Kein Tag wie der andere...

besondere Ansätze für besondere Kinder
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Alice10
Beiträge: 10
Registriert: Sa 8. Mär 2008, 22:21

Kein Tag wie der andere...

Beitrag von Alice10 »

Klingt zwar komisch, aber mein Sohn (bald 5) kann ich selbst nicht ganz einschätzen.
Er hat immer solche Phasen, eine Tag ist er total brav hört ist ruhig und ausgeglichen, wirklich ein totaler sonnenschein. Man kann überall mit ihm hingehen, er macht keinen schmarn, spielt auch mal schön alleine was, und ist ein vorzeige Kind Nr. 1.
So dann gibt es diese anderen Tage. Das geht dann wieder paar Tage durchgehend so. Er trödelt, hört nicht, man muss alles 10 mal sagen ist total unausgeglichen und hippelig, manchmal sehr neben sich. Man könnte meinen er ist Hyperaktiv an solchen Tagen. Er redet von morgens bis abend, läst niemanden zu wort kommen, schon gar nicht ausreden. Er quatscht immer dazwischen, oder wenn man redet, haut er immer so zum spaß einen auf den Po. Oder hüpft einem vor der Nase rum. Komandiert seinen Bruder (2) rum. Und hängt mir den ganzen Tag am Bein. Er kann nichts mit sich anfangen. Den ganzen Tag geht es Booaaaa oder BUUUUU, wirft sich am Boden rum, usw.
Das schlimmste ist es geht immer Mama schau dies Mama schau das, aber alle 10 sek. Wenn man sagt geh ins Bad Zähne putzen, und ich sag nur zu seinem Bruder etwas. Kommt er gleich , was hast du gesagt. Oder beim Sandmann schauen, frägt er mich, Mama mit was kommt er heute, ich sagt, ja mit was kommt er denn, er sagt mit dem Fahrrad. Ja warum frägt er dann überhaupt? An solchen Tagen platzt mir fast der Kragen, er braucht immer Aufmersamkeit, wenn es ihm langweilig ist, stellt er einfach die Frage nochmal die er schon 100 gestellt hat. Er ist auch sehr grob an solchen Tagen, nicht aggresiv sondern ziemlich robust mit allem. Z.B. gestern waren wir im Biergarten, dort hat er am Spielplatz gespielt mit einem Jungen, sie schmeißen sich den Ball hin und her. Irgendwan wir er so wild, das er mit absicht versucht den anderen Jungen den Ball Mitten ins Gesicht zu werfen. Aber mit Absicht, der andere weint, und so ist das immer, er muss immer anderen schaden zufügen oder sie piesacken. Wenn ne Freundin mit ihrem Baby kommt, will er es auf den Arm nehmen, ich muss aber immer daneben stehen, denn von einer Sekunde auf die andere läst er es dann los. Schüttet mindestens einmal am Tag sein Trinken ausversehen aus. Und läst sich total leicht ablenken. Wenn wir spielen fuchtelt er mit seinen Händen rum und hüpft nervös auf und ab. Gibt dabei immer komische Geräusche von sich. Wirklich total nervig. Damit macht er seine Umgebung gleich mit nervös.
So wir waren mit ihm schon beim Kinderpsychologen. Er wurde getestet. Ergebniss überdurchschnittlich Begabt. ADHS wurde ausgeschloßen, da er bei den Test grad einen guten Tag hatte, und er meinte wenn er das hätte könnte er sich nie konzentieren. Das war von einen halben Jahr. Aber umso älter er wird, umso schlimmer wird es an seinen schlechten Tagen.
Im Kiga meinten sie, sie hätten das Gefühl er ist total unglücklich mit sich selbst. Er ärgert andere Kinder sehr oft, wenn er dann auf einen Stuhl sitzten muss um sich zu beruhigen, stellt er dann wenn ein Kind in seiner nähe ist das Bein, oder zwickt es.
Er ist sehr bestimmerisch, sein Bruder hatte letzte Woche geburtstag, er wollte seine Geschenke auspacken, so dann hab ich gesagt, dann hilf ihm dabei. Geschenk war ausgepackt, er hat es sich sofort unter die Finger gerissen, wenn ich sag ihr könnt zusammen spielen, macht er es für 10 Sek. dann drückt er ihn wieder weg. Er streitet unglaublich viel, aber so lapalien. Wenn er ihn nur bischen berührt, schreit er: LASS MICH IN RUHE, und schubst ihn weg, aber nicht leicht.... Er ist sehr impulsiv, wenn er spass machen möchte, geht dass immer sehr robust zu.
Ich hab mal gehört das ADHS Kinder auch sehr ruhig sein können und nur Phasen haben, wie ich hier beschrieben.
Würdet ihr euer Kind noch mal von jemanden anderen untersuchen lassen, denn das ich zur Zeit unsere überlegung.
Sorry ist doch so lang geworden.
Danke fürs zuhören.
LG
anbeni
Beiträge: 16
Registriert: So 29. Jun 2008, 13:08

Re: Kein Tag wie der andere...

