babyschprache und alltagliches schreien

Fragen aus dem Alltag, Tipps und gute Ratschläge
Karen
Dauergast
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babyschprache und alltagliches schreien

Beitrag von Karen »

Seit meine Tochter 3 ist, ist der Alltag mit ihr ziemlich entspannter geworden. Ich darf sogar ohne Bewilligung und Schreien alleine auf Toilette, Essen wird nicht mehr durch Küche geschleudert, überhaupt sie isst mal auch was, 1 Stunde Schreianfalle halten sich in Rahmen, sie geht auch manchmal schon ohne tränen ins Kita, schläft sogar 2-3 mal die Woche durch und geht vor 22.00 ins Bett. Also - Wellnessurlaub in vergleich zu vorher... Ich habe aber zwei Fragen und möchte mal über eure Erfahrungen lesen falls es bei euch so war.

1. Babysprache und babyverhalten. Meine Tochter redet seit sie 20 Monate ist in Sätzen, und seit sie 2 ist in komplexen Sätzen mit erstaunlichen Wortschätz. Aber seit ein Paar Monate redet sie gerne und gefühlte halbe Tag in Babysprache (nicht nur bei uns, auch wenn sie mit älteren Freundinnen spielt). Niemand versteht sie, und sie regt sich auf weil sie niemand versteht wenn sie Babysprache spricht. Irgendwie geht es ziemlich auf die Nerven da sie dann oft anfängt noch zu weinen oder zu nörgeln und es ist nicht klar ob sie nur ein Baby spielt oder wirklich was passiert ist. Wir sagen sie immer dass wir sie nicht verstehen, das wir ein Kind haben und kein Baby mehr. Kennt das jemand? Wie habt ihr reagiert und wie lange war diese Phase bei euch?

2. Schreien: meine Tochter hat schon immer sehr laut und ausdauernd geschrien und so gar nicht oder 100%, sie kannte schon als Baby keine Mittelstufe was lautstarke angeht. Es ist immer noch so und ich wundere ob es mal ändern wird. Sie schreit genau gleich egal ob sie 2 m vom Baum am Steinboden geflogen ist oder ob ein anderes Kind ihres Fahrrad kurz berührt hat, weil ihr Lieblingsrock in Waschmaschine ist oder weil es heute regnet. Es gibt kein unterschied nach aussen. Und sobald andere Kinder die junger oder genau so gross wie sie ist in ihrer nähe kommen, oder im schlimmsten fall was anfassen das ihr gehört, schreit sie los. Mit älteren Kinder spielt sie stundenlange alleine, geht zu deren nach Hause (falls sie die kennt) oder verschwindend mit denen am Campingplatzt (waren gerade im Urlaub). Am mehre tagen schreit sie gar nicht, und dann kommen die Tage und dann findet sie jede 10 Minuten ein grund um zu schreien, oder schreit einfach los weil sie nicht getraut was zu fragen (sie schreit zum Beispiel weil sie was süsses möchte, aber wenn sie mich vorher gefragt hätte ob sie was süsses darf, hätte ich Ja gesagt, oder wenn sie selber es genommen hätte wäre es kein Problem gewesen; sie fragt aber nicht und ich finde erst nach dem Schreianfall raus was genau das Grund ist). Ich vertrage es recht schlecht (beides, dass ich kein Grund sehe und dass sie die Lautstarke nicht anpassen kann). Ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll (sie trösten, es zu Kenntnis nehmen und bei ihr bleiben aber nicht angehen, versuchen rauszufinden was sie genau will und warum sie schreit). Sie kann auch sehr gut und lange schon ihre Emotionen wahrnehmen und benennen (Angst, Freude, Unzufriedenheit, Müde sein usw) und deshalb komme ich mit diesem schreien nicht so zu recht da sie oft ohne Probleme über Anliegen spricht und wir zusammen über eine Lösung diskutieren können. Und dann anderes mal schreit sie plötzlich los. Kennt ihr das und was habt ihr gemacht?
Und das anderes Problem mit schreien wegen anderen Kindern: sie geht ja in Kita, und dort ist es kein Problem obwohl es viele Jungere gibt. Aber ich getraue langsam nicht meine Kollegen mit Jungeren oder anderen 3 jährigen kindern zu treffen da meine einfach halbe Zeit schreien würde. Spielplätze mit anderen kindern vermeiden wir schon lange, oder Kinder aus Kita nach hause einladen geht auch nicht, obwohl sie sich bestens in Kita verstehen. Ihre Beste Freundin ist 7 Jahre, und zweite beste Freundin ist 6, und die speilen halben tag zusammen oder fahren Fahrrad ohne ein mucks. Ich verstehe es einfach nicht...
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: babyschprache und alltagliches schreien

