Mein Sohn verweigert Neues
Verfasst: So 26. Jan 2020, 17:05
Hallo ihr Lieben,
Ich habe mich lange nicht mehr zu Wort gemeldet, aber jetzt brauche ich bitte mal wieder eure Unterstützung...
Mein Sohn (4,4) ist seit er drei Jahre alt ist im Kindergarten. Erstaunlicherweise klappt es inzwischen sehr gut (trotz blöder Gruppenzusammensetzung und seiner Hochsensibilität). Er liebt seine Erzieherinnen und hat inzwischen auch Freundschaften (leider sind die anderen zwei Jahre älter und werden im Sommer eingeschult).
Unsere Probleme mit ihm: er möchte absolut nichts Neues Ausprobieren (hat richtig Angst davor, egal wie gut wir ihm zureden oder es auch gar nicht im Vorfeld zur Sprache bringen. Das beginnt beim Essen und reicht bis zum Freizeit- oder Sportangebot.
Er ist kognitiv noch immer sehr weit entwickelt und reflektiert über den möglichen Ausgang bevorstehender Situationen. Außerdem ist er in manchen Dingen extrem perfektionistisch. Heute Abend schnappt er nebenbei den Satz auf: keiner ist perfekt. Dann wollte er das erklärt haben. Nachdem ich es ihm erläutert habe, sagt er: aber ich möchte trotzdem perfekt sein!
Eines unserer aktuellen konkreten Probleme ist: Er schwimmt schon seit er drei Jahre alt ist frei und sollte dann in einen spielerischen Kurs ohne Eltern gehen (den Schwimmlehrer kannte er von Eltern Kind Kurs bereits ein Jahr). Nichts war da zu machen. Seine Begründung: er möchte nicht vom Lehrer festgehalten, angefasst werden (hat da bei Erwachsenen- auch wenn er sie gut kennt Probleme, wenn die Intuition der Berührung nicht von ihm aus kommt oder sehr unerwartet ist). Wir durften ausnahmsweise nochmal einen Eltern-Kind Kurs besuchen. Doch ab Januar sollte er allein gehen. Ab dem 1.1. fing er wieder an, dass er das nicht möchte. Wir haben ihn gefragt, ob er mit seinem besten Freund gemeinsam zu einem anderen schwimmen bei einem anderen Lehrer gehen würde. Dem williger er ein. Leider darf sein Freund seit einigen Wochen und auch noch die nächsten Wochen nicht ins Schwimmbad. Deshalb sind wir mit ihm gemeinsam zu der Zeit, in der der Schwimmlehrer im Bad ist einfach schwimmen gegangen. Der Schwimmlehrer war begeistert von seinem Talent und versprach uns ihn in den Aufbau-Kurs aufzunehmen. In diesem geht er nicht mehr zwangsweise mit den Kindern ins Wasser rein. Wir schauten uns gemeinsam in der Folgewoche den Kurs an und er wollte von sich aus teilnehmen. Doch zwei Tage vor dem Termin (heute) fing er von sich aus wieder an: ich möchte nicht da hin... dieselbe Leier trotz Versicherung unsererseits und des Schwimmlehrers dass er ihn nur im Notfall, oder wenn es von ihm ausgeht berührt . Der Schwimmlehrer war so nett und verständnisvoll... wir haben das jetzt wieder mal verschoben auf - wenn sein Freund wieder ins Wasser darf.
Mir geht es überhaupt nicht darum, dass er perfekt schwimmen muss mit vier Jahren, es bereitet ihm aber eigentlich große Freude und er hat Talent, was für sein geringes Selbstbewusstsein sicherlich gut wäre.
Im Sportverein macht er inzwischen ohne uns (die Chemie zur Trainerin hat sofort gepasst) einmal die Woche Kinder Leichtathletik. Das hat dreimal dabei sein (beim ersten Mal selbst mitmachen) gedauert, aber seitdem geht es.
Könnt ihr mir vielleicht Tips geben, wie ich die Ängste abbauen kann?
Er verweigert komplett das Probieren von Fleisch und gekochtem Gemüse (nicht mal Kartoffeln). Er wollte nicht zur Kindergarten-Feier weil er Angst vor der Theateraufführung hatte (konnte natürlich nicht nur seinen selbst ausgedachten Text, sondern auch von allen anderen Kindern alles auswendig), dass er seinen Text vergisst.
Zum Kindergeburtstag seines 6jährigen Freundes wollte er zuerst nicht, aus Angst was ihn erwartet. Er war keine 10 Sekunden da- da war er angekommen und hat kaum noch Tschüss zu mir gesagt, weil er so im Spiel vertieft war...
Die Liste mit neuen Dingen, die er meidet und sich im Vorfeld total reinsteigert ist lang. Eigentlich ist es immer sehr unproblematisch, wenn er sich erstmal überwunden hat. Doch bekommen wir ihn oftmals gar nicht dazu, sich zu überwinden.
