Tot, Armut, Krankheit
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Tot, Armut, Krankheit
Celina,3,5, lässt mich zur zeit ziemlich nachdenklich machen.
Schon länger befässt sie sich mit dem Thema tot. Als St. Martinstag war, erklährte sie mir vor dem Umzug im Kiga das St. Martin schon tot ist, sie war richtig verwirrt als er dann mit seinem Pferd plötzlich auftauchte.
Dank den Nikolausvorbereitungen im Kiga weiß sie das er armen geholfen hat. Sie fragte mich ob es bei uns auch arme gibt und warum diese arm sind. Heut kam sie auf einmal mit kranken Menschen an.
Ich will ihr ja alles so gut es geht erklähren, aber ich weiß nicht ob es gut ist wenn sie sich in diesem alter schon mit den "negativen" seiten des Lebens auseinander setzt. Sie ist doch noch ein Kind und kinder sollten doch noch illusionen haben, oder?
Sind eure auch so (gewesen)? wie handhabt ihr das?
Schon länger befässt sie sich mit dem Thema tot. Als St. Martinstag war, erklährte sie mir vor dem Umzug im Kiga das St. Martin schon tot ist, sie war richtig verwirrt als er dann mit seinem Pferd plötzlich auftauchte.
Dank den Nikolausvorbereitungen im Kiga weiß sie das er armen geholfen hat. Sie fragte mich ob es bei uns auch arme gibt und warum diese arm sind. Heut kam sie auf einmal mit kranken Menschen an.
Ich will ihr ja alles so gut es geht erklähren, aber ich weiß nicht ob es gut ist wenn sie sich in diesem alter schon mit den "negativen" seiten des Lebens auseinander setzt. Sie ist doch noch ein Kind und kinder sollten doch noch illusionen haben, oder?
Sind eure auch so (gewesen)? wie handhabt ihr das?
Re: Tot, Armut, Krankheit
Also zu Armut und Krankheit kann ich Dir da wenig raten.
Aber ich war gerade am Mittwoch auf einer Fortbildung: Begegnung mit Trauernden. Dort wurde auch Trauer und Kinder besprochen. Sehr eindruecklich wurde geraten Kinder nicht "beschuetzen" zu wollen. Sie wissen noch nicht, was Trauer ist - sehen aber an der Reaktion der Erwachsenen, dass etwas nicht stimmt.
Das ist zwar nichts, was Dir in der aktuellen Situation hilft - aber der Tod gehoert zum Leben und oft stehen wir ohne mit ihm gerechnet zu haben auch mit Kindern davor.
Eine wunderbares Buch dazu heisst:
Hat Opa einen Anzug an? von Amelie Fried und Jacky Gleich
Es schildert wie ein betextetes Bilderbuch, wie der kleine Junge den Tod seines Grossvaters erlebt und auch, welche positiven Aspekte er in all der Trauer entdeckt. Sehr anschaulich, sehr liebevoll gemacht.
Man koennt vermutlich trefflich diskutieren, ob die Kinder die Illusion haben, oder ob sie die Realitaet vielleicht besser sehen als wir. Ist ein christlicher Glaube in dem Weltbild des Kindes enthalten, dann scheint der messerscharfe Schluss wenig schlimm zu sein: Er ist jetzt tot und er ist jetzt bei Gott. Da ist alles toll!
Wir als Erwachsene erleben dagegen mit dem Tod eines nahen Menschen den Verlust, der so im Vordergrund steht, dass wir das Leben danach, das Licht oder was auch immer es vielleicht sein mag, gar nicht sehen koennen. So scheint es mir durchaus angemessen Kindern in einer sachlichen Erlaeuterung des Todes einerseits die Endgueltigkeit darzulegen, aber eben auch die Aussicht auf etwas anderes, was wir nicht genau kennen. Was aber dem Glauben nach vieler, ja fast unendlich vieler Menschen, gut ist.
Viele Gruesse
Sabine
die bereits ihre Eltern "verloren" hat
Aber ich war gerade am Mittwoch auf einer Fortbildung: Begegnung mit Trauernden. Dort wurde auch Trauer und Kinder besprochen. Sehr eindruecklich wurde geraten Kinder nicht "beschuetzen" zu wollen. Sie wissen noch nicht, was Trauer ist - sehen aber an der Reaktion der Erwachsenen, dass etwas nicht stimmt.
