mein kind wird nie müde, dass schafft mich

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
lomi0608
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mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von lomi0608 »

ch brauche mal wieder einen austausch und auch gern tipps.

mein sohn 4 ist wahrscheinlich hochbegabt und momentan steht auch der verdacht auf eine leichte form des asperger syndrom.

termin ist leider in weiter ferner....

nun zum problem:
er geht ja 2mal die woche in die kita und die anderen tage sind meine kinder bei mir in der tagespflege.

es wird zunehmend anstrengender wenn mein sohn dabei ist. er wird so viel gefördert wie es geht, hilft viel, spielt auch allein seine ganzen schlaumacher-spiele, ich achte schon sehr darauf dass er seine inputs bekommt und richte meinen tagesablauf eigentlich hauptsächlich nach seinen interessen. also wir haben motto-tage und ich guck eben immer dass er davon was macht, was ihn interessiert, und alle anderen dem alter angepasst. dennoch habe ich den eindruck es reicht nicht.
es gibt phasen, da puzzlet er alles mögliche an puzzle, er baut mit lego, er zählt und rechnet alles mögliche und ich lass ihn das auch alles ausleben. es gibt natürlich auch regeln, aber es ist verdammt schwer, dass er sie einhält. konsequenzen interessieren ihn nicht oder führen für mind. 30min. zum extremen schrei- und tobeanfall.
er rennt nur rauf und runter, hüpfend, kriechend, brüllend, dem anschein nach rücksichtslos, da er oft nicht merkt, wenn er was umschmeist.... wir gehen mind. 2mal raus, reicht nicht....

mich kostet das soviel kraft, dass ich nicht weiter weiß.
oma will ihn dank seiner art nicht den ganzen tag, wen anders haben wir nicht. mehr tage in kita geht organisatorisch nicht, außerdem wäre das nur damit ich meine ruhe hab, denn er dreht nach der kita erst richtig auf, weil er den ganzen tag still sitzen musste und seinen interessen wg. der masse nicht nachgehen kann, außerdem kann er mit den 5 jährigen dort nix anfangen. sein freund ist 9 und sie sehen sich nicht allzu oft....

bin auf der suche nach einer leihoma, aber wer tut sich das schon an.
ich habe den eindruck kurz vorm zusammen klappen zu stehen, aber ein wochenende mal allein geht auch nicht.....
wenn mein mann von arbeit kommt, ist er auch fertig und hat wenig nerven...

er bekommt schon esprico und ab un an was homöopathisches (stamonium in LM).....

er wird nächstes jahr voreingeschult, nur hoffentlich findet sich eine schule, die mit seiner art kann. er ist fremden gegenüber sehr scheu oder total unfreundlich....

bitte bitte, habt einen tipp für mich....

vielen dank im voraus.

lg

ps: ergotherapie hat ergeben, dass er denkt wie 7jähriger, und grob und feinmotorisch sehr gut ist. das aber anhand von spielen, tests hat er verweigert....
marly73

Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von marly73 »

Hallo,
wir haben unser Kind in einem Waldkindergarten und da kann es sich austoben ohne Ende, kriegt eine Menge frische Luft und braucht nicht ständig inputs um einigermaßen ausgeglichen zu sein. Ich kann Dir nur den Rat geben: einfach Raus, irgendwelche Freizeit Aktivität oder Sport. Tut ihm bestimmt gut. Gruß und Viel Kraft wünscht dir Marly :)
lomi0608
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Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von lomi0608 »

er würde eigentlich gar nicht in die kita wollen, das ist mein wille, damit er auch mal was anderes sieht und nicht nur mit kleineren zu tun hat.
er macht in der kita bei sport, englisch und vorschule mit. wir gehen in der freizeit auch zum sport, und ab und an schwimmen, ebenso auch kindernachmittage, mit freunden usw. das tut ihm alles gut. aber in der kita an sich muss er das machen, was dort gesagt wird, und eigene meinung zählt da nicht. irgendwo verständlich, aber irgendwo auch nicht.