Beitrag von anbeni »

hallo, als ich deine mail gelesen hab, hab ich unseren sohn (4,2) zum teil wiedererkannt. ausser, daß er auf andere kinder losgeht. aber der rest mit mal lammfromm und dann tage-bzw. wochenlang soooo hippelig und verjammert und ständig die gleichen (dämlichen) fragen stellen und mit dem spielzeug und mobiliar umgehen als ob er rambo ist und für nichts interesse haben....
an diesen tagen reizt er mich soooo sehr!! du glaubst es gar nicht. und dann kommen wieder tage, da beschäftigt er sich ralativ gut, ist sehr kooperativ und man kann mit ihm ins restaurant gehen und so ohne probleme. an solchen tagen kommen auch fragen wie "was ist denn die hälfte von 3? 1 geht nicht und 2 auch nicht"
an den hippeligen tagen benimmt er sich aber eher als wenn er eher seinem alter zurück wär. ich hab dann auch das gefühl, er steht sich selbst im weg.

da wir in unserer familie viele schilddrüsenüberfunktionen haben, möchte ich mal darauf testen lassen. allerdings meinte der arzt, bei kindern ist eine zeitweise überfunktion eher ungewöhnlich.

tja, wie du siehst , ich kann dir nicht weiterhalfen, aber ich kann dich sehr gut verstehen.

geht es dir eigentlich auch so, daß dich keiner so richtig versteht? daß du aber trotzdem innerlich weißt, irgendetwas stimmt nicht?

p.s. lies mal mein posting im forum "hochbegabt". gibt es da auch parralellen bei deinem sohn?

lg anja
nordischbabe
Beiträge: 4
Registriert: Mi 28. Mai 2008, 14:10

Re: Kein Tag wie der andere...

Beitrag von nordischbabe »

Also ........
Ich kenn das auch, mein Sohn ist 2 Jahre und meine Tochter 5 Jahre ! Sie ist total eifersüchtig auf ihren Bruder und zeigt das auch mal durch körperliche Gewalt gegen ihn, vorallem dann, wenn ich mal nicht hinsehe !
Diese Geschwisterrivalität soll ja scheinbar ganz normal sein und man darf sich nicht so dazwischen stellen, was mir echt unwahrscheinlich schwer fällt ! Ich nehme dann doch immer wieder denn Kleinen in Schutz ! Meine Tochter fühlt sich dann zurückgestellt und fängt an zu "nerven" ! Genauso verhält sie sich , wenn ich beschäftigt bin und keine Zeit für sie habe ! Sie versucht dann irgendwie mein Interesse zu wecken, redet und redet, erzählt echt blöde Witze, macht Unsinn, tobt rum, macht Sachen kaputt, ärgert den Bruder oder den Hund ect. also richtig richtig nervig ! Bis ich sauer werde, und schimpfe ! Dann weint sie , und ich krieg ein schlechtes Gewissen ! :-(
Im Grunde genommen sucht sie ja nur Aufmerksamkeit , und wenn man die schon nicht durch positives Auffallen bekommt, dann doch ganz gewiss durch negatives Benehmen ! Mama regt sich auf, Kind weint und wird getröstet......Ziel erreicht :-)
Ich bin jetzt ein bisschen am Umdenken und versuche mir doch etwas mehr Zeit für meine Tochter zu nehmen, einfach mal was im Haushalt liegen lassen und lieber eine Stunde Barbie ect. mit ihr spielen ! Dann ist sie meist wieder ausgeglichen und ich kann meine Arbeit erledigen, wenn dann nicht der Kleine wieder trotzig und bockig wird ! Es ist alles nicht so einfach !
Ich denke aber nicht, dass so ein Verhalten unnormal ist, wir haben auch gute und schlechte Tage und 5-jährige sind ja noch voll in der Selbstfindung, einerseits brauchen sie noch die Eltern und Bestätigung von Aussen, und andereseits wohlen sie doch selbstständig sein ,da gibt es immer wieder Konflikte !
Und oft sind wir als Erwachsene wohl auch Auslöser dieses Verhaltens, also einfach mal die Situation gut beobachten und da am Besten bei sich selber anfangen !

