Vorschnelle "Diagnosen" von Außenstehenden

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Rabaukenmama
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Vorschnelle "Diagnosen" von Außenstehenden

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo,

ich eröffne hierfür mal einen neuen Tread weil das Thema bei uns gerade aktuell ist. Wie schon an anderer Stelle beschrieben hat mein Sohn immer wieder mal soziale Schwierigkeiten - sowohl mit Gleichaltrigen als auch mit Erwachsenen. Einerseits ist er sehr vertrauensseelig und sucht sogar die Nähe von (wildfremden) Erwachsenen, andererseits überschreitet er häufig Grenzen, provoziert und schaut, wie die anderen reagieren.

Bei Gleichaltrigen ist er oft zu feig um zu fragen, ob er wo mitspielen darf. Statt dessen lenkt er manchmal (nicht immer!) mit Provokationen die Aufmerksamkeit auf sich. Im Bad werden z.B. andere Kinder (und auch Erwachsene) absichtlich angepritzt, in der Sandkiste werden deren Bauwerke zerstört, was zwar Aufmerksamkeit bringt, aber sicher keine positive.

Im Kindergarten fühlt er sich meiner Beobachtung nach wohl (auch lt. BetreuerInnen) und hat genug Spielkameraden. Die bezeichnet er aber nicht als "Freunde". Nur ein Mädchen, welches ihm auch manchmal lästig ist, weil sie so anhänglich ist und ihm immer nachläuft und alles nachmacht, ist seine ausdrücklich seine "Freundin". Auch zwei andere Mädchen mag er gerne, bezeichnet sie aber nur manchmal als Freundinnen. Mit einem älteren Buben (der leider jetzt in die Schule kommt) versteht er sich sehr gut was rumtoben und blödeln betrifft.

Mit einigen der anderen Kinder kommt er nicht so gut klar, vor allem mit denen, die ihn ausspotten wenn er mal wieder in die Hose gemacht hat (was schon seltener geworden ist, aber immer noch manchmal vorkommt). Insgesamt sucht er aber Kontakte, liebt Rollenspiele und ist sehr weltoffen.

Je nach Situation fallen seine sozialen Probleme mal mehr, mal weniger auf. Gestern waren wir z.B. an einem See baden und er hat völlig problemlos mit fremden Kindern gespielt. In anderen Situationen gibt es immer wieder Streit und Provokationen (von beiden Seiten), die meist damit enden dass mein Sohn heulend davonläuft weil ihn "die nicht mitspielen lassen".

In solchen Situationen habe ich schon mehrere Male mit anderen Personen gesprochen, von denen dann erstaunlich viele sofort von Asperger-Syndrom gesprochen haben. Wenn ich ruhig geantwortet habe dass ich das ziemlich ausschließe (100%ig kann ich es natürlich nicht) und auch bei der Entwicklungsdiagnostik nichts darauf hingewiesen hat, wurde trotzdem an dieser "Diagnose" gern festgehalten.

Mich ärgern solche vorschnellen Diagnosen von Meschen, die mein Kind gerade mal eine Stunde lang erlebt haben. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte, wenn die Auffälligkeiten wirklich auf Asperger zurückzuführen wären. Aber ich käme nie auf die Idee ein fremdes Kind schon nach so kurzer Zeit in eine Schublade zu stecken.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Bliss
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Re: Vorschnelle "Diagnosen" von Außenstehenden

Beitrag von Bliss »

Rabaukenmama hat geschrieben: In solchen Situationen habe ich schon mehrere Male mit anderen Personen gesprochen, von denen dann erstaunlich viele sofort von Asperger-Syndrom gesprochen haben. Wenn ich ruhig geantwortet habe dass ich das ziemlich ausschließe (100%ig kann ich es natürlich nicht) und auch bei der Entwicklungsdiagnostik nichts darauf hingewiesen hat, wurde trotzdem an dieser "Diagnose" gern festgehalten.

