4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort

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alibaba

Re: 4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort

Beitrag von alibaba »

sinus hat geschrieben:
Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Meine Großen waren vor der 1. Klasse einige Monate zuhause. Das war einer der schnönsten Zeiten in dem Familienleben. Kein Wecker, kaum Termine, schönes Wetter und viel Zeit miteinander.
Naja, genau das hatten wir ja jetzt monatelang. Und ja, es war für alle Beteiligten eine sehr schöne Zeit.
Naja, wenn das bei euch so ist, dann ist es eigentlich die logische Konsequenz das Kind zuhause zu lassen.

Ich/wir haben das nie genossen, zuhause zu sein. Gerade jetzt in Corona-Zeiten, wo gar nichts mehr ging - wurde selbst meinen Kindern bewusst, wie toll es ist zu den Hobbys zu gehen und am sozialen aktiven Leben wieder teilnehmen - ja eintauchen - zu können. Je mehr, umso besser. Ich kann das hier gar nicht bieten. "Strandurlaub" gab es bei uns noch nie. ;)

Meine Kinder wollen auch mal chillen - ohne jeden Zweifel. Aber mal einen Tag reicht vollkommen aus, dann muss wieder "Programm" her. Mittlerweile planen meine Kinder ihre Tagesabläufe selber. Meinen Großen sehe ich manchmal nur noch ganz kurz oder nur dann, wenn ich ihn fahren muss. Ein gut durchstrukturierter Tag in Goldwert. :mrgreen:
Katze_keine_Ahnung
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Re: 4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

man solle doch nicht ein 6-jähriges Mädchen mit Teenagern vergleichen... Dass Jugendliche wohl eher keine Stubenhocker sind, ist kein Geheimnis.
sinus
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Re: 4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort

Beitrag von sinus »

alibaba hat geschrieben:Es gibt nie nur Sonne, sondern eben auch Schatten.

Viele Eltern können sich diese "Luxusfrage" gar nicht stellen, ob oder ob nicht - die müssen.

Grundsätzlich musst Du wissen, was Du stemmen kannst und wozu du bereit bist. Meine Kleine würde das ausnutzen und mein Sohn mich mit meiner Wankelmütigkeit knallhart konfrontieren und damit geschickt argumentieren. Okay nicht mit 6 - aber es ist ja eine grundsätzliche Frage zu was ich mich "überreden" lasse oder zu was ich bereit bin.

Ich sehe die letzten Wochen im Kiga eher marginal - das ist nichts was man braucht - aber ich würde mir meine Argumentation, warum dein Kind jetzt zuhause bleiben darf - sehr gut überlegen. Denn Du möchtest ja für den Hort in der GS sicherlich eine gewissen Kontinuität - egal ob es dort langweilig oder spannend ist.

Hinzu kommt, dass Du ja selber sehr intensiv bei und mit deinen Kindern bist und Du wahrscheinlich viel schneller wankst, als ich. :mrgreen: Da würde ich persönlich meine Kinder nicht unterschätzen wollen, was sie bemerken und ausnutzen oder wo man denkt, ist ja nur mein "innerliches" Problem.
Grundsätzlich kommt es mir sogar entgegen, wenn sie nicht in den Kindergarten geht. Ich bin eh in Kurzarbeit, die Große ist daheim und es wird sich finanziell positiv bemerkbar machen.
Ich würde aber das Kind natürlich nicht daheim lassen, nur um Geld zu sparen.
Die Gefahr, dass sie das ausnutzt, sehe ich nicht. Meine Mädchen sind beide so gestrickt, dass sie eher zu vernünftig sind und sich so lange verbiegen und anpassen und Erwartungen erfüllen, wie möglich.
Also tendentiell merkt man eher zu spät, dass was schief läuft, weil sie so lange noch kooperativ sind/waren.
So einen Ausbruch wie heute Morgen kenne ich von der Kleinen so gut wie gar nicht. Sie hatte übrigens beim Abholen immernoch rote Augen. (und sie weint wirklich sonst so gut wie nie...)
Zuletzt geändert von sinus am Mo 13. Jul 2020, 14:24, insgesamt 3-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
alibaba