LG Sunny
TanjaM
Beiträge: 4
Registriert: So 25. Mai 2008, 17:37

Re: Kein Tag wie der andere...

Beitrag von TanjaM »

Willkommen im alltäglichen Wahnsinn....
In euren Beschreibungen finde ich meine Kinder (5 und 2) auch wieder.
Bei meinem Großen bin ich mir wg. HB auch nicht sicher, bemerke aber auch sehr deutlich diese extremen Schwankungen. Leuchtende Augen und Fragen über Fragen - schreiendes, tobendes, nervendes Etwas....
Vor zwei Tagen wollte ich nur ein Paar Kinderstiefel kaufen gehen.... naja, lassen wir das.

Ganz deutlich spürt man aber tatsächlich verstärkte Zuwendung zum kleineren Kind = weniger Aufmerksamkeit und Forderung für das größere Kind. Das macht es nicht leichter...
Vor einiger Zeit habe ich meinen Großen vor dem Kindergarten mit einem Buchstabenspiel beschäftigt. Aus der Nervensäge wurde ein Lämmchen - leider schaffe ich das nicht jeden Tag. Das zeigt mir aber, wie dringend unsere Kinder geistigen Anreiz brauchen.

Ich habe aber leider auch keine Ahnung, wie ich den Alltag gestalten kann, damit bei uns mehr Ruhe und Harmonie einkehrt. Ich stimme jedoch zu, dass es fast immer an den Erwachsenen liegt (sorry). Leider verfüge ich auch nicht über besonders gute Führungsqualitäten.

Tipps nehme ich daher auch gerne entgegen ;-)))

Geteiltes Leid....
LG
Sil

Re: Kein Tag wie der andere...

Beitrag von Sil »

Hallo

'Wenn ich den Eintrag lese kommt mir alles sehr bekannt vor, nur das mein Sohn (5) fast immer so ist wie du die schlechten Tage beschreibst.
Ich habe noch eine Tochter mit 15 und er pisakt sie ständig,ist grob, so das am Ende immer sie weint obwohl sie 10 Jahre älter ist.
Wir waren schon bei Psychologen, Homäopathen, Therapien für ADHS. Ich habe fast nichts ausgelassen, es ist jetzt schon viel besser aber was letztendlich geholfen hat weiss ich nicht.
Alleine mit anderen Kindern lasse ich ihn noch immer ungern, da es irgendwann wieder mit ihm durchgeht und er die anderen zum weinen bringt. Das macht mich echt fertig. Sonst habe ich damit gelernt umzugehen. Seit ich ruhig reagiere und ihn beim sprechen immer anpacke und auf seine Höhe gehe geht es besser. Manchmal kommt mir vor er hört mich überhaupt nicht. Ich muss 100x reden, bis ich ausser Haus komme und er fertig gemacht ist dauert es ewig.
Im Kindergarten haben mich die Pädagogin und eine Logopädin die mit Hochbegabten Kinder arbeitet, angesprochen, das er den anderen Kindern weit voraus sei in ALLEM und ich ihn austesten lassen soll, da sie glauben er sei Hochbegabt. Ich weiss nicht ob das bei so kleinen Kinder schon einen Sinn hat. Er kann sich ja nicht mal 5 Minuten auf ein Spiel konzentrieren, wie soll das bei so einem Test klappen, der sicher länger dauert.
Hat da schon jemand Erfahrung damit?
Aber wie bei euch auch wenn ihn etwas interressiert, kann er das bravste Kind sein.
Einkaufen ist der Horror, das habe ich mir schon abgewöhnt, und gehe alleine.

Also wie schon gelesen, es hilft euch nicht, aber geteiltes Leid ist halbes Leid, und ich bin schon froh wenn ich höre das es noch andere Kinder gibt die sich so verhalten.
LG
SindyK
Beiträge: 5
Registriert: Mi 27. Mai 2009, 20:50
Wohnort: Ostsachsen

Re: Kein Tag wie der andere...

Beitrag von SindyK »

Hallo ihr lieben!

Ja, ja, mein kleines Zicklein (5J.) kann auch von Engel zum Teufel werden ;-) Leider habe ich im Umgang mit Geschwisterkindern keine Erfahrungen, da sie Einzelkind ist.
Ich genieße die guten Tage und wenn sie mal wieder richtig auf Bock macht und nicht will das ich Wäsche aufhänge oder Aufwasche oder so, sag ich ihr einfach:"Wenn du mir hilfst schaffen wir das viel schneller und dann haben wir mehr Zeit zum spielen!" Meist klappt das dann auch und ich bin "schneller" fertig und sie ist mit Eifer dabei alle Teller und Tassen so gründlich wie noch nie aufzuwaschen :lol: Falls sie mir aber ein Nein zur Antwort gibt, muß sie auch damit leben, daß ich dann erst später mit ihr spielen kann.
In diesem sinne noch einen schönen Abend!
PrinzessinLola
Beiträge: 36
Registriert: Do 23. Apr 2009, 18:06
Wohnort: Uelzen

Re: Kein Tag wie der andere...