Das ist zwar nichts, was Dir in der aktuellen Situation hilft - aber der Tod gehoert zum Leben und oft stehen wir ohne mit ihm gerechnet zu haben auch mit Kindern davor.
Eine wunderbares Buch dazu heisst:
Hat Opa einen Anzug an? von Amelie Fried und Jacky Gleich
Es schildert wie ein betextetes Bilderbuch, wie der kleine Junge den Tod seines Grossvaters erlebt und auch, welche positiven Aspekte er in all der Trauer entdeckt. Sehr anschaulich, sehr liebevoll gemacht.
Man koennt vermutlich trefflich diskutieren, ob die Kinder die Illusion haben, oder ob sie die Realitaet vielleicht besser sehen als wir. Ist ein christlicher Glaube in dem Weltbild des Kindes enthalten, dann scheint der messerscharfe Schluss wenig schlimm zu sein: Er ist jetzt tot und er ist jetzt bei Gott. Da ist alles toll!
Wir als Erwachsene erleben dagegen mit dem Tod eines nahen Menschen den Verlust, der so im Vordergrund steht, dass wir das Leben danach, das Licht oder was auch immer es vielleicht sein mag, gar nicht sehen koennen. So scheint es mir durchaus angemessen Kindern in einer sachlichen Erlaeuterung des Todes einerseits die Endgueltigkeit darzulegen, aber eben auch die Aussicht auf etwas anderes, was wir nicht genau kennen. Was aber dem Glauben nach vieler, ja fast unendlich vieler Menschen, gut ist.
Viele Gruesse
Sabine
die bereits ihre Eltern "verloren" hat
Re: Tot, Armut, Krankheit
Hallo,
ich erkläre meinem Sohn alles. Ob nun Krieg, Tod oder Krankheit...warum soll ich da etwas beschönigen? Man sieht es doch jeden Tag in der Zeitung oder in den Nachrichten. Vieles lässt sich einigermaßen kindgerecht erklären.
Christian findet das Thema Tod auch spannend und denkt oft darüber nach, wer wohl wann und warum sterben wird. Da ich mit diesem Thema offen umgehe, antworte ich auf seine Fragen und nehme auch (schmunzelnd) hin, wenn er sagt: "Mama, bis xy passiert, bist du eh schon tot." Stimmt ja meist auch .
LG,
Therry
ich erkläre meinem Sohn alles. Ob nun Krieg, Tod oder Krankheit...warum soll ich da etwas beschönigen? Man sieht es doch jeden Tag in der Zeitung oder in den Nachrichten. Vieles lässt sich einigermaßen kindgerecht erklären.
Christian findet das Thema Tod auch spannend und denkt oft darüber nach, wer wohl wann und warum sterben wird. Da ich mit diesem Thema offen umgehe, antworte ich auf seine Fragen und nehme auch (schmunzelnd) hin, wenn er sagt: "Mama, bis xy passiert, bist du eh schon tot." Stimmt ja meist auch .
LG,
Therry
Re: Tot, Armut, Krankheit
Ach ja...
und ergaenzend zu "schwierigen" Themen... ganz toll fand ich auch die KiKa Nachrichten. Die schaffen es eben auch in kindgerechter und dennoch qualitativ sehr guter Art darzustellen, was rechtsradikal bedeutet. Oder warum in einem Land Krieg ist. Oder was Aids ist. Sehr schoen auch die "Kinderreporter", die sich Reizthemen vor Ort annehmen. Wenn ein Spielplatz abgerissen oder die Schule geschlossen werden soll. Demokratie lebt ja vom Mitmachen.
Aehm... war jetzt grosszuegig abgeschweift - aber eben zum Thema: Wie sag ich`s meinem Kinde...
Viele Gruesse
Sabine
und ergaenzend zu "schwierigen" Themen... ganz toll fand ich auch die KiKa Nachrichten. Die schaffen es eben auch in kindgerechter und dennoch qualitativ sehr guter Art darzustellen, was rechtsradikal bedeutet. Oder warum in einem Land Krieg ist. Oder was Aids ist. Sehr schoen auch die "Kinderreporter", die sich Reizthemen vor Ort annehmen. Wenn ein Spielplatz abgerissen oder die Schule geschlossen werden soll. Demokratie lebt ja vom Mitmachen.
