Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
Aldebaran
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Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Beitrag von Aldebaran »

Hallo an Euch!

Möchte Euch gerne mal wieder um Rat fragen, denn ich bin völlig ratlos! :fahne:

Seit zwei Wochen geht meine Tochter (2 Jahre und 8 Monate alt) in den Kindergarten. Bis Montag lief es sehr gut, sie blieb schon vier Stunden alleine dort und integrierte sich laut Erziehrinnen auch gut. Vorgestern kam dann die Wende. Morgens sagte sie schon, daß sie nicht in den Kiga wolle, ich brachte sie natürlich trotzdem hin. Als ich ging, fing sie an zu kreischen und hat das wohl eine Stunde lang durchgezogen. Danach war sie wohl wieder entspannt. Vorgestern nachmittag gings dann hier zu Hause wieder los. Sie weinte bitterlich, sagte immer "Ich will nicht in den Kindergarten!" Natürlich haben wir mir ihr geredet, aber ihr Kummer kam immer wieder hoch. Abends konnte sie nicht einschlafen, immer kam "ich will nicht in den Kindergarten". Gestern Morgen um 6 Uhr wurde sie mit den selben Worten wach und es ging immer weiter so. Im Kindergarten fing sie sofort an zu schreien, wollte in der Garderobe sitzen bleiben, wollte nicht in den Gruppenraum. Hatte dann Gespräche mit den Erziehern, die mir alle bestätigten, daß meine Tochter bisher alles super gemacht habe, und es keine besonderen Vorfälle gab. Heute Morgen dann wieder ein riesiges Theater.
Leider ist seit vorgestern eine der beiden Erzieherinnen nicht mehr da, hat die Stelle gewechselt, zu ihr hatte meine Tochter einen guten Bezug. Sie hat auch mit ihr die Eingewöhnung gemacht. Es liegt natürlich nahe, daß das der Grund ist. Ich bin stinksauer, denn wir hatten von diesem Wechsel keine Ahnung. Hätte ich das gewußt, hätten wir die Eingewöhnung erst zwei Wochen später gestartet, so daß meine Tochter die alte Erzieherin nie kennengelernt hätte. Die Neue ist zwar auch sehr nett, aber der Bezug steht natürlich noch nicht.
Ich bin völlig fertig, es ist schrecklich, sein Kind so zu sehen. Gestern und heute Morgen bin ich noch eine Stunde dabei geblieben und dann erst gegangen. Das hat so ganz gut geklappt. Aber ich bin mir sicher, daß es heute Abend wieder losgeht. Vorhin sagte sie: "Heute ist Donnerstag, morgen ist Freitag und DANN ist Wochenende! Da muß ich nicht zum Kindergarten!!" :(

Wie seht Ihr das Ganze? Hattet Ihr mit Euren Kindern auch solche Probleme? Wie haben sie den Kindergartenstart verkraftet?
Ich habe das Gefühl, daß meine Tochter einfach zu viel mitbekommt. Sie weiß genau, was vorgeht, irgendwie scheint sie auch schon ein Zeitgefühl zu haben. In diesem Fall wünschte ich, sie hätte diese ganzen kognitiven Fähigkeiten noch nicht so ausgeprägt, das würde vieles einfacher machen.

Viele liebe Grüße von der genickten
Katrin
Rinabina

Re: Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Beitrag von Rinabina »

