Skuld hat geschrieben:
Inzwischen hat auch mein Sohn immer noch Wutanfälle, wenn die auch anders geartet sind als damals. Ich nehme ihn aus der Situation, in dem ich ihn da raus nehme. Er muss in sein Zimmer, wir brechen die begonnen Aktivität auch schon mal ab und fahren wieder nach Hause. Das macht ihn zwar in erst mal immer ziemlich unglücklich, allerdings darf er wieder aus seinem Zimmer kommen, wenn er sich beruhigt hat. Oft ist es aber so, dass er dann noch mal ausrastet.... Dann eben das selbe Spiel noch mal. Es gipfelte auch schon mit im Bett bleiben müssen... danach waren die Tage mit ihm wie ausgewechselt. Natürlich wurde dann der plötzliche große Hunger ins Feld geführt. Er durfte immer essen, musste dann aber eben wieder gehen.
Bei uns ginge das nur mit einsperren, was ich aber ablehne. Wenn ich den Kleinen ins Kinderzimmer bringe (er hat kein eigenes) und ihm gebärde, dass er hier drin bleiben muss, ignoriert er das einfach. Ich müsste ihn gewaltsam festhalten und das ist gar nicht mein Ding.
Eine Möglichkeit ist, selbst das Zimmer zu verlassen und demonstrativ die Tür hinter mir zuzumachen. Mein Kleiner ist zu stolz um mir nachzugehen, wenn er wütend ist. Daher heult er dann nur noch laut. Wenn ich wieder zurückkomme straft er mich demonstrativ mit Verachtung.
Mein Großer reagiert da komplett anders, wenn der mich z.B. mal wütend gemacht habe und ich rausgehe, weil ich eine kurze "Auszeit" brauche dann läuft er mir nach, verspricht, jetzt "ganz brav" zu sein und bettelt dass wir uns wieder vertragen. Im Normalfall lasse ich ihn dann nicht lange betteln (es sei denn, ich bin SEHR wütend) weil ich weiß wie sehr ihn die Situtation selbst belastet.
Aber mein kleiner Wutbürger hat keinerlei Interesse an Kommunikation jegliche Art wenn er gerade seinen Anfall hat. Der würde eher erfrieren als mich in so einer Phase z.B. zu bitten, ihm beim anziehen zu helfen.
Im "Normalzustand" dagegen ist er zugänglich und kooperativ. Die Kommunikation hat sich wesentlich verbessert, er gebärdert mittlerweile in ganzen Sätzen und ist viel offener für die Dinge, die wir (seine Familie) von ihm wollen.
Skuld hat geschrieben:
Und Spielzeug, was durch die Gegend fliegt nehme ich immer weg. Das gibt es dann eben an diesem Tag nicht mehr zum Spielen.
Das ist so eine Sache bei ZWEI Kindern. Nur weil der Kleine einen Wutanfall hat will der Große ja trotzdem spielen. Im Moment ist mein Großer für 3 Tage bei den Großeltern, da handhabe ich es auch so mit dem Spielzeug-wegnehmen, wenn der Kleine es im Wutanfall zu werfen beginnt. Aber am Sonntag habe ich wieder beide Rabauken, ab dann geht das nicht mehr.
Skuld hat geschrieben:
Und Licht an - Licht aus Spiele - dafür hätte ich gar keine Geduld. Ich hätte ihn (aus ganz egoistischen Gründen nicht mit im Familienbett. Es gibt bei mir kein Familienbett. Er geht zum Schlafen in sein Bett, darf gerne kommen, wenn er sich fürchtet, wird aber meistens irgendwann wieder in sein Bett gebracht, weil keiner von uns schläft wenn er mit in unserem Bett ist. Selbst mitten in der Nacht quatscht und quatscht und quatscht er dann... da wir aber arbeiten müssen, geht das eben nicht.
Aber so hat eben jeder seine Vorstellungen vom Zusammenleben. Ich für meinen Teil, bin auch mal ganz gern für mich, da bleibt oft nur mein Bett

Bei uns hat sich das mit dem Familienbett irgendwie so ergeben. Es fing damit an, dass mein Großer ein kleines, zartes Frühchen war (2185g) und die Hebamme vom Geburtsvorbereitungskurs meinte, so kleine Kinder brauchen extrem viel Körperkontakt und wir sollten zumindest bis zum errechneten Geburtstermin bei uns im Bett schlafen lassen. Tja, daraus wurden dann insgesamt 7 Monate. Gitterbett hat er nämlich verweigert, schon beim drüberhalten hat er gebrüllt wie am Spieß. Wenn man ihn schlafend reingelegt hat dann ging das Gebrüll los, wenn er aufwachte und mitbekam, wo er war.
Als er dann zu krabblen begann kam haben wir eine Seitenwand vom Gitterbett runtergenommen und eine Matratze davorgelegt (falls er rausfällt). Da wir ein großes Schlafzimmer hatten blieb das offene Gitterbett (welches er dann akzeptiert hat) im Schlafzimmer. Als dann der Kleine kam wollten wir unseren "Großen", der gerade mal 2 Jahre und 4 Monate alt war, nicht des neuen Babys wegen ausquartieren. Also kam die Seitenwand wieder aufs Gitterbett und der Kleine kam rein, während der Große auf der Matratze am Boden schlief.
Vor etwa einem Jahr richteten wir endlich das Kinderzimmer ein und die Kinder bekamen ein Hochbett. Zuerst wollten wir unseren Großen umquartieren, aber der sah nicht ein warum sein Bruder bei uns im Zimmer schlafen darf und er nicht (das Kinderzimmer und das Schlafzimmer liegen an den entgegengesetzen Enden unserer Wohnung). Mittlerweile ist auch der Kleine zu groß für das Gitterbett geworden und beide Buben schlafen auf der Matratze am Boden. Bei Nähe-Bedarf kommen sie zu uns ins Bett gekrochen, wenn einer zu viel Platz braucht oder tritt wird er schlafend wieder auf die Matratze geschaufelt.
Nicht unbedingt eine Ideallösung, aber irgendwann wird der Tag kommen wo wir beide Buben (wahrscheinlich gleichzeitig) ins Kinderzimmer umquartieren. Wenn die Kinder nicht treten oder mich aus dem Bett drängen empfinde ich ihre Nähe übrigens durchaus angenehm. Und wenn mein Großer mal wieder was schlimmes geträumt hat muß er nicht im Halbschlaf durch die ganze Wohnung tapsen um getröstet zu werden

.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)