Beitrag von Rabaukenmama »

Karen hat geschrieben: 1. Babysprache und babyverhalten. Meine Tochter redet seit sie 20 Monate ist in Sätzen, und seit sie 2 ist in komplexen Sätzen mit erstaunlichen Wortschätz. Aber seit ein Paar Monate redet sie gerne und gefühlte halbe Tag in Babysprache (nicht nur bei uns, auch wenn sie mit älteren Freundinnen spielt). Niemand versteht sie, und sie regt sich auf weil sie niemand versteht wenn sie Babysprache spricht. Irgendwie geht es ziemlich auf die Nerven da sie dann oft anfängt noch zu weinen oder zu nörgeln und es ist nicht klar ob sie nur ein Baby spielt oder wirklich was passiert ist. Wir sagen sie immer dass wir sie nicht verstehen, das wir ein Kind haben und kein Baby mehr. Kennt das jemand? Wie habt ihr reagiert und wie lange war diese Phase bei euch?
Oh ja, das kenne ich! Mein Sohn hatte die Babysprache-Phase auch. Er hat lange Zeit ständig so getan, als würde er ein Baby sein und wenn er z.B. Hunger hatte kam er mit "Ich Hungi!" obwohl wir NIE diese Verniedlichungen mit -i hinten verwendet haben. Dann war wieder "Baby jetzt spieli" oder so Aussagen wie "Ich Baby 3 Monate alt schon sprechen! Ich schlaues Baby!"

Da damals mit seinem kleinen Bruder ja tatsächlich ein Baby in die Familie eingezogen war habe ich dem als es anfing nicht viel Bedeutung zugemessen. Da war mein älterer Sohn ca. 3 Jahre alt. Aber es hat einfach nicht aufgehört und ging auch oft so, wenn wir unterwegs waren. Das hat mich schon sehr gestört. Als wir dann ca. 2 Jahre später (Babysprache war immer noch aktuell, aber nicht mehr so häufig) bei einer Psychologin waren haben mein Mann und ich sie drauf angesprochen. Sie hat mich dann gefragt warum mich das stören würde. Ich meinte "Na, weil er doch schon längst grammatikalisch korrekt sprechen kann!" und schluckte mein gedachtes "Und weil die Leute sonst glauben könnten, er kann noch nicht sprechen" runter :oops: . Die Psychologin meinte nur, die Baby-Sprache sei für ihn einfach ein Rollenspiel. Im Spiel ist er zwar ein Baby, aber er weiß sehr genau dass er keines mehr ist. Sehr wohl kann aber der Wunsch dahinterstecken, manchmal wieder eines zu sein. Das ist aber nicht weiter schlimm und wir sollen ihm einfach weiter ermöglichen, Baby zu spielen. Bald nach diesem Gespräch hörte es von selbst auf. Gedauert hat es etwa 2 Jahre, mit stärkeren und schwächeren Phasen.