Bin um jeden Tip und Austausch dankbar.
Schönen Sonntag
Ich habe mich lange nicht mehr zu Wort gemeldet, aber jetzt brauche ich bitte mal wieder eure Unterstützung...
Mein Sohn (4,4) ist seit er drei Jahre alt ist im Kindergarten. Erstaunlicherweise klappt es inzwischen sehr gut (trotz blöder Gruppenzusammensetzung und seiner Hochsensibilität). Er liebt seine Erzieherinnen und hat inzwischen auch Freundschaften (leider sind die anderen zwei Jahre älter und werden im Sommer eingeschult).
Unsere Probleme mit ihm: er möchte absolut nichts Neues Ausprobieren (hat richtig Angst davor, egal wie gut wir ihm zureden oder es auch gar nicht im Vorfeld zur Sprache bringen. Das beginnt beim Essen und reicht bis zum Freizeit- oder Sportangebot.
Er ist kognitiv noch immer sehr weit entwickelt und reflektiert über den möglichen Ausgang bevorstehender Situationen. Außerdem ist er in manchen Dingen extrem perfektionistisch. Heute Abend schnappt er nebenbei den Satz auf: keiner ist perfekt. Dann wollte er das erklärt haben. Nachdem ich es ihm erläutert habe, sagt er: aber ich möchte trotzdem perfekt sein!
Eines unserer aktuellen konkreten Probleme ist: Er schwimmt schon seit er drei Jahre alt ist frei und sollte dann in einen spielerischen Kurs ohne Eltern gehen (den Schwimmlehrer kannte er von Eltern Kind Kurs bereits ein Jahr). Nichts war da zu machen. Seine Begründung: er möchte nicht vom Lehrer festgehalten, angefasst werden (hat da bei Erwachsenen- auch wenn er sie gut kennt Probleme, wenn die Intuition der Berührung nicht von ihm aus kommt oder sehr unerwartet ist). Wir durften ausnahmsweise nochmal einen Eltern-Kind Kurs besuchen. Doch ab Januar sollte er allein gehen. Ab dem 1.1. fing er wieder an, dass er das nicht möchte. Wir haben ihn gefragt, ob er mit seinem besten Freund gemeinsam zu einem anderen schwimmen bei einem anderen Lehrer gehen würde. Dem williger er ein. Leider darf sein Freund seit einigen Wochen und auch noch die nächsten Wochen nicht ins Schwimmbad. Deshalb sind wir mit ihm gemeinsam zu der Zeit, in der der Schwimmlehrer im Bad ist einfach schwimmen gegangen. Der Schwimmlehrer war begeistert von seinem Talent und versprach uns ihn in den Aufbau-Kurs aufzunehmen. In diesem geht er nicht mehr zwangsweise mit den Kindern ins Wasser rein. Wir schauten uns gemeinsam in der Folgewoche den Kurs an und er wollte von sich aus teilnehmen. Doch zwei Tage vor dem Termin (heute) fing er von sich aus wieder an: ich möchte nicht da hin... dieselbe Leier trotz Versicherung unsererseits und des Schwimmlehrers dass er ihn nur im Notfall, oder wenn es von ihm ausgeht berührt . Der Schwimmlehrer war so nett und verständnisvoll... wir haben das jetzt wieder mal verschoben auf - wenn sein Freund wieder ins Wasser darf.
Mir geht es überhaupt nicht darum, dass er perfekt schwimmen muss mit vier Jahren, es bereitet ihm aber eigentlich große Freude und er hat Talent, was für sein geringes Selbstbewusstsein sicherlich gut wäre.
Im Sportverein macht er inzwischen ohne uns (die Chemie zur Trainerin hat sofort gepasst) einmal die Woche Kinder Leichtathletik. Das hat dreimal dabei sein (beim ersten Mal selbst mitmachen) gedauert, aber seitdem geht es.
Könnt ihr mir vielleicht Tips geben, wie ich die Ängste abbauen kann?
Er verweigert komplett das Probieren von Fleisch und gekochtem Gemüse (nicht mal Kartoffeln). Er wollte nicht zur Kindergarten-Feier weil er Angst vor der Theateraufführung hatte (konnte natürlich nicht nur seinen selbst ausgedachten Text, sondern auch von allen anderen Kindern alles auswendig), dass er seinen Text vergisst.
Zum Kindergeburtstag seines 6jährigen Freundes wollte er zuerst nicht, aus Angst was ihn erwartet. Er war keine 10 Sekunden da- da war er angekommen und hat kaum noch Tschüss zu mir gesagt, weil er so im Spiel vertieft war...
Die Liste mit neuen Dingen, die er meidet und sich im Vorfeld total reinsteigert ist lang. Eigentlich ist es immer sehr unproblematisch, wenn er sich erstmal überwunden hat. Doch bekommen wir ihn oftmals gar nicht dazu, sich zu überwinden.
Bin um jeden Tip und Austausch dankbar.
Schönen Sonntag