Mich ärgern solche vorschnellen Diagnosen von Meschen, die mein Kind gerade mal eine Stunde lang erlebt haben. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte, wenn die Auffälligkeiten wirklich auf Asperger zurückzuführen wären. Aber ich käme nie auf die Idee ein fremdes Kind schon nach so kurzer Zeit in eine Schublade zu stecken.
Wenn du mit den anderen Menschen über eine Problemsituation sprichst, werden die wahrscheinlich irgendwie das Bedürfnis haben, etwas in ihren Augen konstruktives dazu beizutragen und über Asperger und ADHS hat halt jeder so ein gepflegtes Halbwissen und ein bisschen was davon passt ja immer. Ich würde das echt anders einordnen, als wenn jemand dich jetzt ungefragt anspricht mit: he, ihr Kind hat doch bestimmt Diagnose XY.
Rabaukenmama
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Re: Vorschnelle "Diagnosen" von Außenstehenden

Beitrag von Rabaukenmama »

Bliss hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben: In solchen Situationen habe ich schon mehrere Male mit anderen Personen gesprochen, von denen dann erstaunlich viele sofort von Asperger-Syndrom gesprochen haben. Wenn ich ruhig geantwortet habe dass ich das ziemlich ausschließe (100%ig kann ich es natürlich nicht) und auch bei der Entwicklungsdiagnostik nichts darauf hingewiesen hat, wurde trotzdem an dieser "Diagnose" gern festgehalten.

Mich ärgern solche vorschnellen Diagnosen von Meschen, die mein Kind gerade mal eine Stunde lang erlebt haben. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte, wenn die Auffälligkeiten wirklich auf Asperger zurückzuführen wären. Aber ich käme nie auf die Idee ein fremdes Kind schon nach so kurzer Zeit in eine Schublade zu stecken.
Wenn du mit den anderen Menschen über eine Problemsituation sprichst, werden die wahrscheinlich irgendwie das Bedürfnis haben, etwas in ihren Augen konstruktives dazu beizutragen und über Asperger und ADHS hat halt jeder so ein gepflegtes Halbwissen und ein bisschen was davon passt ja immer. Ich würde das echt anders einordnen, als wenn jemand dich jetzt ungefragt anspricht mit: he, ihr Kind hat doch bestimmt Diagnose XY.
Ja, so wird es wahrscheinlich sein. "Gepflegtes Halbwissen" ist gut formuliert :lol: .

Natürlich habe ich mich über die Syptome von Asperger informiert (auch durch Gespräche mit einer Bekannten, deren Sohn Asperger hat) bevor ich sagen konnte "schließe ich ziemlich aus". Sohnemann sucht Kontakte, liebt Rollenspiele, ist immer am liebsten dort, wo der Trubel am größten ist, hat vielseitige Intessen und "braucht" nicht ständig wiederkehrende Rituale (wobei ein halbwegs geregelter Tagesablauf mMn jedem Kind gut tut). Aber anscheinend ist bei sozialen Kontaktschwierigkeiten die Schlußfolgerung "Asperger-Kind" sehr naheliegend. Noch dazu, wo im Halbwissen etlicher dabei sein dürfte, dass Asperger öfter mit Hochbegabung einhergeht und sich mein Sohn rein sprachlich schon von etlichen Gleichaltrigen abhebt.

Bisher bekam ich erst einmal (da war mein Großer ca. 18 Monate alt) ungefragt ein "Das Kind hat doch sicher ADHS, oder?" zu hören. Das war von einer Mutter, deren Sohn im Alter meines Kindes war und der am Spielplatz 2 Stunden lang an dereselben Stelle in der Sandkiste gesessen ist. Klar, dagegen wirkte mein aufgeweckter, entdeckungsfreudiger Sohn, der den ganzen Spielplatz erkundet hat, natürlich hyperaktiv :mrgreen: . Das war aber so offensichtlich dass ich diese Aussage nicht ernst genommen habe.