Für mich war eine wertvolle Erfahrung dass es mir wieder mal darum gegangen was, was irgendwelche "Leute" von meinem Sohn bzw. unserer Familie denken könnten. Ist doch egal! Alle, die uns besser kennen, wissen, dass mein Sohn von klein auf einen ungewöhnlich großen Wortschatz und eine erstaunliche Ausdruckweise hatte.
Karen hat geschrieben: 2. Schreien: meine Tochter hat schon immer sehr laut und ausdauernd geschrien und so gar nicht oder 100%, sie kannte schon als Baby keine Mittelstufe was lautstarke angeht. Es ist immer noch so und ich wundere ob es mal ändern wird. Sie schreit genau gleich egal ob sie 2 m vom Baum am Steinboden geflogen ist oder ob ein anderes Kind ihres Fahrrad kurz berührt hat, weil ihr Lieblingsrock in Waschmaschine ist oder weil es heute regnet. Es gibt kein unterschied nach aussen. Und sobald andere Kinder die junger oder genau so gross wie sie ist in ihrer nähe kommen, oder im schlimmsten fall was anfassen das ihr gehört, schreit sie los. Mit älteren Kinder spielt sie stundenlange alleine, geht zu deren nach Hause (falls sie die kennt) oder verschwindend mit denen am Campingplatzt (waren gerade im Urlaub). Am mehre tagen schreit sie gar nicht, und dann kommen die Tage und dann findet sie jede 10 Minuten ein grund um zu schreien, oder schreit einfach los weil sie nicht getraut was zu fragen (sie schreit zum Beispiel weil sie was süsses möchte, aber wenn sie mich vorher gefragt hätte ob sie was süsses darf, hätte ich Ja gesagt, oder wenn sie selber es genommen hätte wäre es kein Problem gewesen; sie fragt aber nicht und ich finde erst nach dem Schreianfall raus was genau das Grund ist). Ich vertrage es recht schlecht (beides, dass ich kein Grund sehe und dass sie die Lautstarke nicht anpassen kann). Ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll (sie trösten, es zu Kenntnis nehmen und bei ihr bleiben aber nicht angehen, versuchen rauszufinden was sie genau will und warum sie schreit). Sie kann auch sehr gut und lange schon ihre Emotionen wahrnehmen und benennen (Angst, Freude, Unzufriedenheit, Müde sein usw) und deshalb komme ich mit diesem schreien nicht so zu recht da sie oft ohne Probleme über Anliegen spricht und wir zusammen über eine Lösung diskutieren können. Und dann anderes mal schreit sie plötzlich los. Kennt ihr das und was habt ihr gemacht?
Und das anderes Problem mit schreien wegen anderen Kindern: sie geht ja in Kita, und dort ist es kein Problem obwohl es viele Jungere gibt. Aber ich getraue langsam nicht meine Kollegen mit Jungeren oder anderen 3 jährigen kindern zu treffen da meine einfach halbe Zeit schreien würde. Spielplätze mit anderen kindern vermeiden wir schon lange, oder Kinder aus Kita nach hause einladen geht auch nicht, obwohl sie sich bestens in Kita verstehen. Ihre Beste Freundin ist 7 Jahre, und zweite beste Freundin ist 6, und die speilen halben tag zusammen oder fahren Fahrrad ohne ein mucks. Ich verstehe es einfach nicht...
Auch das kenne ich! Bei meinem älteren Sohn sind Häufigkeit und Intensität der Schrei-Anfälle an seine allgemeine Verfassung gekoppelt. Sprich: wenn es ihm gut geht, er sich wohl fühlt und entspannt ist, schreit es seltener, aus verständlicheren Anlässen und weniger laut. Im Umkehrschluss ist ständiges lautes schreien (und es ist wirklich extrem laut!) wegen jeder Kleinigkeit ein Zeichen, dass er "unrund" läuft und etwas nicht stimmt. Bei meinem Sohn gehen schreien und einnässen miteinander einher: auch hier gilt: gute Verfassung: wenig einnässen - schlechte Verfassung: häufiges bis ständiges einnässen!

Es ist ähnlich wie du es beschreibst. Er kreischt z.B. wie am Spieß, weil er glaubt, das Tablett nicht haben zu dürfen, dabei hat er nicht mal gefragt (und hätte es problemlos bekommen). Oder es kommt ein Kreischanfall weil ich ihm die rote Hose rausgelegt habe, er aber die grüne anziehen will (lächerlich, er könnte es normal sagen oder sich die richtige Hose selbst holen)!

Früher hat er auch viel geschrieen wenn jemand seine Sachen angefasst hat weil er ständig Angst hatte, man würde sie ihm wegnehmen wollen oder kaputt machen. Das hat mittlerweile völlig aufgehört.

