Große Angst vor dem Start in den KIGA ? Soviele Gedanken

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
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tiger
Dauergast
Beiträge: 76
Registriert: Di 6. Jun 2006, 12:29

Große Angst vor dem Start in den KIGA ? Soviele Gedanken

Beitrag von tiger »

Hallo,
hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Bei uns startet der Kiga in 2 Wochen und unsere Maus macht sich nur noch Gedanken. Ich will nicht das du verloren gehst? Hauen beißen treten die Leute im KIGA?? Leider hat ein Nachbarkind Ihr wohl erzählt das ein Junge aus Ihrer Gruppe sich sehr aggressiv verhält. Alles muß detailliert Diskutiert werden und analysiert werden. War das bei euch auch so?? Am liebsten hätte die kleine Maus alles abgeklärt und ein Rezept für alle Eventualitäten.

Das ist auch bei anderen Dingen so das ferngesteuerte Motorboot durfte nicht auf den Teich, weil Sie kann noch nicht schwimmen und sie könnte es dann nicht wieder bekommen etc. das Papa schwimmen kann reicht nicht
Sie kann nicht auf das Klo weil sie könnte durchrutschen und man kann nicht 100% verfolgen was denn nun passiert und wohin alles verschwindet. Und so weiter.

Mich bringt dieses beleuchten von allen Seiten und abwägen aller Eventualitäten manchmal echt auf die Palme.

Kennt das Jemand??
Legt sich das wieder ??

Danke Tiger
Neckri
Moderator
Beiträge: 463
Registriert: Di 14. Feb 2006, 11:51

Re: Große Angst vor dem Start in den KIGA ? Soviele Gedanken

Beitrag von Neckri »

Hallo Tiger,

na klar, kenne ich das!!! - Das ist bei unserem Töchterlein die Normalität gewesen. Irgendwelchen Einwänden und berühigenden Worten seitens der Eltern wurde nie so recht geglaubt.

Ich würde an deiner Stelle auch nicht solche Sprüche sagen wie "ach, das ist doch bestimmt nicht so schlimm". Das macht die ganze Sache nämlich ehr noch schlimmer.

Vorschläge:
Wenn sie Angst davor hat, in die Toilette zu rutschen, dann nimm es ernst. Du kannst nicht behaupten, dass sie ja gar nicht durchpassen würde, denn du bist schließlich größer als sie. Gib ihr lieber den Tipp, dass im Kindergarten die Toiletten viel kleiner sind (für Kinderpopos eben) oder einen Kinderaufsatz daneben steht, der verwendet werden darf.

Wenn sie Angst vor wilden Jungs hat, dann nimm es ernst. Gib ihr den Tipp, dass sie die erste Zeit immer bei der Betreuerin bleiben soll. Das wird zwar eh so gemacht. Aber wenn du das als ihre Entscheidung hinstellst, wird das auch viel besser toleriert. Sie könnte dann von einer sicheren Position heraus beobachten, welche Kinder wild und welche nett sind. Danach kann sie ja nur mit den netten Kindern spielen.

Wenn sie Trennungsangst hat, dann nimm es ernst. Sage ja nicht, dass das ja gar nicht so schlimm ist. Das riecht nämlich danach, dass du sie bloß duch den Kiga loswerden willst. Sage lieber dass du sie so lieb hast, dass du dich garantiert jeden Tag auf das Wiedersehen freust und ganz neugierig darauf bist, was sie alles erlebt hat. Sage ihr ruhig, dass du auch etwas traurig bist, wenn du von ihr getrennt bist (alles andere glaubt sich dir eh nicht), aber dass der Kindergarten ein wichtiger Schritt für das Großwerden ist. Und dieser Schritt sei so wichtig, dass es das Traurigsein am Anfang eben Wert ist. Sag ihr, dass sie nach einiger Zeit ja zu den Großen gehört und dann eben die jungen Kinder trösten kann. Jetzt gibt es dort bestimmt schon Kinder, die länger dort sind und die sie jetzt zuerst trösten können. Solche Kinder werden bestimmt dann Freundinnen.

Und so weiter. Also immer ernst nehmen und Lösungsmöglichkeiten für alle möglichen Fälle besprechen. Anders geht es nicht, weil die Kinder ja nicht Angst vor der konkreten Situation haben, sondern Angst vor den Unwägbarkeiten und dem Ungesagten. Also eher Angst vor den Vorstellungen im Kopf. Je klarer die Sorgen, Ängste und Möglichkeiten im Vorfeld sortiert, bewertet und gelöst werden, umso entspannter wird an die konkrete Aufgabe herangegangen. Und die anstehende Aufgabe ist am ehesten ein emotionaler Kraftakt, der auch das Aushalten von Traurigkeit und vielleicht so manchen Tränen beinhaltet. Wichtig ist dann eine umso deutlichere Rückversicherung deiner unumstößlichen Liebe - trotz der Trennung.

