Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
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- Dauergast
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Re: Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
Dein letzter Betrag kommt für mich angstgesteuert rüber. Da ist gar kein "das würde meinem Kind gefallen", sondern sehr viel "ich will nicht, dass..." und (sinngemäß) "ich traue ihr nicht zu, dass" oder "sie soll noch nicht..." und "sie könnte Schwierigkeiten haben...".
Lies dienen Betrag noch mal durch und überleg, was du einer guten Freundin raten würdest, wenn sie vor der Entscheidung stünde.
Es spricht nichts dagegen, noch keine vorzeitige Einschulung anzustreben, aber dann sollten eindeutig die positiven Aspekte für deine Tochter überwiegen. Sie ist jetzt schon ein eigenständiger, vollwertiger Mensch und eine einzigartige Persönlichkeit. Da sollten bei Entscheidungen, die sie betreffen, nicht DEINE Ängste im Vordergrund stehen.
Wenn du z.B. die Möglichkeit hast, in diesem Jahr sehr viel hochwertige Zeit mit deiner Tochter zu verbringen, dann kann durchaus eine Option sein, sie einfach ein Jahr zu Hause zu lassen. Dann könnt ihr gemeinsam Dinge unternehmen, die euch beide Freude machen, und du ksnnst auf ihre Bedürfnisse individuell eingehen.
Wenn du eine tolle Kindergarten- oder Vorschulgruppe findest, wo es nicht nur um Körpergröße, schnell laufen und cool tun geht, und deine Tochter dort guten Anschluss findet, ist das auch eine Möglichkeit.
Aber sie in der bestehende Kindergartengruppe zu belassen, wo sie sich JETZT SCHON nicht wohlfühlt, und wo die Freundinnen auch noch bald weg sein werden, damit sie "nicht so früh aufstehen muss" oder "weil sie so zart ist und die Schultasche zu schwer sein könnte" finde ich persönlich eben sehr angstgesteuert.
Meine Erfahrung mit meinen Jungs ist, dass bestehende persönliche Eigenheiten und Vorlieben sich mit zunehmenden Alter kaum verändern. Mein älterer Sohn war mit 4 Jahren schon derselbe Morgenmuffel, der er heute mit fast 13 noch ist. Meinem jüngeren Sohn (10) muss man morgens nur auf die Schulter klopfen und er ist hellwach und springt aus dem Bett. Das war auch mit 4 Jahren schon so.
Genauso gehen meinem älteren Sohn viele Dinge immer noch sehr nah. Mit 5 Jahren hat er nicht mal geschafft, "Barbapapa" im Fernsehen zu schauen. Hat sich ein anderes Kind verletzt, ist er in Tränen ausgebrochen. Kurz vor der Einschulung saß er während eines Kindergarten-Ausflugs mit einem Theaterbesuch ("Hänsel und Gretel")die ganze Zeit weinend auf dem Schoß seiner Linblings-Kindergärtnerin. Das war mit 6, 7 und 8 Jahren noch dasselbe. Kriterium für eine Einschulungsentscheidung ist das aber keine.
Generell kenne ich kein Kind, das mit 5 Jahren (hoch-)sensibel war und mit 6 Jahren plötzlich nicht mehr. Solche Eigenheiten sind einfach Teil unser Kinder. Aber unabhängig davon sind wir als Eltern es, die die Wahl haben, unseren Kindern zuzutrauen, Herausfoerderungen zu meistern, oder ihr Scheitern mit unseren Ängsten heraufzubeschwören.
Wäre deine Tochter nur 2 Monate älter, würdest du ihr all das auch nicht zutrauen? Hältst du sie wirklich für so labil? Und wenn sie in einem Jahr immer noch zart und sensibel ist, und Schlaf für sie so wichtig ist, lässt du sie dann zurückstellen, obwohl sie jetzt schon schulreif wäre?
Sorry, bin gerade sehr direkt, aber ich versuche damit, dir zu mehr Klarheit über deine Beweggründe zu verhelfen. Alles Gute bei deiner Entscheidung .
Lies dienen Betrag noch mal durch und überleg, was du einer guten Freundin raten würdest, wenn sie vor der Entscheidung stünde.
Es spricht nichts dagegen, noch keine vorzeitige Einschulung anzustreben, aber dann sollten eindeutig die positiven Aspekte für deine Tochter überwiegen. Sie ist jetzt schon ein eigenständiger, vollwertiger Mensch und eine einzigartige Persönlichkeit. Da sollten bei Entscheidungen, die sie betreffen, nicht DEINE Ängste im Vordergrund stehen.
Wenn du z.B. die Möglichkeit hast, in diesem Jahr sehr viel hochwertige Zeit mit deiner Tochter zu verbringen, dann kann durchaus eine Option sein, sie einfach ein Jahr zu Hause zu lassen. Dann könnt ihr gemeinsam Dinge unternehmen, die euch beide Freude machen, und du ksnnst auf ihre Bedürfnisse individuell eingehen.
Wenn du eine tolle Kindergarten- oder Vorschulgruppe findest, wo es nicht nur um Körpergröße, schnell laufen und cool tun geht, und deine Tochter dort guten Anschluss findet, ist das auch eine Möglichkeit.
Aber sie in der bestehende Kindergartengruppe zu belassen, wo sie sich JETZT SCHON nicht wohlfühlt, und wo die Freundinnen auch noch bald weg sein werden, damit sie "nicht so früh aufstehen muss" oder "weil sie so zart ist und die Schultasche zu schwer sein könnte" finde ich persönlich eben sehr angstgesteuert.
Meine Erfahrung mit meinen Jungs ist, dass bestehende persönliche Eigenheiten und Vorlieben sich mit zunehmenden Alter kaum verändern. Mein älterer Sohn war mit 4 Jahren schon derselbe Morgenmuffel, der er heute mit fast 13 noch ist. Meinem jüngeren Sohn (10) muss man morgens nur auf die Schulter klopfen und er ist hellwach und springt aus dem Bett. Das war auch mit 4 Jahren schon so.
