Beitrag von Sine »

Rabaukenmama hat geschrieben: Der Grosse ist zwar sehr fordernd, aber als er noch ein Einzelkind war bin ich nie an meine Grenzen gestossen.
Das kenne ich. Meiner kam mir sogar immer recht pflegeleicht vor, wenn auch stets aktiv. Ist es bei Dir so, daß sich Dein Sohn mit der Geburt seines Bruders verändert hat und deswegen anstrengender/fordernder wurde? Oder liegt es daran, daß es jetzt zwei Kinder sind? Darüber müßte ich direkt mal nachdenken, was meinen Sohnemann betrifft.
Rabaukenmama hat geschrieben: Jetzt geschieht das geschätzte 3x im Monat. Da reagiere ich dann über, schreie mit den Kindern und weine manchmal. Auch meinem Mann, der die Gutmütigkeit in Person ist, kann das mal passieren.
Das ist denke ich auch völlig normal. Jedenfalls habe ich noch niemanden kennen gelernt, wo das nicht passiert (ist).
Rabaukenmama hat geschrieben: Einmal kam ich vom Freundinnen-Besuch heim und mein Mann war fix und fertig. Der Kleine war draufgekommen, dass man sich selbst zum erbrechen bringen kann, wenn man sich den Finger in den Mund steckt. Mein Mann hat ihn dann immer wieder (in Gebärdensprache) gesagt, er solle das nicht tut. Doch der Kleine hatte eine seiner provokanten Phasen und das "Nein, tu das nicht!" war für ihn kein Verbot sondern eine Aufforderung. Beim Grossen half in solchen Situationen, die Stimme zu erheben - was beim Kleinen natürlich völlig sinnlos ist. Der findet die Mimik und das rumgestikulieren nur witzig. Jedenfalls hat der Kleine hintereinander etwas 10x erbrochen. Der Grosse ist dann mit den Patschen durchgegangen und hat das Erbrochene so in der Wohnung verteilt. In seiner Verzweiflung hat mein Mann die Hände des Kleinen festgehalten. Doch sobald er sie losgelassen hat (weil er die Sauerei wegmachen wollte) hat sich der Kleine noch mal den Finger reingesteckt und das Ganze wiederholt. Gott sei Dank hatte ich, als ich in diese Situation nach Hause kam, ausreichend Kraft getankt. Ich habe beide Kinder übernommen und während mein Mann versucht hat, wieder seine Mitte zu finden, habe ich seelenruhig zugesehen wie der Kleine provokant grinsend wieder mit dem Zeigefinger in Richtung Mund gefahren ist. Und was soll ich sagen - ab dem Zeitpunkt, wo ich zu Hause war, hat der Kleine nicht mehr erbrochen. Das Ganze war GsD eine einmalige Angelegenheit. Aber sie zeigt, wie schnell man mit 2 Kindern an seine Grenzen stösst.
Da hat der Kleine sich aber auch echt was krasses ausgedacht. Andererseits wieder erstaunlich, daß er es in seinem jungen Alter rausgefunden hat.
(ich habe mal von zwei Brüdern gehört, die sich beim Essen die Spagetti wieder aus dem Hals gezogen haben, um die Mutter zu ärgern. Die waren aber schon älter. Scheinbar kommen Kinder auf die schrägsten Ideen.)
Rabaukenmama hat geschrieben: Das mit dem Sichtkontakt hat einen Haken: es klappt nur bei beidseitiger Kooperation. Während ein hörendes Kind sich auch Dinge anhören muss, die ihm nicht in den Kram passen, schaut mein Kleiner einfach weg, wenn ich etwas gebärde, was er nicht hören (bzw. sehen) will. Praktisch: Eine Kopfdrehung und Mama ist aus dem Blickwinkel. Wenn ich ihn dann hochhebe habe ich keine Hand mehr zum gebärden frei. Selbst wenn mein Mann da ist und ihn hochhebt und ich gebärde (oder umgekehrt) dreht sich der Kleine einfach in die andere Richtung. Das macht es viel schwerer, Dinge rüberzubringen. Leider gebe ich dann auch oft auf, weil es in der momentanen Situation ohnehin nicht machbar ist, meinen Standpunkt klarzumachen.
Darauf wäre ich jetzt selbst gar nicht gekommen. Klar, er kann sich ja einfach wegdrehen. Hast Du Dich mal mit anderen betroffenen Eltern ausgetauscht, wie die mit einer solchen Situation umgehen? Gibt es da überhaupt sowas wie eine Möglichkeit/Alternative?
Rabaukenmama hat geschrieben: Das mit dem Termindruck ist jetzt nicht so eine grosse Sache für mich. Natürlich habe ich immer wieder Termine für den Kleinen (Akkustiker, Logopädin, Audiogramm, Frühförderung), aber hier habe ich das eigentlich nur erwähnt als das selbst-anziehen als Nebenthema reinkam. Denn wenn man um eine bestimmte Uhrzeit wo sein muss wäre es nur unter sehr erschwerten Umständen möglich, auf der Selbstständigkeit des Grossen zu beharren. Natürlich gäbe es die Möglichkeit, meinen Sohn täglich dazu zu bringen, sich selbst anzuziehen. Aber eine halbe Stunde früher als normal gewaltsam wecken hat Nebenwirkungen: schlechte Laune, weniger Zeit für meine Hausarbeit (die ich gerne in der Früh erledige wenn der Grosse noch schläft, also zwischen 6h und 7h), so dass ich da die 5 Minuten, die es dauert, bis ich meinen Sohn angezogen habe, als einfachere Lösung sehe.
Das kann ich verstehen. Macht ihr es am WE z.B. anders?
Rabaukenmama hat geschrieben: Normalerweise ist keine Grundspannung in unserer Familie. Aber wie schon erwähnt habe ich alle 1-2 Wochen mal einen Punkt erreicht, wo ich mit den Nerven am Ende bin. Dass das nicht gut ist (weder für mich noch für die Kinder) ist mir völlig klar, nur habe ich bisher keine Lösung dafür gefunden. Mein Grosser ist im Moment sehr fordernd und heult etliche Male am Tag wegen irgend einer Kleinigkeit laut auf (wie ein winselndet Hund). Dann frag ich nach der Ursache, die er mir auch sagt (z.B. dass sein Flaschi einen roten Rand hat, er aber einen rosa Rand will) und versuche rüberzubringen, dass er auchsagen kann "Mama, gibst Du mir bitte ein Flaschi mit rosa Rand" statt laut loszuheulen.
Könnte letzteres alterstypisch sein? Denn das klingt ganz nach meinem Sohn. Oder aber es liegt an den jüngeren Geschwistern, die sie nachahmen. Jedenfalls kommt das bei ihm auch noch regelmässig vor, daß er losheult, wegen irgendetwas, statt zu sagen, was los ist. Auch wegen ähnlicher Kleinigkeiten, wie z.B. der Strohhalm hat die falsche Farbe, die Gabel ist nicht die richtige etc.

