4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort
Verfasst: So 12. Jul 2020, 15:49
Meine 6jährige kommt Ende August zur Schule und kann es schon kaum erwarten. Sie war während Corona (März bis Juli) zu Hause und hat das eigentlich sogar genossen. So richtig gern war sie eh noch nie in der Kita.
Wir wohnen direkt gegenüber vom Kinderegarten, sie hat dann im Juni aber schon immermal sehnsüchtig rüber geguckt (da waren schon recht viele Kinder hier wieder in der Kita) und ist oft an den Zaun, um mit den Kindern zu reden.
Zuletzt hatte sie richtig Lust, wieder zu gehen.
So war sie jetzt ab 1. Juli immer halbtags. Das ist nun noch keine 2 Wochen her und sie mochte jetzt schon nach einer Woche schon nicht mehr weiter hin.
Befragt, was sie stört, kam: Es ist immer so schwer jemanden zum Spielen zu finden/überreden. Sie könne nie mit denjenigen spielen, mit denen sie gern mag, was sie gern mag.
(Ihre beiden Jungsfreunde stehen halt nicht immer wie gewünscht zur Verfügung, anders als bei Spielverabredungen in der Freizeit)
Befragt, was sie sich wünscht, dass es anders wäre, sagte sie: sie würde gern selbst entscheiden, wann sie was macht, ob sie rausgeht etc.
Was ihr Spaß macht, ist Nähkurs. Das findet aber nur 2x im Monat statt. Jetzt in den Ferien evtl gar nicht mehr. Auch Vorschule findet nicht mehr statt.
Ach und sie erzählt auch zunehmend von Bemerkungen der anderen, die sie treffen.
So trägt sie derzeit gern Schirmmütze und beschwerte sich, die anderen Mädchen hätten gesagt, sie sähe damit doof aus.
Die Große war da auch seeehr sensibel und wollte darum möglichst nie irgendwie mit irgendeinem Kleidungsstück auffallen. Ja keine Motive oder Extras an und auf der Kleidung haben, nichts, was zu Bemerkungen führen könnte, keine auffälligen Frisuren.
Die Kleine hat 2 gleichaltrige Freunde in der Gruppe, die sie auch in der Freizeit gern sieht. Beide sehr, sehr fitte Jungs. (kognitiv mindestens gleiches Level wie sie denke ich, aber sehr unterschiedlich. Eines davon ist ihr Großcousin, Vater ist Professor. Der Vater des anderen Jungen ist in der Forschung. Der eine Junge ist eher frech und agil, der andere eher still, nachdenklich und zurückhaltend.)
Die harmonieren jedenfalls beide sehr gut mit ihr und das sind seit Langem im Kindergarten die einzigen, mit denen sie spielt.
Allerdings hat sie die natürlich nicht im Kitaalltag immer für sich allein, wie bei Verabredungen. Ich glaube, das stört sie am meisten.
Nachmittags verabredet sie sich gern mit EINEM der beiden (ungern mit beiden gleichzeitig) und hat sie derzeit oft Besuch von einem 8jährigen Freund aus dem Bekanntenkreis und spielt auch abends fast täglich noch bis zum Dunkelwerden mit den Nachbarsjungen. (6+9 Jahre alt)
Also an sich hat sie derzeit viele Kontakte und hat fast ständig jemanden (Jungs) um sich und genießt das auch.
Anders als ihre große Schwester habe ich sie aus diesen Beobachtungen heraus immer als sehr viel offener und selbstbewusster eingeschätzt. Sie ist in der Freizeit gegenüber den Jungs durchaus auch oft Wortführer. Zumindest aber immer mittendrin dabei, selbst wenn sie da meistens die jüngste ist.
Mit Mädchen spielt sie allerdings nie. Sie hat auch keine Spielverabredungen mit Mädchen. Spielt auch nie mit dem gleichaltrigen Nachbarsmädchen. Im Freundeskreis sind nur Jungs und da kommt sie mit allen total gut zurecht.
