Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
Winnie
Dauergast
Beiträge: 337
Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Beitrag von Winnie »

Ich habe mal ganz allgemein ein Problem und zwar kommt es in der letzten Zeit immer häufiger vor, dass A. sagen wir mal ein gewissen Unverständnis zeigt, wenn anderen Kinder etwas noch nicht können, was sie kann.

Es gibt da zwei verschiedene Ebenen: Entweder, sie erzählt mir zuhause, wenn ihr da etwas aufgefallen ist und beklagt sich manchmal darüber, dass andere Kinder behaupten, etwas zu können und es dann tatsächlich nicht oder nicht richtig können. Sie fragte mich neulich, ob das dann nicht geschummelt oder gelogen wäre? Und sie fragte mich dann, warum manche Kinder sowas tun.

Dann aber, was noch ein bisschen schwieriger ist: Sie spricht manchmal auch andere Kinder drauf an. Manchmal genervt, manchmal aber auch wirklich, weil sie es verstehen möchte. Neulich ist sie in ihrer Kindergarten-Gruppe auf ein Mädchen zugegangen, das 6 Jahre alt ist und im Sommer zur Schule kommt, und hat sie direkt und ins Gesicht gefragt:"Warum kannst du eigentlich nicht so sprechen wie ich? Du bist doch schon 6 Jahre alt, du müsstest doch eigentlich viel besser sprechen können als ich." (Das war beim Abholen und ich stand daneben und es war mir sehr unangenehm.)

Und dann hat sie das aber auch bei einem Mädchen gemacht, dass wohl vermeintlich auch hochbegabt ist (der Test soll im Sommer stattfinden). Die Kleine wird jetzt vier Jahre alt und es ist eben durch Kindergarten und Spielkreis eine ziemlich gute Freundin von Amelie. Und trotzdem (vielleicht gerade deshalb) ist sie mit ihr ganz besonders unbarmherzig. Manchmal ist sie unterstützend und hilfsbereit, aber ganz schlimm wird es, wenn die Kleine nur behauptet, etwas zu können. Nun muss man auch dazu sagen, dass sie Mutter oft und viel darüber spricht, was die Kleine alles schon kann, aber das tatsächliche Problem ist: Wir haben das alles noch nie gesehen.

So kam es dann zu einer Situation, dass die Kleine behauptete, sie könne ihren Namen schreiben. A. hat dann (im Kindergarten) gesagt, sie soll das mal vormachen. Weil sie sich nicht sicher war, hat sie dann ein anderes Mädchen gefragt und dann haben die beiden Mädels festgestellt, dass da tatsächlich kein Buchstabe an der richtige Stelle war. (Wäre im Prinzip kein Problem, die Kleine ist ja auch erst drei.) Aber dann ist die Situation etwas eskaliert und die beiden haben sich heftig gestritten. A. war sauer, weil die Kleine gelogen hat und die Kleine hat standhaft behauptet, dass sie ihren Namen richtig geschrieben hat.

Dann ging es ein paar Tage später darum, dass A. sich ein Heft von der Kleinen ausleihen wollte und ich sagte, dass das Heft sicherheitshalber mit Namen versehen werden sollte, damit wir es nicht verwechseln. Ich gab der Mutter einen Stift und A. motzte rum, dass die Kleine das mal besser ihre Mutter machen lassen sollte, weil sie ja ihren eigenen Namen noch nicht schreiben kann. Dann ging das Geschrei los: KANN ICH DOCH!! KANNST DU NICHT!!! KANN ICH WOHL!!! Und dann sagte die Mutter:"Doch, dass kann sie, sie will es nur nicht zeigen." :roll: (Das wiederum ergibt für mich überhaupt keinen Sinn.)

Peinliches Schweigen, ich wusste nicht so richtig, was ich davon halten sollte, aber ich habe doch gesehen, dass der Mutter der Humor etwas abhanden gekommen war. :?

Und später im Auto hat A. sich noch die ganze Zeit aufgeregt und gemeint:"Ich glaube, die ist überhaupt nicht so schlau! Wenn sie wirklich schlau wäre, dann würde sie nicht so einen Blödsinn erzählen. Wahrscheinlich hat sie ihre Mutter auch angelogen und die Mutter weiß das gar nicht, dass sie es in Wirklichkeit gar nicht kann."