Genauso gehen meinem älteren Sohn viele Dinge immer noch sehr nah. Mit 5 Jahren hat er nicht mal geschafft, "Barbapapa" im Fernsehen zu schauen. Hat sich ein anderes Kind verletzt, ist er in Tränen ausgebrochen. Kurz vor der Einschulung saß er während eines Kindergarten-Ausflugs mit einem Theaterbesuch ("Hänsel und Gretel")die ganze Zeit weinend auf dem Schoß seiner Linblings-Kindergärtnerin. Das war mit 6, 7 und 8 Jahren noch dasselbe. Kriterium für eine Einschulungsentscheidung ist das aber keine.
Generell kenne ich kein Kind, das mit 5 Jahren (hoch-)sensibel war und mit 6 Jahren plötzlich nicht mehr. Solche Eigenheiten sind einfach Teil unser Kinder. Aber unabhängig davon sind wir als Eltern es, die die Wahl haben, unseren Kindern zuzutrauen, Herausfoerderungen zu meistern, oder ihr Scheitern mit unseren Ängsten heraufzubeschwören.
Wäre deine Tochter nur 2 Monate älter, würdest du ihr all das auch nicht zutrauen? Hältst du sie wirklich für so labil? Und wenn sie in einem Jahr immer noch zart und sensibel ist, und Schlaf für sie so wichtig ist, lässt du sie dann zurückstellen, obwohl sie jetzt schon schulreif wäre?
Sorry, bin gerade sehr direkt, aber ich versuche damit, dir zu mehr Klarheit über deine Beweggründe zu verhelfen. Alles Gute bei deiner Entscheidung .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
Da miuss ich Rabaukenmama recht geben. Die Charaktereigenschaften ändern sich nicht so bald. Unser Sohn ist auch hochsensibel und er hatte im Kindergarten durchaus seine Anfälle, in denen er nicht mehr ansprechbar war aufgrund dessen.
Dennoch hat uns die KiGa-Leitung zur Einschulung mit 5 Jahren und 3 Monaten geraten, denn wie Rabaukenmama sagte auch sie, dass sich der Charakter in einem Jahr nicht ändern wird. Für unseren Sohn war die Einschulung aber eine große Erleichterung, da hier tatsächlich auch seine Qualitäten gefragt waren.
Er war damals 110 cm groß und auch sehr dünn und leicht. Er bekam dann den leichtesten Ranzen, den wir finden konnten.
Aufstehen war damals kein Thema, da ich ohnehin arbeiten musste und er im KiGa genauso früh anfangen musste.
Dennoch hat uns die KiGa-Leitung zur Einschulung mit 5 Jahren und 3 Monaten geraten, denn wie Rabaukenmama sagte auch sie, dass sich der Charakter in einem Jahr nicht ändern wird. Für unseren Sohn war die Einschulung aber eine große Erleichterung, da hier tatsächlich auch seine Qualitäten gefragt waren.
Er war damals 110 cm groß und auch sehr dünn und leicht. Er bekam dann den leichtesten Ranzen, den wir finden konnten.
Aufstehen war damals kein Thema, da ich ohnehin arbeiten musste und er im KiGa genauso früh anfangen musste.
Re: Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
Liebe Edainwen, liebe Rabaukenmama,
vielen Dank für Eure Gedanken! Ich weiß den Austausch mit Euch zu schätzen!
@Edainwen: Schön, dass es für Euch gut geklappt hat! Das ist gut zu hören!
Natürlich stimmt es, dass meine Tochter nicht nur heuer im Herbst, sondern auch nächstes (und übernächstes und überübernächstes etc.) Jahr (hoch-)sensibel, grobmotorisch eher hinten nach (aufgrund der Überempfindlichkeit) und zierlich sein wird. (Und sie ist viel mehr und anderes als nur das; das sind nur Beispiele für Dinge, die mich beschäftigen punkto Einschulung.) Meine Überlegung diesbezüglich ist nur, dass zum Beispiel der Unterschied in der Statur zu den KlassenkameradInnen bei regulärer Einschulung geringer wäre als bei vorzeitiger Einschulung. Zierlich wäre sie natürlich trotzdem, aber es würde nicht so auffallen. Das gleiche gilt für die Motorik: Turnunterricht wird wohl immer eher eine Herausforderung für sie sein, egal, wann sie eingeschult wird. Aber der Unterschied zu den anderen und somit der Grad der Herausforderung wäre bei vorzeitiger Einschulung ein anderer als bei regulärer Einschulung. (Sie geht in Ergotherapie; wir arbeiten also daran. Aber das braucht natürlich seine Zeit.) Wahrscheinlich würde mir mal ein Beobachtungstag in einer ersten Klasse gut tun, damit ich ein besseres Bild davon habe, ob/wie mein Kind da reinpassen würde. Ihre FreundInnen sind halt alle 1 Jahr (aufs Monat genau) bis 1,5 Jahre älter, und da ist der Unterschied deutlich. (Noch dazu sind zwei der drei besten Freundinnen überdurchschnittlich groß und auch noch super sportlich.) In der Schule wären aber wohl nicht alle 1 bis 1,5 Jahre älter, sondern eher ein paar Monate bis 1 Jahr, und nicht alle wären überdurchschnittlich groß und super sportlich. Meiner Tochter würde es auch gut tun, mal einen Tag in der Schule zu verbringen. Ihr Wunsch ist ja Schule, aber sie weiß natürlich nicht genau, was das alles beinhaltet, auch wenn ich es ihr natürlich erzähle. Ich versuche auch zwischen Wunsch und Bedürfnis zu unterscheiden und werde versuchen, in Gesprächen noch genauer herauszufinden, welche Bedürfnisse sie hat.
Ja, ich glaube auch, dass mein Kind grundsätzlich in der Schule besser aufgehoben wäre als im Kindergarten, da dort ihre Qualitäten gefragt wären. Das ist auch mein Hauptkriterium pro Schule. (Kennt Ihr das "Pinguinprinzip" von Eckhart von Hirschhausen? Daran habe ich gestern denken müssen. Meine Tochter ist im KiGa nicht mehr in ihrem Element. Es flutscht nicht.)
