Hochbegabung als Tabuthema?

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
Rabaukenmama
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Re: Hochbegabung als Tabuthema?

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben: Mit der Zeit bin ich draufgekommen dass es mir bei meinen Überlegungen, wie ich korrekt mit der Hochbegabung meines Sohnes umgehe, in erster Linie darum gegangen ist, wie ICH SELBST (also Mutter) gesehen werde.
Das glaube ich auch. Denn dieses Thema beschäftigt eher die Mütter. Meinem Sohn zumindest ist das vollkommen schnurps. ;)
Ist auch gut so, wenn sich die Kinder nicht damit belasten :) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: Hochbegabung als Tabuthema?

Beitrag von alibaba »

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alibaba

Re: Hochbegabung als Tabuthema?

Beitrag von alibaba »

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Meine3
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Re: Hochbegabung als Tabuthema?

Beitrag von Meine3 »

Koschka hat geschrieben:@sinus

Die deutsche Furcht vor Elite ist glaube ich historisch gewachsen und hauptsächlich auf den Nachklang der NS-Zeit zurück zu führen. Die IQ-Werte von der NS-Spitze sind ja bekannt, sowie die Tatsache, dass viele Professoren schon 1933 ein Bekenntis zu Hitler unterzeichnet haben.

Oh jetzt wirds wieder spekulativ :mrgreen: ... Die meisten Befehlshaber zu NS Zeiten hatten einen UNTERdurchschnittlichen IQ! NAtürlich waren AUCH Professoren in der NS. Gesinnung und blöde Einstellung sind leider NICHT abhängig vom IQ... Es gibt unterbelichtet Neonazis und sehr schlaue. Sind alles "Arschlöcher" und hat NICHTS mit dem Intellekt zu tun. Wenn das SO einfach wäre, das wäre schön...

Und das ist, zumindest in Deutschland, wenn man einigermaßen informiert ist, auch nicht unbekannt ;) .
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
charlotte12
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Re: Hochbegabung als Tabuthema?

Beitrag von charlotte12 »

Ich antworte auf Lob meist mit "ja, das kann sie gut", nichts weiter. Den fast obligatorischen Folgesatz, dass es meinem Gesprächspartner wichtiger ist, dass das eigene Kind Kind sein darf, lasse ich mittlerweile unbeantwortet. Früher habe ich auf Lob mit Dingen gekontert, die mein Kind nicht gut konnte, was ich mir aber bewusst abgewöhnt habe. Weil mein Kind oft mithört. Und weil das Gespräch sonst praktisch immer die Wendung nimmt, dass Normabweichungen aller Art ausschließlich daran liegen, dass mein Kind als Einzelkind aufwächst.
Dass Leistung ohne Anstrengung in der Fremdwahrnehmung nichts wert sondern eher unanständig ist und etwas, was man verbergen sollte, das habe ich selbst als Kind stark erlebt und verinnerlicht. Leistung mit Anstrengung ist im kognitiven Bereich allerdings genauso wenig wert, dann ist man ein Streber, ganz schlimm.
Meine3
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Re: Hochbegabung als Tabuthema?

Beitrag von Meine3 »

Mit der Zeit bin ich draufgekommen dass es mir bei meinen Überlegungen, wie ich korrekt mit der Hochbegabung meines Sohnes umgehe, in erster Linie darum gegangen ist, wie ICH SELBST (also Mutter) gesehen werde. Wie ich das bemerkt habe (dass es mir ums eigene Ego ging, nicht ums Kind) habe ich mir plötzlich viel leichter getan, das Ganze locker zu sehen.
leider, leider ist es mir nicht schnurz, wenn man mir vorwirft, ich würde meine Kinder in irgendeiner Art "dressieren". Das liegt aber wohl eher daran, dass ich selbst kein selbstsicherer Mensch bin. Ich habe oft das Gefühl, ich mache was falsch. Mache ich bestimmt auch, keine Mutter ist perfekt! DAMIT kann ich auch leben ;) . Aber wenn ich dann auch noch bei den Themen wo ich nichts falsch mache , gesagt bekomme, ich würde was falsch machen, dann nervt mich das sehr :oops: ... Da bist du dann einfach schon weiter als ich, eventuell auch, weil deine Kinder schon größer sind und du die Erfahrungen, die ich grade mache, schon zu genüge gemacht hast...
Mittlerweile gehe ich selbst auch selbstbewusster mit meiner Hochbegabung um. Nicht, dass ich sie jedem auf die Nase binde. Aber wenn mich wer lobt oder erstaunt ist, weil ich was gut kann/weiß/mache, kann ich das Kompliment jetzt ehrlich annehmen und muss nicht künstlich "geziert" rumtun ;) .
Mir ist meine eigene Hochbegabung NIE wichtig gewesen, ich habe sie eher immer negiert und beschäftige mich erst jetzt zunehmend damit... Und da ich kein beruflicher Überflieger bin und nie war, werde ich auch nicht sooo oft auf meinen Intellekt angesprochen, zumindest nicht von Menschen, die mich nur oberflächlich kennen. Menschen, die mich gut kennen oder auch meine damaligen Mitschüler auf dem zweiten Bildungsweg, denen ist das schon aufgefallen. Aber ich habe nie gesagt:" haha, ich habe ja auch einen superhohen IQ!" :lol: Ich wurde z.B. oft gefragt ob ich Nachhilfe oder so geben kann und hab das gern gemacht. Punkt. Jetzt treibt es mich aber um (eher bezogen auf meine Kindheit und Jugend und so) und ich hab das Gefühl, ich kann darüber nicht sprechen.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Meine3
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Re: Hochbegabung als Tabuthema?

