mein kind wird nie müde, dass schafft mich

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
lomi0608
Dauergast
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Registriert: Sa 4. Jul 2009, 21:29

Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von lomi0608 »

hallo,

also ich finde es gar nicht so ein schlimmes hin und her. es ist doch alles klar geregelt und jede woche dasselbe. wenn ihr es nicht so machen würdet, ist das doch ne ganze andere meinung. aber ihr seit auch nicht in der situation. ich habe die möglichkeit meinem kind die förderung zu bieten die in der kita zu kurz kommt. das würdet ihr doch auch tun.

was ich aber jetzt beobachtet habe, dass er auch bei freunden so reagiert. also wie übermütig, überdreht, aufgekratzt und naja bissl streitsüchtig und zenkisch, die erwachsenen dazu würde er am liebsten verjagen, o.ä. unschönes....

man sagt ja wenn ein kind viel kämpfen spielt, kämpft es eigentlich mit sich selbst und seinem inneren.

ich glaube es ist momentan einfach alles sehr viel für ihn. der kleine hat absolut keine probleme...
ich habe 2 kinder in eingewöhnung die noch sehr viel weinen und damit natürlich auch den tagesablauf etwas stören, auch die angebote, auf die er sich immer freut.
ich hoffe sehr dass das in spätestens 4 wochen vorbei ist und dann wieder ruhe einkehrt, wenn nicht müssen neue wege her.

ich mache wirklich alles was in meiner macht steht. wenn es nach meinem kind ginge, würde er gar nicht in die kita wollen, ist ihm zu laut und es spielt keiner mit ihm.
was vor den 2 / 3 tage regelung auch so war.... und nach der kita ist er nach wie vor erstmal total aufgekratzt und unausgelastet, das habe ich am ende unseren tages nicht.
bleibt also nur zu hoffen, dass es wieder wird.

und die voreinschulung steht. in der kita ist er unauffällig und fügt sich.... :-(

die ergo meinte sogar, er wäre jetzt schon reif dafür, vom wissen usw. man kann nicht nur sagen, weil das soziale noch nicht stimmt, darf er noch nicht.
einen sozialbegabten aber schulnoten miesen schüler wirft man ja auch nicht wieder von der schule.

außerdem gibt es menschen, die brauchen keine freunde und leben auf ewig in der eigenen welt und sind auch glücklich. so einer ist mein mann und mein stiefsohn und mein sohn ist sicher nicht viel anders.... auch die schule die ich habe, weiß das solche kinder auch so sein können, und das ist für sie kein hauptkriterium, im gegenteil, sie haben dafür verständnis, also werde ich alles tun, damit er da hin kann.....
er will jetzt schon und mein kind geht absolut unter, wenn er noch ein jahr warten muss.... vor der entscheidung stand ich schon, und jetzt streifen wir vom thema ab.

ich will nur mein bestes wie jede mutter, ups and downs gibts wohl überall. jeder tag ist momentan eine sehr anstrengende tortur, oder besser die hölle, ich denke jeden tag nach, was ich den nächsten besser machen kann.....

nach dem heutigen tag, denke ich dass er bissl eifersüchtig ist.

doch bevor ich alles ändere, meinen job stark reduziere (momentan sind es leider 44h- sicher auch für mein kind nicht ganz einfach, vorher war er wenig in der kita und danach haben wir immer was schönes gemacht, nun haben wir nur noch einen nachmittag höchstens für uns allein), will ich kämpfen und nicht so leicht aufgeben.

lg
marly73
Beiträge: 12
Registriert: So 16. Jan 2011, 13:18

Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von marly73 »