Was würde ich einer Freundin raten? Ich würde ihr raten, sich nach einer Alternative C umzuschauen. Wenn die Entscheidung für sie so schwierig ist und beides, A und B, negativ behaftet ist (mit vielen contra), dann ist vielleicht beides nicht das richtige. Ich würde ihr also raten, zu schauen, ob es nicht einen anderen KiGa, eine Vorschulgruppe, eine Vorschulklasse gibt, die die Bedürfnisse (insbesondere ihre, aber letztlich die der ganzen Familie) bestmöglich abdecken. Ich schaue mich auch seit November aktiv um, habe aber leider noch nichts gefunden, das sicher besser als A oder B wäre (und das leistbar ist) .
Ich glaube, es ist mittlerweile nicht mehr Angst, sondern Wehmut, den ich spüre. Meine Vorstellung, dass mein Kind eine glückliche, unbeschwerte, tolle KiGa-Zeit hat und dann glücklich und unbeschwert regulär in die Schule kommt (und es dort so leicht wie eben möglich hat - bei einer vorzeitigen Einschulung hätte sie es wohl etwas schwerer), von dieser Vorstellung muss ich mich verabschieden, und das fällt mir sehr schwer und macht mich traurig.
Morgen gibt es ein Gespräch mit der Direktorin der Wunschschule. Ich weiß, dass die Direktorin vorzeitige Einschulungen ermöglicht, dass sie sie aber skeptisch sieht. (Angeblich läuft es die ersten beiden Jahre immer gut, aber ab der dritten hätten es die Kinder, die vorzeitig eingeschult wurden, mit dem Druck schwer?! Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, so pauschal.) Schau ma mal.
vielen Dank für Eure Gedanken! Ich weiß den Austausch mit Euch zu schätzen!
@Edainwen: Schön, dass es für Euch gut geklappt hat! Das ist gut zu hören!
Natürlich stimmt es, dass meine Tochter nicht nur heuer im Herbst, sondern auch nächstes (und übernächstes und überübernächstes etc.) Jahr (hoch-)sensibel, grobmotorisch eher hinten nach (aufgrund der Überempfindlichkeit) und zierlich sein wird. (Und sie ist viel mehr und anderes als nur das; das sind nur Beispiele für Dinge, die mich beschäftigen punkto Einschulung.) Meine Überlegung diesbezüglich ist nur, dass zum Beispiel der Unterschied in der Statur zu den KlassenkameradInnen bei regulärer Einschulung geringer wäre als bei vorzeitiger Einschulung. Zierlich wäre sie natürlich trotzdem, aber es würde nicht so auffallen. Das gleiche gilt für die Motorik: Turnunterricht wird wohl immer eher eine Herausforderung für sie sein, egal, wann sie eingeschult wird. Aber der Unterschied zu den anderen und somit der Grad der Herausforderung wäre bei vorzeitiger Einschulung ein anderer als bei regulärer Einschulung. (Sie geht in Ergotherapie; wir arbeiten also daran. Aber das braucht natürlich seine Zeit.) Wahrscheinlich würde mir mal ein Beobachtungstag in einer ersten Klasse gut tun, damit ich ein besseres Bild davon habe, ob/wie mein Kind da reinpassen würde. Ihre FreundInnen sind halt alle 1 Jahr (aufs Monat genau) bis 1,5 Jahre älter, und da ist der Unterschied deutlich. (Noch dazu sind zwei der drei besten Freundinnen überdurchschnittlich groß und auch noch super sportlich.) In der Schule wären aber wohl nicht alle 1 bis 1,5 Jahre älter, sondern eher ein paar Monate bis 1 Jahr, und nicht alle wären überdurchschnittlich groß und super sportlich. Meiner Tochter würde es auch gut tun, mal einen Tag in der Schule zu verbringen. Ihr Wunsch ist ja Schule, aber sie weiß natürlich nicht genau, was das alles beinhaltet, auch wenn ich es ihr natürlich erzähle. Ich versuche auch zwischen Wunsch und Bedürfnis zu unterscheiden und werde versuchen, in Gesprächen noch genauer herauszufinden, welche Bedürfnisse sie hat.
Ja, ich glaube auch, dass mein Kind grundsätzlich in der Schule besser aufgehoben wäre als im Kindergarten, da dort ihre Qualitäten gefragt wären. Das ist auch mein Hauptkriterium pro Schule. (Kennt Ihr das "Pinguinprinzip" von Eckhart von Hirschhausen? Daran habe ich gestern denken müssen. Meine Tochter ist im KiGa nicht mehr in ihrem Element. Es flutscht nicht.)
Was würde ich einer Freundin raten? Ich würde ihr raten, sich nach einer Alternative C umzuschauen. Wenn die Entscheidung für sie so schwierig ist und beides, A und B, negativ behaftet ist (mit vielen contra), dann ist vielleicht beides nicht das richtige. Ich würde ihr also raten, zu schauen, ob es nicht einen anderen KiGa, eine Vorschulgruppe, eine Vorschulklasse gibt, die die Bedürfnisse (insbesondere ihre, aber letztlich die der ganzen Familie) bestmöglich abdecken. Ich schaue mich auch seit November aktiv um, habe aber leider noch nichts gefunden, das sicher besser als A oder B wäre (und das leistbar ist) .
Ich glaube, es ist mittlerweile nicht mehr Angst, sondern Wehmut, den ich spüre. Meine Vorstellung, dass mein Kind eine glückliche, unbeschwerte, tolle KiGa-Zeit hat und dann glücklich und unbeschwert regulär in die Schule kommt (und es dort so leicht wie eben möglich hat - bei einer vorzeitigen Einschulung hätte sie es wohl etwas schwerer), von dieser Vorstellung muss ich mich verabschieden, und das fällt mir sehr schwer und macht mich traurig.
