Probleme im Kindergarten und beim Sport

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
Antworten
Laelia
Beiträge: 28
Registriert: Mo 2. Sep 2019, 17:11

Probleme im Kindergarten und beim Sport

Beitrag von Laelia »

Hallo an alle,

in letzter Zeit, bin ich sehr gestresst wegen meinen Kindern. Ich habe mich im September hier im Forum vorgestellt und die beiden ein wenig beschrieben. Meine Jungs sind vor kurzem 3 Jahre alt geworden und bis dahin war eigentlich auch noch alles in Ordnung. Der Wechsel von der Kinderkrippe in den Kindergarten stand an und ich habe mich sehr darauf gefreut. Leon und Kelvin waren auch total aufgeregt. Neue Herausforderungen, neue Freunde, ganz viel Spass und alle sind glücklich. Tja, Pustekuchen!
Die Erzieher bekommen meine Kinder quasi nicht unter Kontrolle. Das wird mir immer und immer wieder mitgeteilt. Die beiden wollen auch nicht mehr hingehen, obwohl sie am anfang noch total begeistert waren. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob das ganze Problem die Kehrseite der Medaille ist oder ich mir der Vermutung, die beiden wären intellektuell besonders begabt, auf dem Holzweg bin.
Die beiden waren auch zu Hause immer sehr schwierig. Sie provozieren massiv und hören einfach nicht. Allerdings habe ich meinen Erziehungsstil angepasst und bin sehr viel konsequenter geworden. Das war ich auch vorher schon, aber die beiden brauchen es scheinbar sehr streng geregelt. Dies hat auch sofort Wirkung gezeigt und es ist zu Hause deutlich besser geworden. Nicht perfekt aber besser. Ich selbst bin dadurch auch sehr viel ruhiger geworden.

Doch nun gibt es Probleme im Kindergarten, und nicht nur da. Sie gehen auch in die Ballschule und es ist die reinste Katastrophe.
Dort gab es eine Gruppe für 3 - 4 Jährige Kinder. Diese wurde vor kurzem gesplittet in eine Gruppe mit 3 - 3,5 Jährigen und eine mit 3,5 - 4 Jährigen. Meine Kinder durften schon vor dem 3. Geburtstag dort anfangen, weil sie eben schon so fit sind. Nach der Splittung, sind sie in die Gruppe der 3,5 - 4 Jährigen gekommen, obwohl sie im September erst 3 wurden. Darauf hatte ich aber keinen Einfluss. Es war dann einfach so. So weit so gut. Am Anfang war auch alles gut. Mittlerweile machen die beiden aber kaum noch richtig mit. Wenn ein Spiel begonnen wird, oder sie Aufgaben bekommen, kugeln sie sich am Boden oder machen einfach irgendwas komplett anderes. Entscheiden sie sich gnädigerweise doch mal, der Aufgabe zu folgen, machen sie vllt für eine Runde mit und haben dann keinen Bock mehr. Dann wird sich wieder am Boden gekugelt. Klappt etwas nicht wie geplant wie z.B. der Ball trifft nicht genau ins Ziel, reagiert der eine wütend und verlässt beleidigt die Gruppe und der andere kugelt sich wieder am Boden oder Provoziert andere Kinder oder die Trainer. Die anderen Kinder versuchen es immer wieder, einfach weil es Spass macht sich auszuprobieren. Meine beiden haben nach bereits einem gescheiterten Versuch keine Lust mehr oder fangen an zu schummeln. Also null Frustrationstolleranz.

Mein Sohn Leon reagiert auch total überemotional auf alles. Wird er aufgefordert sich an die Spielregeln zu halten, stampft er wütend vom Platz mit der Aussage " Das Spiel ist Blöd".
Lächelt ihm ein anderes Kind zu, verlässt er ebenfalls wütend den Platz. Man würde ihn auslachen und das möchte er nicht. Beide können nicht warten , bis sie mal an der Reihe sind und können es auch nicht aushalten, dass sie nicht ständig an der Reihe sein können. Es wirkt einfach als wären sie komplett verzogene Bengel, die zu Hause alles bekommen was sie möchten und sich nie an Regeln halten müssen. Die Trainer sind auch sichtlich genervt von den beiden. In der Ballschule kann ich meine Kinder ja beobachten und bekomme so einen Eindruck, wie es auch im Kindergarten sein könnte. Mir ist das so peinlich, dass ich sie am liebsten wieder abmelden möchte. Sie sagen aber immer wieder, dass sie weiterhin dorthin wollen (in die Ballschule).

