Impulsivität
Verfasst: Mi 30. Mär 2016, 10:27
Hallo zusammen,
gerne würde ich Eure Einschätzung zu einigen Verhaltensweisen, Eigenarten, Schwierigkeiten unseres älteren Sohnes hören. Vielleicht neige ich wieder dazu mir unnötig einen Kopf zu machen, vielleicht steht aber auch Handlungsbedarf an. Ich bin gerade verunsichert, zumal mein Partner und ich die Situationen manchmal sehr unterschiedlich wahrnehmen und bewerten. Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass unser Sohn dazu neigt, schnell von Reizen überflutet zu werden. Er kann sich schlecht abgrenzen von Geräuschen oder Vorgängen, die um ihn herum passieren, sondern nimmt nahezu alles um ihn herum wahr.
Außerdem nehme ich manchmal eine gewisse Distanzlosigkeit wahr, er bezieht Viele Äußerungen aus Unterhaltungen Erwachsener auf sich, mischt sich dann in das Gespräch ein oder auch in neuer Umgebung, in der andere Kinder vielleicht erst einmal schauen würden, wahrnehmen würden, worum geht es hier, wo bin ich hier, ist er meistens gleich mittendrin, sucht Kontakt, unterhält sich mit fremden Kindern oder Erwachsenen gleichermaßen.
Eine weitere Eigenschaft ist, dass er sehr impulsiv und emotional reagieren kann. Derart, dass sowohl seine Umgebung manchmal erschrickt, aber er selber auch. Zum Beispiel wenn er hinfällt und sich weh tut, dann ist es nicht mit einem leisen Schluchzen getan, sondern er weint laut und kann richtig schreien und das sehr ausdauernd. Ein anderes Beispiel ist, wenn er sich übergangen fühlt oder etwas nicht hergeben möchte; neulich ging es darum, dass wir ein Feuer machen wollten, er aber in die Kiste mit Feuerholz auch Holz hineingetan hatte, das für ihn eine besondere Bedeutung hat (Werkzeug, Tier, Waffe, zT auch Sachen, die er gewerkel hatte). Nichtsahnend haben wir die Kiste eingepack, Sohnemann schreit, brüllt, weint. Auf Nachfragen, was los ist, erklärt er schreiend und fast hyperventilierend, dass in der Kiste Sachen drin sind, die nicht verbrannt werden dürfen. Kein Problem sagen wir, such die Sachen raus, die Du noch brauchst, den Rest könnne wir dann mitnehmen. Das hat er dann auch getan, war aber so aufgewühlt, dass er sich bestimmt eine Stunde nicht beruhigen konnte, immer wieder geweint hat etc. Das war jetzt nur ein Beispiel, aber solche Situationen kommen häufig vor. Oft ist er schon so drin in der Emotion, dass ein normales GEspräch nicht mehr möglich ist, auch zum Beispiel, wenn ich ankündige, dass wir gleich irgendwohin gehen oder wieder gehen müssen. Einige befreundete Familien haben oft Schwierigkeiten mit seinem Verhalten, so dass es auch vorkommt, dass bei Einladungen Sätze fallen, wie vielleicht kommt Ihr besser ohne Kinder. Ein Beispiel war ein Grillfest, auf dass wir gegangen sind, obwohl ich mit den Kindern vorher einen Nachmittag draußen am Wasser verbracht hatte. in der Hochsaison, es war also sehr voll, heiss, viele Leute auf der Wiese, die klassische Situation, die unseren Sohn schnell überfordert und nahe an den Tränen und nahe an Wutanfälle kommen lässt. Wider besseren Wissens, bin ich der Einladung trotzdem gefolgt, es endete aber mit anhaltendem WEinen und Schreien (ich glaube, die Wurst war zu heiss...), so dass ich schnell wieder gegangen bin. Dass war vor ca. einem Jahr, ganz so schlimm ist es nicht mehr, bzw. versuche ich solche "Doppelbuchungen" zu vermeiden bzw. anders zu gestalten. Damit handel ich mir jedoch öfter den Unmut meines Partners ein, der die Ansicht vertritt, dass wir unser Leben zu sehr nach den Bedürfnissen eines Vierjährigen ausrichten und wenn der kleine Bruder andere Bedürfnisse hat, diese auch oft zu kurz kämen.
Im Kindergarten kommt es nicht zu solchen Szenen, er reisst sich enorm zusammen, sogar wenn ihm wehgetan wird oder er hinfällt. Er neigt zwar dazu mit Wissen und Fragen den Morgenkreis zu sprengen, wenn er aber die Ansage bekommt, dass für seine Fragen und seine Themen gerade kein Raum oder keine Zeit mehr sei, nimmt er sich zurück und auch in Spielsituationen mit Kindern verhält er sich kooperativ und kommunikativ.
