Wir brauchen ein wenig Hilfe!

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
Valentina2012
Beiträge: 10
Registriert: Do 28. Feb 2013, 23:39

Re: Wir brauchen ein wenig Hilfe!

Beitrag von Valentina2012 »

Oh, vielen Dank für eure zahlreichen Zusprüche und Hilfestellungen.
Rabaukenmama, du hast das sehr schön geschrieben und ich werde mir deine Zeilen sicher noch öfter durchlesen. Man möchte eben das eigene Kind mit allen Mitteln glücklich machen.... Es tut weh, wenn man diesbezüglich so begrenzt ist!
Momo, auch diese Buch klingt spannend. Ich weiß, was ich in den nächsten Tagen abends lesen werde ;-)
Entschuldigt bitte meine kurzen Antworten, aber kaum ist die große im Bett, verlangt der kleine noch ein wenig zeit mit mir alleine. Die Tage sind mit beiden sehr ausgefüllt. Mein Mann ist Pilot und derzeit viel im Ausland unterwegs, so dass ich mit beiden oft 10 Tage alleine bin. Meine Mutter ist eine große Stütze. Leider sind Omas ja generell etwas ängstlicher im Umgang mit den Enkelkindern, was Valentina manchmal auch verunsichert, wenn zum Beispiel über Gefahren gesprochen wird. Ich selber rede wenig darüber was passieren kann, sondern lasse sie im gewissen Rahmen selber entdecken.

Lina, unser Sohn ist 3,5 Monate alt und total pflegeleicht! Gut, er schläft halt auch nur wenig tagsüber, so wie die große, die schon seit Monaten keinen Mittagsschlaf mehr macht. Aber er ist allem gegenüber resistent! Er beschäftigt sich mit Mobiles, mit seinen Beißringen oder sieht sich gern die Bäume in seiner Wippe an. Wir könnten ihm Valentinas altes Spielzeug ungebraucht zur Verfügung stellen. Wir kamen nie darauf, ihn unter ein spieltrapez zu legen oder im was zum lutschen in die Hand zu geben, weil das bei der großen nur mit Geschrei kommentiert wurde. Heute ist sie gefallen und ihre einzige Sorge war, dass sie Sand im Mund hat, dabei hat sie sich echt Böse die Knie aufgeschürft....
Allerdings habe ich durch Zufall etwas gefunden, was unsere Situation daheim sehr entspannt.
Wir machen Musik! Mit Trommeln, Xylophon, klanghölzern, ect.! Dazu lassen wir Lieder laufen und sie schlägt dann echt mit mir im Takt! So startet unser Tag und sie bekommt irgendwie total gute Laune davon :-)
Wir gehen ja in die Musikschule, zur musikwiese für die kleinen. Valentina sagt selber, dass nur dieser Kurs ihr gut gefällt. Dort blüht sie auf, dort lacht sie richtig ausgelassen. Ich denke, dass wir in diese Richtung mehr machen werden!

Ich fülle gerade den Bögen für den kiga aus. Dort wird gefragt wann sie wie mit dem sprechen begonnen hat. Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube, dass ich ein paar Monate mehr angeben werde. Wenn ich sieben Monate schreibe, dann denken die Erzieherinnen doch, dass ich spinne oder?

Heute hat sie ihren ersten Turm gebaut :-) nicht aus den Bausteinen, sondern aus bröseligen alten kreidestücken mit denen wir im Garten auf den Steinen gemalt haben. Also mit denen ich gemalt habe ;-)... Sie schaffte damit fünf über einander, keine Ahnung wie das halten konnte! Generell ist sie so kreativ in ihrem Spiel. Sie bemuttert einen Klumpen knete, bringt ihm einen Schnuller und die puppenflasche. Die babypuppe fasst sie nicht an.

Ach, barbapapa findet sie auch gruselig! Es sind die Verwandlungen vor denen sie unglaubliche Angst hat. Sie darf abends zehn Minuten schauen, damit ich beide Kinder irgendwie versorgt bekomme ;-)
Linasina
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Re: Wir brauchen ein wenig Hilfe!

Beitrag von Linasina »

Im Bezug auf die Kiga Unterlagen. Fülle nur alles so aus wie es gewesen ist dann kann sich der Kiga und die Erzieherin gut auf das Kind einstellen. Vielleicht bemerken Sie dann dass Sie hochsensibel ist und denken in Richtung Hochbegabung.
Meine Grosse spielte auch nie mit Babypuppen. Jetzt wo die Kleine mit Puppen spielt mag Sie plötzlich auch Puppen. Sie nimmt der Kleinen immer das Spielzeug weg da gibt es großen Protest. Die Große spielt sehr wenig. Sie pflückt lieber Blumen, sammelt Steine, gräbt Walderdbeeren mit Wurzeln aus die ich einpflanzen soll und baut Mobiles aus Kleiderbügeln und Zoos und Städte.
Valentina2012
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Re: Wir brauchen ein wenig Hilfe!