Aber alltägliche Dinge wie Zähne putzen oder schlafen-gehen (und aufstehen erst recht!) führen immer noch oft zu Schreikrämpfen. Lösung habe ich keine. Sohnemann ist mittlerweile 6 und geht in die Schule. Auch dort kommt es vor dass er schreit oder kreischt, aber offenbar doch nicht so häufig wie zu Hause. Und ich weiß mittlerweile mit Sicherheit, dass es mit seiner Verfassung im unmittelbaren Zusammehang steht. Im Moment erscheint es mir bei ihm so, dass er (trotz sehr guter Ausdrucksweise) nicht wirklich sagen kann, was ihm insgesamt nicht passt und daher seinen Frust bei anderen Situationen rausläßt und zwar dort, wo für ihn am wenigsten Gefahr besteht: in der eigenen Familie.

Ich weiß nicht, ob mein Umgang damit ein Hilfe oder irgendwie pädagogisch wertvoll ist. Wenn es mir selbst gut geht (was meistens der Fall ist) dann bitte ich ihn, mit dem schreien aufzuhören und sage ihm (wie eine Gebetsmühle) dass er sich selbst eine passende Hose suchen kann oder ausnahmslos jeden Abend die Zähne geputzt werden müssen. Wenn ich selbst schon gereizt, nervös und vielleicht noch übermüdet bin, kann durchaus vorkommen, dass ich "Jetzt habe ich aber genug von der Kreischerei!" brülle und Türen knalle :oops: . Ich sehe dann nicht ein warum ich ständig unter den momentanen Launen meines Sohnes leiden soll (und das kreischen ist echt furchtbar!) und stehe dazu, dann authentisch rumzubrüllen. Schließlich habe ich auch Bedürnisse. Wie gesagt, das ist nicht als Tipp zu verstehen sondern eher als Erfahrungsaustausch ;) .

Karen, vielleicht hat deine Tochter die Erfahrung gemacht dass Gleichaltrige häufig noch keinen Respekt vor anderem Eigentum haben und möchte mit ihrem Gebrüll gleich vorweg klarstellen dass was-auch-immer IHR gehört und nicht nachträglich darum kämpfen müssen, es wieder zu bekommen. Das kannst du sie ganz einfach mal in einer ruhigen Situation fragen. Wenn es so sein sollte kann allein schon das Gespräch ihr helfen, andere Strategien zu entwickeln. Es geht erst einmal darum dass jemand weiß, worum es ihr geht, und ihre Bedürfnisse ernst nimmt. Das kann schon ungemein beruhigen. Es ist kein Allheilmittel, aber bei meinem Sohn habe ich immer eine spürbare Erleichterung gemerkt, wenn er sich verstanden gefühlt hat.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Nimoe
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Re: babyschprache und alltagliches schreien

Beitrag von Nimoe »

Vermutlich hat sie auch festgestellt, dass die Kommunikation mit den Gleichaltrigen nicht auf die gewünschte Weise funktioniert wie mit Älteren. Meine Tochter (6 1/2) kreischt inzwischen auch ihren kleinen Bruder (1 1/2) an, wenn der etwas von den ihr wichtigen Dingen nehmen möchte. Früher hat sie ihm noch gesagt, dass er das lassen soll, dann hat sie nachdrücklich Nein gesagt, schließlich Nein gebrüllt und nun kommt direkt ein kurzes Aufkreischen. Scheint wohl am effektivsten zu sein. :roll:

Babysprache gab es hier auch lange, bestimmt bis etwa 6.
Karen
Dauergast
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Re: babyschprache und alltagliches schreien

Beitrag von Karen »