Sind das wirklich Auswirkungen hoher Intelligenz, oder sollte ich mal ADS/ADHS in Erwägung ziehen, oder habe ich wirklich in der Erziehung etwas so massiv falsch gemacht? Das frage ich mich ständig.
Heute war ich so sauer, dass ich ihnen verboten habe, am Abend noch ihre Sendung anzuschauen. Darauf meinten dann beide, das fänden sie schön, sie wollen auch garkein Fernsehn und haben gelacht.
Richtig provokant. Ich habe das dann durchgezogen und sie haben sich entschuldigt. Doch es wird nächstes mal wieder genauso sein in der Ballschule.

Ich bin einfach total verwirrt. Im Gegensatz zu den anderen Kindern, die alle super mitmachen und brav sind wirken die beiden eher nicht so weit und fit . Eher als hätten sie irgendwelche Defizite. Zu Hause aber erlebe ich andere Situationen mit ihnen. Z.B. hat mein Sohn Kelvin mit mir über die Geschichte von St. Martin diskutiert. Er meinte, dem Bettler ginge es trotzdem nicht gut, obwohl er den Mantel bekommen hat. Er würde ja immernoch im Schnee sitzen und frieren und hätte auch kein Pferd. Auf die Frage, was der Bettler seiner Meinung nach bräuchte um glücklich zu sein, kam dann "ein zu Hause". Oder er fragt mich warum er Kelvin heißt, und warum ich nicht warten konnte, bis er groß ist, damit er sich seinen Namen selbst aussuchen kann. Da wirkt er schon so reif und in der Ballschule wie ein Krippenkind.
Leon interessiert sich für Sterne und Planeten und alles was dazu gehört. Er hat so ein großes wissen darüber und liebt Sachbücher. Auch, wenn sie für Erwachsene sind. Ständig erfinden sie Geschichten oder fangen an zu reimen. Sie teilen gerne und sind Hilfsbereit und dann aber dieses unmögliche Verhalten in Gruppen. Woher kommen diese Gegensätze. Ich verstehe es nicht. Ich weiß auch nicht was ich tun kann. Ich kann nur zu Hause für Ordnung sorgen. Ich habe keine Idee, wie ich die Situation im Kindergarten oder in der Ballschule verbessern kann. Kennt jemand von euch solche Pobleme?
alibaba

Re: Probleme im Kindergarten und beim Sport

Beitrag von alibaba »

Hallo Laelia,

ich finde, du hast ganz normale Kinder. Das Verhalten hat erste einmal weder etwas mit Hb zu tun noch mit AD(H)S.

Ich schlage Dir vor, Du gehst einkaufen, wenn deine Kids in der Ballschule sind. ;) Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Der Trainer wird schon kommen, wenn es nicht klappt.

Ich finde eine Ballschule mit grundsätzlich angeleitetem Fußballtraining für Kinder mit 3 Jahren viel zu früh. Wie hoch war da nochmal die Konzentrationsspanne? 5 Minuten, 10 Minuten ….? Wenn die Ballschule dagegen Spiel und Spaß bedeutet, dann finde ich sie okay. Aber da könnten deine auch ins Kinderturnen gehen, da ist das Angebot etwas größer. Da hopsen, da rollen, da balancieren, da klettern.

