Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
Rabaukenmama
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Re: Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

Beitrag von Rabaukenmama »

elboku hat geschrieben:Hallo Rabaukenmama!

Beim Lesen deiner Beiträge sind mir noch ein paar Fragen eingefallen:

- Wie geht es deinem Sohn dabei, wenn nicht alle Kinder im Kiga mit ihm spielen wollen? Kränkt ihn das, oder ist es ihm egal? Meine Tochter erzählt mir nämlich auch, dass nicht alle mit ihr spielen, oder dass ihr grad wieder eine Freundschaft aufgekündigt wurde, aber sie meint, dass es sie nicht stört. Entweder sie sucht sich dann aus der anderen Gruppe Kinder, die mit ihr genau das spielen wollen, oder sie meint, dass sie dann morgen vielleicht wieder mit diesen Kindern befreundet ist.
Da werde ich nicht so ganz schlau, weil sich das, was mein Sohn sagt, und das, was ich an ihm beobachte, widerspricht. Er sagt manchmal "Im Kindergarten will niemand mit mir spielen. Dort habe ich keine Freunde!". Oder "Im Kindergarten sagen alle immer nur KAKERLAKER zu mir!". Es kommt auch manchmal "Im Kindergarten mag mich sowieso keiner und das ärgert mich!"

Aber er geht sehr gerne hin, hat nach dem hinbringen meistens nicht mal mehr Zeit für einen Abschiedskuss (weil er ja schon spielen will) und versucht beim abholen oft, das nach-Hause-gehen hinauszuzögern. Wenn ich ihn abhole spielt er manchmal für sich und ist manchmal im Spiel mit anderen Kindern vertieft. Auch laut den Kindergärtnerinnen gibt es mehrere Kinder, mit denen er gerne und oft spielt. Diese Kinder fallen für ihn aber offenbar trotzdem nicht unter die Kategorie "Freunde".
elboku hat geschrieben: Welche Dinge machen ihm denn Spaß im Kiga, oder womit will er sich gern beschäftigen? Wenn die Pädagoginnen schon so aufmerksam sind, und auf ihn mehr eingehen möchten, dann könnten sie vielleicht auch für ihn ein paar Spezialaufgaben gestalten, oder sie machen Projekte mit den Kindern - auf der HP gibt es ganz nette Ideen http://www.ihvo.de/category/handbuch/.
Er baut sehr gerne (z.B. mit Lego) und lernt sehr gerne neue Lieder und Gedichte. Im Kindergarten ist er in der Theatergruppe "darstellerisches Spiel", wo er auch die Rollen der anderen Kinder auswendig kann. Danke für den Link - schaut sehr interessant aus!
elboku hat geschrieben:
- Und dann würd ich mein Kind darin bestärken, dass man nicht mit jedem gut befreundet sein muss, dass man auch mit manchen Menschen nicht so gut kann, weil man nicht auf der selben Wellenlänge ist. Das ist vollkommen ok.
Wenn ich sage "Es müssen ja nicht alle Kinder deine Freunde sein!" kommt von meinem Sohn sofort "Ich habe gar keine Freunde im Kindergarten! Keiner mag mit mir spielen. Alle sagen immer nur Kakerlaker zu mir!" auch wenn das - wie oben beschrieben - nicht mit der Beobachtung von mir und den Kindergärtnerinnen übereinstimmt.

Selbst wenn ich die Namen mehrerer Kinder aufzähle, mit denen er gerne spielt, meint er dazu "Das sind nicht meine Freunde!". Mir kommt vor als wäre er sehr unsicher und würde sich weniger akzeptiert und integriert fühlen als er eigentlich ist.
elboku hat geschrieben:
- Aufmerksamkeit vs. Grenzen austesten? Bist du dir sicher, dass er mit seinen Aktionen euch gegenüber wirklich Aufmerksamkeit will, oder vielleicht sucht er nur Möglichkeiten eure Grenzen auszutesten? Wie schaut denn eure Reaktion aus, wenn er euch anspuckt oder mit Dreck beschmiert? Wie reagiert er dann, wenn es Konsequenzen gegeben hat?
Unsere Reaktion (also die von mir und meinem Mann) ist meistens erst mal eine Klarstellung dass wir das nicht wollen (je nachdem, was es war, mehr oder weniger ärgerlich) und die Aufforderung, das zu unterlassen. Ich BITTE meinen Sohn bewusst nicht darum, nicht mehr angespuckt oder mit Dreck beschmiert zu werden. Denn eine Bitte kann man erfüllen oder auch nicht. Wenn er dann aufhört ist alles ok. Je nachdem, wie es mir gerade geht, kann sein dass ich noch klarstelle, dass ich generell nicht mag bzw. eklig finde, absichtlich beschmutzt zu werden und dass mich so ein Verhalten ärgert.