Liebe Rabaukenmama, liebe Nimoe, vielen Dank für eure Antworte! Irgendwie gut zu hören dass wir nicht alleine sind. Rabaukenmama, danke für hinweis zu überlegen warum mich die babysprache stört. Ich hatte keine sofortige antwort da meine tochter macht es nicht in gegenwart anderen erwachsenen, so dass ich mich gedanken machen muss was die andere denken. Jetzt langsam weiss ich die anwort: ich habe das erste lebensjahr meiner tochter als grenzerfahrung in errienerung die ich auf keinem fall zurück möchte (und glaubt mir, ich habe schon recht viele grenzerfahrungen in meinem leben gehabt dank beruf und meiner herkunftsland). Das ist auch ein grund warum wir kein zweites kind möchten (obwohl ursprünlich gewünscht). Vielleicht dieses rollenspiel (da sie definetiv ein anstrengendes baby spielt) mich zurück in der ersten jahr versetzt und das möchte ich nicht zurück. Es wird wirklich alles viel einfacher mit ihr und positive momenten überwiegen öfter und öfter die negative und ich möchte es nicht mehr rückgängig haben. Es ist definetiv mein problem und nicht der vor meiner tochter. Ich hoffe ich schaffe es ihre babyspiele zu akzeptieren...
Was schreien angeht - meistens kann ich ruhig bleiben, speziell wenn ein mann oder andere dabei sind. Alleine fange ich manchmal mitzuheulen wenn es zu viel oder zu oft wird, aber es braucht recht viel und alles noch schlimmer macht (für mich mit kopfschmerzen endet). Vielleicht muss ich mal was anderes ausprobieren (türre knallen lassen). Ich weiss ja gar nicht was meine autentisvhe reaktion sein würde. Oh mann, zu viel selbstkontrolle ist nicht immer gut..
Eigentum verteidigen bei kleineren kindern: gestern war genau so ein fall - sohn einer kollegin kurz bei uns zu hause (dazu noch nicht geplannt, aber sie kennt ihm sehr gut und spielt mit ihm auf neutral territorium gerne). Sie hat 1 stunde lange gebrüllt ( 50 min bei mir in armen) und danach haben wir geredet. Ihres grund war : er ist nicht mein freund. Sie teilt gerne ihre sachen nur mit ihren freunden. Meine alternativ vorschlag: alles verstecken was ihr wirklich wichtig ist und nur ein paar sachen auswählen mit denen er spielen darf) oder statt brüllen "stop" sagen falls er doch was anderes nimmt) wurden abgelehnt... Ich habe schon verständnis für sie, habe aber meine mühe es so zu akzeptieren mit dem resultat dass ich kein wort mehr mit meiner kollegin sprechen kann bis die weg sind oder keine menschen mit kinder mehr zu uns einladen (dummerweise einer der beiden meinen patenkinder ist auch jünger und es geht auch nicht wenn der bei uns ist)... Ich bin ein wenig ratlos.
Danke euch für eure erfahrungen und ideen! Es hilft schon mal darüber zu schreiben und sich verstanden fühlen!
Rabaukenmama
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Re: babyschprache und alltagliches schreien

Beitrag von Rabaukenmama »

@karen: Wenn du schon im vorhinein weißt dass ein anderes (jüngeres) Kind auf Besuch kommt, sag Deiner Tochter im Vorfeld dass du dir das Gebrüll beim letzten Mal sehr unangenehm war und du es dieses Mal nicht haben willst. Frag sie nach ihren Vorschlägen wie es diesmal klappen kann statt selbst Vorschläge zu machen.

Ist jetzt sicher kein Patentrezept, aber ich finde Kinder haben das Recht zu wissen wenn uns als Eltern was sehr stört. Und sie sind eher zur Zusammenarbeit bereit wenn sie ernst genommen werden, was man mit der Bitte um eigene Vorschläge zeigt.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Karen
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Re: babyschprache und alltagliches schreien

Beitrag von Karen »

Leide ist es so, dass sie im voraus kein problem mit teilen hat (wir besprechen alles im voraus und sie sagt selber dass sie teilen möchte oder selber will dass xy zu uns kommt, aber wenn es so weit ist, geht es nicht). Ich habe gefühl dass sie es will, weiss genau dass geschrei uns stört (dass sagen wir ja auch) aber es einfach nicht kann wenn sie in der situation ist.
alibaba

Re: babyschprache und alltagliches schreien

Beitrag von alibaba »

Mein Kind ist 10 und redet noch in "Babysprache". Warum auch immer. Das tut sie aber nur dort wo sie sich wohl fühlt. Immerhin oder Gott sei Dank. :lol:
Willow77
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Re: babyschprache und alltagliches schreien

Beitrag von Willow77 »

Meine 5jährige spielt auch noch gerne Baby und spricht dann auch so.