Wegen am Ende sein... Ich denke, daß das wirklich normal ist, auf solche Punkte zu stoßen. Schön sicher nicht, aber es geht eben nur solange, wie man selbst Kraft hat. Dann schaukelt es sich hoch, entlädt sich und man fängt neu an, sozusagen. Ich weiß ja nun nicht, wie heftig so eine Situation bei Dir ausfällt und wie ihr damit umgeht, aber ich kann mir kaum vorstellen, daß Du Deine Kinder anschliessend nicht tröstest oder es ihnen versuchst zu erklären oder eben einfach wieder für sie da bist. Lösung wäre vielleicht eine Kinderbetreuung oder jemand der den Haushalt zum Teil übernimmt?? Sofern man fremde Menschen zu Hause haben möchte und es finanziell tragen kann. Oder ein Kurs in Gedankenkontrolle, Nervenstärkung... :gruebel: oder der Hoffnung, daß es einfacher wird, wenn die Kinder älter werden - oder zumindest anders anstrengend und man damit dann besser klar kommt.
Rabaukenmama hat geschrieben: Es gibt auch Momente, wo er sich einbildet dass irgend etwas genau JETZT zu geschehen hat und genau so, wie er das will. Dann will er (um aufs Wickeln zurückzukommen) z.B. nur von mir gewickelt werden. Drei Tage später kann sein dass er nur vom Papa gewickelt werden will. Wenn wir beide Zeit haben und es daher egal ist dann machen wir so, wie er es sich vorstellt. Aber wenn ich z.B. schon am Aufbruch zum Gebärdensprachkurs bin dann muss Sohnemann eben damit leben dass ihn der Papa wickelt.
Das finde ich auch richtig so. Also das ihr das dann so durchzieht.
(ähnlich kenne ich es auch von meinem Sohn, wenn auch nicht so oft, und es nicht so tragisch ist, wenn es dann doch anders läuft. Da geht es dann um, wer das trinken machen soll, wer ihm beim Zähneputzen hilft. Je älter er wird, um so mehr fallen diese Eigenarten weg bzw. sein Ärger, wenn es nicht so läuft, wie er will).
Rabaukenmama hat geschrieben: An Samstagen und Sonntag haben mein Mann und ich abwechselnd "Frühschicht" (d.h. mit dem Kleinen zwischen 5h30 und 6h30 aufstehen und der Grosse kommt zwischen 7h und 8h nach) und der andere darf ausschlafen. Dafür darf sich derjenige, der Frühschicht hatte, mal unter Tags 1-2 Stunden schlafen legen. Doch seit etwa 3 Wochen ist mein Grosser dagegen, dass sich einer von uns hinlegt. Er kommt dann ins Schlafzimmer, ist absichtlich laut oder greift einem während des Schlafes ins Gesicht (dabei erschrecke ich sehr). Daher geht tagsüber-hinlegen jetzt nur, wenn man die Schlafzimmertür von innen zusperrt. Vorgestern (Feiertag) habe ich mich tagsüber hingelegt und mein Grosser hat deshalb eine halbe Stunde gebrüllt, obwohl der Papa da war. Umgekehrt ist es dasselbe: mein Mann geht zum Vereinsabend und Sohnemann brüllt wie am Spiess weil der Papa geht - obwohl ich da bin. Das sind so Situationen, wo sich für mich keine Reaktion "richtig" anfühlt. Ich komme mir herzlos vor, meinen Sohn vor dem verschlossenen Schlafzimmer brüllen zu lassen, weiss aber, dass ich im Moment wirklich zu erschöpft bin, um für ihn da zu sein. Und ich weiss, dass mein Mann ausgeschlafen ist und super für die Kinder da sein kann. Da geht´s für mich nicht darum dem Kind irgend etwas zu beweisen oder einen Machtkampf auszufechten. Vielleicht geht es aber meinem Kind darum...
Hm, schwierig. Wobei ich auch hier wieder schreiben kann, ein wenig tickt unser Sohn manchmal auch so. Nicht in so starker Form und auch nicht immer. Er soll z.B. leise die Treppe hoch gehen, weil seine Schwester schon schläft: manchmal tut er dies, manchmal ist er aber mit Absicht laut. Er hat auch schon vor der Schlafzimmertür gelärmt, wenn ich die Kleine ins Bett brachte, und er warten mußte und sich langweilte (der Papa kommt meist erst nach Hause, wenn die Kinder im Bett sind. Sonst würde er auch nicht vor der Tür rumlärmen, wenn er sich nicht alleine beschäftigen müßte.) Oder er mußte dann auf's Klo und brauchte jemanden, wenn ich mich zum Mittags"schlaf" hingelegt hatte. Solche Sachen fallen ihm dann auch ein. Ansonsten kann er es (mittlerweile) ganz gut akzeptieren, wenn ich Ruhe brauche, und spielt dann eine Weile für sich oder auch im Schlafzimmer bzw. mit seiner Schwester zusammen, die mittlerweile keinen Mittagsschlaf mehr macht.

Kann es sein, daß bei Deinem Sohn alles intensiver geschieht? Vielleicht ist es tatsächlich ein emotionaler Ausgleich, zum sehr wachen Verstand (so ähnlich schrieb es hier schon jemand)? Oder das er merkt, daß er anders ist, und sich entsprechend verhält? Da ich keinen Vergleich zu anderen 4jährigen habe, kann ich nur von meinem Sohn ausgehen. Vielleicht geht Deinem Sohn auch einiges durch den Kopf, was er ausdrücken möchte, aber nicht kann, da ihm die Worte/das Wissen dazu fehlen? (ich denke da an sein Rechnen, die Zahlen). Und er weiß nicht wohin damit?
Rabaukenmama hat geschrieben: Ich erwarte nicht von meinen Kindern zu sehen, was ich für sie tue.
Nein, daß soll es auch nicht. Ich wollte nur sagen, daß man ja für die Kinder da ist, sie es aber nicht immer so wahrnehmen und deswegen vielleicht auch trotzig sind. Oder es einfach Situationen gibt, in denen man ihnen nicht zeigen kann, wie sehr man sie liebt. Zumindest nicht auf eine Weise, die sie gerne hätten/verstehen.
Rabaukenmama hat geschrieben: Heute z.B. haben wir alle vier den ganzen Tag an einem von der Pfarre organisierten Familien-Wandertag teilgenommen. Mit Naturpark-Besuch, Ruinen-Wanderung, Abenteuerspielplatz und anschließendem Grillen. Klar war´s anstrengend. Aber es war auch sehr schön. In meinem Kopf zurückgeblieben ist das Bild von meinem Grossen, der dem Kleinen auf der Wiese einen Fussball zuschiesst und dem Kleinen, der freudenstrahlend auf den Ball zuläuft und ihn weiter kickt. Dann nimmt der Grosse im laufen von hinten die Hand des Kleinen und sie laufen gemeinsam lachend dem Fussball nach. Solche Momente habe ich immer wieder und sie sind für mich ganz, ganz wichtig.
Das ist schön. Und natürlich und zum Glück gibt es diese schönen Momente. Es ist ja nicht nur anstrengend und der größte Horror. Ich würde meine zwei nie wieder hergeben wollen, auch nicht, wenn ich fix und fertig bin. Manchmal denke ich sogar darüber nach, wie es wäre drei Kinder zu haben...
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Die Windel soll weg - aber wie?