Klingt das für Euch so, dass das Altersangemessen ist für einen Vierjährigen? Habt Ihr Ideen, wie wir es für ihn und uns leichter gestalten könnten? Sind uns massive Erziehungsfehler unterlaufen, die zu so einem Verhalten führen? Was meint ihr? Ich weiss, es ist schwierig zu beurteilen, wenn man das Kind und die Eltern nicht kennt, aber ich bin trotzdem dankbar über Anregungen.
lg orangenminze
gerne würde ich Eure Einschätzung zu einigen Verhaltensweisen, Eigenarten, Schwierigkeiten unseres älteren Sohnes hören. Vielleicht neige ich wieder dazu mir unnötig einen Kopf zu machen, vielleicht steht aber auch Handlungsbedarf an. Ich bin gerade verunsichert, zumal mein Partner und ich die Situationen manchmal sehr unterschiedlich wahrnehmen und bewerten. Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass unser Sohn dazu neigt, schnell von Reizen überflutet zu werden. Er kann sich schlecht abgrenzen von Geräuschen oder Vorgängen, die um ihn herum passieren, sondern nimmt nahezu alles um ihn herum wahr.
Außerdem nehme ich manchmal eine gewisse Distanzlosigkeit wahr, er bezieht Viele Äußerungen aus Unterhaltungen Erwachsener auf sich, mischt sich dann in das Gespräch ein oder auch in neuer Umgebung, in der andere Kinder vielleicht erst einmal schauen würden, wahrnehmen würden, worum geht es hier, wo bin ich hier, ist er meistens gleich mittendrin, sucht Kontakt, unterhält sich mit fremden Kindern oder Erwachsenen gleichermaßen.
Eine weitere Eigenschaft ist, dass er sehr impulsiv und emotional reagieren kann. Derart, dass sowohl seine Umgebung manchmal erschrickt, aber er selber auch. Zum Beispiel wenn er hinfällt und sich weh tut, dann ist es nicht mit einem leisen Schluchzen getan, sondern er weint laut und kann richtig schreien und das sehr ausdauernd. Ein anderes Beispiel ist, wenn er sich übergangen fühlt oder etwas nicht hergeben möchte; neulich ging es darum, dass wir ein Feuer machen wollten, er aber in die Kiste mit Feuerholz auch Holz hineingetan hatte, das für ihn eine besondere Bedeutung hat (Werkzeug, Tier, Waffe, zT auch Sachen, die er gewerkel hatte). Nichtsahnend haben wir die Kiste eingepack, Sohnemann schreit, brüllt, weint. Auf Nachfragen, was los ist, erklärt er schreiend und fast hyperventilierend, dass in der Kiste Sachen drin sind, die nicht verbrannt werden dürfen. Kein Problem sagen wir, such die Sachen raus, die Du noch brauchst, den Rest könnne wir dann mitnehmen. Das hat er dann auch getan, war aber so aufgewühlt, dass er sich bestimmt eine Stunde nicht beruhigen konnte, immer wieder geweint hat etc. Das war jetzt nur ein Beispiel, aber solche Situationen kommen häufig vor. Oft ist er schon so drin in der Emotion, dass ein normales GEspräch nicht mehr möglich ist, auch zum Beispiel, wenn ich ankündige, dass wir gleich irgendwohin gehen oder wieder gehen müssen. Einige befreundete Familien haben oft Schwierigkeiten mit seinem Verhalten, so dass es auch vorkommt, dass bei Einladungen Sätze fallen, wie vielleicht kommt Ihr besser ohne Kinder. Ein Beispiel war ein Grillfest, auf dass wir gegangen sind, obwohl ich mit den Kindern vorher einen Nachmittag draußen am Wasser verbracht hatte. in der Hochsaison, es war also sehr voll, heiss, viele Leute auf der Wiese, die klassische Situation, die unseren Sohn schnell überfordert und nahe an den Tränen und nahe an Wutanfälle kommen lässt. Wider besseren Wissens, bin ich der Einladung trotzdem gefolgt, es endete aber mit anhaltendem WEinen und Schreien (ich glaube, die Wurst war zu heiss...), so dass ich schnell wieder gegangen bin. Dass war vor ca. einem Jahr, ganz so schlimm ist es nicht mehr, bzw. versuche ich solche "Doppelbuchungen" zu vermeiden bzw. anders zu gestalten. Damit handel ich mir jedoch öfter den Unmut meines Partners ein, der die Ansicht vertritt, dass wir unser Leben zu sehr nach den Bedürfnissen eines Vierjährigen ausrichten und wenn der kleine Bruder andere Bedürfnisse hat, diese auch oft zu kurz kämen.
Im Kindergarten kommt es nicht zu solchen Szenen, er reisst sich enorm zusammen, sogar wenn ihm wehgetan wird oder er hinfällt. Er neigt zwar dazu mit Wissen und Fragen den Morgenkreis zu sprengen, wenn er aber die Ansage bekommt, dass für seine Fragen und seine Themen gerade kein Raum oder keine Zeit mehr sei, nimmt er sich zurück und auch in Spielsituationen mit Kindern verhält er sich kooperativ und kommunikativ.
Klingt das für Euch so, dass das Altersangemessen ist für einen Vierjährigen? Habt Ihr Ideen, wie wir es für ihn und uns leichter gestalten könnten? Sind uns massive Erziehungsfehler unterlaufen, die zu so einem Verhalten führen? Was meint ihr? Ich weiss, es ist schwierig zu beurteilen, wenn man das Kind und die Eltern nicht kennt, aber ich bin trotzdem dankbar über Anregungen.
lg orangenminze