Ich hatte mal eine Schülerin, die hat während der 2 Jahre als sie in meiner Klasse war immer sch statt sss gesagt, in allen Worten, immer, 100% der Zeit. Ich hab sie wirklich nie anders sprechen gehört, weder während des Unterrichts noch während der Pausen. Irgendwann haab ich sie mal darauf angesprochen. Da meinte sie zu mir in der perfektesten Sprache, die man sich vorstellen kann, ohne jegliche Anstrengung beim Artikulieren von sss und sch ungefähr folgendes (an den ganz genauen Wortlaut kann ich mich natürlich nicht mehr erinnern): "Weisst du, ich kann richtig sprechen. Ich mag nur nicht, denn weisst du, vor ein paar Jahren hat meine Mama ein Gebiss bekommen, und seit dem spricht meine Mama scho komisch, wenn schie ihr Gebisch nischt trägt. Und weil ich das lustig finde, rede ich halt auch immer so. Aber ich kann es richtig, wenn du willst." :gruebel: Kinder....
Karen
Dauergast
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Re: babyschprache und alltagliches schreien

Beitrag von Karen »

Alibaba und Willow - danke für eure beispiele, es scheint dass viele mädchen und manche buben babysprache brauchen.! Koschka - ich bin selber fun von Juul, habe aber nur das kompetente kind und nein aus liebe gelesen. Ich glaube das stimmt mit innerem konflikt und es ist eher mein problem es zu akzeptieren und nicht das problem meiner tochter. Mit Juul bücher hatte ich am anfang ein wenig mühe da es in jeder kapitel gestanden ist: " kinder kooperieren, kinder wollen kooperieren" und ich habe gedacht: ja, stimmt für alle die ich kenne. Ausser meiner tochter. Dann bin ich in "nein aus liebe" auf "autonomes kind" gestossen und uns wieder erkannt in fast allem. Ja, wir schauen sehr auf bedürfnisse allen familienmitglieder, und ich versuche auch meine bedürfnisse wahrzunehmen und allen klarzustellen, es klappt leider nicht immer. Die tochter war ja 24/7 baby und so erst ab 2.5 wurde es einfacher.
Vielleicht erwarten wir einfach zu viel. Ich finde es ist so schwer eigene erwartungen anzupassen an das was das kind kann und was noch nicht da meine tochter alles andere als durchschnitt ist und bei ihr kein "referenzvergleich" gibt. Eine lesende und rechnende 3 jahrige die über entstehung der erde und klimawandel diskutiert und 5 min später lieblings essen mit gebrüll verweigert bis ich rausfinde dass sie gefütert werden will (ich habe kein problem damit sie zu füttern, ich habe das problem wenn ich nicht weiss was sie will.. Es spricht schon heftig für inneres konflikt. Und dann an anderem tag ist alles kein problem.
Momo
Dauergast
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Registriert: Mo 13. Jan 2014, 22:49

Re: babyschprache und alltagliches schreien

Beitrag von Momo »

Karen hat geschrieben:
Ihre Beste Freundin ist 7 Jahre, und zweite beste Freundin ist 6, und die speilen halben tag zusammen oder fahren Fahrrad ohne ein mucks. Ich verstehe es einfach nicht...
Hallo Karen! Meine Tochter ist zwar etwas anders gestrickt als Deine, sie reagiert nicht so "expressiv", doch ich kenne es auch, dass sie mit gleichaltrigen oder jüngeren Kindern Probleme hat. Sie reagiert super genervt und hat überhaupt keine Lust, sich mit den Zickereien gleichaltriger Mädchen abzugeben oder sich mit dem "babyhaften Verhalten" jüngerer Jungs zu beschäftigen (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel). Sie verhält sich in diesen Fällen auch sehr sehr klar. Am glücklichsten und harmonischsten spielt sie mit älteren Kindern, sowohl mit Jungs als auch mit Mädchen. Das ist wahrscheinlich einfach so und ich versuche, ihr häufig diese Spielkontakte zu ermöglichen. Sie ist dann einfach glücklich und interessanter Weise wird sie von den älteren Kindern auch voll akzeptiert. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum es ihr in ihrer Schule so gut gefällt- hier kann sie den ganzen Tag mit 2, 3 Jahre älteren Kindern spielen und sich mit ihnen auseinandersetzen.

Das Schreien Deiner Tochter wird sich sicherlich irgendwann legen, sobald sie ihre Emotionen noch besser artikulieren kann. Und dann wird sie sagen: "Mama, ich finde das gleichaltrige Kind langweilig, ich spiele lieber mit älteren Kindern!" Ist doch im Grunde nicht schlimm, oder?? :lol:

Liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
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