Morgen gibt es ein Gespräch mit der Direktorin der Wunschschule. Ich weiß, dass die Direktorin vorzeitige Einschulungen ermöglicht, dass sie sie aber skeptisch sieht. (Angeblich läuft es die ersten beiden Jahre immer gut, aber ab der dritten hätten es die Kinder, die vorzeitig eingeschult wurden, mit dem Druck schwer?! Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, so pauschal.) Schau ma mal.
Re: Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
Zu dem Druck kann ich nichts sagen, den gibt es hier in Baden-Württemberg nicht, zumindest haben wir nichts davon bemerkt. In Bayern soll die 3. Klasse aber tatsächlich sehr stressig sein ... habe ich gehört. Ob das wirklich so ist, davon habe ich natürlich keine Ahnung.
Auf jeden Fall wünsche ich dir morgen ein gutes Gespräch! Vielleicht siehst du ja danach klarer, ich drücke die Daumen
Auf jeden Fall wünsche ich dir morgen ein gutes Gespräch! Vielleicht siehst du ja danach klarer, ich drücke die Daumen
Re: Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
Danke, liebe Edainwen!
Der Termin verlief durchwachsen. Die Direktorin hat sich, bevor sie sich unser Kind angeschaut hat, deutlich gegen vorzeitige Einschulungen ausgesprochen. Nach dem Kennenlernen unserer Tochter meinte sie, es passe alles, sie sei ein Musterbeispiel für den Zweig, für den wir uns interessieren, wir sollen sie auf Hochbegabung testen lassen - und sie empfiehlt noch ein Jahr im Kindergarten. Denn sie selbst sei vorzeitig eingeschult worden und es wäre nicht gut gewesen. Sie spreche also auch aus eigener Erfahrung. Aaaaha.
Leider musste mein Mann den Termin übernehmen und ich habe ihn wohl nicht gut genug gebrieft. Er war bissi perplex und insgesamt nach dem Termin fast schockiert (wie es abgelaufen ist, wie unpersönlich, wie unklar die Aussagen waren etc.). (Ich wäre besser auf so etwas vorbereitet gewesen.) So sehr, dass er nun an der Schule zweifelt! Allerdings habe ich anschließend mit einer Bekannten, die dort Lehrerin ist, länger telefoniert und sie meinte, wir sollen ja nicht vom Schulreifefeststellungstermin und der Direktorin auf die Schule, die LehrerInnen, den Unterricht schließen. Die Direktorin sei leider für die Dinge, die ich ihr erzählt habe, bekannt.
Morgen erfahren wir offiziell, ob unsere Tochter aus Sicht der Direktorin nun schulreif ist oder nicht und ob sie für den Zweig berücksichtigt werden kann oder nicht. Dann schauen wir weiter.
Der Termin verlief durchwachsen. Die Direktorin hat sich, bevor sie sich unser Kind angeschaut hat, deutlich gegen vorzeitige Einschulungen ausgesprochen. Nach dem Kennenlernen unserer Tochter meinte sie, es passe alles, sie sei ein Musterbeispiel für den Zweig, für den wir uns interessieren, wir sollen sie auf Hochbegabung testen lassen - und sie empfiehlt noch ein Jahr im Kindergarten. Denn sie selbst sei vorzeitig eingeschult worden und es wäre nicht gut gewesen. Sie spreche also auch aus eigener Erfahrung. Aaaaha.
Leider musste mein Mann den Termin übernehmen und ich habe ihn wohl nicht gut genug gebrieft. Er war bissi perplex und insgesamt nach dem Termin fast schockiert (wie es abgelaufen ist, wie unpersönlich, wie unklar die Aussagen waren etc.). (Ich wäre besser auf so etwas vorbereitet gewesen.) So sehr, dass er nun an der Schule zweifelt! Allerdings habe ich anschließend mit einer Bekannten, die dort Lehrerin ist, länger telefoniert und sie meinte, wir sollen ja nicht vom Schulreifefeststellungstermin und der Direktorin auf die Schule, die LehrerInnen, den Unterricht schließen. Die Direktorin sei leider für die Dinge, die ich ihr erzählt habe, bekannt.
Morgen erfahren wir offiziell, ob unsere Tochter aus Sicht der Direktorin nun schulreif ist oder nicht und ob sie für den Zweig berücksichtigt werden kann oder nicht. Dann schauen wir weiter.
Re: Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
Update (sorry, lang, aber es hilft mir, meine Gedanken zu ordnen):
Unsere Tochter ist auch laut unserer Wunschschule schulreif und für den Zweig, der uns interessiert, vorgemerkt. Wir wohnen in Österreich, und hier ist es so, dass nun im Frühling eine andere Stelle (also nicht die Schule) die Plätze vergibt. Wenn die Direktorin dieser Stelle nur 25 passende SchülerInnennamen geschickt hat, so hat unsere Tochter den Platz. Sollte die Direktorin mehr als 25 passende Kinder gehabt haben, so müssen wir schauen, ob unsere Tochter dieser Schule zugeteilt wird. Ich gehe stark davon aus, dass wir einen Platz bekommen, aber fix is nix. Im April oder Mai wissen mehr, wenn ich es nicht vorab herausfinden kann. Wenn wir dort keinen Platz bekommen, wird unsere Tochter einer anderen Schule zugeteilt, und dann müssen wir schauen, ob das für uns passt oder nicht, und ob wir ggf. wechseln können. (Oder ob die Optionen so ein no-go sind, dass wir ein Jahr warten. Werden wir wohl nicht, könnten wir aber.)
Weiters gab es noch ein Gespräch mit dem Kindergarten, und es wurde mir klar, dass der Zug für den KiGa (oder irgend einen anderen KiGa) für meine Tochter einfach abgefahren ist. Das wird nichts mehr. Die 7 Monate, die sie in diesem KiGa-Jahr noch hat, passen dank der FreundInnen und ich werde schauen, dass wir ihr eine möglichst schöne Zeit machen, mit vielen freien Tagen (Omi, Museum, einfach zu Hause sein etc.) und vielleicht Kurzurlauben (verlängertes Wochenende am Bauernhof etc.). Wir werden das beste aus der Zeit herausholen.