Es ist nur ein Beispiel von vielen, aber sie sagt zu der Kleinen mittlerweile auch schon so Sachen wie:"Sprich mal deutlicher! Dich kann kein Mensch verstehen, wenn du so nuschelst." :oops: Und auch mal "Das kann meine Schwester L. ja schon besser und die ist erst 1!"

Aber was ich seltsam finde: Bei ihrer kleinen Schwester ist sie dann wieder ganz hilfsbereit und sagt dann wieder:"Mach dir keine Sorgen, das lernst du schon noch." usw. Also, sie kann auch anders, wenn sie will.

Ich rieche da einen Konflikt, der auf uns zukommen wird. Denn wann immer sich die beiden Mädels streiten (und das tun sie in letzter Zeit ständig), endet es damit, dass die Kleine am Ende weint. A. weint nie, beschwert sich höchstens und sagt so nette Sachen wie "Ach, jetzt heult die schon wieder. Immer heult die sofort los. Das geht mir auf die Nerven."

Ich habe mal versucht, mit meinem Mann darüber zu sprechen und er hat ganz charmant gesagt, dass ihm die Heulerei auch auf die Nerven geht und dass er findet, dass die Eltern des anderen Mädchens sich darum kümmern sollen. Das Problem ist ja, dass wir im Kindergarten auch nicht ständig daneben stehen können und Amelie zurückhalten können.

Was denkt ihr, wann soll man einschreiten, wie soll man mit dieser Situation umgehen? Muss man da überhaupt einschreiten oder sollen die Kinder das untereinander regeln? Und ich wie soll ich mich der anderen Mutter gegenüber verhalten?
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
Irrlicht
Beiträge: 18
Registriert: Mi 23. Feb 2011, 21:51

Re: Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Beitrag von Irrlicht »

Hallo,

wenn Deine Tochter dieses Denken/Verhalten beibehält, wird sie später wenige Freunde haben.
Sie denkt/fühlt leistungsorientiert und das ist nicht nur was schönes im menschlichen Miteinander :friedlich:

Das Reflektieren von Verhalten und Gefühlen kannst DU mit ihr üben. Hinterfrag sie, hinterfrag, warum andere Kinder so und so handeln/fühlen. Zeig ihr, dass Du es nicht schön findest, wenn sie andere abwertet.

Bzgl. dieser anderen Mutter: bei uns in der Kita gibz auch eine Mama, die sehr betont, wie weit und klug ihr Kind sei. Ich finde das nicht unbedingt offensichtlich, aber darum gehts gar nicht. Ich muss weder die Mutter noch das Kind in meine Realität holen und meine Tochter soll das auch nicht. Ich gehe einfach auf der Beziehungsebene auf die Mutter ein und bestätige, wie toll das Gefühl ist, wenn sich das eigene Kind so gut entwickelt und einen stolz macht.

Und ich finde, darum gehts auch bei Deiner Tochter/Dir. Jeder Mensch hat seine eigene Wirklichkeit und jeder hat das Recht darauf. Wenn verschiedene Wirklichkeiten nicht harmonieren, kann man sich überlegen, wie man den Kontakt reduziert - aber nicht, wie man den anderen (Deine Tochter anderen Kindern) die eigene Realität aufzwingt.

Lg,

Irrlicht
törtchen46
Beiträge: 40
Registriert: Do 20. Jan 2011, 18:19

Re: Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Beitrag von törtchen46 »

Auch ich möchte dir empfehlen deine Tochter für die Gefühle anderer Sensibel zu machen.
Sie ist ein kluges Kind.
Du kannst ihr erklären das jeder sein eigenes Individium ist und jeder anders lernt und sich entwickelt. Der eine Schneller der andere langsamer, deswegen sind sie doch nicht schlechter. Deine lernt nun mal schneller. Vielleicht kannst du sie so sensibilisieren das sie anderen hilft, die nicht so schnell denkend sind.
Ich habe bei meinen immer gut über Bücher was erreicht. Vieleicht kennt jemand Buchtitel die mit diesen Thema zu tun haben, da kannst du auch im Kiga nachfragen und um Hilfe bitten.
Kennst du Muck, der Igel ( weiß nur nicht ob es das noch gibt) das wäre so ein Einstieg vorlesen und dann mit ihr darüber diskutieren. Sie wird es verstehen.
LG
alibaba