Beitrag von Meine3 »

Koschka hat geschrieben:@Meine3

Die offiziellen Werte aus dem Nürbergerprozess sind bekannt. Da ist nichts mit unterdurchschnittlich, dafür einiges selbst über 140. Dass die rechte Szene jetzt einen unterdurchschnittlichen IQ aufweist würde ich nur zu gerne glauben. Weiß aber nichts dazu.

Sorry, aber ich habe grade garkeine Lust mich über Hitler und Co zu unterhalten und werde da auch nicht weiter drauf eingehen. Ist nicht persönlich gemeint. Und so besessen, dass ich mir die Nürnberger Prozesse alle durchgelesen habe, bin ich auch nicht. Wenn du persönlich meinst, dass Deutsche aufgrund ihres hohen Intellekts so einen Mist gebaut haben und dass Deutsche deswegen wiederum ein Problem mit Hochbegabung haben, dann ist das deine Meinung. Ich persönlich finde das zu "platt".

Ich hab damit nichts am Hut. Ich kenne mich gezwungenermaßen als Deutsche damit aus, aus dem Geschichtsunterricht, aus Filmen, Dokumentationen und ich habe da wohl einfach andere Informationen als du. Aber zum Glück hab ich "ausländische" Vorfahren und bin da auch fein raus :mrgreen: .
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
alibaba

Re: Hochbegabung als Tabuthema?

Beitrag von alibaba »

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Maca
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Re: Hochbegabung als Tabuthema?

Beitrag von Maca »

Hallo Meine 3,

Du bist sehr stolz auf deine Kinder und das ist auch gut so, aber ich glaube nicht, dass die Mißgunst gegenüber HB-Kindern ein Exklusivproblem darstellt.

Kognitive Flexibilität ist eine von unzähligen Begabungen.

Jede Form von Exzellenzleistung ruft Neider hervor, auch beeindruckende Sporterfolge können bei Miteltern zu bösen Blicken führen. Frag doch mal die Eltern von sportlich sehr aktiven und erfolgreichen Kindern.
Auch dort werden die Eltern der Konkurrenten nicht in Verzückung über die Leistung fremder Kinder geraten.

Eltern vergleichen ihre Kinder ständig mit anderen. Das hat auch positive Aspekte, weil nur so Entwicklungsdefizite überhaupt auffallen.
Wenn bei diesen Vergleichen ungewöhnliche Fähigkeiten (im Vergleich zum eigenen Durchschnittskind) wahrgenommen werden, reagiert die Masse mit Abwehr. Dadurch wird das Vermögen des eigenen Nachwuchses automatisch abgewertet und es bedarf großer Selbstdiziplin und Reflektion, um damit gelassen umzugehen.
Das darf man nicht persönlich nehmen.

Bei mir hat es lange gedauert bis ich verstanden habe, dass abfällige Aussagen über meinen Sohn, oft nur aus Selbstschutz getätigt werden. Es geht nicht darum, mich als Eislaufmutter zu degradieren, sondern darum, den Stolz auf den eigenen Nachwuchs nicht zu gefährden
Für mich ist das zwar nachvollziehbar, aber dennoch manchmal verletzend.

Vor allem, wenn ich in Lehrergesprächen merke, dass sie uns für überambitioniert, super ehrgeizig und potentiell kindsgefährdend halten oder der Meinung sind, dass es für meinen Sohn doch noch was anderes als Mathe geben müsste und dürfte.
Das stört mich, weil ich dann das Gefühl habe, dass mein Kind nicht richtig wahrgenommen wird.
Seine Baustelle ist seine Bequemlichkeit, die Tendenz immer den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, also das genaue Gegenteil dessen, was das Gegenüber denkt. Und letzteres will seine Annahmen gar nicht revidieren.

LG
alibaba

Re: Hochbegabung als Tabuthema?

Beitrag von alibaba »

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