Wenn er trotzdem weitermacht schaue ich, das ich aus der Situation gehe (z.B. in ein anderes Zimmer oder wenn´s ganz schlimm ist und mein Mann "übernehmen" kann eine Runde um den Häuserblock). Wenn auch das nichts hilft oder nicht möglich ist z.B. weil ich gerade mit den Kindern alleine bin, halte ich seine Hände fest. Dann beginnt er binnen kürzester Zeit zu weinen und zu kreischen und verspricht, es nicht mehr zu tun. Daran hält er sich dann auch. Was genau die Ursache ist, dass es trotzdem alle paar Tage wieder zu so Aktionen kommt, weiss ich nicht. Bei MIR (als ich ein Kind war) war´s jedenfalls Langeweile und Aufmerksamkeit-wollen. Kann aber auch sein, dass ich das bei meinem Sohn falsch interpretiere.
elboku hat geschrieben:
Du kennst deinen Sohn am besten, aber beim Lesen deiner Beiträge schwingt halt mit, dass du deinen Sohn in die Problemschiene gibst. Aber er ist 4, er lernt gerade den Sozialumgang mit anderen Kindern und Erwachsenen, er will Grenzen austesten und provozieren, da das zur kindlichen Entwicklung dazugehört - das ist alles normal.

LG, Lisa
Tja, die Problemschiene existiert hauptsächlich in der eigenen Betrachtungsweise meines Sohnes. Denn er selbst sieht sich als Außenseiter und behauptet, darunter zu leiden. Ich nehme das ernst, auch wenn ich selbst es nicht so schlimm sehe. Da ich selbst als Kind oft Außenseiter war empfinde ich das, was ich bei meinem Sohn beobachte (nicht das, was er erzählt), als durchaus im normalen Rahmen des Grenzen-austesten und provozieren. Leider weiß ich aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn WIRKLICH kein anderes Kind mit einem spielen will. Aber mein Sohn macht sich offenbar echte Sorgen darüber dass ihn - laut seiner eigenen Sichtweise - keiner mag, und er keine Freunde hat. Wenn ich mit MEINEM Weltbild sage "Ist ja nicht so schlimm, man muss ja nicht mit allen befreundet sein. Du hast je eh ein paar Kinder die mit Dir spielen!" dann kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich ernst genommen und verstanden fühlt.

Dann ist eben aktuell dazugekommen, dass mir von zwei Kindergärtnerinnen zu der Entwicklungsdiagnostik geraten wurde weil sie sein Sozialverhalten als bedenklich einstufen. So Aussagen machen mich unsicher, vor allem, weil ich grundsätzlich mit dem Kindergarten sehr zufrieden bin und die Pädagoginnen dort für durchaus kompetent halte. Da will ich deren Ansichten und Beobachtungen nicht einfach als "Nana, so schlimm ist das nicht, das ist in dem Alter eh ganz normal" abtun.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Rabaukenmama
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Re: Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

Beitrag von Rabaukenmama »

Momo hat geschrieben: Schau Dir diese Tabelle doch einfach selbst mal an, ich fand sie wirklich sehr gut und hilfreich. Kannste im Internet bestellen, kostet etwas, doch es lohnt sich ;)
LG Momo
Wollte die Tabelle gerade bestellen - aber Östereich ist nicht in der Länderauswahl von Bellershop enthalten. Da aber das Land ein Pflichtfeld ist komme ich bei der Bestellung nicht weiter. Bei Amazon, Thalia und e-book.de kann ich die Tabelle nicht finden. Werde es im Buchhandel versuchen, dürfte aber gar nicht so einfach sein, da ranzukommen.

Nur so zur Info (ich weiss, dafür kannst Du nichts ;))
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
elboku
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Re: Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

Beitrag von elboku »

Hallo,

Aufbau von Freundschaften und das subjektive und objektive Empfinden sind so eine Sachen... schwierig.
Hast ihn schon mal gefragt, was für ihn einen Freund ausmacht?