Von allen, die meinen Sohn besser kennen (KindergärtnerInnen, meine Eltern, meine beste Freundin, BabysitterInnen) kam noch niemand mit Asperger-Vermutung. Mich ärgert nur dass gerade flüchtige Bekannte sofort glauben, eine Diagnose oder "Lösung" bieten zu müssen, wenn sie bemerken dass es bei einem fremden Kind irgendwelche Probleme gibt. Vielleicht liegt das aber daran, dass ich komplett anders "ticke". Ich käme auch nie auf die Idee, den Eltern von einem übergewichtigen Kind (was ja mit freiem Auge erkennbar ist), einen Diätplan einreden zu wollen oder ungefragt Erziehungstipps zu geben wenn sich ein fremdes Kind mal daneben benimmt.
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Re: Vorschnelle "Diagnosen" von Außenstehenden

Beitrag von Rabaukenmama »

Koschka hat geschrieben:Welche Antwort dieser Personen erwartest du? Das sie sagen, nein das Kind ist nur total verzogen, weil er sich so was erlaubt? oder: Ist er nicht hochbegabt, die machen doch oft verhaltensauffällig? :-)
Was für "Antworten" ich erwarte? Solange ich nicht nach Lösungsvorschlägen frage am ehesten persönliche Erfahrungen (vom Gesprächspartner selbst oder aus dessen Bekanntenkreis) im Umgang mit solchen Verhaltensweisen. Einfach ein ganz normales Gespräch, wo keiner glaubt, dem anderen jetzt sofort eine Diagnose oder "Probemlösung" anbieten zu müssen.

Vielleicht liegt meine Erwartungshaltung aber auch daran, dass ich selbst nie auf die Idee käme, Kinder, die ich gerade mal ein paar Minuten gesehen haben, zu analysieren. Da traue ich schon den Eltern und Bezugspersonen zu, diese Kinder besser zu kennen als ich das tue.

Wenn mir aber z.B. jemand von Einschlaf-Problemen bei seinem Kind erzählt kann ich einiges aus meinen Erfahrungen berichten ohne mit deshalb anzumaßen, eine "Lösung" für das individuelle Problem zu haben. Wenn ich z.B. mit der Mutter eines Kinder mit Down-Syndrom spreche und sie vom Alltag mit dem Kind erzählt (samt den Problemen, die sich ergeben) dann höre ich einfach nur zu, weil ich zu wenig Ahnung habe war beizutragen und die Mutter für kompetent genug halte, zu wissen, wie sie es handhabt.
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Re: Vorschnelle "Diagnosen" von Außenstehenden

Beitrag von Rabaukenmama »

Koschka hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben:

Vielleicht liegt meine Erwartungshaltung aber auch daran, dass ich selbst nie auf die Idee käme, Kinder, die ich gerade mal ein paar Minuten gesehen haben, zu analysieren. Da traue ich schon den Eltern und Bezugspersonen zu, diese Kinder besser zu kennen als ich das tue.
Ich versuche schon seit mehr als zwei Jahren eine Person, die mir sehr nah steht, von den Problemen des Kindes zu überzeugen. Es sind zwei für die Förderung sehr wertvolle Jahre vergangen, ohne das was unternommen wurde. Auch jetzt will die Person nicht richtig daran glauben, dass hinter der Problemen des Kindes mehr steckt als nur Charakter und Sprachentwicklungsverzögerung. Ich bin zu feige dieser Person direkt zu sagen - dein Kind hat Autismus. Ich habe über die Umwege und diplomatisch probiert, und erzielte keinen Erfolg. Ich wäre so froh, wenn in diesen zwei Jahren jemand der Familie das offen gesagt hätte. Das hätte die Familie in einen Schock versetzt, aber vielleicht hätten sie dann was unternommen um das Kind zu fördern, um dem Kind die Entdeckung der Welt leichter zu machen.
Dein Beispiel kann man mit dem, was ich meine, nicht vergleichen. Du kennst das Kind offensichtlich lange und gut und die Eltern wollen das, was für Dich offensichtlich ist, nicht wahrhaben. Und eine "schlechte" Nachricht überbringen was die Gesundheit bzw. Entwicklung eines fremden Kindes betrifft ist immer eine schwere Sache.