Den Antrag auf vorzeitige Einschulung können wir übrigens revidieren, bis Ende Dezember 23. Das tut gut zu wissen, und ursprünglich haben wir den Antrag auch nur deswegen gestellt, weil wir ihn revidieren können. Ich brauchte dieses Sicherheitsnetz. Aber mittlerweile ist mir klar: Unsere Tochter wird im Herbst in die Schule gehen (wenn nichts Außergewöhnliches passiert wie dass wir im Lotto gewinnen und ein Jahr lang eine Weltreise machen oder so )! Es fühlt sich so gut an, eine Entscheidung getroffen zu haben! Und die Entscheidung selbst, also Schule, fühlt sich auch gut an! Schule entspricht ihr einfach sooo viel mehr als KiGa!
Geholfen hat mir erstens ein Aha-Erlebnis. Ich war diese Woche im KiGa bei einer Veranstaltung, bei der Kinder etwas präsentiert haben. Ich habe gesehen, was für ein kleines, stilles, graues Mäuschen mein Kind ist! Mein erster Gedanke war: "Nie im Leben kann sie heuer im Herbst in die Schule gehen! Sie ist sowas von nicht schulreif!" Aber etwas später wurde mir klar: Genau weil sie - im KiGa - ein kleines, stilles, graues Mäuschen ist, muss sie von dort weg in ein anderes Umfeld! Ja, sie ist grundsätzlich eher ruhig und "brav". Das wird sich aber auch nicht drastisch ändern in nächster Zeit, und das braucht es auch nicht! Aber ich weiß, dass sie durchaus präsent sein kann, sich meldet, frei vor einer Gruppe spricht etc.! Ich kenne das von ihr aus anderen Settings. Aber das KiGa-Setting erlaubt es ihr anscheinend nicht, auch diese Seite zu zeigen! Sie braucht ein anderes Umfeld.
Zweitens hat mir geholfen, die Wörter "Schule" und "KiGa" mal wegzulassen in meinen Überlegungen. Ich habe mir vorgestellt, dass es ein Haus mit zwei Eingängen gibt. Bei beiden Eingängen kommt man in eine Institution, in beiden Fällen ist meine Tochter in einer Gruppe, gibt es einen klaren Ablauf mit vorgegebenem Programm. Bei Institution A gibt es grob Morgenkreis (langweilig), Freispiel/Garten (manchmal okay, aber lieber würde sie rechnen), Essen, Flüsterstunde mit ein paar Aufgaben (zu langweilig), Jause, Freispiel/Garten (manchmal okay, aber lieber würde sie Experimente machen oder eine Sprache lernen). In Institution B gibt es Mathe, Englisch, Deutsch, Sachunterricht, Musik, Turnen, Zeichnen etc. - alles Dinge (bis auf Turnen ), auf das sie sich schon sooo sehr freut! Wo soll sie also hineingehen? Definitiv Eingang B. Schule.
Unserer Tochter haben wir gesagt, dass mein Mann und ich die letzte Entscheidung im Frühling treffen werden (wenn wir wissen, welcher Schule sie zugeteilt wird). Das passt für sie so. Und für uns auch.
Ich freue mich gerade einfach und danke Euch für Euren sehr wertvollen Input im Entscheidungsprozess!
Unsere Tochter ist auch laut unserer Wunschschule schulreif und für den Zweig, der uns interessiert, vorgemerkt. Wir wohnen in Österreich, und hier ist es so, dass nun im Frühling eine andere Stelle (also nicht die Schule) die Plätze vergibt. Wenn die Direktorin dieser Stelle nur 25 passende SchülerInnennamen geschickt hat, so hat unsere Tochter den Platz. Sollte die Direktorin mehr als 25 passende Kinder gehabt haben, so müssen wir schauen, ob unsere Tochter dieser Schule zugeteilt wird. Ich gehe stark davon aus, dass wir einen Platz bekommen, aber fix is nix. Im April oder Mai wissen mehr, wenn ich es nicht vorab herausfinden kann. Wenn wir dort keinen Platz bekommen, wird unsere Tochter einer anderen Schule zugeteilt, und dann müssen wir schauen, ob das für uns passt oder nicht, und ob wir ggf. wechseln können. (Oder ob die Optionen so ein no-go sind, dass wir ein Jahr warten. Werden wir wohl nicht, könnten wir aber.)
Weiters gab es noch ein Gespräch mit dem Kindergarten, und es wurde mir klar, dass der Zug für den KiGa (oder irgend einen anderen KiGa) für meine Tochter einfach abgefahren ist. Das wird nichts mehr. Die 7 Monate, die sie in diesem KiGa-Jahr noch hat, passen dank der FreundInnen und ich werde schauen, dass wir ihr eine möglichst schöne Zeit machen, mit vielen freien Tagen (Omi, Museum, einfach zu Hause sein etc.) und vielleicht Kurzurlauben (verlängertes Wochenende am Bauernhof etc.). Wir werden das beste aus der Zeit herausholen.
Den Antrag auf vorzeitige Einschulung können wir übrigens revidieren, bis Ende Dezember 23. Das tut gut zu wissen, und ursprünglich haben wir den Antrag auch nur deswegen gestellt, weil wir ihn revidieren können. Ich brauchte dieses Sicherheitsnetz. Aber mittlerweile ist mir klar: Unsere Tochter wird im Herbst in die Schule gehen (wenn nichts Außergewöhnliches passiert wie dass wir im Lotto gewinnen und ein Jahr lang eine Weltreise machen oder so )! Es fühlt sich so gut an, eine Entscheidung getroffen zu haben! Und die Entscheidung selbst, also Schule, fühlt sich auch gut an! Schule entspricht ihr einfach sooo viel mehr als KiGa!