Alle schätzen sie da als Spielpartnerin, weil sie wirklich ungewöhnlich verträglich ist.
Sogar der 9jährige Nachbarjunge spielt sehr gern und viel mit ihr. Ihr bester Freund ist 8 und mehrmals die Woche bei uns, übernachtet hier auch öfters.
Im Kindergarten scheint das aber anders zu sein. Die Erzieher sagen, sie sei eher schüchtern und still. (unvorstellbar, wenn ich sie mit dem Kind vergleiche, was ich hier erlebe. Sie ist nun nicht gerade besonders frech oder temperamentvoll, aber selbstbewusst ist sie da auf jeden Fall.)
Mit den Mädchen in der Kita spielt sie nie.
Dieses We hatten sie ein Abschlussfest mit allen 10 Vorschulkindern der Gruppe. Ich hab mit den Kids was Kreatives gemacht und war darum die ganze Zeit dabei und konnte gut beobachten.
Sie hat mit besagten 2 Junges gespielt und getobt, aber sonst war es wirklich ganz offensichtlich, dass sie mit den anderen - vor allem den Mädchen - wirklich genau gar nichts gemeinsam hat oder anfangen konnte.
Wenn ich die Mädchen beobachtet habe, kann ich das auch gut verstehen. Das sind halt "richtige" Mädchen. Da ging's viel drum, wer wen mag oder bevorzugt oder nicht, wer die bessere Freundin ist usw usf.
Sie geben sich wirklich völlig anders, als meine Tochter. Spielen anders. Bewegen sich anders. Reden anders. Sind viel mädchenhafter und auf eine ganz andere Art selbstbewusst. (das sind richtige Mädchen, mit erstem "Getue" rund ums Mädchensein, die inszenieren sich auch schon ein bisschen, kokettieren. Tanzen und machen ein perfektes Rad. Meine Tochter ist eher Typ wildes Waldkind, Baumkletterer, Junikäfer-mit-der-Hand-Fänger, sie sieht immer bissle zerschrammt aus. Die anderen Mädchen sind dagegen echt alle eher adrett.)
Meine Tochter sieht derzeit (selbstgewählt) außerdem auch total aus wie ein Junge, ist als Mädchen gar nicht zu erkennen, sie kleidet und gibt sich auch wie ein Junge.
Das kenne ich übrigens genauso schon von der älteren Schwester in dem Alter. (5 Jahre her, einfach imitiert weil abgeguckt kann es sich die Kleine also nicht haben, da war sie ja noch fast ein Baby)
Die Schwester fühlte sich unter Gleichaltrigen auch immer unwohl und litt darunter, sie hat auch erst jetzt passende Freundinnen gefunden. (an der weiterführenden Schule).
Sie hatte allerdings in der Freizeit weit weniger (passende) Spielkontakte, als die kleine Schwester jetzt. Die hat ja da richtig viel "Programm" und genießt das auch sehr. (die Große war lieber allein bzw hatte nur einen passenden Freund, der aber nicht in der Kita mit ihr war.)
Ich sehe da seit meinen Beobachtungen gestern aber womöglich irgendwie trotzdem was ähnliches die Kleine betreffend auf uns zukommen...
(Gefühl des Andersseins, innere Einsamkeit unter den Peers...)
Aktuell überlege ich, ob ich sie im August nochmal zu Hause lasse also von der Kita da schon abmelde. Ich wäre zu Hause, die große Schwester hat eh Ferien.
Allerdings spielen sie aufgrund des Altersunterschiedes wenig miteinander. Ich könnte aber ihren 8jährigen Freund ab und zu einladen, also auch ganztags.
Vereinsamen würde sie also auch ohne Kita nicht. Sie selbst fände das richtig toll, im August wieder nicht mehr in die Kita zu gehen.