Re: Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Beitrag von alibaba »

Ich glaube Winnie, deine Tochter hat ein Problem und wird auch in der Schule mit so einer Einstellung schnell weitere dazu bekommen. Aber man bedenke, das Kind ist gerade erst 5 gworden - da sollte man wieder etwas barmherziger sein. Aber als Schulkind in spe geht so ewtas gar nicht.

Kinder sind knallhart und unbarmherzig. Kinder sagen das was sie denken. Ich bin mir allerdings nicht immer sicher, ob nicht ein gewisser Teil an uns selber liegt, was Kinder sagen. Gerade in meienr kleinen Tochter sehe und höre ich mich oft selber. Meine Tochter übernimmt ganz stark Gestik und Mimik, aber auch Gesagtes, vor allem was man einfach so mal sagt, ohne dem Gewichtung beizulegen. Und dann, klar es sind Kinder, wird das eben so gemacht, wie man das von Mama oder anderen Bezugspersonen kennt, nur eben in den unpassendsten Situationen. Kinder sind Kopierer, so Winterhoff und Rogge. sie sind Meister darin, vor allem die weiblichen Vertreter unserer Art.

Meine Kinder machen im übrigen nie etwas auf Knopfdruck. Zieg mal, das Du schreiben kannst -das würdest Du bei meinen Kindern so auch nicht sehen. Was würdest du Dir dabei denken? Ob ein Kind schlau ist oder nicht, merkt man nur, so behaupte ich mal, nicht an dem was es einem ziegt, sondern da "sieht" man nur, wenn man Umgang mit dem Kind hat. Mir wurde mal im Museum gesagt, mein Kind sei sehr weit im Zeichen, für ihr Alter natürlich. Würde Dir nie auffallen, wenn man mein Kind auf Knopfdruck testen würde.
Meine haben nie Zettel im Kiga mit Namen ausgefüllt. Manche Kinder schreiben da ja "Romane" an Dingen ,die sie schon können. Wenn man meine fragen würde, na dann schreib doch mal was, würden sie sich auch hinstellen und sagen, "Das kann ich nicht."

Schau das Du deinem Kind hilfst, das es versteht, das alle Menschen unterscheidlich sind. Die einen schreiben schneller, die anderen langsamer. Das je nach ALter die Gewichtung auf Dingen die man kann, anders gelagert ist. Bei einem 3-jährigen dürfen die Buchstaben noch falsch sein, das kann man aber duchaus als schreiben betittlen, ohne das es "gelogen" ist. Sprich das doch mal bei den Kigatanten an, vielleicht können die da nochmals einwirken.

Viel Erfolg.
Winnie
Dauergast
Beiträge: 337
Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Beitrag von Winnie »

Hab im Kindergarten mit den Erzieherinnen und anderen Kindergarten-Müttern besprochen und die Sache ist im Moment gerade deshalb ein Problem, weil die Kinder, die jetzt bald zur Schule kommen, das gerade im Moment heftig raushängen lassen, dass sie zu den Großen gehören und in der Gruppe eine Sonderstellung einnehmen. Sie gehen ja zur Vorbereitung auf die Schule auch zu besonderen Angeboten und das macht sie dann zu V. I. P.s. Die Kinder wissen natürlich nicht, dass Amelie evtl. auch dieses Jahr noch zur Schule kommt, denn sie spricht selbst im Kindergarten auch nicht darüber.

Neulich kam ein Mädchen morgens an, das hatte eines dieser Vorschul-Übungshefte mit dabei. Sie ging zu A. und sagte:"Guck mal, ich habe mein Lernbuch dabei. Aber sowas kannst du ja natürlich noch nicht, du bist ja erst 5!" A. hat auch diesmal nichts gesagt.

