aus dem alten Forum: Erziehung - laisser fâire, autoritativ oder diszipliniert?

besondere Ansätze für besondere Kinder
Gast_anonym

Erziehungsstile

Beitrag von Gast_anonym »

Hallo sknoff, ich stimme mit Dir überein, daß der Erziehungsstil auch vom Kind abhängt. Wäre das nicht so, dann würden die Kinder, Geschwister in einem derart starren Rahmen aufwachsen, das wäre doch die totale Lieblosigkeit, oder?
Konsequenz muß sein, das ist klar, aber jedes Kindreagiert anders auf seine Umwelt, auf seine Erzieher, genau wie jeder Erzieher anders auf seine Kinder reagiert. So sind eben die Menschen.
Ich möchte, daß meine Kinder lernen, daß jeder unterschiedlich ist.
Aber um nicht ungerecht zu werden, ist es bei uns auch ganz normal, daß es eben so etwas wie einen Regelrahmen gibt, der für ALLE Familienmitglieder gilt. Sich in diesem Rahmen selbst zu verwirklichen dürfte gut funktionieren, oder?
Gast_Karin_S

absolute Konsequenz

Beitrag von Gast_Karin_S »

Strikte Konsequenz und Regelfestlegung ist bei uns nötig, da das Kind Logikfehler sofort entdeckt und gegen den jeweiligen "Erziheher" verwendet(auch 5J.). Nur bei schlüssiger Argumentation macht er auch, was er soll, andernfalls nutzt er die Situation in Zukunft als "Reizthema" gegen den Betroffenen (ich denke da an schicke Machtkämpfe im KIGA Kind-Erzieherin, wo er letztere argumentativ meist in die Tasche steckt).
Bei Authorität gibt es nur Machtkämpfe, bei "lockerem Zügel" Über-die-Stränge-schlagen und Unzufriedenheit (wie weit kann ich noch gehen). Ich denke, ein festes Regelwerk (nicht verwechseln mit starr)gibt den nötigen Halt, den unser Sohn zumindest auch braucht. Er ist zwar HB, aber dennoch ein keiner Knirps, der gern mit Rittern spielt.
Gast_anonym

genau!

Beitrag von Gast_anonym »

unsere tochter diskutierte im kiga jeden gegen die wand , in der schule natürlich auch. wir sind konsequenter als alle eltern ihrer freunde zusammen und trotzdem denkt man über uns, wir lassen uns von diesem kind auf der nase rumtanzen. sie kommt mit kumpelhaften typen wie man sie in den meisten vereinen findet, überhaupt nicht klar und hat nach kurzen gastspielen immer schnell wieder das terrain verlassen sie braucht keine jungen luschen, sondern am besten ältere, liebe aber ganz konsequente lehrer/gruppenleiter/trainer die es aber so gut wie nicht meht gibt. vor denen hat sie noch eine art respekt und hört auf sie, sie akzeptiert keine autoritäten die sie verbal in die tasche steckt.das macht sie auch nicht gerade bei den anderen eltern beliebt und sie ist die einzige, die nicht in irgendwelchen vereinen mitmacht. wir arbeiten daran und es wird mit zunehmendem alter besser aber nach wie vor findet sie uns zu streng! wir lassen uns nicht veräppeln und es wird nicht alles ausdiskutiert, wir sind erwachsen und sie ist kind und wir sind die bestimmer.passt ihr meist gar nicht aber in stillen stunden sagt sie uns schon, das sie weiß warum wir das so machen müssen.
sylvia
Moderator
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Registriert: Do 1. Mai 2003, 00:00

Re: Erziehung - laisser fâire, autoritativ oder diszipliniert?

Beitrag von sylvia »

Also, das mit dem Zimmer aufraeumen - die Drohung, dass alles aus dem Fenster fliegt etc. klingt gut. Leider wirkt das bei unseren nicht. OK, bei uns wird bei Nicht-Aufraeumen das Spielzimmer abgeschlossen, bis die Schlafzimmer wieder besser aussehen.
Und da ich selbst zu den eher chaotischen Zeitgenossen gehoere, ist ein aufgeraeumtes Zimmer nicht meine Prioritaet...
Ansonsten gibt es bei uns wenige, aber dafuer unflexible Grenzen.
Und das wissen die Jungs auch - darum herum haben sie aber eine Menge Freiraum. Also, z. B. wird bei uns zusammen gegessen - was selbst genommen ist, wird gegessen - notfalls bei der naechsten Mahlzeit.
Auf Stop muss gehoert werden und Hausaufgaben gehen vor alles andere (Und Klavierueben)
Und mit dem Aufraeumen haben wir eine ganz neue Regelung:
(Mein Mann ist weniger chaotisch als ich... die Idee stammt aus einem Buch zum Thema hb/visuell-raeumlich lernende Kinder)
Nachdem die Kinder alles in den Gemeinschaftsraeumen rumfliegen liessen, haben wir einen Liquidator ernannt, der am Abend alles einsammelt und am Sonntag fuer 25 cent einloest. Diese Rolle wird abwechselnd vergeben. Bisher funktioniert das System gut.
Gruesse von Sylvia
Gast_gast

Re: aus dem alten Forum: Erziehung - laisser fâire, autoritativ oder diszipliniert?

Beitrag von Gast_gast »

das mag besonders antiqiert klingen:
mein weg ist bewußtes verständnis und besonders liebevolles eingehen auf unseren sohn. ich schimpfe nicht. und meckere nicht herum. seine spiele sind mir vergnüglich.

er hat viel freiraum und wenige bereiche die wir nicht gut heißen. auch die übertretung dieser regeln verläuft spielerisch und verständlich. es ist ein vergnügen, das bisweilen ausgekostet werden muß.
der ernstfall ist ihm dennoch völlig gewärtig.

sicherheit bekommt er durch unsere regelmäßigkeit.
eigentlich unbeabsichtigt, aber letzendlcih tuts uns auch gut.

er ist 3. ich räume sein zimmer auf. bevor er schlafen geht ist es in ordnung. auch wenn er später das chaos einziehen läßt, wird ihm dennoch das aufgräumte zimmer als hort der sicherheit in erinnerung sein. das ist wirksamer als hundert aufforderungen (jetzt) alles wegzuräumen.
irgendwann werde ich ihm das aufräumen/ordnen seiner sachen übergeben.
das ergibt sich von selbst.

kata
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