ABER:
ich frage mich, ob sie nicht auch lernen und üben sollte, in der Altersgruppe klarzukommen.
Demnächst geht sie in die Schule mit eben jenen Kindern und muss sich dort auch mit ihnen arrangieren.
(wobei in ihrer Klasse kein einziges Kind aus der Kita sein wird, aber dafür mindestens ein Junge aus dem entfernteren Bekanntenkreis, den ich für hochbegabt halte)
Durch die Coronaregeln wird dann auch im Hort kaum vermischt, sie wird also da erstmal kaum mit älteren Kindern zu tun haben. (besagter 8jähriger Freund geht dort zwar in den Hort, den wird sie aber wegen der Coronaregeln sicher vorerst dort nicht treffen)
Bei der Schwester war ich da immer sehr entgegenkommend, wenn sie sich nicht wohlfühlte, musste sie nicht mehr in Kita und Hort, als unbedingt nötig.
Ich bin im Nachhinein unsicher, ob das nun eher gut oder schlecht für sie war.
Sie ging lange nur halbtags in die Kita (und wartete trotzdem immer schon sehnsüchtig, dass sie endlich heim kann) und im Grundschulalter war sie ab Ende Klasse 2 dann auch kaum noch im Hort.
Sie hat sich immer als sehr anders empfunden als die anderen Kinder und darunter gelitten.
Eine befreundete Mutter meinte damals, sie denke, es sei gerade darum nicht gut, wenn sie so wenig im Hort sei, dann würde sie eher noch schlechter integrieren bzw sich weniger integriert fühlen.
(Von außen betrachtet war sie übrigens gut integriert, wurde gern eingeladen etc)
Aufgrund ihrer Sensibilität nahm sie bestimmen Erlebnisse und Bemerkungen anderer Kinder aber auch immer sehr schwer. Die Kleine ist da zumeist ein wenig stabiler, würd ich sagen.
Die Schirmmütze aber trägt sie nun auch nur noch in der Freizeit.
Bei der Kleinen sehe ich derzeit keinen echten Leidensdruck, sie jammert halt nur, dass sie nicht gern in die Kita will und dass es da doof sei.
Aber wenn ich an meine Beobachtungen gestern beim Vorschulfest denke, sehe ich schon eine deutliche Kluft, wo ich mich überhaupt nicht wundere, dass sie sich nicht ganz wohlfühlt.
Ähnlich wie die Schwester IST sie wirklich anders und sie gehört halt nicht richtig dazu. Eben vor allem bei den Mädels so gar nicht. Das spürt sie ganz sicher auch.
Vermutlich zieht sie darum auch das jungenhaftes Aussehen vor. Sie hat aber immerhin ja besagte zwei Jungs. Da gehört sie wenigstens bei denen dazu. Auch optisch.
Würdet ihr sie jetzt nun nochmal 4 Wochen zu Hause genießen lassen oder sollte sie in Vorbereitung auf das, was in der Schule kommt, lieber sich dran gewöhnen bzw sich arrangieren, in der Peergroup zurecht zu kommen.
Es geht wie gesagt eh nur um 3,5 Stunde vormittags, nachmittags hat sie dann eher selbstgewählten Freunde um sich.
Und später im Hort:
Sie lieber eher weniger oder eher mehr Zeit dort verbringen lassen?
(ich muss bei der Anmeldung angeben, wie lange sie dort betreut wird)
Findet ihr grundsätzlich, dass man den Kindern in so einem Falle besser "was ersparen" sollte oder sie eher zwingen sollte, damit klarzukommen?
Es könnte ja ebensogut sein, dass man das Gefühl des "ich bin anders" verstärkt, wenn für das Kind immer Sonderregeln gelten. (es nicht/weniger in Kita und Hort muss bspw - die Große war bspw damals weit und breit das einzige Kind, was in Klasse 3 schon nicht mehr/kaum in den Hort ging)
PS: Hier (Osten) gehen wirklich alle Kinder nach der Schule in den Hort und sogenannte "Mittagskinder" sind in der Kita auch die absolute Ausnahme!