Aehm... war jetzt grosszuegig abgeschweift - aber eben zum Thema: Wie sag ich`s meinem Kinde...
Viele Gruesse
Sabine
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- Registriert: Do 19. Jul 2007, 21:05
Re: Tot, Armut, Krankheit
danke für eure antworten. Jetzt bin ich etwas beruhigter. Ich habe ihr ja bisher immer alles so gut es geht erklährt. Dachte wohl immer zu "erwachsen"
Re: Tot, Armut, Krankheit
Hallo Kleinkindmama ,
ist schon fast alles gesagt zu diesem Thema , den Antworten kann ich nur beipflichten .
Es trifft einen schneller als man denkt und man wird nicht vorher gefragt , dann ist es doch besser wenn man es erklärt .Hart ist es so oder so .
Meine kleine hat ihren Papa sehr früh verloren , 10 Tage vor ihrem 1. Gebutstag und seit dem reden wir ganz normal darüber , wie als wenn er noch da ist und von den Wolken auf uns herunterschaut .
LG Miri
ist schon fast alles gesagt zu diesem Thema , den Antworten kann ich nur beipflichten .
Es trifft einen schneller als man denkt und man wird nicht vorher gefragt , dann ist es doch besser wenn man es erklärt .Hart ist es so oder so .
Meine kleine hat ihren Papa sehr früh verloren , 10 Tage vor ihrem 1. Gebutstag und seit dem reden wir ganz normal darüber , wie als wenn er noch da ist und von den Wolken auf uns herunterschaut .
LG Miri
Re: Tot, Armut, Krankheit
Hallo Miri,
Du beschreibst ganz genau den Trauerweg der Bewahrung. Du gibst ja damit auch die Moeglichkeit, dass Deine Tochter ihren Papa ein Stueck weit kennenlernt. Du weisst ja am besten, wie er in manchen Situationen reagiert haette, nicht?
Liebe Gruesse
Sabine
Du beschreibst ganz genau den Trauerweg der Bewahrung. Du gibst ja damit auch die Moeglichkeit, dass Deine Tochter ihren Papa ein Stueck weit kennenlernt. Du weisst ja am besten, wie er in manchen Situationen reagiert haette, nicht?
Liebe Gruesse
Sabine
Re: Tot, Armut, Krankheit
Gelöscht
Re: Re: Tot, Armut, Krankheit
[quote=Therry,03.12.2007 , 10:57]
ich erkläre meinem Sohn alles. Ob nun Krieg, Tod oder Krankheit...warum soll ich da etwas beschönigen? Man sieht es doch jeden Tag in der Zeitung oder in den Nachrichten. Vieles lässt sich einigermaßen kindgerecht erklären.
[/quote]
Das machen wir auch so.
Meine stand mit 2,5 ganz verduzt vor unserem Kruzifix und fragte, wie den der Jesus da rauf kam und warum.
Na, ich hab es ihr halt erklärt ... alles andere wäre sinnlos gewesen.
Die bekommen die "negativen" wie alle Dinge im Leben halt früher mit. Und ich vertraue darauf, dass sie mich nur Dinge fragt, die sie auch verarbeiten kann. Wir reden dann halt so lange drüber, bis sie von selber aufhört zu fragen. Das klappt bisher ganz gut.
lg
ich erkläre meinem Sohn alles. Ob nun Krieg, Tod oder Krankheit...warum soll ich da etwas beschönigen? Man sieht es doch jeden Tag in der Zeitung oder in den Nachrichten. Vieles lässt sich einigermaßen kindgerecht erklären.
[/quote]
Das machen wir auch so.
Meine stand mit 2,5 ganz verduzt vor unserem Kruzifix und fragte, wie den der Jesus da rauf kam und warum.
Na, ich hab es ihr halt erklärt ... alles andere wäre sinnlos gewesen.
Die bekommen die "negativen" wie alle Dinge im Leben halt früher mit. Und ich vertraue darauf, dass sie mich nur Dinge fragt, die sie auch verarbeiten kann. Wir reden dann halt so lange drüber, bis sie von selber aufhört zu fragen. Das klappt bisher ganz gut.
lg