bei mir kann er wie zuhause sein. es ist räumlich abgetrennt, sodass die kleinen ihn, bzw. meine 2 jungs nicht stören wenn sie puzzlen o.ä.
was ihm außerdem gut tut, dass ich in der mittagspause mit ihm was spielen kann, also spiele oder vorlesen oder oder....

klar waldkindergarten wäre super für ihn, wir sind auch ständig draußen und er ist voll in seiner phantasie draußen, aber sobald wir drin sind, wird er hibbelig....
die kita ist eigentlich schon für schlaufüchse, aber nochmal wechseln kann ich nicht, weiß auch nicht ob es einen bei uns gibt. vielleicht wäre auch eine walddorf-kita besser?????????????????

wir haben viel platz, und trotzdem habe ich oft den eindruck, er weiß nicht wohin mit sich. es gibt auch phasen, da beschäftigt er sich nur allein, stundenlang oder legt sich ins bett und guckt sich bücher an.

er ist mit der wochenaufteilung einverstanden, es ist der rhythmus, der ok für alle ist. anders ginge es nicht, ohne das ich meinen job arg zurück fahren muss, bzw. erstmal dafür pflegekinder finden muss. das was mein sohn braucht, bekommt er eigentlich nur bei mir. hätt ich noch unterstützung, wäre alles super....

oder muss ich meins opfern, um ihm gerecht zu werden?

mir wurde heute gesagt, dass es eben kinder gibt, die einen seeeeeehhhr starken energiedrang haben und das man da nix machen kann, außer die bewegung zu verschaffen. aber das machen wir ja.

wir haben drinnen sportgeräte und ich freu mich echt auf den frühling.....


???????????????
Winnie
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Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von Winnie »

Ich kann dazu nur sagen: ganz geregelter Tagesablauf hilft, vor allem wenn er noch Verdacht auf Asperger hat. Der innere Rhythmus muss dem äußeren angeglichen werden (nicht umgekehrt!) und das ganz stetig. Damit meine ich nicht, dass es keine Ausnahmen geben kann, aber die Ausnahmen müssen absolut als solche zu erkennen sein und dürfen nur selten vorkommen. Und ganz wichtig sind dieses Auszeiten. Vieles kann ritualisiert werden, um Übergänge zu schaffen. Es muss immer ein roter Faden erkennbar sein, irgendwas, was die Welt überschaubar und endlich macht. Hier wird ja so viel geschrieben, dass es für hochbegabte Kinder gut ist, wenn sie viel raus gehen, auf den Spielplatz zum Beispiel. Das kann genau das Falsche sein, weil der Spielplatz einfach wegen der Anwesenheit der anderen Kinder zu eng ist. Auch wenn es draußen ist.

Amelie hat ja kein Asperger, aber sie reagiert dennoch sehr sensibel auf Lärm und Chaos, so dass sie auch manchmal die Kinder auf dem Spielplatz anschreit, dass sie gefälligst woanders spielen soll, weil sie alleine sein möchte. Sind dagegen nur wenig Kinder dort, weil es vielleicht kalt ist oder eine untypische Zeit (z. B. Sonntag morgen), dann kann sie sich aber auch draußen frei entfalten. Mein Mann ist früher immer mit Amelie an so einen See im Naturschutzgebiet spazieren gegangen. Dort waren nur einige Jogger und Hunde zu finden, vielleicht auch mal Eltern mit Kinderwagen. Aber sonst war es absolut still. Und jedes Mal hat sie die Umgebung mit großen Augen betrachtet, als würde sie das alles zum ersten Mal sehen. Sie war glücklich, wenn sie einen ganz besonders schönen Stock oder Stein in einer besonderen Form gefunden hat. Den hat sie dann mit nach Hause gebracht und er hat einen Ehrenplatz im Garten bekommen. Das kann auch eine Art von Input sein, die Natur bietet viele Sinneseindrücke, auch wenn wir meinen, da ist überhaupt nichts los. ;)