Mal grundsätzlich zu Teamdingen. Wenn man sich für eine "Teamsport/musik-Art" entscheidet, dann hat man sich zu fügen, zu assimilieren, anzupassen. Team nicht Ich. Das ist ganz einfach. Ich kann da ständiges stören auch nicht mit dem "muss man doch verstehen, der hat einen hohen IQ, der ist eben einfach schneller" entschuldigen. Ist dem so, dann muss man aufhören. Ich kann gerade so eine Fall beobachten. Das Kind ist 9 und echt fix. Aber es stört das Team. Im Moment geht es noch, aber das wird wohl noch Konsequenzen haben. Da man das ja freiwillig betreibt, muss das Verständnis darüber ausgeprägt sein, das es Schnellerer und Langsamere gibt und der der vorne steht eben die Geschwindigkeit vorgibt. Der der das sagen hat muss dem Team gerecht werden (man spielt als Team, man siegt oder verliert als Team) und eben nicht das Individuum in seiner Einzigartigkeit. Dann muss man sich etwas suchen, was man in seiner Geschwindigkeit alleine machen kann und eben nichts wo man noch auf ein Team Rücksicht nehmen muss.

Zurück zu deinen Kindern. Ich empfehle nicht ständig zu beobachten. Wenn es im Kiga nicht gut läuft, Rücksprache mit den Erzieherinnen halten. Viel Erfolg.
Laelia
Beiträge: 28
Registriert: Mo 2. Sep 2019, 17:11

Re: Probleme im Kindergarten und beim Sport

Beitrag von Laelia »

Danke dir alibaba, für deine Meinung.
Diese Ballschule ist ein Kinderturnen. Es geht dort um Turnen und Spiele mit verschiedenen Bällen. Das können Gymnastikbälle sein, Tennisbälle, Flummis oder Luftballone.
Es ist auch sehr abwechslungsreich und für so kleine gut geeignet. Sie machen teilweise kleine Teamspiele, wie "Fangen", wo man sich gegenseitig mit Bällen abwerfen muss. Hier machen die beiden auch gut mit.
Richtiges Fußballtraining findet dort erst ab dem Grundschulalter statt. Ich kann leider nicht einkaufen, während die beiden dort sind. Man muss als Eltern in der Nähe bleiben. Und nachdem sich die beiden so aufführen, wurde ich gebeten direkt am Spielfeldrand zu bleiben um zu unterstützen.

Mit dem Kindergarten habe ich schon Rücksprache gehalten. Aber alle sind ratlos. Die Leitung meinte, die beiden wären sehr weit und würden reden wie kleine Erwachsene. Sie versteht auch nicht warum die Situationen immer so kippen. Wir haben aber ein Gespräch geplant, dass nach Weihnachten stattfinden soll.
Bis dahin soll noch weiter beobachtet werden. Sie befürworten es, dass Leon und Kelvin zur Ballschule/Kinderturen gehen, da sie meinen, die beiden wären motorisch nicht genug ausgelastet. Auch mit dem Kinderarzt soll es im neuen Jahr ein Gespräch geben. Dieser findet die Entwicklung der beiden ebenfalls auffällig und möchte der Sache auf den Grund gehen. Wer weiß..vllt war es auch nur der Anfang des Kitajahres und in ein paar Montaten hat sich die Lage beruhigt. Ich hoffe es jedenfalls. Die beiden gehen gerne zum Sport und ich möchte es ihnen auch weiterhin ermöglichen. Allerdings stresst mich das ganze so, dass ich sie eigentlich nur noch abmelden möchte.
Und es ist auch nicht schön, jeden Tag von den Erziehern zu hören, wie schlimm wieder alles war.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Probleme im Kindergarten und beim Sport

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Laelia!

Erst mal zum Verhalten in der Ballschule, später zum Kindergarten: deine Kinder dürften gerade in der Unabhängigkeitsphase sein, die völlig unabhängig von (möglicher) Hochbegabung ist. Früher nannte man es Trotzphase, weil Kinder da - je nach Wesen - mehr oder weniger intensiv ihre Grenzen austesten. War früher noch das, was Erwachsene ihnen gesagt (oder auch "angeschafft") haben, immer gut und richtig, wird jetzt alles in Frage gestellt und der eigene Wille entdeckt. Es ist nicht mehr "Der Trainer hat gesagt, also mache ich!" sondern "Hey, der Trainer will das vielleicht, aber ich habe auf was ganz anderes Lust! Mal sehen, was passiert, wenn ich das mache, was ICH gerade will!".