Wir wohnen direkt gegenüber vom Kinderegarten, sie hat dann im Juni aber schon immermal sehnsüchtig rüber geguckt (da waren schon recht viele Kinder hier wieder in der Kita) und ist oft an den Zaun, um mit den Kindern zu reden.
Zuletzt hatte sie richtig Lust, wieder zu gehen.
So war sie jetzt ab 1. Juli immer halbtags. Das ist nun noch keine 2 Wochen her und sie mochte jetzt schon nach einer Woche schon nicht mehr weiter hin.
Befragt, was sie stört, kam: Es ist immer so schwer jemanden zum Spielen zu finden/überreden. Sie könne nie mit denjenigen spielen, mit denen sie gern mag, was sie gern mag.
(Ihre beiden Jungsfreunde stehen halt nicht immer wie gewünscht zur Verfügung, anders als bei Spielverabredungen in der Freizeit)
Befragt, was sie sich wünscht, dass es anders wäre, sagte sie: sie würde gern selbst entscheiden, wann sie was macht, ob sie rausgeht etc.
Was ihr Spaß macht, ist Nähkurs. Das findet aber nur 2x im Monat statt. Jetzt in den Ferien evtl gar nicht mehr. Auch Vorschule findet nicht mehr statt.
Ach und sie erzählt auch zunehmend von Bemerkungen der anderen, die sie treffen.
So trägt sie derzeit gern Schirmmütze und beschwerte sich, die anderen Mädchen hätten gesagt, sie sähe damit doof aus.
Die Große war da auch seeehr sensibel und wollte darum möglichst nie irgendwie mit irgendeinem Kleidungsstück auffallen. Ja keine Motive oder Extras an und auf der Kleidung haben, nichts, was zu Bemerkungen führen könnte, keine auffälligen Frisuren.
Die Kleine hat 2 gleichaltrige Freunde in der Gruppe, die sie auch in der Freizeit gern sieht. Beide sehr, sehr fitte Jungs. (kognitiv mindestens gleiches Level wie sie denke ich, aber sehr unterschiedlich. Eines davon ist ihr Großcousin, Vater ist Professor. Der Vater des anderen Jungen ist in der Forschung. Der eine Junge ist eher frech und agil, der andere eher still, nachdenklich und zurückhaltend.)
Die harmonieren jedenfalls beide sehr gut mit ihr und das sind seit Langem im Kindergarten die einzigen, mit denen sie spielt.
Allerdings hat sie die natürlich nicht im Kitaalltag immer für sich allein, wie bei Verabredungen. Ich glaube, das stört sie am meisten.
Nachmittags verabredet sie sich gern mit EINEM der beiden (ungern mit beiden gleichzeitig) und hat sie derzeit oft Besuch von einem 8jährigen Freund aus dem Bekanntenkreis und spielt auch abends fast täglich noch bis zum Dunkelwerden mit den Nachbarsjungen. (6+9 Jahre alt)
Also an sich hat sie derzeit viele Kontakte und hat fast ständig jemanden (Jungs) um sich und genießt das auch.
Anders als ihre große Schwester habe ich sie aus diesen Beobachtungen heraus immer als sehr viel offener und selbstbewusster eingeschätzt. Sie ist in der Freizeit gegenüber den Jungs durchaus auch oft Wortführer. Zumindest aber immer mittendrin dabei, selbst wenn sie da meistens die jüngste ist.
Mit Mädchen spielt sie allerdings nie. Sie hat auch keine Spielverabredungen mit Mädchen. Spielt auch nie mit dem gleichaltrigen Nachbarsmädchen. Im Freundeskreis sind nur Jungs und da kommt sie mit allen total gut zurecht.
Alle schätzen sie da als Spielpartnerin, weil sie wirklich ungewöhnlich verträglich ist.