Wobei mir persönlich gerade von Personen, die mir nahe stehen und mich und meine Kinder kennen, Ehrlichkeit sehr wichtig ist. Mir ist lieber wenn wer sagt "Ich habe die starke Vermutung dass Dein Kind Asperger-Syndrom hat" und das auch begründet und erklärt als wenn immer um den heißen Brei herumgeredet wird. Kann natürlich sein dass es erst mal ein Schock ist und ich Ausreden und Rechtfertigungen finde, weil ich es nicht wahrhaben will. Kann auch sein dass ich nach eingehender Überlegung und Einbeziehung anderer Bezugspersonen des Kindes sowie Meinungen von Experten zu dem Schluss komme, dass sich die Person einfach geirrt hat.

Insgesamt halte ich mich aber für ziemlich realistisch. Bei meinem Kleinen war ca. 4 Wochen nach der Geburt klar dass was mit seinem Gehör nicht in Ordnung ist. Wie viel bzw. wenig er tatsächlich hört und wie leicht bzw. schwer das zu korrigieren ist konnte man damals aber noch nicht feststellen. Als mit 3 Monaten abgeklärt wurde wie gut sein Hörvermögen tatsächlich ist (großer "Bera"-Test) fragte mich die Logopädin des Krankenhauses vorher wie viel ich vermute dass mein Sohn hört. Meine Antwort war "Ich glaube er hört überhaupt nichts".

Nach Beendigung des Hörtests hatte die Logopädin Tränen in den Augen als sie mir mitteilte dass mein Sohn wirklich komplett gehörlos ist. Sie meinte noch es sei in den ganzen Jahren ihrer Berufslaufbahn noch nie vorgekommen, dass ein hörender Elternteil schon vor dem Test korrekt Gehörlosigkeit vermutet hatte. Alle anderen hatten geglaubt, das Kind würde nur etwas schlechter hören und wollten die Diagnose "gehörlos" einfach nicht wahrhaben.

Bei den vorschnellen Diagnosen von Außenstehenden ging es aber um ganz was anderes. Das waren allesamt Menschen, die weder meinen Sohn noch seine Familie kennen und die von maximal einer Stunde Beobachtung eine Diagnose abgeleitet und oft gleich Lösungsvorschläge ("aber dafür gibt es gute Therapien, zum Beispiel...") mitgeliefert haben.

Dabei geht es mMn gar nicht so sehr um die Diagnose selbst sondern darum, wie einem Kind geholfen wird, SELBST besser zurechtzukommen UND wie die Umgebung einen Weg findet, mit den Eigenheiten des Kindes umzugehen. Dabei fällt mir auf, dass das Befinden des Kindes selbst leider oft erst unter "ferner liefen" in der Reihenfolge der Wertigkeit ist. Zuerst geht es darum, wie das Kind an Kindergarten oder Schule "angepasst" werden kann, dann darum, wie man es der Familie leichter machen kann und wie man das Ganze "nach außen hin" erklärt und rechtfertigt nimmt noch mal viel Zeit und Energie in Anspruch.

Außerdem stellt sich noch die Frage der Behandlung : Medikamente? Physiotherapie? Psychotherapie? Spieltherapie? Wie kann man das in den Alltag integrieren? Wie kann man es finanzieren?,.... Leider steht auch bei diesen Gedankengängen auch oft die Erwartungshaltung der Gesellschaft im Vordergrund: was meinen DIE ANDEREN dass gemacht gehört?