Beitrag von PrinzessinLola »

Hallöchen!

Oh, ich kenne dein Problem auch! Mein Sohn ( im Mai 5 geworden) ist genau so. Eigentlich ist er ein super liebes und nettes Kerlchen; super pflegeleicht, lässt sich überall mit hinnehmen, man kann sich auch super mit ihm unterhalten. An vielen Tagen sind wir einfach die besten Freunde. Aber eben auch bei uns gibt es dann diese schlechten Tage. Da kann man ihm nichts recht machen; bei der kleinsten Kleinigkeit rastet er aus. An seinem Geburtstag wollten wir zusammen Kuchen backen - was er sonst total gerne macht und worauf er sich auch super gefreut hat - aber auf einmal wollte er nicht Kuchen backen, sondern raus gehen. Aber entweder Mama oder Papa müssen unbedingt mit. Ich sagte zu ihm: "Das geht nicht, wir haben hier zu tun, du kannst alleine raus gehen, Papa beim aufräumen oder mir beim Kuchen backen helfen." Nein, er wollte unbedingt raus, MIT Mama oder Papa. Da das aber nicht ging und er seinen Willen nicht gekriegt hat, ist er einfach hingegangen und hat sich die Finger in der Tür eingeklemmt!! :o Tja, und da hatte er seine Aufmerksamkeit.....
An einem anderen Tag hat er anderthalb Stunden in seinem Zimmer gesessen und geschriehen, und das nur, weil ich ihm bei 10 Grad mit Wind und Regen draußen verboten habe, eine kurze Hose anzuziehen........

Lange Rede kurzer Sinn: Unsere Kinder kämpfen um Aufmerksamkeit.... Gründe dafür kann es natürlich viele geben. Bei uns ist es so, dass mein Sohn oft unausgeglichen ist. Ständig ist er intellektuell unterfordert, gleichzeitig aber z.B. motorisch überfordert usw. Wie man eine Schleife bindet weiß er genau, nur bekommt er es motorisch einfach nicht hin. Und das frustriert ihn.
Wenn etwas nicht so funktioniert wie er sich das vorstellt, oder etwas nicht nach seinem Willen geschieht, frsutriert ihn das auch. Schließlich sind hoch intelligente Kinder es gewöhnt, dass ihnen alles in den Schoß fällt; sie müssen kaum lernen, sondern können vieles einfach von alleine. Da ist es für sie um so schlimmer, wenn sie doch mal Rückschläge hinnehmen müssen.
Bei deinem Sohn kommt natürlich erschwerend hinzu, dass er einen kleinen Bruder hat, der ihm evtl auch etwas Aufmerksamkeit "stielt".
Eine Lösung habe ichfür dein Problem leider nicht. Ich persönlich versuche meinen Sohn zu fordern und zu fördern wo es geht. Aber er muss halt auch lernen, dass ich nicht immer Zeit für ihn habe, und dass er manche Probleme auch alleine lösen können muss.
Ich hoffe, ich habe dir wenigstens in der Ursachenfindung ein bisschen weiter geholfen!

LG, Nessy
3mefree
Dauergast
Beiträge: 61
Registriert: Mo 6. Apr 2009, 00:21

Re: Kein Tag wie der andere...

Beitrag von 3mefree »

HALLO!

Bei uns wars im letzten KiGa -JAhr auch ganz extrem, vorallem aber zuhause. Zudem ist unsere Tochter auch extrem viel krank geworden und war dann quasi von Februar bis Juni durchgehend krank, alles von Feuchtblattern, Scharlach, Anginen,schwere Bronchitis, Lungenentzündung, pfeifersches Drüsenfieber und letztlich sogar ein undefinierbarer, stark fiebernder Infekt, bei dem sie nach Tagen hohen Fiebers (Über 40 trotz Fiebersenkern und Antibiotika) letztlich sogar eine Woche im Spital am Tropf hing, um ihr intravenös hohe Dosen an Fiebersenkern und Antibiotikern geben zu können.
Wir waren höchst verzweifelt, ich sah die Ursache aber eher in der Endphase meiner schwierigen Schwangerschaft und der Geburt weiteren Schwesterchens im Mai; Es hat sich aber gezeigt, dass sie - sob ald ich ihr freistellte, nicht mehr in den KiGa zu gehen, besser drauf war und es kamen erstmals Negativerzählungen aus dem KiGa. (obwohl sie ihre Freundinnen vermisste) Bei einer Untersuchung bei der Schuzlpsychologin wurde der Verdacht auf HB ausgesprochen, da sie aber - mit Lungenentzündung - keine Extremdarbietung lieferte und auch ihre "soziale Reife bedacht wurde" (Ihre Anfälle von Aggressionen waren wahrscheinlich gemeint) riet man mir zur normalen einschulung und einem gezielten IQ-Test nach dem ersten Schulhalbjahr.