Geholfen hat mir erstens ein Aha-Erlebnis. Ich war diese Woche im KiGa bei einer Veranstaltung, bei der Kinder etwas präsentiert haben. Ich habe gesehen, was für ein kleines, stilles, graues Mäuschen mein Kind ist! Mein erster Gedanke war: "Nie im Leben kann sie heuer im Herbst in die Schule gehen! Sie ist sowas von nicht schulreif!" Aber etwas später wurde mir klar: Genau weil sie - im KiGa - ein kleines, stilles, graues Mäuschen ist, muss sie von dort weg in ein anderes Umfeld! Ja, sie ist grundsätzlich eher ruhig und "brav". Das wird sich aber auch nicht drastisch ändern in nächster Zeit, und das braucht es auch nicht! Aber ich weiß, dass sie durchaus präsent sein kann, sich meldet, frei vor einer Gruppe spricht etc.! Ich kenne das von ihr aus anderen Settings. Aber das KiGa-Setting erlaubt es ihr anscheinend nicht, auch diese Seite zu zeigen! Sie braucht ein anderes Umfeld.
Zweitens hat mir geholfen, die Wörter "Schule" und "KiGa" mal wegzulassen in meinen Überlegungen. Ich habe mir vorgestellt, dass es ein Haus mit zwei Eingängen gibt. Bei beiden Eingängen kommt man in eine Institution, in beiden Fällen ist meine Tochter in einer Gruppe, gibt es einen klaren Ablauf mit vorgegebenem Programm. Bei Institution A gibt es grob Morgenkreis (langweilig), Freispiel/Garten (manchmal okay, aber lieber würde sie rechnen), Essen, Flüsterstunde mit ein paar Aufgaben (zu langweilig), Jause, Freispiel/Garten (manchmal okay, aber lieber würde sie Experimente machen oder eine Sprache lernen). In Institution B gibt es Mathe, Englisch, Deutsch, Sachunterricht, Musik, Turnen, Zeichnen etc. - alles Dinge (bis auf Turnen ), auf das sie sich schon sooo sehr freut! Wo soll sie also hineingehen? Definitiv Eingang B. Schule.
Unserer Tochter haben wir gesagt, dass mein Mann und ich die letzte Entscheidung im Frühling treffen werden (wenn wir wissen, welcher Schule sie zugeteilt wird). Das passt für sie so. Und für uns auch.
Ich freue mich gerade einfach und danke Euch für Euren sehr wertvollen Input im Entscheidungsprozess!
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- Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24
Re: Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
Hallo Goldfisch!
Gratuliere zur getroffenen Entscheidung. So, wie du deine Tochter beschreibst, ist Schule in so ziemlich jeder Hinsicht besser für sie als Kindergarten. Schön, dass du erkannt hast, dass das Setting "Kindergarten" (so, wie er jetzt ist, aber auch "besser") gar nicht (mehr) zu deiner Tochter passt. Ich bin schon gespannt, was du (hoffentlich) hier berichtest, nachdem die Schule angefangen hat.
Ich schreibe dir mal, wie es und seinerzeit ergangen ist (Achtung, auch lang !).
Mein jüngerer Sohn ist gehörlos und außerdem noch frühkindlicher Autist. Er war in einem sehr guten, bilingualen Kindergarten (österreichische Gebärdensprache und deutsch) mit einem Super-Betreuungsschlüssel (4 Pädagoginnen, 2 Sonderpädagoginnen, 4 Helferinnen und eine Leiterin für 40 Kinder). Alle konnten auf hohem Level Gebärdensprache, es gab sogar zwei native signerinnen.e Außerdem kam noch die Frühförderin (ebenfalls gebärdensprachkompetent) für zwei Stunden pro Woche zu ihm in den Kindergarten und er hatte bei einer Sonderpädagogin noch eine halbe zusätzliche Stunde Einzelförderung.
Nach der Autismus-Diagnose hat der Kindergarten die Empfehlungen der Autismus-Ambulanz berücksichtigt und kleinere Spiel-Settings für meinen Sohn gemacht, also nicht mit der ganzen Gruppe, sondern nur mit 1-2 anderen Kindern. Der Kindergarten war außerdem vernetzt mit der Frühförderin, der Logopädin und der Ergotherapeutin meines Sohnes. Die haben wirklich SEHR viel für ihn gemacht und er hatte etliche "Extrawürste". Trotzdem ist er im letzten Jahr gar nicht mehr gern in den Kindergarten gegangen.
Mein Sohn konnte mit 5 Jahren alle Buchstaben benennen und einige Wörter lesen und schreiben. Wir haben damals jeden Tag den Tagesplan mit Bildern auf unserem whiteboard festgehalten. Da stand "Alexander fährt mit dem Bus in den Kindergarten". Einmal hat mein Sohn das vehement durchgestrichen und deutlich "KEIN KINDERGARTEN!" hingeschrieben. Es gab auch immer wieder Proteste und Tränen, wenn der Behindertenbus kam, um ihn zum Kindergarten zu bringen.
Er ist ein Juli-Kind und er sollte mit frischen 6 Jahren und einem Monat regulär eingeschult werden - in einer Sonderschulklasse speziell für gehörlose Autisten, und nach Sonderschullehrplan! Ich fand ihn aber noch überhaupt nicht schulreif. Er war sprachlich auch in Gebärdensprache etwa 2 Jahre "hintennach", also mit 5 1/2 Jahren auf dem Stand eines 3 1/2jährigen. Außerdem war er weder trocken noch sauber, brauchte also Tag und Nacht Windeln. Kommunikation war schwierig, da der Blickkontakt sehr flüchtig war, was bei Gebärdensprache als Hauptkommunikationsweg besonders blöd ist. Mit anderen Kindern (auch mit gehörlosen, gebärdensprachigen) konnte mein Sohn so gar nichts anfangen. Freunde hatte er keine.