Viele Grüße von

Neckri
tiger
Dauergast
Beiträge: 76
Registriert: Di 6. Jun 2006, 12:29

Re: Re: Große Angst vor dem Start in den KIGA ? Soviele Gedanken

Beitrag von tiger »

Hallo Neckri,

herzlichen Dank für die vielen guten Vorschläge.

Bin beruhigt daß es anderen auch so geht, hier in der näheren Umgebung hat keiner dieses Abwägen aber bei uns läuft eh vieles anders.

"na klar, kenne ich das!!! - Das ist bei unserem Töchterlein die Normalität gewesen. Irgendwelchen Einwänden und berühigenden Worten seitens der Eltern wurde nie so recht geglaubt. "


Vorschläge:
Wenn sie Angst davor hat, in die Toilette zu rutschen, dann nimm es ernst. Du kannst nicht behaupten, dass sie ja gar nicht durchpassen würde, denn du bist schließlich größer als sie. Gib ihr lieber den Tipp, dass im Kindergarten die Toiletten viel kleiner sind (für Kinderpopos eben) oder einen Kinderaufsatz daneben steht, der verwendet werden darf.

Den Kinderaufsatz gibt es schon länger. Sie hat es auch schon ein paar mal probiert. Leider ist dann nachts was daneben gegangen und dann kommt wieder dieser Perfektionismus es muß immer alles auf anhieb perfekt 100% klappen sonst wird es nicht mehr versucht :((

Wenn sie Angst vor wilden Jungs hat, dann nimm es ernst. Gib ihr den Tipp, dass sie die erste Zeit immer bei der Betreuerin bleiben soll. Das wird zwar eh so gemacht. Aber wenn du das als ihre Entscheidung hinstellst, wird das auch viel besser toleriert. Sie könnte dann von einer sicheren Position heraus beobachten, welche Kinder wild und welche nett sind. Danach kann sie ja nur mit den netten Kindern spielen.

Eine gute Idee Danke.

Wenn sie Trennungsangst hat, dann nimm es ernst. Sage ja nicht, dass das ja gar nicht so schlimm ist. Das riecht nämlich danach, dass du sie bloß duch den Kiga loswerden willst. Sage lieber dass du sie so lieb hast, dass du dich garantiert jeden Tag auf das Wiedersehen freust und ganz neugierig darauf bist, was sie alles erlebt hat. Sage ihr ruhig, dass du auch etwas traurig bist, wenn du von ihr getrennt bist (alles andere glaubt sich dir eh nicht), aber dass der Kindergarten ein wichtiger Schritt für das Großwerden ist. Und dieser Schritt sei so wichtig, dass es das Traurigsein am Anfang eben Wert ist. Sag ihr, dass sie nach einiger Zeit ja zu den Großen gehört und dann eben die jungen Kinder trösten kann. Jetzt gibt es dort bestimmt schon Kinder, die länger dort sind und die sie jetzt zuerst trösten können. Solche Kinder werden bestimmt dann Freundinnen.

Und so weiter. Also immer ernst nehmen und Lösungsmöglichkeiten für alle möglichen Fälle besprechen. Anders geht es nicht, weil die Kinder ja nicht Angst vor der konkreten Situation haben, sondern Angst vor den Unwägbarkeiten und dem Ungesagten. Also eher Angst vor den Vorstellungen im Kopf. Je klarer die Sorgen, Ängste und Möglichkeiten im Vorfeld sortiert, bewertet und gelöst werden, umso entspannter wird an die konkrete Aufgabe herangegangen. Und die anstehende Aufgabe ist am ehesten ein emotionaler Kraftakt, der auch das Aushalten von Traurigkeit und vielleicht so manchen Tränen beinhaltet. Wichtig ist dann eine umso deutlichere Rückversicherung deiner unumstößlichen Liebe - trotz der Trennung.


Ich weiß aber es ist manchmal ganz schön schwierig alles abzuwägen und zu diskutieren. Was ein wenig geholfen hat war Ihr konkret Telefonnummern von allen wichtigen Personen an die Hand zugeben die man im Notfall auch erreichen könnte falls ich doch mal verloren ginge.

Aber du hast recht vielleicht sollte ich erwähne das ich auch ein wenig traurig bin und mich darauf freue sie wieder abzuholen. Was ganz schön ist das wir als Eingewöhnung in der ersten Woche gemeinsam nachmittags starten und danch geschaut wird wo wir beide stehen. also eher ein behutsamer Start der vor allen der Maus Zeit läßt die neue Umgebung kennen zu lernen.

Nochmals vielen vielen Dank für die wertvolle Unterstützung.

tiger
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