Gerade im unmittelbaren Umgang innerhalb der Familie gibt es bei Vermutungen (ADHS, Asperger, Autismus,...) viele Verhaltensweisen, die man gefahrlos ausprobieren kann ohne dass gleich eine feste Diagnose da sein muss und vor allem ohne Schaden, sollte sich die Vermutung nicht bestätigen. Um das auszuprobieren reicht es, sich gut zu informieren und den Mut zu haben, Fehler zu machen. Umgang mit Kindern ist nun man Versuch und Irrtum.

Die Frage "Wie geht es dem Kind selbst und wie kann ich es unterstützen, mit den gegebenen Voraussetzungen ein erfülltes Leben zu führen?" steht leider oft erst ganz am Schluss...
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alibaba

Re: Vorschnelle "Diagnosen" von Außenstehenden

Beitrag von alibaba »

Hallo,

ich bin verwundert das jeder so Dahergelaufene Bescheid weiß über AD(H)S und Asperger. :D Ich hatte davon NULL Ahnung und erst in einem anderen Forum wurde ich damit konfrontiert und habe mich informiert, weil es mich einfach interessierte. Trotzdem habe ich noch nie jemanden diagnostiziert. Und auch selber noch nie von Anderen erlebt.

Das was ich öfter erlebe (und aktuell gerade wieder einmal) ist eher, das mich mehr oder weniger bekannte Leute auf meine Kinder ansprechen, jedoch ohne Diagnosen -die sind in der Regel eh falsch. Ich bekomme eher Hinweise - so nach dem Motto - wissen sie das sie da einen kleinen schlauen Kerl haben......Vor allem den Sohn betreffend. Mittlerweile kann ich darüber nur noch milde lächeln (oder ich jammere denen die gar nicht so schlauen Noten vor - das wirkt immer :mrgreen: ), denn es mag vielleicht so sein, aber je älter die Kinder werden umso weniger spielt eine Diagnose oder Nichtdiagnose eine Rolle und es wird unwichtig. So habe ich den Eindruck vergleichen Kiga(mütter) viel mehr als Grundschulmütter und spätestens ab weiterführender Schule vergleicht hier keiner mehr, da viel mehr Anonymität ins Spiel kommt.

Lass sie doch Dir etwas erzählen. Ist doch wunderbar. Links rein, rechts raus. Lass sie doch beharren auf ihrer Meinung. Zu so einem Beharrungsgespräch gehören dann doch immer Zwei, oder :mrgreen:

VLG
Momo
Dauergast
Beiträge: 976
Registriert: Mo 13. Jan 2014, 22:49

Re: Vorschnelle "Diagnosen" von Außenstehenden

Beitrag von Momo »

Hallo Rabaukenmama,
ich verstehe was Du meinst, ich finde es auch schade, dass viele Erwachsene dazu tendieren, Kinder zu vergleichen, in Schubladen stecken und alle Kinder, die irgendwie auffallen, als nicht "normal" abzustempeln. Nach dem Motto, irgend etwas muss das Kind doch haben, ich habe da mal was über Asperger, Hochbegabung etc. gehört. Das der Grund der Auffälligkeit vielleicht einfach nur eine große Lebendigkeit, Neugierde oder auch Schüchternheit oder Sensibilität ist, ist wahrscheinlich zu banal. Menschen wollen Geschichten, Probleme, Lösungen. Doch lasst doch bitte die Kinder in Ruhe Kind sein!
Eine andere Situation ist die von Koschka beschriebene, wenn man durch lange Beobachtung sich ehrlich um das Wohl eines Menschen sorgt. Das ist etwas völlig anderes und natürlich wäre ich in einer solchen Situation auch jeder Freundin dankbar, wenn sie mir ihre Beobachtungen ehrlich schildern würde.

Für diese ungefragten Hinweise Dir unbekannter Mitmenschen würde ich keine Energie verschwenden, Rabaukenmama und mich lieber darum bemühen, dass sich mein Kind fröhlich und frei entwickeln kann :)

Schöne Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
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