Lösung habe ich auch keine. Klargestellt, welches Verhalten in der Situation erwartet wird, habt ihr ja sicher. Ich würde es in der Ballschule einfach mal drauf ankommen lassen, und schauen, was passiert, wenn die Kinder einmal nicht hindürfen, weil sie sich beim vergangenen Mal so aufgeführt haben. Und zwar ohne großes Drama, einfach als Feststellung "Heute geht ihr nicht in die Ballschule, weil dort ist der Trainer der Chef und ihr könnt das anscheinend nicht akzeptieren!" Und aus! Keine Diskussion mehr!

Du siehst dann an der Reaktion deiner Kinder, ob es ihnen leid tut, ob sie betteln, doch hinzudürfen oder ob sie es ganz cool wegstecken oder sich sogar darüber freuen. Und beim nächsten Mal siehst du dann auch, ob sie wieder hin wollen, und merkst dann, ob sie bereit sind, sich mehr an die Regeln zu halten oder nicht. Und dann kannst du entscheiden, ob es Sinn macht, dass sie weiter in die Ballschule gehen oder ob ihr erst mal eine Pause einlegt. Statt dessen könnt ihr (wie Alibaba das auch vorgeschlagen hat) ev. andere Möglichkeiten nutzen (z.B. Trampolinpark, Abenteuerspielplatz oder im Winter Indoor-Spielplatz), wo es mehr ums austoben als um ein Spiel nach vorgegebenen Regeln geht.

Meine Jungs sind beide bis heute nicht teamsport-tauglich (haben aber auch beide Autismus-Diagnosen, der ältere Sohn in Kombi mit ADHS). Gerade meinem älteren Sohn fällt es sehr schwer, zu verstehen, was im Zusammenspiel von ihm erwartet wird und daher ist alles, was mit Teamsport zu tun hat, für ihn extrem stressig und er verliert dann sehr schnell die Nerven. Wir haben lange versucht, eine Möglichkeit der Bewegung für ihn zu finden. Zuerst war es nur der Fitness-Spielplatz, wo im freien so Sportgeräte für Erwachsene stehen, die er aber zum Großteil auch bedienen kann (ca. 20-30min). Seit einiger Zeit geht er in einer Kleingruppe 4-6 Kinder) in Judo-Unterricht, was ihm auch viel Spaß macht. Er schafft aber auch hier nicht das ganze Training, sondern macht nur 45 Minuten (von 90) mit. Dann ist bei ihm die Fähigkeit der Anpassung erschöpft. Aber es passt so. Besser 45min mit Freude als immer die zweite Trainingshälfte mit Qual.

Mein jüngerer Sohn liebt alle Sportarten, die man alleine ausüben kann: laufen, wandern, klettern, schwimmen, reiten (naja, da braucht man ein Pferd :mrgreen: ), Rad fahren,...

...es muß nicht immer Teamsport sein.

Zum Kindergarten wäre interessant ob sich das Verhalten deiner Kinder zu Hause ändert, wenn sie einige Zeit NICHT im Kindergarten sind. Dass ist der beste Indikator ob die provokanten Handlungen ihren Ursprung dort haben oder ob es andere Ursachen hat. Es kann auch sein, dass sie ihr schwierig-sein von zu Hause in den Kindergarten "verlagert" haben, weil die Konsequenzen dort sie nicht so beeindrucken. Aber wenn deine Kinder nach ein, zwei Wochen ohne Kindergarten zu Hause deutlich "einfacher" zu händeln sind, dann würde ich zumindest einen Teil der Ursache ihres Verhaltens im Kindergarten suchen.

Gibt es andere Betreuungsmöglichkeiten als DIESEN Kindergarten? Ich meine nicht, dass du von jetzt auch gleich wechseln sollst, aber vielleicht passt es in einer anderen Einrichtung oder bei einer Tagesmutter besser für deine Kinder. Und es schadet nicht, sich einfach mal umzuschauen was für Möglichkeiten es sonst noch gäbe ;) .