Es ist so schwer zu sagen, wann man eingreifen soll und wann man das Kind einfach besser in Ruhe lassen soll. Es kommt drauf an. Ich gebe auch nochmal zu bedenken, dass es ein Vierjähriges Kind noch überfordern kann, wenn die Eltern ihren Tagesablauf nach dem Kind richten, denn das bringt eine Menge Verantwortung mit sich und nimmt dem Kind dann auch die Orientierung, das Maß. Und die Gefahr, dass man in den Taschen die Fäuste ballt, ist groß, weil man ja dann seine eigenen Bedürfnisse als Eltern unterordnen muss. Und die Kinder spüren diese aufkeimenden unterschwelligen Aggressionen. Dann ist es besser, wenn man offen und ehrlich im Brustton der Überzeugung sagt: Ich brauche mal eine halbe Stunde meine Ruhe! oder: Dieses Spiel möchte ich nicht mit dir spielen, weil es mir überhaupt keinen Spaß macht.

Diese Schrei- und Tobeanfälle sind meistens auch dadurch so extrem, dass die Regel oder auch die Konsequenz für die Kinder oft nicht nachvollziehbar sind. Meistens handelt es sich da um Missverständnisse. Meistens denken sich die Kinder bei allem, was sie tun, irgendwas und können dann nicht verstehen, warum man sie daran hindert. Sie sehen ihre Absichten als höhere Ziele an und verstehen das oft als eine hinreichende Rechtfertigung, um die üblichen Regeln außer Kraft zu setzen. Vielleicht ist das Missverständnis dann auch, dass seine Bedürfnisse manchmal die Regeln bestimmen und manchmal eben nicht. Am besten funktioniert das wohl dann, wenn man die Regeln gemeinsame verhandelt und somit auch für das Kind transparent macht. So wird die Verantwortung dann wieder geteilt. Das Kind darf die Regeln mitbestimmen, aber die Eltern dürfen dann für die Einhaltung der Regeln sorgen.

So hat es zuhause, bei der Ergotherapie und jetzt auch im neuen Kindergarten ganz gut geklappt. Bei Amelie habe ich das Gefühl, wenn man die Konsequenzen (oder das Strafmaß) gleich mitverhandelt, wird es besser angenommen. Es ist dann einfach keine Überraschung mehr.

Und zum Thema Schlaf: Amelie schläft im Moment so gegen 23 Uhr, um 20 Uhr wird sie ins Bett gebracht und sie spielt dann, bis sie nicht mehr kann.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
lomi0608
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Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von lomi0608 »

hallo winnie,

genau was du schreibst, machen wir schon. :-)

der wochenablauf ist immer der selbe, er versteht sogar mittlerweile, dass nicht jeden tag das gleiche kind zu uns kommt, bzw. die gleiche anzahl an kindern. das ist schon ein fortschritt, denn am anfang hatte er damit probleme.

wir haben sogar eine wochenuhr hängen. eine für nach feierabend, also für unsere familie und eine für die tagespflege. er weiß immer wann was ist. er bekommt auch immer den tag nochmal am abend vorher, oder auch nochmal am morgen vorher gesagt, bzw. gehen den nochmal gemeinsam durch.

einige regeln haben wir gemeinsam beschlossen, werden aber trotzdem oft rausgefordert. andere die ich festgelegt habe, ebenfalls.
ergo hat eben auch gemeint, dass er immer die nächste herausforderung sucht, immer weiter immer weiter, bis zur grenze. auch körperlich. ich sage immer, er wird mal extremsportler und macht jedes nur einmal um zu erfahren wie es ist.... :-)

also, zu meiner verteidigung: wir haben feste rituale, wir haben einen strukturierten tagesablauf, wir haben regeln, bei seiner neugier, sicher nur die die wirklich nötig sind, und er entscheidet nicht den ganzen tag selbst. er darf viel mit bestimen, aber das brauch er auch, denn er kann sich nur schwer unterordnen. habe versucht es ihm bei zubringen, aber ich lebe und vorallem eher leben besser damit, wenn ich ihm nicht alles aufdrücke. so ist unsre beziehung auch nicht. wir haben einen partnerschaftliche beziehung und in wichtigen sachen sind die eltern der chef. um es mal kurz auszudrücken....

wir nutzen die wochenenden auch, um in parks zu fahren, die absolut ruhig sind, und wo die natur die neugier weckt. ich freu mich so auf warmes wetter, denn wir sind eigentlich immer draußen. aber auch unser garten bietet einige möglichkeiten und darüber bin ich sehr froh.