Daher wollte ich ihm noch ein weiteres Jahr im Kindergarten ermöglichen, obwohl er gar nicht gerne hingegangen ist. Ich habe gehofft, dass er in dem Jahr seinen sprachlichen Rückstand aufholen würde und dann in den Regelschullehrplan für Gehörlose einsteigen könne. Lesen, schreiben und rechnen ging ja schon recht gut. Und vielleicht würde er in dem Jahr auch schaffen, die Windel endlich loszuwerden.
Doch es kam alles anders. In Wien dürfen nur jene Kinder städtische Kindergärten besuchen, die am Stichtag noch keine 6 Jahre alt sind. Da der Kindergarten meines Sohnes ein städtischer war, würde er diesen Platz im Fall einer Rückstellung verlieren. Andere Kindergärten für diese Bedürfnisse gab nicht bzw. nur einen, der aber auch nur Kinder unter 6 Jahren aufnahm. Eine andere Möglichkeit wäre eine Vorschluklasse gewesen, aber da gab es nichts in Gebärdensprache. Lautsprache oder Lippen lesen konnte mein Sohn aber gar nicht, somit fiel diese Möglichkeit auch völlig weg.
Daher habe ich der regulären Einschulung mit 6 Jahren zugestimmt. Mein Sohn wurde in einer bilingualen Mehrstufen-Kleinklasse für gehörlose Autisten eingeschult; in Mathe nach Regelschullehrplan, in allen anderen Gegenständen nach Sonderschullehrplan. In seiner Klasse waren außer ihm noch 3 Kinder, davon eines 13 Jahre alt mit Schwerstbehindertenlehrplan, eines 10 Jahre alt mit Sonderschullehrplan, und eines 8 Jahre alt mit Sonderschullehrplan. Unterrichtet wurde die Klasse von zwei gebärdensprachkompetenten Sonderpädagogen.
Und was soll ich sagen? Mein Sohn hat sich von Anfang an sehr wohl in seiner Klasse gefühlt. Nach nicht mal zwei Wochen stand er schon 10 Minuten vor der Ankunft des Behindertenbusses wartend auf der Straße, weil er es nicht erwarten konnte, in die Schule zu kommen. Er freundete sich außerdem schnell mit dem 2 Jahre älteren (ebenfalls gehörlosen und autistischem) Buben in seiner Klasse an. Nach etwas Eingewöhnungszeit war er ein guter, konzentrierter Schüler der gerne und fleißig arbeitete.
Im zweiten Schuljahr haben wir aus privaten Gründen entschieden, unseren Sohn unter der Woche ins Internat (der Schule angeschlossen) zu geben. Auch hier hat er sich sehr wohl gefühlt. Die Gruppe war überschaubar und sein Schulfreund war auch dort. Er hat in seiner Internatsgruppe, wo auch schwerst mehrfach behinderte Kinder waren, auch schnell Verantwortung für die "Schwächeren" übernommen, also für sie den Tisch gedeckt, den Rollstuhl hingeschoben oder die Betreuerin geholt, wenn ein Liegekind sich im Bett nicht wohlgefühlt hat. Auch in der Klasse hat er bald den Lehrern geholfen, den Unterricht vorzubereiten. Er wusste genau, welches Kind die Informationen in Blockschrift braucht, und welches auch Druck- oder Schreibschrift lesen kann. Als ein weiteres geistig behinderter Bub in seine Klasse kam, hat mein Sohn immer "aufgepasst" dass der nichts anstellt und bei Ausflügen nicht wegläuft. Er hat ihm auch immer wieder (in Gebärdensprache) alle Abläufe erklärt . In diesem Setting war er nicht mehr das "arme, behinderte Kind" sondern eine echte Hilfe für die Lehrer und Betreuer. In dieser Rolle hat er sich wohl gefühlt und dabei viel soziale Kompetenz gelernt.
Vergangenes Schuljahr durfte dieser Sohn dann innerhalb seines bestehenden Klassenverbandes (mit mittlerweile 6 Kindern) vom Sonderschullehrplan in den Regelschullehrplan wechseln. Er besucht jetzt (mit 10 Jahren) die erste Klasse Mittelschule und hat dort ganz normal seine Tests und Schularbeiten, wie jedes Regelschulkind. Seine Leistungen sind durchwegs gut (nur Einser und Zweier im Zeugnis) und er ist auch bei den Hausübungen sehr selbstständig.
Ich hätte nie gedacht, dass sich mein Kind in der Schule so wohl fühlen könnte. Rückblickend war die (erzwungene) reguläre Einschulung für ihn der absolut richtige Weg. Sprachlich (in Gebärdensprache) hat mein Sohn längst alles aufgeholt. Die Windel tagsüber hat er geplant ab seinem 8. Geburtstag weggelassen, die Nachtwindel ab seinem 9. Geburtstag. Dafür musste ich ihm aber bis seinem 10. Geburtstag noch immer den Popo abwischen. Jetzt macht er das aber auch selber. Und es wird NIE jemand fragen, wie alt er war, als er es gelernt hat .
Die Lieblingsgegenstände meines Sohnes sind Mathe, Englisch und Geografie. Außerdem interessiert er sich für Mondphasen, Body-Maß-Index, Astronomie, Altersforschung und den menschlichen Körper. Er ist auch ziemlich sportlich, fährt gerne Rad (wir haben ein Eltern-Kind-Tandem), ist ein guter Schwimmer und turnt gern.
Gratuliere zur getroffenen Entscheidung. So, wie du deine Tochter beschreibst, ist Schule in so ziemlich jeder Hinsicht besser für sie als Kindergarten. Schön, dass du erkannt hast, dass das Setting "Kindergarten" (so, wie er jetzt ist, aber auch "besser") gar nicht (mehr) zu deiner Tochter passt. Ich bin schon gespannt, was du (hoffentlich) hier berichtest, nachdem die Schule angefangen hat.
Ich schreibe dir mal, wie es und seinerzeit ergangen ist (Achtung, auch lang !).