Sogar der 9jährige Nachbarjunge spielt sehr gern und viel mit ihr. Ihr bester Freund ist 8 und mehrmals die Woche bei uns, übernachtet hier auch öfters.
Im Kindergarten scheint das aber anders zu sein. Die Erzieher sagen, sie sei eher schüchtern und still. (unvorstellbar, wenn ich sie mit dem Kind vergleiche, was ich hier erlebe. Sie ist nun nicht gerade besonders frech oder temperamentvoll, aber selbstbewusst ist sie da auf jeden Fall.)
Mit den Mädchen in der Kita spielt sie nie.
Dieses We hatten sie ein Abschlussfest mit allen 10 Vorschulkindern der Gruppe. Ich hab mit den Kids was Kreatives gemacht und war darum die ganze Zeit dabei und konnte gut beobachten.
Sie hat mit besagten 2 Junges gespielt und getobt, aber sonst war es wirklich ganz offensichtlich, dass sie mit den anderen - vor allem den Mädchen - wirklich genau gar nichts gemeinsam hat oder anfangen konnte.
Wenn ich die Mädchen beobachtet habe, kann ich das auch gut verstehen. Das sind halt "richtige" Mädchen. Da ging's viel drum, wer wen mag oder bevorzugt oder nicht, wer die bessere Freundin ist usw usf.
Sie geben sich wirklich völlig anders, als meine Tochter. Spielen anders. Bewegen sich anders. Reden anders. Sind viel mädchenhafter und auf eine ganz andere Art selbstbewusst. (das sind richtige Mädchen, mit erstem "Getue" rund ums Mädchensein, die inszenieren sich auch schon ein bisschen, kokettieren. Tanzen und machen ein perfektes Rad. Meine Tochter ist eher Typ wildes Waldkind, Baumkletterer, Junikäfer-mit-der-Hand-Fänger, sie sieht immer bissle zerschrammt aus. Die anderen Mädchen sind dagegen echt alle eher adrett.)
Meine Tochter sieht derzeit (selbstgewählt) außerdem auch total aus wie ein Junge, ist als Mädchen gar nicht zu erkennen, sie kleidet und gibt sich auch wie ein Junge.
Das kenne ich übrigens genauso schon von der älteren Schwester in dem Alter. (5 Jahre her, einfach imitiert weil abgeguckt kann es sich die Kleine also nicht haben, da war sie ja noch fast ein Baby)
Die Schwester fühlte sich unter Gleichaltrigen auch immer unwohl und litt darunter, sie hat auch erst jetzt passende Freundinnen gefunden. (an der weiterführenden Schule).
Sie hatte allerdings in der Freizeit weit weniger (passende) Spielkontakte, als die kleine Schwester jetzt. Die hat ja da richtig viel "Programm" und genießt das auch sehr. (die Große war lieber allein bzw hatte nur einen passenden Freund, der aber nicht in der Kita mit ihr war.)
Ich sehe da seit meinen Beobachtungen gestern aber womöglich irgendwie trotzdem was ähnliches die Kleine betreffend auf uns zukommen...
(Gefühl des Andersseins, innere Einsamkeit unter den Peers...)
Aktuell überlege ich, ob ich sie im August nochmal zu Hause lasse also von der Kita da schon abmelde. Ich wäre zu Hause, die große Schwester hat eh Ferien.
Allerdings spielen sie aufgrund des Altersunterschiedes wenig miteinander. Ich könnte aber ihren 8jährigen Freund ab und zu einladen, also auch ganztags.
Vereinsamen würde sie also auch ohne Kita nicht. Sie selbst fände das richtig toll, im August wieder nicht mehr in die Kita zu gehen.
ABER:
ich frage mich, ob sie nicht auch lernen und üben sollte, in der Altersgruppe klarzukommen.