ich denke, was sicher auch problematisch ist, dass alle hobbies am beginn der woche sind und ab mittwoch keine festen termine/hobbies mehr sind.

also wir haben dann noch unsren freunde-kinder-nachmittag, auf den er sich auch immer freut, und schwimmen gehen wir auch sonntags, sofern alle gesund sind.

mir wurde mal gesagt, dass man mein kind nicht überfordern kann, was das wissen angeht, also inputs fürs hirn, ich denke aber, er ist oft, wenn ich jetzt die anfälle darin deute, überfordert oder hat eben ein problem damit, sich unterzuordnen, bzw. mal einfach das zu machen was man ihm sagt.

alles wirklich alles ist ein kampf, selbst das einhalten der regeln, er fordert alles heraus,
und was ich nicht ganz verstehe, warum er draußen so ausgeglichen ist und kaum sind wir drin, und das schon auf der treppe, geht das hibbelige und teils knaulige schon wieder los, draußen konnte er nicht mehr und kaum drin, könnt ich schon wieder raus gehen.....

aber gut, ich hoffe dass mir die therapeutin und spezi für hb und asperger weiterhelfen kann. ich würde sogar bis zur einschulung meinen beruf aufgeben, wenns nötig wäre.....

jeden tag mach ich mir erneut einen kopf, wie ich dem kind helfen kann. es gibt phasen da ist er so lieb und alles ist ok, dann gibt es phasen die nie enden wollen.....

wir haben übrigens 4 kinder in patchwork, und er sticht extrem heraus, man sieht zwar die gene auch in den anderen, aber er ist von allen nochmal schärfer....

ich bräuchte mal ne pause, aber nur wie???? es geht einfach nicht, und ne stunde in der wanne reicht da nicht :-)

lg und danke für eure antworten

kita wechsel werde ich sicher nicht noch einen machen, inputs sind ihm schon wichtig, raus an die luft genauso.... und er brauch eben immer einem, den er mit 1000 fragen löchern kann....
Melpa
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Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von Melpa »

lomi0608 hat geschrieben: alles wirklich alles ist ein kampf, selbst das einhalten der regeln, er fordert alles heraus,
und was ich nicht ganz verstehe, warum er draußen so ausgeglichen ist und kaum sind wir drin, und das schon auf der treppe, geht das hibbelige und teils knaulige schon wieder los, draußen konnte er nicht mehr und kaum drin, könnt ich schon wieder raus gehen.....
Ja das kenne ich. Meine Tochter fordert uns auch permanent heraus. Sie kann nie einfach mal irgendwas nur so machen, sie muss immer disskutieren. Ich denke, es liegt daran, dass sie wirklich ganz schnell eine Situation überschauen können und auch die Schwächen desjenigen in dem Moment blitzschnell erkennen und gegen einen verwenden wollen. Wenn man in dem Moment sowieso schon genervt und k.o., weil sich der Tag dem Ende neigt usw., dann kanns passieren das kind gewinnt und bekommt seinen Willen. Ist man dagegen fit und sagt nicht zu allem ja und Amen, dann können sie noch so disskutieren. Ma kann sich durchsetzen. Aber in der Realität siehts oft anders aus. Wenn 3 andere Kinder noch dazwischen ratschen, ists schwer sich gegen ein meuterndes Kind durchzusetzen. So geht es mir oft. Ich bin zudem hochsensibel und wenn 3 Leute mit mir reden, könnte ich manchmal einfach nur schreien, weil mich das akustisch einfach überfordert. Dann haste schnell die Situation, dass man, nur damit RUhe ist, dem Kind seinen Willen lässt. Da ich das aber weiss, sorge ich dafür, dass erstmal Ruhe ist um dann meiner Tochter ihre Grenzen zu zeigen. Ich sehe wirklich, dass je klarer unsere Regeln sind, umso besser es läuft. Sie fordert uns natürlich weiterhin hinaus, aber es gibt nicht mehr diese ganz schweren Machtkämpfe.
Ich lese, so ähnlich handhabt Ihr das auch. Klasse. So leicht ist das nicht, auch nicht, es zu erkennen. Ich wollte nur mal kurz von uns berichten. Du siehst, es ist woanders auch ganz ähnlich.