Hallo Aldebaran,
Meine Kleine musste mit 1,5 Jahren in den Kiga, sie hat von anfang an im Kiga geweint und wollte anfangs dort auch nicht schlafen. Sobald irgendeine Veränderung im Kiga ist macht sie wieder Rückschritte, weint und will nicht in den Kiga. Bei uns war auch ein Erzieherwechsel den sie gar nicht gut verkraftet hat, jede Veränderung gibt neues Geschrei. Sie wurde mehrmals von 2 Kinder gebissen was heute nach 1 Jahr auch noch immermal vorkommt und das macht ihr sehr zu schaffe, leider wird auch nicht viel dagegen unternommen in diesem Kiga. Sie hat immer mal gesagt die Kinder wären ihr zu laut. Theater das sie nicht in den Kiga will macht sie jeden Tag. Sie hat immer eine Begründung wenn sie im Kiga in die Hose macht zum Beispiel das eine Kind hat geschrien oder das andere Kind hat mich gebissen.
Im Kiga passt sie sich nach dem anfänglichen Theater dann an und ist den rest des Tages dann lieb und fällt nicht auf dafür will sie dann abends nicht einschlafen weil ja der Mittagsschlaf im Kiga pflicht ist.
Sie war anfangs auch sehr oft krank sodass wir immer wieder von vorne eingewöhnen mussten. Manchmal sagt sie auch der Kiga wäre langweilig nur selten sagt sie dass es im Kiga schön ist, zum Glück erzählt sie viel vom Kiga auch die unschönen sachen so das ich mit ihr reden kann. Ich fand den Kiga Start sehr sehr anstrengend und leider weint sie auch heute noch fast jeden Tag wenn ich sie hin tue.
Ich dachte schon wir wären die einzigsten die so arge Probleme hätten denn die Erzieherin fand es nach 3 Monaten nicht mehr normal als meine Kleine die ganze Zeit geweint hatte und beim Mittagsschlaf den ganzen Kiga wach gemacht hatte so dass sich andere Erzieher beschwerten.
Lg und viel gedult wünsch ich dir
calimero
Dauergast
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Re: Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Beitrag von calimero »

Guten Morgen Aldebaran!

Mein Sohn ist 2,10 Jahre alt. Er geht seit dem er 15 Monate ist in die Krippe. In diesem Sommer haben wir die Einrichtung gewechselt und hatten dort auch wieder Eingewöhnungszeit.
Was ich wirklich gut fand, war, dass die Erzieherinnen dort, mit meinem Sohn so umgegangen sind, als ob er noch nie in einer Krippe war. Also eben nicht:"Hey, du weiß doch schon Mama kommt wieder, und du bist doch schon so groß!"
Wir hatten zur Eingewöhnung und das bleibt ja dann auch so, eine Bezugs-Erzieherin. Und wie urmelis es schon sagte, ohne triftigen Grund (Krankheit, Unfall etc.) wäre hier auch nix dazwischen gekommen.
Nun weiß ich, dass es in unserer Einrichtung so ist, dass die Erzieherinnen sich untereinander vertreten. Also es ist immer mal auch eine andere Erzieherin da. So dass sich die Kinder, langsam an alle Betreuerinnen gewöhnen können.
Es stürzt so viel Neues auf die Kinder ein, da ist es ein Unding, wenn dann auch noch eine neu gewonnen Bezugsperson verschwindet!

Aber nun ist das bei euch so, und es hilft niemandem, allen voran deine Tochter nicht, wenn das jetzt laufend angemahnt wird.
Was sagt denn deine Tochter, warum mag sie nicht?

Grundsätzlich würd ich sagen, ist es auch normal, dass nach einer gewissen Zeit eine Ablehnung gegenüber der Fremdbetreuung kommt. Grad in der Eingewöhnung, die auch gern mal sechs Wochen und länger dauern kann, ist es nicht ungewöhnlich, wenn die Kinder plötzlich merken, ich will nicht dort hin, ich mag lieber bei Mama bleiben.
Da muss man dann durch, Kind und Eltern.
Für so kluge Kinder wie unsere, hilft es nur leider nicht, ihnen die Trennung von der gewohnten Umgebung schön zu reden.

Ich konnte zum Glück damit argumentieren, dass ich zur Arbeit muss und Papa eben auch. Wir haben nicht die Wahl, nur eben die Wahl der Eirichtung. Und die neue ist ein Segen!!!!

Richtig weiterhelfen kann ich da nicht, aber ich verstehe dich!

Lieben Gruß
calimero
Aldebaran
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Re: Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Beitrag von Aldebaran »

