Tochter lehnt KiGa ab, zeigt sich aber im KiGa völlig angepasst

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
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Amanda
Beiträge: 11
Registriert: Di 29. Aug 2006, 12:09

Tochter lehnt KiGa ab, zeigt sich aber im KiGa völlig angepasst

Beitrag von Amanda »

Hallo,

ich habe eine Tochter, gerade 4 geworden, die im Sep. letzten Jahres in den Kiga kam. Schon kurz nach der Eingewöhnungsphase veränderte sich ihr Wesen. Sie war daheim Depression, stand mitten im fröhlichen Spiel mit mir auf und stellte sich weinend an die Wand; darauf folgte eine Phase voller Aggressionen - sie schlug und trat umsich, brüllte herum, war völlig neben sich. Zum Schluß folgte dann die Phase in der ihr beim Wort KiGa übel wurde. Ihr wurde schlecht und rannte auf die Toi und würgte. Das ganze zog sich über 9 Monate hin. Von den Erzieherinnen wurde mir immer bestätigt, dass meine Tochter im Kindergarten ein fröhliches und ausgeglichenes Kind wäre. Sie wäre beliebt und hatte gut Kontakte geknüpt. Auffällig dabei war allerdings, dass sie ausschließlich mit den Vorschulkindern spielte. Aber ihrer Meinung nach, wäre es kein Kiga-Problem, sondern ein anderes. Meine Tochter nannte uns aber eindeutig immer nur den KiGa als Problem. Es sei langweilig, es sind zu viele Kinder, "Die wollen immer spielen und ich muss dann nein sagen, da ich doch am Nachdenken bin" (O-Ton) und außerdem wolle sie bei den Vorschulbeschäftigungen mitmachen. Nach langen hin und her und vielen vergeblichen Gesprächen mit den Erzieherinnen, die zum einen nicht glauben wollen, dass es sich tatsächlich um ein KiGa-Thema handelt und zum anderen, weil sie eine Integration bei den Vorschulkindern (auch auf Probe) nicht zustimmten, habe ich meine Tochter im Frühjahr aus dem KiGa abgemeldet. Kennt irgendjemand ein solches Verhalten? Warum zeigte unser Kind seinen Unmut nur daheim und nicht dort, wo es sich am Unglücklichsten fühlte. (Sie sagte an ihrem dritten KiGa-Tag, kurz nachdem ich gegangen bin "Schluß mit den Tränen, jetzt reichts." Danach hat sie nie mehr im Kiga geweint, aber war auf dem Weg dortin immer sehr bedröbbelt.)
Insgesamt hat meine Tochter nun etwas über 4 Monate daheim. Mitte Sep. wagen wir einen neuen Versuch. Nun aber in einem anderen Kiga, in einem Internationalen Montessori-Kiga mit englisch als KiGa-Sprache. Begeistert ist sie von der Idee nicht. Ich aber hoffe sehr, dass es in diesem Jahr besser klappen wird. Sie braucht den Kontakt und die nötige Förderung, die ich ihr daheim nicht geben kann.
Neckri
Moderator
Beiträge: 463
Registriert: Di 14. Feb 2006, 11:51

Re: Tochter lehnt KiGa ab, zeigt sich aber im KiGa völlig angepasst

Beitrag von Neckri »

Hallo Amanda,

unsere Tochter hatte ein ähnliches Problem mit dem Kiga. Jeden Morgen war sie betrübt, oft gab es Tränen - ein ganzes Jahr lang. Meistens hat sie sich zurückgezogen oder extrem angepasst. Ich denke, dass es einem Mädchen in dem Alter gar nicht möglich ist, die eigenen Vorstellungen gegenüber einer Erzieherin deutlich zu machen, geschweige denn durchzusetzen. Unsere Tochter hat es zwar manchmal versucht, aber ist dann recht schnell abgeblitzt. Ein angepasstes Kind ist eben auch ein bequemes Kind, nach dem nicht wirklich geschaut wird.

Ich hoffe für deine Tochter, dass es im neuen Kiga nach der Auszeit besser geht. Vielleicht sind dort die Erzieher ja auch etwas aufgeschlossener. Jedenfalls würde ich im Vorfeld die negativen Vorerfahrungen im gewesenen Kiga objektiv schildern, um die Erzieher zu sensibilisieren.

Grüße von

Neckri
Amanda
Beiträge: 11
Registriert: Di 29. Aug 2006, 12:09

Re: Tochter lehnt KiGa ab, zeigt sich aber im KiGa völlig angepasst

Beitrag von Amanda »

Hallo Neckris,

zunächst danke für deine Antwort. Mit dem neuen Kiga habe ich schon beim ersten Kennenlerntermin über die bisherigen Kiga-Probleme gesprochen. Ich bin damals einen recht offensiven Kurs gefahren, da es mir sinnvoll erschien unsere Tochter in einen neuen KIga zu schicken, wenn wir dort auf Erzieheirnnen treffen, die von Anfang an bescheid wissen und uns trotzdem wollen.
Mich würde es interessieren, wie ihr weitergemacht habt. Konntet ihr irgendwas für eure Tochter tun, oder musste sie sich einfach weiter durch die Kigazeit beissen?
Das Problem am Exkiga lag wohl schon daran, dass sich unsere Tochter gelangweilt hat. Für sie war es einfach nicht zu verstehen, weshalb sie mit den anderen Gleichaltrigen die Grundfarben erlernen sollte. Sie hat sich dann lieber die Vorschularbeitsblätter heimlich geklaut und mit Heim gebracht. Wie schon erwähnt, ich hoffe, dass das Montessorikonzept das richtige für unsere Tochter sein wird. Es geht dort viel ruhiger zu und es gibt viele Materialien, die wirklich eine Herausforderung für sie sein dürften.

Gruß Amanda
Neckri
Moderator
Beiträge: 463
Registriert: Di 14. Feb 2006, 11:51

Re: Tochter lehnt KiGa ab, zeigt sich aber im KiGa völlig angepasst

Beitrag von Neckri »

Hallo Amanda,

unsere Tochter wurde dann früher eingeschult. Ich habe in einem anderen Thread gelesen, dass eure Maus inzwischen auch einen Test gemacht hat. Ich denke allerdings, dass das heimliche Mopsen von Arbeitsvorlagen für die Schulanfänger alleine schon Bände spricht...

Viele Grüße,

Neckri
eumeline
Beiträge: 10
Registriert: Fr 20. Okt 2006, 22:52

Re: Tochter lehnt KiGa ab, zeigt sich aber im KiGa völlig angepasst

Beitrag von eumeline »

Hallo,

ich habe ähnliche Probleme. Obwohl mein Kleiner noch viel kleiner ist, er wird im Februar erst vier und ist seit August im KiGa.

Solche Postings machen mir wirklich Mut, darüber nachzudenken, was am KiGa gefällt und was nicht, daß man sich im Erntsfall wirklich einen anderen suchen muss.

Danke dafür!

lieben Gruß
Natascha

P.S: sorry, daß ich keinen passenden Rat habe :)
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