Und bei A. ist das Problem einfach, dass sie eben jetzt eine gewisse Enttäuschung empfindet, weil sie jetzt sieht, dass die Großen nicht automatisch in allem besser sind. Das kommt daher, dass A. ihre Rolle einfach noch finden muss, weil sie ja irgendwie zwischen allen Stühlen sitzt. Und ich denke wiederum auch, dass es sie überfordert, mit einem Mädchen befreundet zu sein, von dem sie ja mitbekommen hat, dass es hochbegabt ist, aber eben doch in vielen Dingen einfach immer noch Lichtjahre von ihrem Altersschnitt entfernt ist.

Letztlich bin ich dann doch wieder froh, dass der Kindergarten die Kooperation mit dem HB-Verein hat, denn dieses Problem ist dort bekannt und im Pädagogischen Konzept berücksichtigt. A. ist eben dort das einzige Kind, das wohl in diesem Jahrgang vielleicht vorzeitig eingeschult wird. Das wird sich wohl ändern, wenn die Kinder dann darüber informiert werden, dass A. schon mit 5 in die Schule kommt.
Ebenso wäre das dann eine Sache, auf die die Grundschule dann auch vorbreitet sein wird, denn dort würde A. nicht das einzige vorzeitig eingeschulte Kind sein.

Auf jeden Fall wird über solche Sachen mit den Kindern gesprochen, weil es dort auch Integrationskinder gibt und da kommt es häufig zu solchen Konflikten - besser/schlechter - vorzeitig/normal eingeschult oder auch mal zurückgestellt. Was Amelie bräuchte, wäre ein direkter Vergleich mit anderen hochbegabten 5 jährigen Kindern. Dafür gehen wir ja in den Spielkreis.

Es geht bei dem Ganzen hier nicht darum, was ich denke, sondern nur darum, wie A. die Welt sieht. Sie ist auch enttäuscht von mir, weil ich sie da natürlich nicht unterstützt habe. Für A. gibt es entweder "Name richtig geschrieben" oder "Name falsch geschrieben". Wenn es jetzt um Zahlen ginge und ihre Freudin hätte behauptet, sie könnte 3 und 3 zusammenzählen und hatte dann 7 gesagt, dann würde sie auch zurecht sagen, dass das falsch ist. Ungefähr die richtige Richtung und für das Alter schon ganz okay gibt es für sie nicht. Und es geht auch um die eigene Anspruchshaltung. Man muss sich dabei vor Augen halten, dass Amelie sehr lange mit ihrem Wissen hinter dem Berg gehalten hat. Sie zeigt grundsätzlich nur, was sie auch ganz sicher beherrscht. Und sie würde nie laut herausposaunen, dass sie etwas beherrscht, wenn sie darin nicht absolut sicher wäre. Und sie kann das nicht verstehen, dass die anderen Kinder nicht genauso denken.

Für mich spielt die Tatsache, ob und wie gut meine Tochter ihren Namen schreiben kann, eine wirklich sehr untergeordnete Rolle, aber im Kindergarten im Alter von 4 - 6 Jahren ist das ein zentrales Thema. Ich habe A. dann erklärt, dass ihre Freundin nicht wirklich gelogen hat. Das ist so wie beim Prinzessinnen-Rollenspiel, wo man einfach so tut, als wäre man eine Prinzessin. Man weiß zwar, dass man keine Prinzessin ist, aber man spricht wie eine, bewegt sich wie eine, zieht sich an wie eine. Und ihre Freundin wünscht sich noch mehr, als eine Prinzessin zu sein, dass sie bald endlich ein Schulkind wird, das schon richtig schreiben kann. DAS konnte A. absolut nachvollziehen! Zwischen den beiden ist wieder eitel Sonnenschein. :D
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
alibaba

Re: Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Beitrag von alibaba »

Winnie hat geschrieben:Was Amelie bräuchte, wäre ein direkter Vergleich mit anderen hochbegabten 5 jährigen Kindern. Dafür gehen wir ja in den Spielkreis.
Na, ich habe ja keine hb-Kinder, deswegen wird mein Kommentar hier natürlich fehl am Platze sein, ich gebe ihn aber trotzdem. Meine Kinder brauchen Kinder, vor allem mal Kinder. Ob diese einen IQ von 135,145 oder nur "normal" sind, ist meinen Kindern Wurscht. Meine Kinder suchen sich Kinder die just in dem Moment eben auch mit Lego spielen wollen oder Lust auf Fußball haben oder auch eine CD von den ??? hören wollen.