Re: 4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort

Beitrag von alibaba »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:man solle doch nicht ein 6-jähriges Mädchen mit Teenagern vergleichen... Dass Jugendliche wohl eher keine Stubenhocker sind, ist kein Geheimnis.
Meine Kinder wollten bereits als Klein- bzw. Kleinstkinder nicht brav neben mir sitzen oder sich mit sich selbst beschäftigen. Hat mit Teenager gar nichts zu tun. Mein Großer wollte "befreit" werden aus der Tagesroutine - da war er 1 1/2 Jahre alt. Jetzt als 15-Jähriger möchte er alles erleben, sehen und erfahren, wie bereits als 1 1/2-Jähriger. Da gibt es keine Unterschiede. Die Art und Weise hat sich nie geändert in all den Jahren - nur die Räume.
Katze_keine_Ahnung
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Re: 4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Erleben? Im Kindergarten?
sinus
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Re: 4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort

Beitrag von sinus »

Erleben kann man in unserem Kiga außer anderen Kindern nicht viel. 18/19 Kinder von 3-6 Jahren mit nur einer Erzieherin - da geht nicht viel.
Nähen und Kochen (1-2x im Monat) war dieses Kita-Jahr für die Vorschüler neu, vorher gab es für sie sonst nur 1x die Woche 30 Minuten Vorschularbeit als "Event".
Das alles findet jetzt wegen der Ferien nicht mehr statt.
Was ich selten dämlich finde, wo ja erst jetzt überhaupt wieder mehr Kinder in den Kita gehen.
Es war ja wochenlang gar nichts (es gab auch nichts per Mail der so) und ausgerechnet jetzt, wo endlich fast alle wieder da sind (bis auf paar Urlauber), und wo man da wenigstens noch bisschen was machen könnte (manche hätten es ja evtl auch nötig!), sind auf einmal die Ferien der Grund, dass da nichts stattfinden kann. :evil:

Aber Illusionen diesen Kindergarten betreffend hab ich schon zu Zeiten der Großen aufgegeben. Da könnte ich Sachen schreiben, die würdet ihr mich nicht gliuaben.
(da wurde bspw vor dem Mittagsschlaf - hier noch Pflicht! - fast täglich Video geschaut....)
Wenn man will, dass das Kind was erlebt, muss man das dem Kind in der Freizeit selbst bieten.
Das habe ich auch immer ganz gut hinbekommen.
Ich bin nur davon ausgegangen, dass sie es jetzt zumindest genießt, immerhin vormittags noch andere Kinder um sich zu haben, zumindest ihre beiden Freunde sind ja auch dort, statt nur zu Hause zu sein.

Aber sie muss daheim nicht neben mir sitzen und tut das auch nicht. Die Schwester ist ja auch da, Spielbesuch kommt 2-3x die Woche, die Nachbarskinder gehen hier ab 16 Uhr ein und aus.
Ein Garten ist da mit vielen Spielmöglichkeiten (Planschbecken, sehr belebter Gartenteich, Obstbüsche, Katze, Spielturm, Kletterbaum, Geheimverstecke, Turnstange...), die Oma (gleiches Haus, andere Etage) muddelt meistens im Garten oder in der Küche herrum.
Ich allerdings bin anderweitig beschäftigt, sitze viel am Computer. Aber das kennt sie gar nicht anders.

Zu Coronazeiten hat sie im Hause endlos Lego gebaut und im Bad in der "Experimentierecke" herum gemischt und gematscht.
Wenn sie nicht im Juni öfters mal zum Kigazaun gelaufen wäre um mit den Kindern zu quatschen und selbst gesagt habe, sie wolle jetzt doch ganz gern mal wieder in den Kindergarten (unter der Bedingung, nur bis Mittag hin zu gehen, wie sie gleich klarstellte), hätte ich sie evtl gar nicht erst wieder angemeldet. (Meine Kurzarbeit bzw reduziert auf ein paar Stunden Homeoffice geht eh noch bis nächstes Jahr und Geld ist wie gesagt knapp)

Sie selbst hat übrigens gesagt, sie habe sich nicht mehr so gut erinnert, dass es so schlimm im Kiga sei. :roll:
(und vor Corona gabs ja auch noch etwas Zusatz-Programm dort, siehe oben, was jetzt nicht mehr ist)
Sie wolle jetzt endlich in die Schule, da bekäme sie wenigstens Aufgaben.