Beitrag von Valentina2012 »

Ja, Blumen mag Valentina auch so sehr. Sie spielt Rollenspiele mit Blumen! Zeigt ihnen, wie sie Dreirad fahren lernen und spielt unser zubettgehritual nach. ;-)
Sie legt auch großen Wert darauf, dass wir alle gepflückten Blumen ins Wasser stellen. Wir haben ein Buch aus der was wie wieso reihe, oder so ähnlich? in welchem abgebildet ist, was mit einer Pflanze passiert, die nicht gegossen wird. Sie geht ein und welkt. Selbst damit beschäftigt sie sich. Das Foto im Buch macht ihr auch Angst und sie will schnell umblättern...
Sie kann zehn verschieden Blumen beim Namen nennen. Vermutlich wären es mehr, wenn ich mehr Arten kennen würde... :D

Momo, hast du eine Idee, wie ich Kontakt zu anderen Müttern mit ähnlichen Kindern aufnehmen könnte. Hier versteht uns weit und breit niemand! Wir werden richtig mitleidig angesehen...
Rabaukenmama
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Re: Wir brauchen ein wenig Hilfe!

Beitrag von Rabaukenmama »

@Valentina2012: Bei meinem Sohn waren es nicht Blumen sondern Autos. Mit 2,5 Jahren kannte er sämtliche gängigen Automarken an den Symbolen. Witzig daran ist, dass er bis heute bei den Autos den sächlichen Artikel verwendet, auch wenn er immer die Markennamen nennt. So "Da steht das Ford Escort" oder "Das Mitsubishi Colt sieht aus wie das von der Oma".

Was den Kindergarten-Bogen betrifft so würde auch ich ihn korrekt ausfüllen. Wenn die Betreuer nur ein bisschen feinfühlig sind werden sie ohnehin bald herausfinden in welchen Belangen Deine Tochter "anders" ist. Bei meinem Sohn wurde ich jedenfalls schon nach einer Woche angesprochen, weil aufgefallen war, dass er alle Buchstaben und Zahlen kannte und benennen konnte. Bald darauf kam wieder ein Feedback und zwar, dass er neue Lieder immer am schnellsten von allen Kindern auswendig kann (mit nicht mal 3 Jahren in einer altersgemischten Gruppe bis Schuleintrittsalter). Auch als er mit 3,5 Jahren frei zu schreiben begann haben das die Kindergärtnerinnen natürlich bemerkt.

Natürlich fallen auch die negativen Dinge auf und ich werde darauf angesprochen. Aber insgesamt bin ich froh, dass mein Sohn in seinem Kindergarten als komplette Persönlichkeit gesehen wird und weder seine Fähigkeiten noch seine Defizite zum großen Thema gemacht werden.

Dass Du Dir in Sachen Kindergarten-Einstieg keinen Druck machen musst ist sehr beruhigend, gerade bei einem sehr sensiblen Kind. Ich hatte bei meinem Kleinen ziemliche Bedenken ob es nicht zu früh ist, hatte aber keine andere Möglichkeit. Gott sei Dank klappt es aber viel besser als ich erwartet hatte. Es wäre für mich fast unertäglich, ein Kind im Kindergarten abzugeben, wenn ich wüsste, dass es dort den ganzen Tag um mich weint. Das ist mir aber bisher GsD erspart geblieben.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Momo
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Re: Wir brauchen ein wenig Hilfe!

Beitrag von Momo »

Valentina2012 hat geschrieben:
Momo, hast du eine Idee, wie ich Kontakt zu anderen Müttern mit ähnlichen Kindern aufnehmen könnte. Hier versteht uns weit und breit niemand! Wir werden richtig mitleidig angesehen...
Hallo Valentinas Mama,
bei uns ist es so gewesen, dass wir an einigen ausgesuchten Spielgruppen teilgenommen haben. Mit etwas Glück gab es dort ein Kind, welches mir ähnlich sensibel wie meine Tochter erschien, dann habe ich das Kind samt Mama einfach zu uns eingeladen (je ruhiger und vertrauter der Treffpunkt, desto besser, also am besten erstmal Zuhause). Oft sind daraus schöne Freundschaften entstanden. Manchmal finden sich die Kinder auch selbst, so wie meine Tochter ihre beste Freundin in einer Musikgruppe gefunden hat, da war sie gerade 1,5 Jahre alt. Dieses Mädchen ist ebenfalls sehr sensibel und "schwimmt auf der gleichen Welle" wie sie. Es ist so schön zu beobachten, welche innigen und tiefen Freundschaften sich schon jetzt entwickeln können, die beiden sagen, sie sind Schwestern ;)
Du hast ja auch von einer Musikgruppe geschrieben- schau Dir dort doch mal ganz genau die anderen Kinder an. Scheinbar sollen 15 bis 20% aller Menschen hochsensibel sein (kommt mir auch etwas viel vor, habe ich jedoch gelesen), somit ist die Chance auf mindestens ein anderes sehr sensibles Kind recht groß.
Oder Du wendest Dich an die "Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind" (DGhK), hier gibt es in vielen Städten Ortsgruppen, die regelmäßige Treffen veranstalten: http://www.dghk.de
Vielleicht gibt es ja auch in diesem Forum Familien mit ähnlichen Kindern, die bei Euch in der Nähe leben- wenn Du nicht anonym bleiben möchtest, könntest Du hier unter "Kontakte" auch eine Anfrage starten ;)

Alles Gute für Euch!
Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
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