Vielen Dank schon mal für Euren Zuspruch. :|
urmelis hat geschrieben:Hast du nachgefragt, ob das vorher bekannt war? Falls ja, würde ich an deiner Stelle schleunigst nach einer Alternative suchen.
Ja, es war wohl schon vor den Sommerferien bekannt, was mich wirklich unter die Decke gehen läßt. Meinen Unmut habe ich schon kundgetan und werde das Thema auch noch mal auf dem kommenden Elternabend ansprechen. Damit wenigstens nachfolgenden Kindern sowas erspart bleibt. Eine Alternative haben wir zur Zeit leider nicht. Mit großem Glück haben wir überhaupt diesen KiTa-Platz bekommen, sämtliche Kindergärten sind schlicht und einfach voll. Fürchterlich.
calimero hat geschrieben:Was sagt denn deine Tochter, warum mag sie nicht?
Sie sagte hauptsächlich, daß die Kinder blöd sind. Die Jungs sind so wild, es sind zu viele Kinder dort. Außerdem fragte sie, wer denn dort auf sie aufpasse, sie sei doch allein dort. Das hängt sicherlich zusammen. Nachdem ihre Bezugsperson weg ist, hat sie scheinbar das Gefühl, total allein ohne Schutz dort zu sein. Allerdings ist sie auch wahnsinnig sensibel. Sie vergißt NICHTS, jede Kleinigkeit sitzt fest in ihrem Kopf, auch wenn es schon ein Jahr her ist. Das macht es echt kompliziert.
calimero hat geschrieben:Für so kluge Kinder wie unsere, hilft es nur leider nicht, ihnen die Trennung von der gewohnten Umgebung schön zu reden. Ich konnte zum Glück damit argumentieren, dass ich zur Arbeit muss und Papa eben auch.
Genau so ist es. Man kann da nichts schön reden. Meine Tochter versteht genau, daß sie für längere Zeit am Tag im Kindergarten sein muß, und daß das mit bestimmten Unannehmlichkeiten verbunden ist. Wir müssen auch arbeiten gehen, wir haben keine Wahl.

Wie ist das bei Euren Kindern, können sie sich gut wehren, wenn sie z.B. mal gehauen werden von anderen Kindern oder ihnen etwas weggenommen wird?
Das kann meine Tochter leider überhaupt nicht. Also theoretisch kann sie es, sie kann genau beschreiben, was zu tun ist, wenn ein anderes Kind sie haut, aber es praktisch umsetzen klappt leider nicht. :?
calimero
Dauergast
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Re: Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Beitrag von calimero »

Moin!

Wehren, schönes Thema!
Also in der alten Krippe, ist mein Sohn, öfter falsch beschuldigt worden.
Denn bei uns sieht das so aus:
Sohn sagt, "gib mir das Spielzeug zurück. Das ist meins und ich möchte nicht, dass du es hast."
Das andere Kind schaut ihn verwunder an und geht mit dem Spielzeug weg.
Na und dann schreit mein Sohn oder leider, er weiß nicht wohin mit seiner Wut, er haut oder schubst.
Daraus haben die "alten" Erzieherinnen dann nen "prügelndes und ständig schubsendes Kleinkind" gemacht.
Sein reden und argumentieren haben sie nicht bemerkt. Sein Vertrauen war scheinbar auch nicht groß genug und er hat sich dann eben keine Hilfe und Unterstützung von den Erzieherinnen geholt.
Ich mache ihm aber weiterhin klar, Hauen und Schubsen, so wie Spucken geht gar nicht! Er soll sagen was er will und sich zur Not Hilfe holen, auch wenn es schwer ist, die Wut zu unterdrücken.

Ansonsten haben wir noch eine Freundin im Bekanntenkreis, die ist genauso alt wie mein Sohn. Sie ist ein Kind, welches oft und ohne ersichtlichen Grund (es wird schon einen geben, da bin ich sicher) meinen Sohn an den Haaren zieht, beißt, kneift oder an der Kette reißt. So dass wir schon öfter, Spuren davon getragen haben.
Und nein er wehrt sich nicht. Ich finde das auch richtig. Es macht keinen Sinn zu erklären, dass war schlimm und nicht richtig, was das Mädchen da gemacht hat. Und im gleichen Atemzug zu sagen, dann wehr dich und hau zurück. Ich finde das unlogisch und mein Sohn auch.

Lieben Gruß
calimero
Aldebaran
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Re: Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Beitrag von Aldebaran »

Hallo calimero!

Ja sicherlich, zurückschlagen ist nicht die Lösung. Wir sagen unserer Tochter immer, sie soll den Kindern sagen, daß sie es sein lassen sollen, und daß sie nicht hauen dürfen. Wenn das Argumentieren nichts bringt, soll sie zur Erzieherin gehen. Tja, theoretisch hat sie es drauf, aber im "Ernstfall" macht sie es nicht sondern zieht sich geschockt zurück.
LG!
Katrin
calimero
Dauergast
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Re: Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Beitrag von calimero »

Moin!