Beitrag von Rabaukenmama »

@Sine: Danke für Deine ausführliche Antwort!

Was meinen Grossen betrifft so war der immer etwas fordernd und "schwierig". Aber so lange er ein Einzelkind war hatte ich immer die Nerven, damit umzugehen. Als dann der Kleine kam war die Eifersucht am Anfang sehr extrem. Ich erinnere mich an Szenen wo der Grosse seine Fingernägel in den Kopf des Kleinen gekrallt hatte um ihn mir beim stillen von der Brust zu reissen weil er die Mama für sich allein haben wollte! Gott sei Dank war diese Phase nur sehr kurz. Dann war es bis zum mobil-werden des Kleinen friedliche Akzeptanz.

Dann ging´s wieder los mit "Mama, der xxx (Bruder) hat mir meine Eisenbahn kaputt gemacht..." oder "Mama, der xxx will mir meinen Reis wegessen!". Aber es gibt aber auch immer wieder Situationen, wo die zwei ganz friedlich miteinander spielen und der Grosse seinen kleinen Bruder füttert oder den Schnuller für ihn sucht. Mir kommt auch vor dass sich der Kleine freut wenn sein Bruder vom Kiga heimkommt.

In den vergangenen Wochen ist es aber leider schlimmer geworden weil der Kleine seinem grossen Bruder auch körperlich weh tut, mit hinhauen und an den Haaren reissen. Mein Grosser ist zwar ein lebhaftes, lautes Kind, aber meistens friedlich. Er weiss mittlerweile dass man Kleinere nicht hauen soll und tut das auch nicht. Wobei - der Kleine ist manchmal echt so grob dass ich sogar verstehen würde wenn der grosse Bruder doch mal die Geduld verlieren sollte.

Das einzige, was im Moment hilft, ist eine Gitterbett-Quarantäne für den Kleinen (Dauer: 2 Minuten) wenn der Kleine den Grossen wieder gerissen oder geschlagen hat. Denn alles andere (erklären, schimpfen, Hände festhalten) findet der Kleine nur sehr witzig und es ist für ihn eine Aufforderung, weiter zu machen. Und mein armer grosser Sohn ist dann schon ganz verzweifelt und weint weil er sich nicht zu helfen weiss.

So gesehen ist mein Grosser gar nicht schwieriger sondern eher braver geworden, aber der Kleine hat es faustdick hinter den Ohren.

Ich kenne auch kaum Eltern (vor allem von mehreren Kindern) die nicht mal die Nerven verlieren. Auf dem Ausflug habe ich mich mit einer schwangeren Mutter von 3 Kindern (2, 4, 5) unterhalten und der geht´s genauso. Meine Mutter hat bei mir mehrmals täglich die Nerven verloren obwohl ich ein Einzelkind war.

Der Kleine "richtet" sich gerne alles so, wie er es braucht. Die eigenen Bedürfnisse kann er nonverbal super vermitteln: Durst: Mama leeres Flaschi bringen. Hunger: Mama in die Küche schleppen und auf Kühlschrank/Lebensmittelregal zeigen. Wickeln: auf die Wickelunterlage legen und Füsse in die Höhe. Fortgehen: Schuhe oder Jacke bringen (oder gleich bei der Tür raus). So weit so gut. Nur wenn ich etwas von IHM will dann macht er es nur, wenn´s ihm selbst gerade in den Kram passt. Ansonsten dreht er sich weg oder tut einfach so, als hätte er absolut nicht verstanden worum es geht. Und "NEIN" ist für ihn eine Aufforderung, genau DAS erst recht zu machen.

Wie heftig so eine Situation ausfällt wenn ich mit den Nerven am Ende bin? Hmm, ich vermute mal nicht extrem heftig. Es dauert meistens nur ein paar Minuten wo ich schimpfe wie ein Rohrspatz, manchmal etwas durch die Gegend pfeffere (nicht auf die Kinder!) und manchmal weine. Für meinen sensiblen Grossen ist es wahrscheinlich trotzdem sehr schlimm. Auch, wenn er ein lautes und forderndes Kind ist hätte er am liebsten alles "Heile-Welt". Er leidet sehr darunter wenn ich so einen Auszucker habe. Sogar bei harmloseren, kleinen Konflikten, etwa wenn ich nur etwas gereizter bin, weil er z.B. nach der 5. Aufforderung immer noch nicht die Schuhe angezogen hat, will er sofort, dass wir uns "wieder vertragen". Wobei - wenn ich da zustimme kann sein, dass er die Schuhe auch nach der 6. Aufforderung noch nicht anzieht!

Da sind wir schon bei der Selbstständigkeit. Ja, am Wochenende läuft es anders (ebenso an Tagen ohne Termindruck, die aber leider selten sind). Da kann schon vorkommen, dass es 90 Minuten dauert bis der Grosse endlich angezogen ist - eben WEIL wir nicht helfen. Er hat ja nebenbei soooo viele andere Dinge zu tun: Auto spielen, seine Stifte spitzen, Lieder singen,...

Zur Zeit hat der Kleine Eingewöhnung im Kiga. Bedeutet: den Grossen frühestens um 8h in seinen Kindergarten im 23. Bezirk bringen und dann mit Fußweg und 3 verschiedenen Öffis in der Stosszeit mit dem Kleinen quer durch Wien (in den 9. Bezirk) fahren um spätestens um 9h dort im Kiga zu sein. Um da den Grossen selbst-anziehen zu lassen müssten wir vermutlich um 5h30 aufstehen...

Ich hoffe schon dass es besser wird wenn die Kinder älter werden. Ich sehe ja jetzt schon bei meinem Grossen wie viel einfacher manches geworden ist. 2,4 Jahre ist ein Altersunterschied, der sich irgendwann verflüchtigt. Wenn meine beiden mal 6 und 8 sind glaube ich, dass wir einen Weg gefunden haben werden, wie sie miteinander zurechtkommen. Jetzt ist es halt insofern schwer weil der Grosse z.B. gerne baut (Holzeisenbahn, Kugelbahn, Lego,...) und der Kleine natürlich noch alles kaputt macht.

Aber wir machen auch immer wieder "exklusive" Sachen nur mit unserem Grossen. In drei Wochen will mein Mann mit ihm für zwei Tage ins Legoland nach Deutschland fahren. Das ist auch so eine Sache, die in 3 Jahren kein Problem mehr sein wird - dann fahren wir wieder als Familie zu Unternehmungen und müssen nicht immer wieder die Kinder "teilen" damit jedes auf seine Kosten kommt.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
elboku
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Re: Die Windel soll weg - aber wie?

Beitrag von elboku »

Ich hab jetzt nicht alle Vor/ und Ratschläge verfolgt, aber folgende Dinge fallen mir ein v.a. zum Thema Selbstständigkeit:

@ Selber anziehen: Wenn meine Tochter trödelt oder und nicht mithelfen mag, dann gibt es folgenden Vorschlag von mir: Du ziehst einen Schuh an, ich helf dir beim 2. Oder ich helf dir zu Hause, aber im Kiga machst du alles alleine. Wenn sie darauf nicht einsteigt, dann geht sie ohne Schuhe (spätestens dann zieht sie sie an). Die gleiche Drohung gibt es beim Anziehen - mir ist es egal, wenn sie im Pyjama in den Kiga geht. Ihr aber nicht. Spätestens dann kann sie sich ruckzuck anziehen.