Diese Vorschulheftchenaktion würde meine 4-jährige ganz selbstbewusst mit Zunge rausstrecken und "Ist doch pippsi" kommentieren. :mrgreen:
mussmal
Dauergast
Beiträge: 109
Registriert: Do 20. Jan 2011, 11:59

Re: Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Beitrag von mussmal »

Winnie hat geschrieben: Neulich ist sie in ihrer Kindergarten-Gruppe auf ein Mädchen zugegangen, das 6 Jahre alt ist und im Sommer zur Schule kommt, und hat sie direkt und ins Gesicht gefragt:"Warum kannst du eigentlich nicht so sprechen wie ich? Du bist doch schon 6 Jahre alt, du müsstest doch eigentlich viel besser sprechen können als ich." (Das war beim Abholen und ich stand daneben und es war mir sehr unangenehm.)
Da hast Du Recht, dass Dir das unangenehm ist. Es ist schlicht unfreundlich oder gar schon beleidigend, das würde ich Deiner Tochter auch so sagen, wenn sie meine Kinder so ansprechen würde.

Winnie hat geschrieben: ... aber ganz schlimm wird es, wenn die Kleine nur behauptet, etwas zu können...
Winnie hat geschrieben: Dann ging es ein paar Tage später darum, dass Amelie sich ein Heft von der Kleinen ausleihen wollte und ich sagte, dass das Heft sicherheitshalber mit Namen versehen werden sollte, damit wir es nicht verwechseln. Ich gab der Mutter einen Stift und Amelie motzte rum, dass die Kleine das mal besser ihre Mutter machen lassen sollte, weil sie ja ihren eigenen Namen noch nicht schreiben kann. Dann ging das Geschrei los: KANN ICH DOCH!! KANNST DU NICHT!!! KANN ICH WOHL!!! Und dann sagte die Mutter:"Doch, dass kann sie, sie will es nur nicht zeigen." :roll: (Das wiederum ergibt für mich überhaupt keinen Sinn.)
Macht es für Dich keinen Sinn? Ehrlich nicht?
Das macht aus zweierlei Grund Sinn: erstens kennen viele hier das Phänomen, dass unsere Kinder so tun, als würden sie bestimmte Dinge nicht beherrschen. Ist Dir das wirklich neu? Und zweitens war Deine Tochter einfach frech und hat das andere Kind unter Druck gesetzt. Da machen viele Kinder zu.
Ich halte die Reaktion des anderen Mädchens für normal, nicht aber wie Deine Tochter auf sie losgeht.

Winnie hat geschrieben: Es ist nur ein Beispiel von vielen, aber sie sagt zu der Kleinen mittlerweile auch schon so Sachen wie:"Sprich mal deutlicher! Dich kann kein Mensch verstehen, wenn du so nuschelst." :oops:
So etwas haben die Kinder von zu Hause oder aus dem KiGa abgeschaut. Wer ist denn da ihr Vorbild?