Es wird schwer sein, festzustellen, worin genau das Mißfit besteht, wenn es seine Ursache im Kindergarten hat. Das kannst du aber vielleicht durch aktives zuhören herausfinden. Wenn eines deiner Kinder sagt "Ich mag nicht in den Kindergarten!" dann versuchst du, wertfrei den Grund zu erraten. Also zum Beispiel "Dir ist im Kindergarten langweilig" oder "Du magst es nicht, immer das tun zu müssen, was die Kindergärtnerinnen sagen"...einfach so als Türöffner zum Gespräch. Normalerweise steigen Kinder auf solche Gesprächsangebote gern ein und werden deutlicher, mit Aussagen wie "Die Betreurin xxx lässt mich nie mitspielen!" oder "Als ich yyy gemacht habe hat die Frau xxx ganz doll mit mir geschimpft!" oder "Das Kind zzz ist immer so gemein zu mir! Aber wenn ich es der Kindergärtnerin sage glaubt sie mir das nie". Dann schaust du, dass du das Gespräch so lange offen hältst, wie es geht, z.B. mit "Du ärgerst dich, weil die Betreuerin andere Kinder bevorzugt" oder "Du findest, dass das schimpfen zu viel dafür war, was du getan hast!" oder "Es ist für dich ungerecht, dass das Kind, das dich so ärgert, nicht bestraft wird!". Usw. - ohne Wertung, oder andere in Schutz zu nehmen! Einfach Gespräch offen halten, zuhören und Feedback geben, die Gefühle des Kindes in der Situation bestmöglich benennen!

Gerade kluge, sprachgewandte Kinder sind oft sehr froh, wenn sie mal "rauslassen" können, was sie empfinden, ohne gleich eine Lösung vorgesetzt zu bekommen oder das Gefühl zu haben, der Zuhörer würde alle anderen beteiligten Personen verteidigen. Oft kommen Kinder dann durch dieses Erzählen selbst auf Lösungen für ihre Probleme. Und auch wenn nicht, muss man als Mutter nicht gleich die Lösung parat haben. Alleine schon das wertfreie Zuhören und das Gefühl, verstanden zu werden, sind gewaltige Erleichterungen für Kinder. Manchmal bessert sich das Verhalten allein dadurch merklich.

Das Prinzip des aktiven Zuhörens ist übrigens sehr anschaulich im Buch "Familienkonferenz" von Thomas Gordon beschrieben. Bei meinem älteren Sohn hat es mir schon sehr viel geholfen und mittlerweile wende ich es auch immer öfter bei meinem jüngeren Sohn an.

Alles Gute :) !
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Laelia
Beiträge: 28
Registriert: Mo 2. Sep 2019, 17:11

Re: Probleme im Kindergarten und beim Sport

Beitrag von Laelia »

Hallo Rabaukenmama,
danke für deine Tipps. So ein Gespräch habe ich tatsächlich schomal mit jedem der beiden geführt. Ich habe es aber nicht so ernst genommen, da ich nicht wusste ob es tatsächlich die
Wahrheit ist oder ob nur irgendwas erfunden wurde von ihnen. Ich habe natürlich mit jedem einzeln gesprochen. Sie meinten beide aber , es wäre ihnen langweilig.
Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen. Sie sind ja erst 3. Aber naja, wer weiß..
Als weitere Begründung, hat der eine Streitigkeiten mit seinen Freunden genannt. Anscheinend kündigen sie ihm ständig die Freundschaft und das würde ihm zu schaffen machen. Er ist dann ganz alleine und langweilt sich.
Der andere erzählte, dass er keine Freunde hat und er deswegen nicht mehr hingehn will. Er sagt, die Kinder würden ihn immer wegschicken. Ich glaube dabei geht es um die Vorschulkinder. Von denen erzählt er auch immer und was er mit ihnen spielen möchte. Ich höre aber immer, dass er mit anderen 3 und 4 Jährigen spielt. Er wurde vor kurzem auch von einem 4 Jährigen auf den Geburtstag eingeladen. Er erzählt aber nie von diesen Kindern. Ich höre immer nur von Situationen mit Vorschulkindern. Und ich kann mir gut vorstellen, dass die nicht unbedingt so nen kleinen immer dabei haben wollen. Beide sind sehr emotional. Vllt setzt ihnen diese Freundschaftsituation wirklich so zu. Sie erzählen mir min. 8 - 10 mal am Tag, dass sie mich liebhaben. Bei jeder erdenklichen Gelegenheit.
Es fällt mir jedenfalls extrem auf.