Bei meiner Tochter werd ich auch nicht so recht schlau daraus. Sie ist offensichtlich beliebt, wird von den Vorschülern auch voll akzeptiert, wurde schon öfters zum Spielen am NM eingeladen, aber wenn ich sie frage, wer denn ihr bester Freund/Freundin ist, nennt sie mir ein Mädchen, das schon seit Oktober nicht mehr da ist, und das ihr beim letzten Treffen mit dem Fuß ins Gesicht getreten hat :gruebel: Davor waren sie aber wirklich sehr eng und haben fast immer gemeinsam gespielt...

Ich denke aber, dass sich der Freundschaftsbegriff erst langsam entwickelt, die Kinder das Leben in einem sozialem Gefüge lernen, das Wirken von sich selbst und von andern Kindern einschätzen usw. Die "echten" Freundschaften wo man durch Dick und Dünn geht, entwickeln sich erst später (so denke ich).

@ Probleme: Es waren nur so ein paar Gedanken von mir - ich kenne eure Situation ja nicht, ich kann nur sagen, dass das von dir Geschilderte in meinen Augen nicht tragisch klingt. Wenn aber auch die Pädagoginnen ein "komisches" Gefühl haben, dann ist es sicher nicht schlecht, mal genauer hinzusehen.

LG, Lisa
Rabaukenmama
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Re: Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

Beitrag von Rabaukenmama »

elboku hat geschrieben:Hallo,

Aufbau von Freundschaften und das subjektive und objektive Empfinden sind so eine Sachen... schwierig.
Hast ihn schon mal gefragt, was für ihn einen Freund ausmacht?

Bei meiner Tochter werd ich auch nicht so recht schlau daraus. Sie ist offensichtlich beliebt, wird von den Vorschülern auch voll akzeptiert, wurde schon öfters zum Spielen am NM eingeladen, aber wenn ich sie frage, wer denn ihr bester Freund/Freundin ist, nennt sie mir ein Mädchen, das schon seit Oktober nicht mehr da ist, und das ihr beim letzten Treffen mit dem Fuß ins Gesicht getreten hat :gruebel: Davor waren sie aber wirklich sehr eng und haben fast immer gemeinsam gespielt...

Ich denke aber, dass sich der Freundschaftsbegriff erst langsam entwickelt, die Kinder das Leben in einem sozialem Gefüge lernen, das Wirken von sich selbst und von andern Kindern einschätzen usw. Die "echten" Freundschaften wo man durch Dick und Dünn geht, entwickeln sich erst später (so denke ich).

@ Probleme: Es waren nur so ein paar Gedanken von mir - ich kenne eure Situation ja nicht, ich kann nur sagen, dass das von dir Geschilderte in meinen Augen nicht tragisch klingt. Wenn aber auch die Pädagoginnen ein "komisches" Gefühl haben, dann ist es sicher nicht schlecht, mal genauer hinzusehen.

LG, Lisa
Vor seinem 4. Geburtstag habe ich auch beobachtet, wie mein Sohn "tickt". Er wollte zu seiner Geburtstagsfeier 6 Kinder einladen, von denen 2 schon länger nicht mehr in seinen Kindergarten gingen. Tatsächlich kamen dann nur zwei Kinder weil am selben Tag auch eines anderes Kind seine Geburtstagsfeier hatte.

Aktuell spielt mein Sohn im Kindergarten viel mit einem um ein Jahr älteren Buben. Die zwei machen sich dann spontan aus dass sie miteinander ins Bad gehen, natürlich ohne mich oder die anderen Eltern zu fragen...und wenn man dann sagt: "Ja, wir können uns schon mal ausmachen gemeinsam ins Bad zu gehen, aber nicht mehr heute" sind beide Buben sauer.

Manchmal laden sich die Kinder auch gegenseitig nach Hause ein, natürlich auch, ohne das mit den Eltern zu besprechen. So "Mama, heute kommt der xxx noch zu mir nach Hause zum spielen". Wenn ich dann frage "Wissen das auch die Eltern vom xxx?" kommen Antworten wie "...denen sagen wir das noch, wenn sie ihn abholen kommen". Wenn man aber dann mal tatsächlich was ausmachen will haben plötzlich beide keine Lust mehr oder sind gerade zerstritten...

