Mein schlaues Kind blickt vieles durch

[Loletta8]

Halle an alle,

mein Kind (2.Klasse) war in den Herbstferien in einem Pferdeferienlager, weil es das unbedingte wollte. Da ich mein Kind kenne wusste ich, dass die berühmten "Heimweh"tabletten mit müssen. Das blöde, es hat diesmal trotz authentischer Pillenverpackung gemeint, es sei doch nur Traubenzucker und es gäbe keine Heimwehtabletten, weil es doch gar nicht hilft. Ich denke nicht, dass diese "Pillen" noch lange nötigt werden, irgendwann wird mein Kind auch selbstständiger.
Aber bis dahin müssen wir uns was einfallen lassen. Hat da jemand Ideen? Vielleicht mit richtigen Tabletten versuchen, aber mit Homöopathie oder so? Aber das kann man doch eigentlich auch nicht machen.. ich bin mir nicht sicher.
Mein Kind bekommt nur schon Heimweh, wenn es Mal über das Wochenende bei Oma ist. Jedes Mal müssen wir dann hinfahren und nach dem rechten schauen.
Über jeden Rat und Tipp wären wir sehr dankbar! Was macht ihr in so einer Situation?
LG

[charlotte12]

Ich würde den Druck rausnehmen. Wie du selbst schreibst glaubst du nicht dass das noch lange nötig sein wird - dein Kind wird selbständiger, in seinem eigenen Tempo. Ich finde nicht, dass eine Zweitklässlerin unbedingt schon ohne Heimweh ein Wochenende bei den Großeltern aushalten muss - wenn es von der Entfernung her geht, dann fahrt eben zwischendurch hin und "besucht" sie, ohne Vorwürfe. Oder das Kind bleibt geplant nur einen Tag, oder ihr kommt mit, oder die Oma kommt, was auch immer. Wenn der Kind selbst schon gemerkt hat, dass "Heimwehtabletten" nicht helfen, würde ich keine Versuche mehr in der Richtung machen, bitte, bitte auf keinen Fall mit echten Tabletten!!!

[BiHa]

Ich sehe das ganz genauso, wenn es nicht sein muss, dann würde ich so etwas nicht erzwingen. Sicherlich ist es schwierig, wenn man sich dann vielleicht Kommentaren ausgesetzt sieht, aber da muss man dann durch. Ich durfte mir von der Oma auch schon anhören, dass mein Kind nicht normal wäre, weil es nicht bei ihr schlafen will. Mein Sohn ist auch Zweitklässler und er schläft generell nicht woanders weder bei ihr noch bei seinen Freunden. Er hatte auch sehr lange Probleme damit, Zeit alleine bei seinen Freunden zu verbringen, ich musste immer mit dabei sein. Das hat sich mittlerweile geändert und so wird sich auch das Übernachtwegbleiben ändern. Ich biete es ihm regelmäßig an, er kann entscheiden.

[Rabaukenmama]

Wenn deine Tochter selbst auf das Pferdeferienlager will, dann ist sie sich durchaus bewusst, dass ihr nicht dort sein werdet. Die Priorität, trotz Heimweh-Gefahr mitzufahren, oder doch lieber zu Hause zu bleiben, setzt deine Tochter selbst. Falls sie sich fürs Ferienlagen entscheiden sollte könnt ehrlich zugehen, dass es "Heimweh-Tabletten" nicht gibt und Notfallpläne ausmachen, falls das Heimweh sehr groß wird. Ich würde die Heimweh-Gefahr auch bei den Betreuungspersonen des Ferienlagers ansprechen und um Anruf bitten, falls denen auffällt. Das (mit den Betreuungspersonen sprechen) kann auch dann gut sein, wenn ein akuter "Notruf" deiner Tochter kommen sollte, ihr aber nicht wie die Feuerwehr hinfahren wollt oder könnt. Dann kann dort wer vor Ort für deine Tochter da sein.

[Loletta8]

Vielen Dank für eure Tipps, ihr habt natürlich völlig Recht.
Hättet ihr ansonsten noch andere Tipps oder Erfahrungen, was man dem Kind mitgeben könnte? Vllt Welche Worte, oder Kuscheltiere oder sowas?

[Lina90]

Oh das erinnert mich an mich, ich habe es erst mit 10 Jahren geschafft auswärts zu übernachten...
Mein Patenkind (8 Jahre) hat ins Sommerlager einen "Mutmachstein" mitgenommen. Das war ein einfacher Glitzerstein ("Muggelstein"). Mutter und Tochter haben dann ein Gespräch darüber geführt, was schön ist im Sommerlager, warum es sich lohnt auch bei Heimweh durchzuhalten. Der Stein passt in die Hosentasche und ist eine kleine Erinnerungshilfe wenn das Heimweh einen überfällt. Vielleicht wäre das eine Idee für euch.