@ Windel: Wenn du dir ganz sicher bist, dass er theoretisch auf's Klo gehen kann, und wirklich nicht will, dann würde ich ihn langsam an diese Selbständigkeit des Klo-gehens heranführen.
Beim Windelwechseln ziehst nicht mehr du ihn aus, sondern er macht alles selber. Beim großen Geschäft kannst du ihn ja in die Duschtasse stellen.
Somit fällt das bequeme "Mama zieht mich aus únd an" weg, und er muss genauso viel machen, wie wenn er gleich selber auf's Klo geht.

Meiner 4 jährigen erkläre ich immer, dass jeder in der Familie je nach Fähigkeiten und Alter mithilft. Ich sag ihr auch, dass sie ja auch immer wieder eine ganze Menge von mir möchte, und ich ihr diese DInge gerne erfülle. Aber ich möchte dann auch, dass sie mir hilft, wenn ich sie darum bitte z.B selber anziehen, damit wir rechtzeitig wegkommen. Dieses wir sind eine Familie, wir helfen zusammen, versteht sie ganz gut.

LG, Lisa
Rabaukenmama
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Re: Die Windel soll weg - aber wie?

Beitrag von Rabaukenmama »

elboku hat geschrieben:Ich hab jetzt nicht alle Vor/ und Ratschläge verfolgt, aber folgende Dinge fallen mir ein v.a. zum Thema Selbstständigkeit:

@ Selber anziehen: Wenn meine Tochter trödelt oder und nicht mithelfen mag, dann gibt es folgenden Vorschlag von mir: Du ziehst einen Schuh an, ich helf dir beim 2. Oder ich helf dir zu Hause, aber im Kiga machst du alles alleine. Wenn sie darauf nicht einsteigt, dann geht sie ohne Schuhe (spätestens dann zieht sie sie an). Die gleiche Drohung gibt es beim Anziehen - mir ist es egal, wenn sie im Pyjama in den Kiga geht. Ihr aber nicht. Spätestens dann kann sie sich ruckzuck anziehen.
So ähnlich (mit Abmachungen und Kompromissen) handhaben wir es jetzt auch beim anziehen. Aber mein Sohn würde es nur witzig finden, im Pyjama in den Kindergarten zu gehen - diese Drohung fällt bei uns weg.
elboku hat geschrieben: @ Windel: Wenn du dir ganz sicher bist, dass er theoretisch auf's Klo gehen kann, und wirklich nicht will, dann würde ich ihn langsam an diese Selbständigkeit des Klo-gehens heranführen.
Beim Windelwechseln ziehst nicht mehr du ihn aus, sondern er macht alles selber. Beim großen Geschäft kannst du ihn ja in die Duschtasse stellen.
Somit fällt das bequeme "Mama zieht mich aus únd an" weg, und er muss genauso viel machen, wie wenn er gleich selber auf's Klo geht.
Das ist die erste praktikable Lösung, die ich mir vorstellen kann! Danke für den Tipp, werde ich sicher ausprobieren.
elboku hat geschrieben: Meiner 4 jährigen erkläre ich immer, dass jeder in der Familie je nach Fähigkeiten und Alter mithilft. Ich sag ihr auch, dass sie ja auch immer wieder eine ganze Menge von mir möchte, und ich ihr diese DInge gerne erfülle. Aber ich möchte dann auch, dass sie mir hilft, wenn ich sie darum bitte z.B selber anziehen, damit wir rechtzeitig wegkommen. Dieses wir sind eine Familie, wir helfen zusammen, versteht sie ganz gut.
Das erkläre ich auch oft und mein Sohn ist auch gerne bereit, zu helfen. Er liebt z.B. staubsaugen oder Staub wischen und hilft mit auch gerne beim kochen oder Wäsche aufhängen. Auch aufräumen ist meistens kein Problem. Es gibt auch Tage, wo das mit dem selbst-anziehen besser klappt, aber das ist sehr abhängig von der Tagesverfassung meines Sohnes. Manchmal blödelt er nur rum und tut so, als wäre er nicht mal imstande, sich seine Pyjamahose selbst anzuziehen. Es gibt Tage, da ist er für Vernunft- und Zusammenhalt-Appelle empfänglich, an anderen Tagen ist er provokant unterwegs und macht erst recht besonders langsam.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Sine
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Re: Die Windel soll weg - aber wie?

Beitrag von Sine »

Rabaukenmama hat geschrieben:@Sine: Danke für Deine ausführliche Antwort!

Was meinen Grossen betrifft so war der immer etwas fordernd und "schwierig". Aber so lange er ein Einzelkind war hatte ich immer die Nerven, damit umzugehen. Als dann der Kleine kam war die Eifersucht am Anfang sehr extrem. Ich erinnere mich an Szenen wo der Grosse seine Fingernägel in den Kopf des Kleinen gekrallt hatte um ihn mir beim stillen von der Brust zu reissen weil er die Mama für sich allein haben wollte! Gott sei Dank war diese Phase nur sehr kurz. Dann war es bis zum mobil-werden des Kleinen friedliche Akzeptanz.

Dann ging´s wieder los mit "Mama, der xxx (Bruder) hat mir meine Eisenbahn kaputt gemacht..." oder "Mama, der xxx will mir meinen Reis wegessen!". Aber es gibt aber auch immer wieder Situationen, wo die zwei ganz friedlich miteinander spielen und der Grosse seinen kleinen Bruder füttert oder den Schnuller für ihn sucht. Mir kommt auch vor dass sich der Kleine freut wenn sein Bruder vom Kiga heimkommt.

In den vergangenen Wochen ist es aber leider schlimmer geworden weil der Kleine seinem grossen Bruder auch körperlich weh tut, mit hinhauen und an den Haaren reissen. Mein Grosser ist zwar ein lebhaftes, lautes Kind, aber meistens friedlich. Er weiss mittlerweile dass man Kleinere nicht hauen soll und tut das auch nicht. Wobei - der Kleine ist manchmal echt so grob dass ich sogar verstehen würde wenn der grosse Bruder doch mal die Geduld verlieren sollte.