Ich glaube zwar nicht generell, dass sich "echte" Freundschaften erst später entwickeln, aber bei vielen Kindern (mein Sohn eingeschlossen) dürfte es so sein. Ich selbst hatte meine erste "echte" Freundin mit 4 Jahren und wir waren die ganze Kindergartenzeit immer zusammen. Doch dann zog sie weg und ich habe sie nie mehr gesehen. Ich habe oft geweint deshalb weil ich nicht verstanden habe dass jetzt alles "aus" ist nur weil ihr Vater in einer anderen Stadt mehr Geld verdient.

In meiner ganzen restlichen Kindheit hatte ich keine so gute Freundin mehr.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
mamma42
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Re: Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

Beitrag von mamma42 »

Hallo Rabaukenmama,

die KunoBeller-Tablle ist zwar ganz nett, sie ist einfach und alltagsnah durchzuführen (Beobachten und in bisschen Gespür). Du kannst sie auf jeden Fall selber machen, ggf. musst Du bei den sozialen Belangen die Kindergärtnerin fragen.
Sie ist im allgemeinen für Kinder bis 4,5Jahre verwendbar aber in Ausnahmen nicht, d.h. wenn ein Kind in einem Bereich z.B. sprachlich oder kognitiv recht weit ist, dann werden die Spitzen nach oben sehr verfälscht. Ausserdem find ich sie nicht mehr aktuell, z.B. wird Laufrad fahren nicht berücksichtigt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob der emotionale Bereich überhaupt in allen Facetten abgedeckt ist.
Ich habe dies interessehalber privat bei beiden Kindern gemacht (eine Kita hat sie verwendet), beim älteren gings ohne Verzerrungen nur bis 3Jahre 9 (sprachlich und kognitiv am Anschlag), bei der kleinen wars jetzt auch schon fast am Anschlag (auch 3:9). Ich finde, sie gibt recht gut ein erstes Profil wieder, aber ersetzt sicher keine weitreichende Diagnostik. INsbesondere hat mich gewundert, dass meine beiden Kinder im gleichen Alter etwa gleich weit emotional entwickelt schienen, obwohl ich das ganz anders sehe (der Rest passt schon). Da ich keins meiner Kinder für Überflieger halte, hab ich allerdings den Eindruck, dass die Tabelle teilweise etwas niedrig ansetzt, aber ich habe auch kaum Vergleiche.
Gruss
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

Beitrag von Rabaukenmama »

mamma42 hat geschrieben:Hallo Rabaukenmama,

die KunoBeller-Tablle ist zwar ganz nett, sie ist einfach und alltagsnah durchzuführen (Beobachten und in bisschen Gespür). Du kannst sie auf jeden Fall selber machen, ggf. musst Du bei den sozialen Belangen die Kindergärtnerin fragen.
Sie ist im allgemeinen für Kinder bis 4,5Jahre verwendbar aber in Ausnahmen nicht, d.h. wenn ein Kind in einem Bereich z.B. sprachlich oder kognitiv recht weit ist, dann werden die Spitzen nach oben sehr verfälscht. Ausserdem find ich sie nicht mehr aktuell, z.B. wird Laufrad fahren nicht berücksichtigt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob der emotionale Bereich überhaupt in allen Facetten abgedeckt ist.
Ich habe dies interessehalber privat bei beiden Kindern gemacht (eine Kita hat sie verwendet), beim älteren gings ohne Verzerrungen nur bis 3Jahre 9 (sprachlich und kognitiv am Anschlag), bei der kleinen wars jetzt auch schon fast am Anschlag (auch 3:9). Ich finde, sie gibt recht gut ein erstes Profil wieder, aber ersetzt sicher keine weitreichende Diagnostik. INsbesondere hat mich gewundert, dass meine beiden Kinder im gleichen Alter etwa gleich weit emotional entwickelt schienen, obwohl ich das ganz anders sehe (der Rest passt schon). Da ich keins meiner Kinder für Überflieger halte, hab ich allerdings den Eindruck, dass die Tabelle teilweise etwas niedrig ansetzt, aber ich habe auch kaum Vergleiche.
Gruss
Danke für die Info. Da die Tabelle schon bestellt ist kann ich eigentlich nur abwarten ob sie noch "reicht" oder nicht. Gerade sprachlich ist mein Sohn mMn sehr weit. Ich werde dann berichten!
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Momo
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Re: Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

Beitrag von Momo »

Es kann tatsächlich sein, dass die Fähigkeiten in bestimmten Bereichen bereits auf dem Stand eines 6 jährigen Kindes liegen oder darüber hinaus- teilweise war dies auch bei meiner Tochter der Fall. Trotzdem finde ich das Gesamtbild des Entwicklungsprofils sehr hilfreich, auch wenn einige Spitzen besonders hoch sind und vielleicht sogar über das Ziel hinausgehen ;) . Es geht ja vor Allem um die Profilkurve, also um die Spitzen aber auch um die Täler. Genau dieses Gesamtbild des Entwicklungsprofils lässt dann die Rückschlüsse zu und zeigt einem, wo pädagogisch angesetzt werden kann.
Ich bin gespannt was Du zu berichten hast, Rabaukenmama.

