Hallo, ich mußte gerade etwas schmunzeln obwohl dir sicher nicht danach zumute ist, sorry.
Nicht alle probs sind denke ich mit hb zu begründen, ich sehe da eigentlich eine ganz normale Kindheitsentwicklung, mit 4 Jahren haben Kinder noch eine sehr egoistische Weltanschauung, haben sie doch gerade enddeckt das sie ein wenig Einfluss auf das Weltgeschehen haben.
Bei mir tummelt sich oft die ganze Nachbarschaftshorde, ich habe bis zu 7 Kinder in der Wohnung, gerade dann wenn das Wetter schlecht ist.
Meine Beobachtung ist, dass ab 2 Jahren sie den Anspruch erheben die "vollständigen" Kekse zu bekommen, nur die ganz verfressenen oder wirklich hungrigen Kinder akzeptieren auch zerbrochene Kekse.
Die 6+ Kinder sind gerade dabei wieder von diesen "Allmachtsgedanken" abstand zu nehmen, und freuen sich auch an den Krümmeln.
Ist nicht mein Problem, wenn meine Kleine deshalb heult, dann kann sie sich ein ganzes Keks nehmen (bricht mir ja keinen Zacken aus der Krone), wenn keines mehr da ist muß sie "lernen" dass sie auf bestimmte Dinge einfach keinen Einfluss hat, dass kann sie nur mit Heulen und ihrer ganzen Verzweiflung, weil ja wirklich eine kleine heile Welt für sie zusammenbricht.
Ich nehme sie ernst damit, d.h. versuche sie nicht in Stich zu lassen, ich bin aber nicht diejenige die dafür da ist ihr die Welt wieder heile zu machen (sprich ihr ein ganzes Keks zu besorgen).
Da muß sie einfach durch.
Das gleiche sehe ich mit der U-Bahn, erachte ich nicht als sensibles Verhalten sondern ist getrieben von den kindlichen Allmachtsgedanken...."Ich will die Welt bestimmen".
Meine Aufgabe als Mutter sehe ich darin zu erklären, dass es Dinge gibt die nicht zu beeinflussen sind (kann man anhand des Fahrplanes machen, mit dem Zugführer reden, sich Poster vom neuen Zug besorgen).
Hintergrundinformationen geben, die Zusammenhänge durchschaubar machen, und da erkenne ich den Unterschied zwischen den etwas wieferen
Kindern und den etwas langsameren.
Meine hat es glaube kapiert, obwohl sie hatte mehr Probleme mit dem Mond, wenn der zu sehen ist geht sie schlafen, dass will sie nicht...also soll der Mond nicht aufgehen.
Kinder müssen einfach erst lernen, dass es Sachen gibt, darauf haben sie einen Einfluss und solche Dinge worauf sie, oder auch die sonst so "mächtige" Mama keinen Einfluss hat.
Mich schmerzt es oft wenn ich zuschauen muß wie sich meine Kleine damit quält.
Da muß ich dann durch, ich bin ja nur ihre Begleitung auf ihren Lebensweg und nicht die "Steine aus dem Weg"-Räumerin.
Das du ihm das Gesicht nass gemacht hast, sehe ich auch als Beschuldigung und das er versucht dich mit deiner Unsicherheit und deinem "schlechten Gewissen" zu erpressen.
Hat er Erfolg damit??
Macht es ihm Spass wenn du ihn in deine Entscheidungen miteinbeziehst??
Entscheidungsänderungen gehören zum Weltbild der Kleinen, gehört ebenso zum Thema dass sie "Allmachtsgedanken" haben und die Welt bestimmen wollen.
Das sehe ich dann eher aus dem Blickwinkel das ich die "mahnende" Stimme bin, die die Konsequenzen von Entscheidungsänderungen aufzeigt.
Meine Rolle ist nicht mich ihren Entscheidungen unterzuordnen, die Chefin bin ich, auch wenn ich ihr teils die Verantwortung überlasse so tripple ich nicht einfach mit, sondern schaue das sie auf dem Weg bleibt für den sie sich gerade entschieden hat, ausser sie hat Argumente für eine Änderung....dann lässt sich über alles noch mal reden.
Wenn sie einen Wutanfall damit hat, muß sie auch lernen diesen zu ertragen, dabei stehe ich auf ihrer Seite.....sozusagen als "Geburtshelferin".
Thema Beissen,....gehört für mich genau in die gleich Schiene.
....was kann ich bewirken in dieser Welt, wie kann ich mich durchsetzen, ...."Allmachtsgedanken".
Sie wollen ja so gerne schon groß sein in diesen Alter, und setzen alle Mittel dazu ein, und wissen oft selbst nicht was sie damit bewirken.
Meine hat mich einmal gebissen, und sie war schockiert und fix und fertig als ich heftig reagierte.
Ihre erstaunte Erklärung war, "ich habe in die Hose gebissen".
Ich glaube ihr das, sie wußte gar nicht was sie bewirkt und das sie die Kraft und die Fähigkeit hat, durch die Hose durchzubeissen.
Ich versuche halt zu erklären, dass es bessere Mittel gibt um seinen Standpunkt zu vertreten. (und habe ihr ihren alten Babybeissring gegeben, damit darf sie sich austoben.....*grins* darüber musste sie dann schon wieder lachen)
So, wahrscheinlich wirkt das alles jetzt recht "grosskotzig", mich beschäftigt dieses Thema auch gerade und ich versuche einfach mir sicher zu sein, mit der Sicherheit, dass man alles Mutter nicht alles richtig machen kann.
Aber wie Honey schon schrieb, dass direkte Unsicherheit meiner gegenüber mit Sicherheit das falsche ist.
ach ja, und das nicht reden als Bestrafung....ich weiß nicht wie lange deine Mutter nicht mit dir geredet hat.
Darauf kommt es sicher auch an, wenn ich ihr sage, dass ich jetzt gehe weil ich mit der Situation so nicht einverstanden bin, dann dauert es ca. 1 min. das sie aus ihren "Hamsterrad" rauskommt,....und das will ich einfach bewirken.
Insofern ist mein "Gehen", mein mich aus der verzwickten Situation entfernen auch schon wieder beendet.
(und dann kommt halt noch die Erklärung warum ich gegangen bin, und das wir jetzt wieder gut miteinander sind).
Blöd finde ich es, wenn man dann über die Zeit die "Beleidigte" spielt und meist dann selbst nicht mehr weiß, wann man wieder kommen darf (weil man ja meint konsequent sein zu müssen).
Damit quält man sein Kind wohl eher.
......ähem, dass war wohl lange jetzt.....