Demnächst geht sie in die Schule mit eben jenen Kindern und muss sich dort auch mit ihnen arrangieren.
(wobei in ihrer Klasse kein einziges Kind aus der Kita sein wird, aber dafür mindestens ein Junge aus dem entfernteren Bekanntenkreis, den ich für hochbegabt halte)
Durch die Coronaregeln wird dann auch im Hort kaum vermischt, sie wird also da erstmal kaum mit älteren Kindern zu tun haben. (besagter 8jähriger Freund geht dort zwar in den Hort, den wird sie aber wegen der Coronaregeln sicher vorerst dort nicht treffen)
Bei der Schwester war ich da immer sehr entgegenkommend, wenn sie sich nicht wohlfühlte, musste sie nicht mehr in Kita und Hort, als unbedingt nötig.
Ich bin im Nachhinein unsicher, ob das nun eher gut oder schlecht für sie war.
Sie ging lange nur halbtags in die Kita (und wartete trotzdem immer schon sehnsüchtig, dass sie endlich heim kann) und im Grundschulalter war sie ab Ende Klasse 2 dann auch kaum noch im Hort.
Sie hat sich immer als sehr anders empfunden als die anderen Kinder und darunter gelitten.
Eine befreundete Mutter meinte damals, sie denke, es sei gerade darum nicht gut, wenn sie so wenig im Hort sei, dann würde sie eher noch schlechter integrieren bzw sich weniger integriert fühlen.
(Von außen betrachtet war sie übrigens gut integriert, wurde gern eingeladen etc)
Aufgrund ihrer Sensibilität nahm sie bestimmen Erlebnisse und Bemerkungen anderer Kinder aber auch immer sehr schwer. Die Kleine ist da zumeist ein wenig stabiler, würd ich sagen.
Die Schirmmütze aber trägt sie nun auch nur noch in der Freizeit.
Bei der Kleinen sehe ich derzeit keinen echten Leidensdruck, sie jammert halt nur, dass sie nicht gern in die Kita will und dass es da doof sei.
Aber wenn ich an meine Beobachtungen gestern beim Vorschulfest denke, sehe ich schon eine deutliche Kluft, wo ich mich überhaupt nicht wundere, dass sie sich nicht ganz wohlfühlt.
Ähnlich wie die Schwester IST sie wirklich anders und sie gehört halt nicht richtig dazu. Eben vor allem bei den Mädels so gar nicht. Das spürt sie ganz sicher auch.
Vermutlich zieht sie darum auch das jungenhaftes Aussehen vor. Sie hat aber immerhin ja besagte zwei Jungs. Da gehört sie wenigstens bei denen dazu. Auch optisch.
Würdet ihr sie jetzt nun nochmal 4 Wochen zu Hause genießen lassen oder sollte sie in Vorbereitung auf das, was in der Schule kommt, lieber sich dran gewöhnen bzw sich arrangieren, in der Peergroup zurecht zu kommen.
Es geht wie gesagt eh nur um 3,5 Stunde vormittags, nachmittags hat sie dann eher selbstgewählten Freunde um sich.
Und später im Hort:
Sie lieber eher weniger oder eher mehr Zeit dort verbringen lassen?
(ich muss bei der Anmeldung angeben, wie lange sie dort betreut wird)
Findet ihr grundsätzlich, dass man den Kindern in so einem Falle besser "was ersparen" sollte oder sie eher zwingen sollte, damit klarzukommen?
Es könnte ja ebensogut sein, dass man das Gefühl des "ich bin anders" verstärkt, wenn für das Kind immer Sonderregeln gelten. (es nicht/weniger in Kita und Hort muss bspw - die Große war bspw damals weit und breit das einzige Kind, was in Klasse 3 schon nicht mehr/kaum in den Hort ging)
PS: Hier (Osten) gehen wirklich alle Kinder nach der Schule in den Hort und sogenannte "Mittagskinder" sind in der Kita auch die absolute Ausnahme!