Hallo Koschka,
natürlich muss nicht der Waldkindergarten für alle Kinder gut sein, sowas habe ich auch nicht behauptet. Aber deine erste Antwort klang wie eine Absage gegenüber den WaKigas überhaupt, als ob diese Einrichtungen nur da wären, um für genügenden Auslauf zu sorgen. Dazu sage ich strikt: ES STIMMT NICHT.
Auch im Freien wird gesungen, gebastelt, gemalt und Bücher gelesen. Alles hat aber immer einen Bezug zur Natur, die Jahreszeiten werden eben "live" miterlebt. Es werden Regeln eingehalten und soziale Kompetenzen entwickelt. Dass die Kinder ab und an keine Lust haben in den Kindergarten zu gehen, ist mir schon klar. Dass es draußen für die Mäuse auch anstrengender sein kann, ist auch klar. Trotzdem lohnt es sich durchzuhalten, die Kinder sind spätestens nach einem halben Jahr (so war es bei uns) richtig drin und wollen es auch nicht mehr anders. Umso mehr freuen sie sich nachmittags auf ihre Spielsachen, ohne jedoch bei jeder Situation vorgefertigtes Material zu benötigen, um glücklich zu sein.
Aber dies muss auch zu den Eltern passen, sie müssen den Kindern auch mal etwas zumuten können, z.B. dass diese auch mal anfangs auch mal vor dem "leeren Blatt" stehen dürfen und sich Gedanken über einen Anfang machen müssen, sei es z.B. "was fange ich jetzt mit einem Ast und zwei Zapfen an?".
Ich respektiere also durchaus deine/eure Entscheidung, Waldkiga ist bestimmt nicht für jedes Kind geeignet, vielleicht hattet ihr sogar Pech mit der Einrichtung, aber ich wollte nochmal bekräftigen, dass es nicht nur ums Herumtollen geht, sondern um eine ganzheitliche Entwicklung der Kinder und ich kann jedem raten, sich so eine Alternative für das eigen Kind zu überlegen. :)


Hallo lomi,
sorry dass ich dein Thema für die Verteidigung des Waldkindergartens nutze ;), ich hoffe ihr werdet bald enspanntere Zeiten erleben und wünsche euch viel Glück bei der Einschulung deines Sohnes. Wir werden uns wahrscheinlich an die normale Einschulung halten, bisher besteht kein Grund zur Annahme, dass unser Großer im September schon Lust auf Schule haben könnte. Falls doch werden wir schauen müssen, wie wir das nächste Jahr rumkriegen, ihn evtl. intensiver nachmittags fördern oder die Erzieherinnen bitten, eine extra Runde Vorschule für ihn zu organisieren :).


Gruß an beide :)
marly73
Beiträge: 12
Registriert: So 16. Jan 2011, 13:18

Re: mein kind wird nie müde, dass schafft mich

Beitrag von marly73 »

@ Koschka

Ach ja! Ich hatte ja ganz vergessen, dass der Regelkindergarten ganz den natürlichen Bedürfnissen eines 4-jährigen entspricht: 25 Kinder in max. 40 qm mit zwei Erzieherinnen und eine halbe Stunde Luft pro 6 Stunden Aufenthalt... Dazu sagen die Kinder wahrscheinlich genauso "ja finde ich toll" wie die Kinder der Waldkindergärten mit ihren zwei Zapfen, ihren kalten "Toiletten" und der menschenfeindlichen Umgebung :D.

Du schreibst Dinge in der Annahmen die Eltern würden ihre Kinder zu irgendetwas zwingen, was sie eigentlich total unglücklich macht, oder dass die Kinder jeden morgen heulend das Haus verlassen würden. Unsere tägliche Erfahrung und die strahlende Gesichter der Kinder beim Bringen und beim Abholen in Wald bestätigen uns in unserer Entscheidung (und weisst Du was noch: ich würde mein Kind auch nicht unglücklich haben wollen).

Beruhen denn nicht alle pädagogischen Ansätze auf einen von Erwachsenen festgelegten Rahmen? Sei es ein Raum in einer Kita oder das Wandern der Waldkindergärten: sind es denn nicht immer Erwachsene/Eltern, die die Entscheidungen mit besten Wissen und Gewissen für ihre Kinder treffen?
Ich wäre also vorsichtig mit Sätzen wie:
Koschka hat geschrieben:alles was du schreibt haben sich die erwachsenen schön formuliert.
oder
Koschka hat geschrieben:...dass man nicht umsonst häuser erfunden hat und aus dem respekt zum Kind auch kindsgerechte sachen.
Falls jemand doch Interesse an einem Waldkindergarten haben sollte (das einem ECHTEM pädagogischem Konzept entspricht und nicht aus der Fantasie fanatischer Ökos entsprungen ist), gibt es im Netz viel objektive Literatur.

Unter anderem diese Dissertation der Uni-Heidelberg:

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/voll ... aefner.pdf

Ich verstehe aber sehr wohl, dass dieser ein Weg ist, den nicht alle Eltern gehen möchten, ohne diese jedoch fast als unverantwortlich abzustempeln.
Liebe Grüße
Marly
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