Das einzige, was im Moment hilft, ist eine Gitterbett-Quarantäne für den Kleinen (Dauer: 2 Minuten) wenn der Kleine den Grossen wieder gerissen oder geschlagen hat. Denn alles andere (erklären, schimpfen, Hände festhalten) findet der Kleine nur sehr witzig und es ist für ihn eine Aufforderung, weiter zu machen. Und mein armer grosser Sohn ist dann schon ganz verzweifelt und weint weil er sich nicht zu helfen weiss.
Das klingt anstrengend. Hier ärgert eher der Große die Kleine, vor allem, wenn ihm langweilig ist. Aber sie spielen auch oft zusammen. Hat Dein Kleiner einen Grund für sein Verhalten oder gehört das zu seiner "Trotz-und Testphase"?
Rabaukenmama hat geschrieben: Wie heftig so eine Situation ausfällt wenn ich mit den Nerven am Ende bin? Hmm, ich vermute mal nicht extrem heftig. Es dauert meistens nur ein paar Minuten wo ich schimpfe wie ein Rohrspatz, manchmal etwas durch die Gegend pfeffere (nicht auf die Kinder!) und manchmal weine. Für meinen sensiblen Grossen ist es wahrscheinlich trotzdem sehr schlimm. Auch, wenn er ein lautes und forderndes Kind ist hätte er am liebsten alles "Heile-Welt". Er leidet sehr darunter wenn ich so einen Auszucker habe. Sogar bei harmloseren, kleinen Konflikten, etwa wenn ich nur etwas gereizter bin, weil er z.B. nach der 5. Aufforderung immer noch nicht die Schuhe angezogen hat, will er sofort, dass wir uns "wieder vertragen". Wobei - wenn ich da zustimme kann sein, dass er die Schuhe auch nach der 6. Aufforderung noch nicht anzieht!
Das klingt auch schwierig. Irgendwie finde ich, ist es schon "wichtig", daß die Kinder erfahren, das Erwachsene auch mal gereizt sind und "austicken" können. Aber wenn ihn das so beschäftigt und mit nimmt... Da Dein Sohn bei Filmen ähnlich reagiert, könnte es sein, daß er irgendwie Angst vor der Welt hat? Und damit auch vor dem Selbstständig werden (siehe Windel), was ja immer einen Schritt mehr in diese Welt bedeutet?
Rabaukenmama hat geschrieben: Da sind wir schon bei der Selbstständigkeit. Ja, am Wochenende läuft es anders (ebenso an Tagen ohne Termindruck, die aber leider selten sind). Da kann schon vorkommen, dass es 90 Minuten dauert bis der Grosse endlich angezogen ist - eben WEIL wir nicht helfen. Er hat ja nebenbei soooo viele andere Dinge zu tun: Auto spielen, seine Stifte spitzen, Lieder singen,...

Zur Zeit hat der Kleine Eingewöhnung im Kiga. Bedeutet: den Grossen frühestens um 8h in seinen Kindergarten im 23. Bezirk bringen und dann mit Fußweg und 3 verschiedenen Öffis in der Stosszeit mit dem Kleinen quer durch Wien (in den 9. Bezirk) fahren um spätestens um 9h dort im Kiga zu sein. Um da den Grossen selbst-anziehen zu lassen müssten wir vermutlich um 5h30 aufstehen...
Hast Du den Großen eigentlich tatsächlich mal im Schlafanzug mitgenommen?
Rabaukenmama hat geschrieben: Ich hoffe schon dass es besser wird wenn die Kinder älter werden. Ich sehe ja jetzt schon bei meinem Grossen wie viel einfacher manches geworden ist. 2,4 Jahre ist ein Altersunterschied, der sich irgendwann verflüchtigt. Wenn meine beiden mal 6 und 8 sind glaube ich, dass wir einen Weg gefunden haben werden, wie sie miteinander zurechtkommen. Jetzt ist es halt insofern schwer weil der Grosse z.B. gerne baut (Holzeisenbahn, Kugelbahn, Lego,...) und der Kleine natürlich noch alles kaputt macht.
Ja, das kenne ich auch. Wobei die Kleine schon ganz gut begreift, daß der Große es nicht mag, wenn sie was kaputt macht. Das tut sie meist aber nicht absichtlich. Sie will halt mitspielen und kann es (fein)motorisch noch nicht. Das ihn das ärgert kann ich verstehen, aber alleine in seinem Zimmer spielen mag er auch nicht.
Rabaukenmama hat geschrieben: Aber wir machen auch immer wieder "exklusive" Sachen nur mit unserem Grossen. In drei Wochen will mein Mann mit ihm für zwei Tage ins Legoland nach Deutschland fahren. Das ist auch so eine Sache, die in 3 Jahren kein Problem mehr sein wird - dann fahren wir wieder als Familie zu Unternehmungen und müssen nicht immer wieder die Kinder "teilen" damit jedes auf seine Kosten kommt.
Das schafft ihr z.B. viel besser als wir. Da mein Mann sich gerne im Büro verkriecht, hat die Kleine Exklusivzeit, wenn der Große im Kiga ist, und der Große eigentlich nur, wenn die Kleine im Bett ist oder der Papa es doch mal schafft, mit ihm zur Fahrradbahn zu fahren etc.
Rabaukenmama
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Re: Die Windel soll weg - aber wie?

Beitrag von Rabaukenmama »

Sine hat geschrieben:
Das klingt anstrengend. Hier ärgert eher der Große die Kleine, vor allem, wenn ihm langweilig ist. Aber sie spielen auch oft zusammen. Hat Dein Kleiner einen Grund für sein Verhalten oder gehört das zu seiner "Trotz-und Testphase"?
Ich vermute mal Trotz- und Testphase. Außerdem ist ihm so Aufmerksamkeit sicher.
Sine hat geschrieben: Das klingt auch schwierig. Irgendwie finde ich, ist es schon "wichtig", daß die Kinder erfahren, das Erwachsene auch mal gereizt sind und "austicken" können. Aber wenn ihn das so beschäftigt und mit nimmt... Da Dein Sohn bei Filmen ähnlich reagiert, könnte es sein, daß er irgendwie Angst vor der Welt hat? Und damit auch vor dem Selbstständig werden (siehe Windel), was ja immer einen Schritt mehr in diese Welt bedeutet?
Ja, mein Grosser ist sehr sensibel. Sogar ein ängstlich oder verärgert dreinblickender Smiley-Aukleber kann ihm Angst machen. Außerdem mag er keine verkleideten Menschen (ich hoffe bei Bob der Baumeister im Legoland wird es anders sein) und hat z. B. im Urlaub verweigert, mit Smiley (mensch im Ganzkörperkostüm) zu tanzen, obwohl er sonst gerne tanzt, und beim Nikolo im Kindergarten gibt's regelmässig Tränen.

In anderen Punkten ist er aber wieder mutig: er klettert gerne (auch hoch), er ist sehr sicher beim Fahrrad fahren, er traut sich z.B. eine Riesenschlange zu streicheln oder mit dem Falknerhandschuh einen Falken zu halten.

Ja, irgendwie kommt mir vor er möchte immer das Baby sein, das umsorgt und bedingungslos geliebt wird. Im Moment ist er anhänglicher als er jemals war. Obwohl er z.B. auf grossen Spielplätzen immer noch alles bis in den letzten Winkel allein erkundet bricht er sofort in Tränen aus wenn er glaubt, dass wir (mein Mann und/oder ich) ohne ihn weggegangen sind. Ich weiss nicht mehr wie oft ich ihm schon erklärt habe dass wir ihn doch niemals allein lassen würden, aber davor dürfte er trotzdem grosse Angst haben.