Es fällt mir schwer da durchzublicken, was wirklich los ist. Habe daher die Erzieherin angesprochen und auch erwähnt, das er mir erzählt hat, dass die Kinder in auslachen würden.
Daraufhin meinte sie nur, es bräuchte eben Zeit bis er richtig ankommt und würde er ausgelacht werden, hätten sie schon längst was dagegen getan. Es würde ja auch
ein anderes Kind mit anderer Hautfarbe in der Gruppe geben, und da ist auch nichts :shock:
Bin ehrlich gesagt etwas erschrocken. Es ging mir garnicht um Rassismus. Ich habe nicht so recht verstanden warum sie gleich daran denkt und war erstmal erschrocken.
An der Stelle habe ich mich dann einfach verabschiedet.

Ich blicke wirklich nicht so richtig durch, was da los ist. Ich hoffe, das Gespräch nach Weihnachten bringt etwas Klarheit in die Sache. Mit der Ballschule sollte ich vllt wirklich überlegen ob es das richtige für die beiden ist. Es wird halt auch oft immer das gleiche gemacht. Alle Spiele sind in der Regel immer gleich. Vllt waren sie deshalb am Anfang begeistert und jetzt nicht mehr so.
Ich werde aber ausprobieren wirklich mal nicht hinzugehn und ihnen zu sagen, dass es an ihrem Verhalten liegt. Mal sehn was passiert. Ist nur schade ums Geld.
Die beiden sind sehr selbständige Kinder und möchten alles alleine machen und entscheiden. Ich kann mir gut Vorstellen, dass sie gerade wieder Grenzen testen und nach ihren eigenen Spielregeln den Tag gestalten wollen. Aber es ist im Vergleich zu anderen Kindern einfach so massiv.
Hoffe, alles bessert sich irgendwann. Es ist so anstrengend.
alibaba

Re: Probleme im Kindergarten und beim Sport

Beitrag von alibaba »

Also die Beschreibung der Ballschule hören sich für mich auch sehr langweilig an. Wäre ich Kind, würde ich mich auch auf dem Boden wälzen. Wie ich es schon schrieb, solche kleinen Kinder brauchen Abwechslung und nicht eine Stunde mit Bällen spielen, egal ob groß oder klein. Die Konzentration reicht einfach nicht für eine Stunde "Ball werfen".

Grundsätzlich: alles was auch Dich stresst, stresst deine Kinder. Du bist auf 100, deine Zwei auch. Lass das und such Dir etwas anderes. Außerdem finde ich das "daneben stehen auf Anweisung vom Trainer" komisch. Ich würde eine klare Anweisung meinen Kindern mit auf den Weg geben. Entweder ihr macht mit oder wir gehen und suchen einen anderen Sport.

Kindergarten: deine sind 3, die Kigawelt steht da noch offen. Ich tu mich immer etwas schwer hier mit dem Argument aufzufahren, dass die Kinder schon so weit sind und es deswegen nicht klappt, weil sie unterfordert sind. Jetzt kenne ich natürlich nicht die Umstände bei Euch im Kiga, aber es grummelt mir da natürlich, bei nur dieser Argumentation, im Bauch. Du hast ja jetzt einen Termin. Dann kannst Du bis dahin gut überlegen und vielleicht auch die Argumente deiner Zwei aufschreiben. So kann man vielleicht gezielter schauen, warum es "Probleme" gibt.

Viel Erfolg.
Antworten