Und dann wollte ich noch kurz auf Hochsensibilität hinweisen, da ich es von mir und meiner Familie kenne. Meine Kinder und auch ich, sind drinnen oft überfordert, da spürt man förmlich die Wände auf einen zukommen, WENN man müde, k.o. und genervt ist. Sind wir fit, macht es uns nichts aus, drinnen zu bleiben. Diese "Phase", ich nenn es mal so, haben wir hier so 3-4x am Tag. Da hab ich das Gefühl, ich muss jetzt hier raus, sonst platzt mir der Kragen. Ich denke, das kennt jeder andere so auch, aber wenn man hochsensibel ist, ist es nochmal nen Ticken schlimmer. Einem ist wirklich alles zu viel und hat man dann noch 2 Kinder, die ebenfalls hochsensibel sind, ist das Geschrei und das Chaos perfekt. Wir flüchten dann förmlich nach draußen. Danach enstpannt sich das Klima bedeutend. Irgendwie bin ich jetzt etwas abgekommen. Ich wollte eigentlich sagen, dass es sein könnte, dass Dein Sohn zwar einen großen Bewegungsdrang hat, so kenne ich es von meiner Tochter auch, aber auf der anderen Seite muss ich sie zwingen, dass sie sich ausruht, weil sie nicht merkt, dass sie Ruhe braucht und sie dann förmlich ausrastet, weil sie zu reizüberflutet ist. Kinder, die ständig unter Strom stehen, sind auch sehr schnell ausgepowert, auch mental, dann brauchen sie Pause. Hat Dein Sohn ausreichend Pause? Wenn Du das Gefühl hast, dass Du gleich wieder mit ihm raus könntest, wenn ihr reingeht, dann könnte es sein, dass es erstmal nur so aussieht als bräuchte er noch mehr Bewegung. Vielleicht braucht er aber auch einfach mal ganz viel Ruhe? Ich hab das auch immer verwechselt und viel zu spät erkannt was mein Kind wirklich für Bedürfnisse hat. Einfach, weil ich es nicht besser wusste. Und wir haben sehr lange dafür gekämpft und geübt, dass sie es sforort akzeptiert, wenn ich sie ins Zimmer schicke, weil sie reizüberflutet ist. Dass sie es eben als Auszeit sieht und nicht als Strafe. Und mittlerweile ist es wirklich gut geworden. Nach dem Kiga geht sie sofort in ihr Zimmer und man sieht sie 1h nicht. Das braucht sie einfach. Mit 4 war das bei uns undenkbar.Mein Sohn ist jetzt auch fast 4 und da halte ich es genauso.Wir üben es einfach schon und sie halten es für selbstverständlich, dass jeder seine Auszeit braucht. Und ich sage auch zu meinen Kindern, dass ICH jetzt ein wenig Zeit für mich brauche. Es ist schwer, aber wenn jeder lernt, die Bedürfnisse des anderen anzuerkennen, dann ist das ein erster Schritt in Richtung Befreiung. Ich sage nicht, dass sie es eigentständig merken müssen, ich rede halt dann mit ihnen. Das ist auch wichtig, dass Frau/Mama auch mal sagen darf, halt und jetzt will ich 5 min. Ruhe. Je älter sie werden umso mehr werden sie es verinnerlichen.

So, irgendwie hab ichden Eindruck, dass ich wirr geschrieben habe, ich hoffe man liest dennoch heraus was ich sagen wollte. :D
Winnie
Dauergast
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Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von Winnie »

melpa, gib mir 5!! Ich unterschreibe deinen Beitrag zu 100 %. :D
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
marly73

Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von marly73 »

hallo an alle(insbesondere koschka),

natürlich hat ein hb-kind nicht nur einen hohen bewegungsdrang, trotzdem habe ich das gefühl, dass den halben tag in der freien natur (es ist da auch relativ still und arm an "künstlichen" reizen) ihm sehr gut tut. auch habe ich nicht das gefühl, dass ihm da irgendwelche inputs fehlen, vorausgesetzt wir reden von der gleichen art von anregungen. mein sohn ist 4 jahre und 3 monate alt, seine fantasie wird in der natürlichen umgebung am besten angesprochen. er hat keine spielsachen, keine kletterwände, keine stühle, sofas, tischspiele zur verfügung... er hat dafür bäume, bäche, wind, regen und sonne... den rest übernehmen wir nachmittags (sport, musik, freunde treffen...). wie andere schon sagten, hb-kinder brauchen auch gezielte ruhe phasen, einen geregelten alltag und eine gewisse konsequenz in der erziehung.
unsere ergo-therapeutin meint, wir sollen nicht immer auf all die fragereien eingehen, weil er trotz unglaublichen wissensdurst zum teil die infos nicht immer gründlich verarbeiten kann. wir müssen dafür sorgen, dass er mal "runterkommt" und diesen drang nicht immer mit weiteren inputs füttern. das was er braucht und was er wissen will, holt er sich auch von selbst und wir müssen dafür sorgen, dass er, trotz gezielter förderung, nicht reizüberflutet wird. kein kindergarten ist, meiner erfahrung nach, für so ein kind auch wirklich vorbereitet, vieles müssen wir eltern einfach selbst übernehmen. und wie anstrengend ein tag mit so einem schlaufuchs sein kann, wissen wir ja sowieso! :D
gruß marly
lomi0608
Dauergast
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Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von lomi0608 »

hallo,

also ich kann eigentlich nicht sagen, dass mein kind zu wenig ruhepausen hat.

wir haben eine kuschelecke und eine ruheinsel und weitere verschiedene rückzugsmöglichkeiten.

wir halten mittagspause, wo er sich allein ein buch anguckt oder ich ihm vorlese, das ist für ihn pause, ebenso wie malen oder puzzlen. das bringt ihn runter von seinem bewegungsdrang.

er kann sich sehr gut allein beschäftigen, aber hat eben auch einen sehr hohen energiehaushalt, der natürlich auch gelebt werden will.

da der verdacht auf asperger immer näher rückt, muss ich wohl damit leben und weitermachen wie bisher, ihn unterstützen wo ich nur kann, denn ein anderer macht es nicht....
habe auch nochmal mit der kinderärztin gesprochen, mit der kann ich sehr gut und sie kennt auch mein kind, sie meinte, dass es wenig mit erziehung bei ihm zu tun hat, die anzeichen sind wohl sehr auffällig. ich möchte das eigentlich nicht glauben, ich habe einen riesen kloß dabei im hals.... dieses gefühl, mein kind wird immer so sein, und ich bin fast machtlos dagegen, bringt mich fast um.... ich therapiere meinen sohn quasi selbst. das machen wir ja eigentlich schon immer, nur jetzt hats einen namen.... bin nur noch am lesen von sämtlichen fach- und therapie-büchern.... vielleicht sollte ich auf heilpädagogin umschwenken :-)

bin gespannt auf die spezi-psycholgin....

finde es sehr schön, wieviele hier versuchen zu helfen oder sich ausgiebig äußern..... hab trotzdem schon wieder bissl bammel vor den kommenden 3 tagen, wenn meine kinder mit in meiner tagespflege sind.... aber lässt sich wirklich nicht anders lösen. und meinem kind tuts ja gut, auch wenn ich am ende bin....:-(

lg
alibaba

Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von alibaba »

Hallo lomi,

na, warst ja lange nicht mehr hier. Wie läuft denn dein Geschäft? Hast du DIr das so vorgestellt?

Zu deinem Sohn kann ich nur sagen, das ich unter diesen von dir beschriebenen Voraussetzunge, dringend von einer frühzeitigen Einschulung abrate. War der nicht so alt wie meine Jüngste, fast 4 1/2? Das ist eindeutig kein schulreifes Gebaren, egal woran es liegt, ob Asperger oder nicht. Grundsätzlich würde ich mich urmelsi anschließne wollen. diese ständige Hin- und Her, ich persönlich halte das auch für überdeneksnwert. Denn nichts gibt mehr Halt im Leben als eine klare Struktur.

LG
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