Sine hat geschrieben: Hast Du den Großen eigentlich tatsächlich mal im Schlafanzug mitgenommen?
Nein, bisher noch nicht.
Sine hat geschrieben: Ja, das kenne ich auch. Wobei die Kleine schon ganz gut begreift, daß der Große es nicht mag, wenn sie was kaputt macht. Das tut sie meist aber nicht absichtlich. Sie will halt mitspielen und kann es (fein)motorisch noch nicht. Das ihn das ärgert kann ich verstehen, aber alleine in seinem Zimmer spielen mag er auch nicht.
Bei uns ist es unterschiedlich. Manchmal macht der Kleine auch unabsichtlich etwas kaputt, einfach weil er mitspielen will, aber manchmal hat er auch einfach Spass daran und macht es mit voller Absicht. Das ist sicher nicht um den Grossen bewusst zu ärgern (der Kleine macht es bei seinen eigenen Spielsachen genauso), sondern einfach aus Übermut.

Im Moment hat der Kleine eine Phase, wo er gerne Spielsachen aus dem Fenster schiesst. Er kann schon sehr gut zielen und wenn das Fenster mal zum lüften offen ist dann fliegen die Duplo-Steine und Stofftiere im hohen Bogen raus. Da unterscheidet der Kleine nicht, ob die Dinge ihm, seinem Bruder oder Mama gehören.

Mein Grosser spielt schon gerne allein. Aber lieber in der Küche, die ist heller als das Kinderzimmer und der grosse Küchentisch bietet sich gut zum spielen an. Dann muss ich von aussen zusperren (also den Grossen einsperren) sonst würde der Kleine sofort reinkommen und wieder aller durch die Gegend werfen (unter Tränen vom Grossen, natürlich).
Sine hat geschrieben: Das schafft ihr z.B. viel besser als wir. Da mein Mann sich gerne im Büro verkriecht, hat die Kleine Exklusivzeit, wenn der Große im Kiga ist, und der Große eigentlich nur, wenn die Kleine im Bett ist oder der Papa es doch mal schafft, mit ihm zur Fahrradbahn zu fahren etc.
Bisher hatte der Kleine auch Exklusivzeit wenn der Grosse im Kiga war. Aber jetzt sind wir schon beim Kleinen mitten in der Eingewöhnung und in 5 Wochen beginne ich wieder zu arbeiten. Dabei wäre ich noch gerne ein Jahr daheim beim kleinen geblieben, aber meine Firma besteht auf einem Wiedereinstieg spätestens am 2. Geburtstag. Sonst würde ich meinen Job verlieren. Das will ich aber vermeiden, denn insgesamt ist es eine Arbeit, die mir Spass macht, wo ich mich super auskenne, wo ich gut mit den Kollegen klar komme und wo ich überdurchschnittlich bezahlt werde. Dazu kommt, dass ich auf Grund von Elternteilzeit meine Arbeitszeit selbst aussuchen konnte und die kommenden zwei Jahre noch Kündigungsschutz habe.

Ich vermute zwar, dass meine Kleiner keine Probleme im Kindergarten haben wird (bis jetzt schaut es zumindest so aus), aber mir tut leid, dann kaum mehr exklusiv Zeit für IHN zu haben. Wenn er gegen 7h morgens vom Shuttle-Bus in den Kiga gebracht wird und gegen 17h heimkommt bleibt kaum mehr Zeit übrig...

Da mein Mann mit beiden Kinder in Karenz war schafft er auch locker ganze Tage mit unseren zwei Rabauken. Darüber bin ich froh, denn die Buben mögen ihren Papa beide sehr gern und Fremdbetreuung ist bei uns allein aus finanziellen Gründen nur selten möglich.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Sine
Dauergast
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Registriert: Do 7. Nov 2013, 23:39

Re: Die Windel soll weg - aber wie?

Beitrag von Sine »

Entschuldige, momentan komme ich echt nur unregelmässig hier her. Schaffe es nicht anders.
Rabaukenmama hat geschrieben: Ja, mein Grosser ist sehr sensibel. Sogar ein ängstlich oder verärgert dreinblickender Smiley-Aukleber kann ihm Angst machen. Außerdem mag er keine verkleideten Menschen (ich hoffe bei Bob der Baumeister im Legoland wird es anders sein) und hat z. B. im Urlaub verweigert, mit Smiley (mensch im Ganzkörperkostüm) zu tanzen, obwohl er sonst gerne tanzt, und beim Nikolo im Kindergarten gibt's regelmässig Tränen.

In anderen Punkten ist er aber wieder mutig: er klettert gerne (auch hoch), er ist sehr sicher beim Fahrrad fahren, er traut sich z.B. eine Riesenschlange zu streicheln oder mit dem Falknerhandschuh einen Falken zu halten.

Ja, irgendwie kommt mir vor er möchte immer das Baby sein, das umsorgt und bedingungslos geliebt wird. Im Moment ist er anhänglicher als er jemals war. Obwohl er z.B. auf grossen Spielplätzen immer noch alles bis in den letzten Winkel allein erkundet bricht er sofort in Tränen aus wenn er glaubt, dass wir (mein Mann und/oder ich) ohne ihn weggegangen sind. Ich weiss nicht mehr wie oft ich ihm schon erklärt habe dass wir ihn doch niemals allein lassen würden, aber davor dürfte er trotzdem grosse Angst haben.
Schon ein wenig witzig, aber davon trifft auch wieder sehr viel auf meinen Sohn zu. Er stürmt auf den Spielplatz, fährt mit dem Fahrrad alleine nach Hause etc. Aber wehe er denkt, wir gehen ohne ihn. Ebenso im Supermarkt. Wenn er sich entfernt, alles okay, aber andersrum gibt es einen Heulkrampf oder zumindest leichte Panik.

Kostüme mag er auch nicht. Mittlerweile hat er verstanden, was das soll, aber letztes Jahr Fasching (bzw. war es ja dieses Jahr im Februar), wollte er mit seiner Freundin nicht spielen, weil sie als Prinzessin verkleidet war. (Weihnachtsmann stört ihn dann wieder nicht)

Vor einigen Tagen hörte ich ihn in der Küche weinen, ich war dabei die Kleine zu Bett zu bringen. Bin dann hin, was los wäre und er sagte: "Ich bin ganz alleine, ich habe Angst." Scheinbar klappt es immer dann, wenn er aus eigenem Entschluß etwas macht, aber wenn das Umfeld beteiligt ist und er somit keine Wahl hat, behagt ihm das nicht.
Auf dem Spielplatz bekam er von einem älteren Kind ein Eis angeboten (war eine Gruppe behinderter Kinder), hat er verweigert, sich mit dem Kopf auf meinen Schoß gelegt und fing an zu weinen, und dann bestimmt eine halbe Stunde immer wieder gefragt, warum er denn das Eis bekommen sollte. "Warum wollten die mir denn ein Eis abgeben?" "Die hatten das übrig und waren einfach nett." "Warum waren die denn nett?" "Warum hatten die denn ein Eis übrig?" usw. Vermutlich wird er das nächste mal auf dem Spielplatz wieder damit anfangen.