Sie kam letztlich schon fließend lesend, schreibend und rechnend in die Erste (Wurde dort vorerst als armes, vom elterlichen Ehrgeiz geplagtes Lehrerkind angesehen). Schon im ersten Monat bemerkte die Lehrerin endlich, dass sie ihr und der Klasse über war, wir bestanden auf Förderung. Deshalb wurde sie in den Hauptgegenständen differenziert, teils in andere Klassen geschickt um etwa M mit der 2.Klasse oder Lesen mit der 4. mitzumachen, all das aber ohne Konzept und im Alltag hieß die Differenzierung: Stillbeschäftigung mit Arbeitsblättern und LÜKkasten, wenn sie etwas fertig hatte, kam oft ein entsetztes "was, schon wieder fertig?!" was auch nicht sehr aufbauend war...
Letztlich ist sie daheim immer aggressiver geworden, da haben wir auf dem Test bestanden, und da war dann endlich das Rätsel gelöst: höchstbegabt und schwerst unterfordert. Erst das Anerkennen ihrer Förderbedürfnisse (Überspringen der Schulstufe, Spezialkurse, Laptop, diverse Sachliteratur usw.) brachte Entspannung. Wirklich besser seit einer Familientherapie, bei der man uns sagte, wie man leichter mit solch "besonderen Kindern" umgehen kann und in der sie lernte, mit Frust und LAngeweile neu umzugehen und ihre Bedürfnisse besser aufzuzeigen... seither geht es bei uns VIEL VIEL BESSER! Sie kann in ihren Spezialkursen bis zu 5 Std. konzentriert arbeiten, auch wenn sie bei "Normalanforderungen" immer noch unleidlich zappelig ist und sich in der Familie immer noch höchstdominant zeigen will. Die Körperlichen Attaken hat sie aber abgelegt und bei etwaigen Zornanfällen wissen wir nun besser, wo´s langgeht.
Für uns hat sich der Test und die damit angegangenen Umstellungen wirklich gelohnt, ihr Selbstwertgefühl ist nun schon etwas stabiler und sie kommt uns zeitweilig sogar ausgeglichen vor.

Ich hoffe, ihr findet euren Weg auch noch. Vielleicht bringt ein Begabungsprofil bei euch auch mehr als eine ADHS-Überprüfung und schaut einmal, wie er bei fordernden Aufgaben und interessanten Workshops agiert, vielleicht blüht er da auf und ihr wisst, was zu tun ist?
Alles Gute!
lm0608

Re: Kein Tag wie der andere...

Beitrag von lm0608 »

hallo,

also bei uns ist auch jeder tag anders.

mich stören oder nerven aber nicht die vielen fragen, oder das wisshungrige.(ich gebe immer antworten damit er weiter denken kann, also anregungen)
mich nervt eher manchmal wenn er den ganzen tag nur am jaulen ist und kaputt machen.
er ist höchst sensibel und wenn was nicht nach seiner nase läuft, egal ob trotz oder beim zusammenbauen, kriegt er einen heul-jammer-jaul anfall (ich nenne es auch sirene), das mir fast die ohren und nerven abfallen. an manchen tagen kann ich das ab, an manchen würde ich ihn am liebsten ins bett packen.
das dauert dann so 10-30min und dann gehts erstmal wieder.
oder eben die tage, wo er nur zerstörerisch, streitsüchtig und unszufrieden ist. dann ist es echt harte arbeit, ihn umzulenken und gegenzusteuern. weil er es dann auch an allem und jedem auslässt...
das schafft mich schon ganz schön.

ps: mit was der sandmann heute kommt, wird immer als ne art wette gesehen, alle 3 großen tippen auf was und mal sehen wer recht hat. find ich süß. und kinder brauchen diese phantasie und eltern müssen mitspielen...

tja aber wegen o.g. weiß ich eben manchmal auch nicht weiter. das schlaucht dann schon.

lg
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