Ja und genau dann sollten, die Erzieherinnen helfend einschreiten, find ich.
Ich glaub, es ist schon schwer für unsere Zwerge, sich mit Worten zu wehren. Emotional sind sie eben noch nicht mal drei.
Ich ertappe mich, da auch zu viel von meinem Sohn zu erwarten. Das liegt schon auch an seiner sprachlichen Entwicklung. Er kann toll argumentieren und erklären was er will, super Begründungen kommen da aus ihm raus. Aber was bringt das, wenn das Gegenüber nix versteht?
Kien Wunder, dass zumindest meiner, gern allein oder mit Erwachsenen spielt. Die verstehen ihn und kommen nicht auf die Idee, handgreiflich zu werden.
Meiner ist da auch ähnlich erschüttert, wie deine Tochter. Er wird dann getröstet und dann ist erst mal Essig mit zusammenspielen. Ich kann das verstehen, wer will schon gehauen werden.
Und es ist doch auch gut, wenn sich deine Tochter aus der Situation entfernt. Du wirst die Erlebnisse mit ihr ja sicherlich am Nachmittag aufarbeiten. Ich glaub, viel mehr geht dann auch nicht. Konflikte gehören ja eben zum Leben.

Lieben Gruß
calimero, die echt froh ist, kein Kind mehr zu sein
Aldebaran
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Re: Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Beitrag von Aldebaran »

@calimero:
Du hast Recht, wenn die anderen Kinder die Argumentationen nicht kapieren, nützt das Reden reichlich wenig. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Ich wünschte nur, meiner Tochter würde nicht jedes einzelne negative Ereignis so dermaßen im Gehirn hängenbleiben.

Heute ging es übrigens völlig ohne Tränen. Wahrscheinlich faßt meine Kleine so langsam wieder Vertrauen. Ich merke auch, daß das Freispiel offensichtlich nichts für sie ist. Sobald sie Aufgaben bekommt oder Brettspiele gemacht werden, blüht sie richtig auf. Am Wochenende wollte sie unbedingt die Wochentage lernen. Ich vermute mal, daß ihr das Sicherheit und Überblick gibt. Sie weiß jetzt, an welchen Tagen sie zum Kindergarten geht und an welchen Tagen sie nicht geht. ;)

Liebe Grüße!
Katrin
calimero
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Re: Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Beitrag von calimero »

Hallo Katrin!

Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass sie negative Erlebnisse abspeichert.
Aber vielleicht schafft ihr es ja, dass positive Ereignisse ebenfalls abgespeichert werden und diese können dann vielleicht die negativen überlagern?
Frag sie, was hat dir heute am meisten Spaß gemacht, oder welche Kinder magst du besonders?

Es freut mich zu hören, dass es bei euch jetzt auch ohne Tränen geht. Hat bei uns auch erst im neuen KiGa geklappt. Sonst hatten wir fast jeden Morgen das Thema, dass er gar nicht hin will.
Für meinen ist Freispiel super, glaub ich. Er ist so in seinen Rollenspielen vertieft, dass ihm Regeln gar nicht passen. Im KiGa mag er gerne kneten, da kann er dann seine Fantasie wohl auch gut ausleben.

Meiner fragte am Wochenende:"Mama, heute geh ich nicht in den Kindergarte?" "Nein, heute ist Samstag. Erst am Montag wieder." "Na dann überspring ich morgen den Sonntag und kann dann gleich morgen wieder in den Kindergarten." Dann hüpfte er von dannen.

Lieben Gruß
calimero
Aldebaran
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Re: Katastrophale KiTa-Eingewöhnung

Beitrag von Aldebaran »

calimero hat geschrieben:Meiner fragte am Wochenende:"Mama, heute geh ich nicht in den Kindergarte?" "Nein, heute ist Samstag. Erst am Montag wieder." "Na dann überspring ich morgen den Sonntag und kann dann gleich morgen wieder in den Kindergarten." Dann hüpfte er von dannen. calimero
Hihi, das ist ja super! So solls sein, kann mir sehr gut vorstellen, wie glücklich Du über solche Aussagen sein mußt! :)
Mir hat die Erzieherin gestern erzählt, daß meine Tochter wohl schon Kontakte zu anderen Mädchen aufgenommen hat. Als ich sie gestern abholte, wurde sie gerade von einem Mädchen frisiert. Das hat mich wahnsinnig gefreut! :D
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