Sine hat geschrieben: Hast Du den Großen eigentlich tatsächlich mal im Schlafanzug mitgenommen?
Rabaukenmama hat geschrieben: Nein, bisher noch nicht.
Vielleicht würde das ja doch was helfen (denn eine Situation wirklich erleben, ist ja noch mal was anderes, als sie sich nur vorstellen). ABER andererseits, sagt sich das so leicht. Wir könnten zu Fuß zum Kiga bzw. mit Auto. Da bleibt man sicher von schrägen Blicken und Kommentaren verschont (wobei die Leute können ja denken, was sie wollen). Und letztendlich weiß man eben doch nicht, was man einem Kind mit einer solchen Aktion antut. Insofern kann ich froh sein, daß bei uns allein die Ankündigung ausgereicht hat.
Rabaukenmama hat geschrieben: Im Moment hat der Kleine eine Phase, wo er gerne Spielsachen aus dem Fenster schiesst. Er kann schon sehr gut zielen und wenn das Fenster mal zum lüften offen ist dann fliegen die Duplo-Steine und Stofftiere im hohen Bogen raus. Da unterscheidet der Kleine nicht, ob die Dinge ihm, seinem Bruder oder Mama gehören.

Wow, er scheint ein Händchen dafür zu haben, was wirklich anstrengend ist (für die Eltern) und einen auf die Palme bringen kann. Später lacht man wahrscheinlich über diese Zeit und berichtet es den Enkeln. Aber jetzt...
Rabaukenmama hat geschrieben: Bisher hatte der Kleine auch Exklusivzeit wenn der Grosse im Kiga war. Aber jetzt sind wir schon beim Kleinen mitten in der Eingewöhnung und in 5 Wochen beginne ich wieder zu arbeiten. Dabei wäre ich noch gerne ein Jahr daheim beim kleinen geblieben, aber meine Firma besteht auf einem Wiedereinstieg spätestens am 2. Geburtstag. Sonst würde ich meinen Job verlieren. Das will ich aber vermeiden, denn insgesamt ist es eine Arbeit, die mir Spass macht, wo ich mich super auskenne, wo ich gut mit den Kollegen klar komme und wo ich überdurchschnittlich bezahlt werde.
Das wären für mich auch Gründe, wieder einzusteigen, auch wenn es vielleicht noch nicht ganz so paßt oder man selbst noch mit Kind zu Hause bleiben würde. Es mag komisch klingen, aber wegen einem weiteren Jahr zu Hause, das alles aufgeben? Wer hat schon dieses Glück, überhaupt einen Job zu haben, der Spaß macht und erfüllend ist, wo auch noch die Bezahlung stimmt usw. Zumal ihr als Familie ja auch darauf angewisen seid. Es ist schade um das dritte Jahr, aber einen guten Job finde ich auch extrem wichtig.

Ich wünsche Dir, daß die Eingewöhnung gut läuft und sich alles fügen wird.
Rabaukenmama
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Re: Die Windel soll weg - aber wie?

Beitrag von Rabaukenmama »

@Sine: Ich vermute mal das Phänomen "Kind geht weg - alles ok" oder "Mama/Papa geht weg (natürlich nur ein paar Schritte) -> Panik" ist weit verbreitet.

Wegen Kostüme: die mag mein Sohn schon, aber nur, wenn er auch sieht, wer sich dahinter verbirgt. Ich habe ihm seinen Wunsch erfüllt und er durfte als Prinzessin zur Kindergarten-Faschingsfeier gehen. Wobei er durchaus auch mal Superman oder Bob der Baumeister sein möchte - also für alle Richtungen offen ist. Aber so Kostüme, wo man den Menschen darunter nicht mehr erkennt, machen ihm Angst.

Interessant, die Sache mit dem Eis, die Du von Deinem Sohn beschreibst. Er dürfte nicht glauben können dass ob das Angebot (einfach so ein Eis zu bekommen, obwohl man gar nicht "dazugehört") wirklich so sein darf. Ich halte es aber auch für sehr schwer, dass Kinder den feinen Unterschied zwischen Freundlichkeit und Berechnung bzw. Gefahr ("Komm mit zu meinem Auto, da habe ich ein Eis für Dich!") erkennen. So gesehen empfinde ich das Misstrauen Deines Sohnes durchaus positiv. Mein Grosser dagegen ist sehr vertrauensseelig. Wir haben schon einige Male besprochen dass er ohne mich (oder den Papa) zu fragen mit niemanden mitgehen darf. Aber in der Hinsicht vertraue ich meinem Sohn gar nicht. Noch ist er ja so jung, dass er ohnehin ständig beaufsichtigt wird, aber manchmal möchte er jetzt schon allein im Hof spielen. Da schaue ich zwar auch immer wieder beim Fenster raus und er verspricht, nicht auf die Strasse zu laufen und mit niemanden mitzugehen, aber eigentlich ist das (überhaupt mal ein paar Minuten "alleine" draussen sein dürfen) ja schon der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit.

Wegen im Pyjama zum Kindergarten schicken: wir fahren mit dem Rad in den Kindergarten (er auf seinem und ich begleite ihn auf meinem), da würde das natürlich schon auffallen. Aber die Blicke wären mir egal. Im Moment ist das Anzieh-Problem aber ohnehin minimal weil eine Baumwollhose mit Rundumgummi, ein T-Shirt und Klettsandalen zieht sogar mein Anzieh-Muffel freiwillig an. Schwierigkeiten gibt´s hauptsächlich in der kalten Jahreszeit, mit Unterhemd, Strumpfhose, Hose, Shirt, Pullover, Jacke und Winterschuhen. Da hätte ich aber rein aus gesundheitlichen Gründen Bedenken, ihn im Pyjama 1,2km radeln zu lassen.

Mir tut es schon leid dass ich den Kleinen schon jetzt in den Kindergarten gebe. Er ist beim Einstieg ein halbes Jahr jünger als sein Bruder es war. Aber bei dem war es ja ganz anders, der wollte unbedingt in den Kindergarten und weinte maximal, wenn er "zu früh" abgeholt wurde. Ausserdem wäre ein Ausstieg - hätten sich doch Probleme ergeben - damals leicht machbar gewesen, weil ich ohnehin beim Kleinen zu Hause war. Aber jetzt ist die Situation eine ganz ándere. Der Kindergarten des Kleinen ist am anderen Ende der Stadt und es gibt zwar Plan B, C und D (falls sich der Kleine dort nicht integrieren kann), aber alle diese Pläne sind sehr vage und unausgereift. Ich bin realistisch genug, meine Chancen als 43jährige Mutter von zwei kleinen Kindern auf dem Arbeitsmarkt einzuschätzen - daher ist ein riskieren meines Arbeitsplatzes im Moment keine Option für mich. Abgesehen davon müsste ich für ein weiteres Jahr zu Hause Geld von meinen Eltern ausborgen, da mein Mann als Alleinverdiener mit Alimentationspflicht (für seinen Sohn aus erster Ehe) nicht genug verdient.

Ich habe das grosse Glück dass es in Wien überhaupt die Möglichkeit eines bilingualen Kindergarten (deutsch - österreichische Gebärdensprache) für den Kleinen gibt. Daher hoffe ich sehr, dass es mit der Eingewöhnung klappt.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Sine
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Re: Die Windel soll weg - aber wie?