LG Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Rabaukenmama
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Re: Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

Beitrag von Rabaukenmama »

Momo hat geschrieben:Es kann tatsächlich sein, dass die Fähigkeiten in bestimmten Bereichen bereits auf dem Stand eines 6 jährigen Kindes liegen oder darüber hinaus- teilweise war dies auch bei meiner Tochter der Fall. Trotzdem finde ich das Gesamtbild des Entwicklungsprofils sehr hilfreich, auch wenn einige Spitzen besonders hoch sind und vielleicht sogar über das Ziel hinausgehen ;) . Es geht ja vor Allem um die Profilkurve, also um die Spitzen aber auch um die Täler. Genau dieses Gesamtbild des Entwicklungsprofils lässt dann die Rückschlüsse zu und zeigt einem, wo pädagogisch angesetzt werden kann.
Ich bin gespannt was Du zu berichten hast, Rabaukenmama.

LG Momo
Die Tabelle ist schon eingetroffen, ich hoffe ich finde morgen Zeit, sie auszufüllen. Werde berichten :) .
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Rabaukenmama
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Re: Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

Beitrag von Rabaukenmama »

Gestern abends habe ich noch die Kuno Beller Entwicklungstabelle nach bestem Wissen ausgefüllt.

Ehrlich gesagt - mir hilft sie nicht. Es steht ausdrücklich drin "Soll ein individuelles Entwicklungsprofil erstellt werden ist die Ermittlung der Decke, d.h. der oberen Grenze der Entwicklung, notwendig." Aber ich konnte nicht mal in den schwächsten Bereichen (Körperpflege und sozial-emotionale Entwicklung) eine Decke ermitteln.

Der einzige Punkt, wo die Basis deutlich unter dem Altersdurchschnitt liegt ist Körperpflege, bei der sozial-emotionalen Entwicklung entspricht die Basis dem tatsächlichen Alter meines Sohnes. Bei Grob- und Feinmotorik ist mein Sohn (lt. Basis ) ca 1/2 Jahr voraus, in allen anderen Bereichen (Umgebungsbewusstsein, Spieltätigkeit, Sprache, Kognition) ist schon die Basis mindestens ein Jahr drüber.

Der Durchschnittswert liegt bei Körperpflege etwa im Altersschnitt (obwohl mein Sohn immer noch Tag und Nacht Windeln trägt und am sauber-werden nicht interessiert ist) und ist in allen anderen Bereichen außer Grobmotorik (Wert = 12,8) am Anschlag, liegt also zwischen 13 und 14 und entsprich somit einem Alter von 5,5 Jahren aufwärts.

Selbst wenn ich diese Tabelle vor einem Jahr ausgefüllt hätte, wäre in den Bereichen Umgebungsbewusstsein, Sprache und Kognition keine Decke mehr zu ermitteln gewesen. Daher vermute ich, dass mamma42 mit der Vermutung, dass die Tabelle etwas niedrig angesetzt ist, richtig liegt.

Da ich noch einen knapp 2jährigen Sohn habe war die Tabelle trotzdem kein Fehlkauf ;) . Eltern von klugen Kindern würde ich sie aber nur bis zu einem Alter von MAXIMAL 3,5 Jahren empfehlen.
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Linasina
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Registriert: Di 11. Okt 2011, 14:42

Re: Entwicklungsdiagnostik - Erfahrungen ?

Beitrag von Linasina »

Aha sehr interessant. Das zeigt dir ja eigentlich dass dein Sohn gar nicht so viele Probleme hat. Er ist in vielen Bereichen überdurchschnittlich und in einem Bereich etwas hinterher. Dass er in der Sauberkeitserziehung im Schnitt liegt das liegt wohl daran dass erst ab 5 das einnässen und Koten bedenklich ist. Bin mal gespannt was bei deinem Kleinen raus kommt. ;)
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