Winnie hat geschrieben: Was denkt ihr, wann soll man einschreiten, wie soll man mit dieser Situation umgehen? Muss man da überhaupt einschreiten oder sollen die Kinder das untereinander regeln? Und ich wie soll ich mich der anderen Mutter gegenüber verhalten?
Bei Dingen die im KiGa passieren, würde ich nicht einschreiten, das ist Sache der Erzieherinnen (so lange sie Euch nicht darauf ansprechen).
Privat würde ich das die Kinder nicht untereinander regeln lassen, das Mädchen scheint Eurer Tochter ja sehr unterlegen zu sein. Da wundert es auch nicht, dass sie "ständig heult".
Winnie hat geschrieben: Die Kinder wissen natürlich nicht, dass Amelie evtl. auch dieses Jahr noch zur Schule kommt, denn sie spricht selbst im Kindergarten auch nicht darüber.
Winnie hat geschrieben: Man muss sich dabei vor Augen halten, dass Amelie sehr lange mit ihrem Wissen hinter dem Berg gehalten hat.
Also kennst Du es doch, dass Deine Tochter nicht alles von sich preis gibt?
Winnie hat geschrieben: Was Amelie bräuchte, wäre ein direkter Vergleich mit anderen hochbegabten 5 jährigen Kindern. Dafür gehen wir ja in den Spielkreis.
Ihr geht zum Vergleichen hin? Oder zum Freunde finden? Wir machen letzteres und bei uns wird nicht verglichen "was können denn andere 5-jährige so...".


Ich bin jetzt lange um das Posting rumgeschlichen und wollte eigentlich nicht antworten. Aber vielleicht kannst Du ja noch was draus mitnehmen.
Ich finde es extrem seltsam wie Du über Deine Tochter schreibst. Findest Du es gut, wie sie mit dem anderen Mädchen umgeht?
Ich sage mal ganz salopp daher: Andere beleidigen und Frechsein hat mit Hochbegabung nicht wirklich was zu tun. Das ist Erziehungssache.
Irrlicht
Beiträge: 18
Registriert: Mi 23. Feb 2011, 21:51

Re: Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Beitrag von Irrlicht »

Hi,
Was Amelie bräuchte, wäre ein direkter Vergleich mit anderen hochbegabten 5 jährigen Kindern. Dafür gehen wir ja in den Spielkreis.
Wie meinst Du das?

Ich brauche keinen direkten Vergleich mit einer 35jährigen hochbegabten Frau.
Ich brauche keinen direkten Vergleich zwischen den fast 4jährigen klugen Kindern.

Und ich glaube, weil ICH das nicht brauche, braucht/sucht meine Tochter das auch nicht.
Sie mag/spielt mit 6jährigen und mit 2jährigen.
Wenn sie vergleicht, ist mir das noch nie als Abwertung aufgefallen, sondern als einfache Feststellung.

Du hast so einen elitären Unterton in dem, was Du schreibst. Pass auf Dich/Euch auf... Stolz sein, selbstbewusst sich und sein Kind für etwas besonderes halten, ist nicht gleichbedeutend damit, andere abzuwerten, indem man sich/sein Kind grundsätzlich für überlegen/besser hält.

Lg,

Irrlicht
mussmal
Dauergast
Beiträge: 109
Registriert: Do 20. Jan 2011, 11:59

Re: Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Beitrag von mussmal »

Hallo Winnie,
mir geht das nicht aus dem Kopf :D
Ich wollte nur mal klar stellen, dass ich Dir ncht auf die Füße treten wollte.
Wie entwickelt sich denn die Sitution jetzt bei Euch?
meph
Dauergast
Beiträge: 58
Registriert: Di 19. Mai 2009, 09:41

Re: Überheblichkeit/Arroganz/Leistungsunterschiede

Beitrag von meph »

Huhu,

Freya ist 3,9 Jahre und kann ihren Namen nicht "schreiben"... ´Jedenfalls nicht mit dem Stift, da fehlt ihr jegliche Form der motorischen Fähigkeit :)
Aber sie schreibt ihren Namen ohne mit der Wimper zu zucken auf dem PC... hat seit vorgestern eine kleine Schreibmaschine und schon die ersten 2 Briefchen nach lautieren geschrieben.....

Ich hätte ganz genauso wie die andere Mutter reagiert und mich ehrlich geärgert- für mich ist das einfach keine Art des Umgangs- auch nicht unter Kindern!
Freya weiss auch, dass sie sehr schnell lernt und andere interessen hat als Gleichaltrige- teilweise! Weil die müssen ja nicht alle das Gleiche haben wie sie und sie ist auch nicht überall gut und gemeinsam im Sand spielen und sich von Oben bis Unten dreckig machen können sie sich alle gleich gut :lol:

LG Meph
Antworten