Vom zukünftigen Schul-Hort hört man übrigens viel Gutes. Die haben da wohl sehr viele verschiedene Angebote. Hoffen wir, dass das auch unter Coronaregeln dann läuft. :?
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
sinus
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Re: 4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort

Beitrag von sinus »

alibaba hat geschrieben:E Denn Du möchtest ja für den Hort in der GS sicherlich eine gewissen Kontinuität - egal ob es dort langweilig oder spannend ist. .
Das mit der Kontinuität sehe ich auch so, aber die kommt jetzt innerhalb der kommenden 7 Wochen eh nicht mehr rein. Eine Woche davon ist Urlaub, eine andere bleibt sie daheim, weil mein Neffe da zu Besuch sein wird und wir einige Ausflüge planen, im Kindergarten fehlen auch diese und jene Kinder wegen ihres Urlaubs, die Kiga-Zusatzprogramme für die Vorschulkinder finden siehe oben gleich gar nicht erst statt...

Aber für den Hortstart sehe ich das auch so. Wobei wir da mal schauen müssen, wie das läuft unter Coronasonderregeln. Wenn da dann auch nichts stattfinden kann und die Kinder einer Klasse nur unter sich bleiben müssen, wird es wohl auch nicht sonderlich attraktiv für sie sein.
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
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Re: 4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort

Beitrag von charlotte12 »

Ich war das letzte halbe Jahr vor der Einschulung praktisch gar nicht mehr im Kindergarten, weil ich nicht mehr wollte und meine Mutter mich nicht zwingen wollte. Wofür ich meiner Mutter heute noch dankbar bin. Spätfolgen gab es keine.
Meine Tochter hatte im Kindergarten soziale Auffälligkeiten, die mit der Einschulung schlagartig weg waren, ich bin heute überzeugt, dass es sich im Kindergarten eher verfestigt hätte.
Dein Kind war ja lange genug im Kindergarten, um mitzubekommen, wie das Gruppenleben funktioniert. Der soziale Lerneffekt dieser letzten kurzen Zeit wird vermutlich gegen null gehen, dafür hättet ihr viel Stress, und mit etwas Pech brennt sich diese letzte negative Kindergarten-Erfahrung so ein, dass das Kind erst mal gar keine Lust mehr auf Gruppen hat.
Ich finde die Entscheidung richtig und gut, das Kind daheim zu lassen :)
Katze_keine_Ahnung
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Re: 4 Wochen daheim oder 4 Wochen im Kindergarten? Wieviel Hort

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ich glaube Wesen des Menschen kann man gar nicht beieinflussen. Entweder kann man mit anderen Menschen umgehen oder nicht. Solange man nicht vollkommen isoliert in Taiga ist, findet ein gesundes Kind raus, wie die einzelnen Personen und die Gruppen ticken. Mein Kleiner, der seinem Leben nur 2 Stunden in einem Kindergarten war, und selbst der war für ihn fremdsprachig, kann sich in die Gruppen am besten integrieren. Meine Großen haben oft in KG Alter gefragt: "Mama, kannst du XY fragen, ob ich mitspielen darf?" Der Kleine findet nach 2 Minuten auf dem Spielplatz jemanden, der mit ihm gemeinsam spielt. Dabei kann er locker zwei Jahre nach unten und zwei nach oben gehen, je nachdem wer da ist. Der Kleine war aber von der Geburt sehr sozial. Die Kinderärztin hat mit schon in seinen ersten Wochen gesagt, wer so früh das soziale Lächeln zeigt, ist diesbezüglich sehr gut unterwegs.

Mein Großer ist sehr sensibel. Er geht nur auf Menschen zu, von denen er sicher weiß, dass sie ihn gerne haben. Bei ihm ergab der Kontaktzwang im Kindergarten glaube ich nur negative Effekte. Ich war zu doof ihn dorthin gegen seinen Willen zu schicken. Eigentlich hätte ich damit früher aufhören sollen.
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