Beitrag von Sine »

Rabaukenmama hat geschrieben: Wegen Kostüme: die mag mein Sohn schon, aber nur, wenn er auch sieht, wer sich dahinter verbirgt. Ich habe ihm seinen Wunsch erfüllt und er durfte als Prinzessin zur Kindergarten-Faschingsfeier gehen. Wobei er durchaus auch mal Superman oder Bob der Baumeister sein möchte - also für alle Richtungen offen ist. Aber so Kostüme, wo man den Menschen darunter nicht mehr erkennt, machen ihm Angst.
Ah, okay, das hatte ich irgendwie falsch verstanden.
Rabaukenmama hat geschrieben: Interessant, die Sache mit dem Eis, die Du von Deinem Sohn beschreibst. Er dürfte nicht glauben können dass ob das Angebot (einfach so ein Eis zu bekommen, obwohl man gar nicht "dazugehört") wirklich so sein darf.
Ich bin mir nicht sicher, ob es das war/ist. Von anderen hat er schon mal was angenommen, auf dem Spielplatz auch schon selbst was verteilt. Vielleicht kam der Junge einfach zu schnell auf ihn zu oder diese Gruppe an sich war ihm nicht so ganz geheuer?! Manchmal ist mein Sohn mir eh ein riesen Rätsel.
Rabaukenmama hat geschrieben: Ich halte es aber auch für sehr schwer, dass Kinder den feinen Unterschied zwischen Freundlichkeit und Berechnung bzw. Gefahr ("Komm mit zu meinem Auto, da habe ich ein Eis für Dich!") erkennen. So gesehen empfinde ich das Misstrauen Deines Sohnes durchaus positiv. Mein Grosser dagegen ist sehr vertrauensseelig. Wir haben schon einige Male besprochen dass er ohne mich (oder den Papa) zu fragen mit niemanden mitgehen darf. Aber in der Hinsicht vertraue ich meinem Sohn gar nicht. Noch ist er ja so jung, dass er ohnehin ständig beaufsichtigt wird, aber manchmal möchte er jetzt schon allein im Hof spielen. Da schaue ich zwar auch immer wieder beim Fenster raus und er verspricht, nicht auf die Strasse zu laufen und mit niemanden mitzugehen, aber eigentlich ist das (überhaupt mal ein paar Minuten "alleine" draussen sein dürfen) ja schon der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit.
Bei meinem schwankt es. Ob er irgendwo mitgehen würde, weiß ich nicht. Aber momentan quatscht er so ziemlich jeden voll. Und da erzählt er dann echt alles. :oops: Die Fähigkeit Feind und Freund zu unterscheiden, daß denke ich, ist noch ein weiter Weg bei ihm.
Rabaukenmama hat geschrieben: Wegen im Pyjama zum Kindergarten schicken: wir fahren mit dem Rad in den Kindergarten (er auf seinem und ich begleite ihn auf meinem), da würde das natürlich schon auffallen. Aber die Blicke wären mir egal. Im Moment ist das Anzieh-Problem aber ohnehin minimal weil eine Baumwollhose mit Rundumgummi, ein T-Shirt und Klettsandalen zieht sogar mein Anzieh-Muffel freiwillig an. Schwierigkeiten gibt´s hauptsächlich in der kalten Jahreszeit, mit Unterhemd, Strumpfhose, Hose, Shirt, Pullover, Jacke und Winterschuhen. Da hätte ich aber rein aus gesundheitlichen Gründen Bedenken, ihn im Pyjama 1,2km radeln zu lassen.
Vielleicht hat sich im kommenden Winter ja einiges geändert, und er ist schon selbstständiger. Ich drück Dir mal die Daumen.
Rabaukenmama hat geschrieben: Mir tut es schon leid dass ich den Kleinen schon jetzt in den Kindergarten gebe. Er ist beim Einstieg ein halbes Jahr jünger als sein Bruder es war. Aber bei dem war es ja ganz anders, der wollte unbedingt in den Kindergarten und weinte maximal, wenn er "zu früh" abgeholt wurde. Ausserdem wäre ein Ausstieg - hätten sich doch Probleme ergeben - damals leicht machbar gewesen, weil ich ohnehin beim Kleinen zu Hause war. Aber jetzt ist die Situation eine ganz ándere. Der Kindergarten des Kleinen ist am anderen Ende der Stadt und es gibt zwar Plan B, C und D (falls sich der Kleine dort nicht integrieren kann), aber alle diese Pläne sind sehr vage und unausgereift. Ich bin realistisch genug, meine Chancen als 43jährige Mutter von zwei kleinen Kindern auf dem Arbeitsmarkt einzuschätzen - daher ist ein riskieren meines Arbeitsplatzes im Moment keine Option für mich. Abgesehen davon müsste ich für ein weiteres Jahr zu Hause Geld von meinen Eltern ausborgen, da mein Mann als Alleinverdiener mit Alimentationspflicht (für seinen Sohn aus erster Ehe) nicht genug verdient.
Du, das glaube ich Dir gerne, daß es Dir nicht leicht fällt, Deinen Kleinen jetzt schon abzugeben. Aber die anderen Gründe wiegen schwer und sind auf lange Sicht ja nicht unbedeutend. Es nützt euch ja nichts, irgendwann von der Hand im Mund leben zu müssen.
Rabaukenmama hat geschrieben: Ich habe das grosse Glück dass es in Wien überhaupt die Möglichkeit eines bilingualen Kindergarten (deutsch - österreichische Gebärdensprache) für den Kleinen gibt. Daher hoffe ich sehr, dass es mit der Eingewöhnung klappt.
Das wünsche ich Dir/euch auch ganz doll.
Rabaukenmama
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Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Die Windel soll weg - aber wie?

Beitrag von Rabaukenmama »

Sine hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben: Ich habe das grosse Glück dass es in Wien überhaupt die Möglichkeit eines bilingualen Kindergarten (deutsch - österreichische Gebärdensprache) für den Kleinen gibt. Daher hoffe ich sehr, dass es mit der Eingewöhnung klappt.
Das wünsche ich Dir/euch auch ganz doll.
Danke! Im Moment schaut es sehr gut aus. Der Kleine fühlt sich im Kindergarten sehr wohl. Aber er hat im Moment auch besonderes Glück. Es ist ein kleiner Kindergarten (insgesamt 40 Kinder in 2 Gruppen) und davon werden im September 18 Kinder eingeschult. Da er wegen seiner Behinderung und meiner Arbeitssituation schon im Juni mit der Eingewöhnung beginnen durfte ist er im Moment das jüngste (nicht das kleinste) Kind und vor allem bei den älteren Mädchen der Hahn im Korb. Jedes Mal, wenn ich ihn abhole, knuddelt gerade ein Kind mit ihm rum, führt ihn spazieren oder spielt mit ihm.

Der Kleine geniest das total. Oft mag er gar nicht mitgehen wenn ich ihn abhole. Auch mit der Gebärdensprache klappt es nun viel besser. Kleinsohn gebärdet immer mehr aktiv und schaut besser hin, wenn ich ihm was in Gebärdensprache sage. Auch die Situation mit meinem Großen ist zur Zeit recht gut. Da der Kleine schon um 7h morgens vom Shuttlebus abgeholt wird habe ich in der Früh eine ganze Stunde Exklusiv-Zeit für meinen Großen. Da überlegt er sich oft schon am Abend, was wir dann gemeinsam machen werden (Lego bauen oder ein bestimmtes Buch lesen) und freut sich, mal nicht aufpassen zu müssen dass sein Bruder nichts kaputt macht.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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