Mein jüngerer Sohn ist gehörlos und außerdem noch frühkindlicher Autist. Er war in einem sehr guten, bilingualen Kindergarten (österreichische Gebärdensprache und deutsch) mit einem Super-Betreuungsschlüssel (4 Pädagoginnen, 2 Sonderpädagoginnen, 4 Helferinnen und eine Leiterin für 40 Kinder). Alle konnten auf hohem Level Gebärdensprache, es gab sogar zwei native signerinnen.e Außerdem kam noch die Frühförderin (ebenfalls gebärdensprachkompetent) für zwei Stunden pro Woche zu ihm in den Kindergarten und er hatte bei einer Sonderpädagogin noch eine halbe zusätzliche Stunde Einzelförderung.
Nach der Autismus-Diagnose hat der Kindergarten die Empfehlungen der Autismus-Ambulanz berücksichtigt und kleinere Spiel-Settings für meinen Sohn gemacht, also nicht mit der ganzen Gruppe, sondern nur mit 1-2 anderen Kindern. Der Kindergarten war außerdem vernetzt mit der Frühförderin, der Logopädin und der Ergotherapeutin meines Sohnes. Die haben wirklich SEHR viel für ihn gemacht und er hatte etliche "Extrawürste". Trotzdem ist er im letzten Jahr gar nicht mehr gern in den Kindergarten gegangen.
Mein Sohn konnte mit 5 Jahren alle Buchstaben benennen und einige Wörter lesen und schreiben. Wir haben damals jeden Tag den Tagesplan mit Bildern auf unserem whiteboard festgehalten. Da stand "Alexander fährt mit dem Bus in den Kindergarten". Einmal hat mein Sohn das vehement durchgestrichen und deutlich "KEIN KINDERGARTEN!" hingeschrieben. Es gab auch immer wieder Proteste und Tränen, wenn der Behindertenbus kam, um ihn zum Kindergarten zu bringen.
Er ist ein Juli-Kind und er sollte mit frischen 6 Jahren und einem Monat regulär eingeschult werden - in einer Sonderschulklasse speziell für gehörlose Autisten, und nach Sonderschullehrplan! Ich fand ihn aber noch überhaupt nicht schulreif. Er war sprachlich auch in Gebärdensprache etwa 2 Jahre "hintennach", also mit 5 1/2 Jahren auf dem Stand eines 3 1/2jährigen. Außerdem war er weder trocken noch sauber, brauchte also Tag und Nacht Windeln. Kommunikation war schwierig, da der Blickkontakt sehr flüchtig war, was bei Gebärdensprache als Hauptkommunikationsweg besonders blöd ist. Mit anderen Kindern (auch mit gehörlosen, gebärdensprachigen) konnte mein Sohn so gar nichts anfangen. Freunde hatte er keine.
Daher wollte ich ihm noch ein weiteres Jahr im Kindergarten ermöglichen, obwohl er gar nicht gerne hingegangen ist. Ich habe gehofft, dass er in dem Jahr seinen sprachlichen Rückstand aufholen würde und dann in den Regelschullehrplan für Gehörlose einsteigen könne. Lesen, schreiben und rechnen ging ja schon recht gut. Und vielleicht würde er in dem Jahr auch schaffen, die Windel endlich loszuwerden.
Doch es kam alles anders. In Wien dürfen nur jene Kinder städtische Kindergärten besuchen, die am Stichtag noch keine 6 Jahre alt sind. Da der Kindergarten meines Sohnes ein städtischer war, würde er diesen Platz im Fall einer Rückstellung verlieren. Andere Kindergärten für diese Bedürfnisse gab nicht bzw. nur einen, der aber auch nur Kinder unter 6 Jahren aufnahm. Eine andere Möglichkeit wäre eine Vorschluklasse gewesen, aber da gab es nichts in Gebärdensprache. Lautsprache oder Lippen lesen konnte mein Sohn aber gar nicht, somit fiel diese Möglichkeit auch völlig weg.
Daher habe ich der regulären Einschulung mit 6 Jahren zugestimmt. Mein Sohn wurde in einer bilingualen Mehrstufen-Kleinklasse für gehörlose Autisten eingeschult; in Mathe nach Regelschullehrplan, in allen anderen Gegenständen nach Sonderschullehrplan. In seiner Klasse waren außer ihm noch 3 Kinder, davon eines 13 Jahre alt mit Schwerstbehindertenlehrplan, eines 10 Jahre alt mit Sonderschullehrplan, und eines 8 Jahre alt mit Sonderschullehrplan. Unterrichtet wurde die Klasse von zwei gebärdensprachkompetenten Sonderpädagogen.
Und was soll ich sagen? Mein Sohn hat sich von Anfang an sehr wohl in seiner Klasse gefühlt. Nach nicht mal zwei Wochen stand er schon 10 Minuten vor der Ankunft des Behindertenbusses wartend auf der Straße, weil er es nicht erwarten konnte, in die Schule zu kommen. Er freundete sich außerdem schnell mit dem 2 Jahre älteren (ebenfalls gehörlosen und autistischem) Buben in seiner Klasse an. Nach etwas Eingewöhnungszeit war er ein guter, konzentrierter Schüler der gerne und fleißig arbeitete.
Im zweiten Schuljahr haben wir aus privaten Gründen entschieden, unseren Sohn unter der Woche ins Internat (der Schule angeschlossen) zu geben. Auch hier hat er sich sehr wohl gefühlt. Die Gruppe war überschaubar und sein Schulfreund war auch dort. Er hat in seiner Internatsgruppe, wo auch schwerst mehrfach behinderte Kinder waren, auch schnell Verantwortung für die "Schwächeren" übernommen, also für sie den Tisch gedeckt, den Rollstuhl hingeschoben oder die Betreuerin geholt, wenn ein Liegekind sich im Bett nicht wohlgefühlt hat. Auch in der Klasse hat er bald den Lehrern geholfen, den Unterricht vorzubereiten. Er wusste genau, welches Kind die Informationen in Blockschrift braucht, und welches auch Druck- oder Schreibschrift lesen kann. Als ein weiteres geistig behinderter Bub in seine Klasse kam, hat mein Sohn immer "aufgepasst" dass der nichts anstellt und bei Ausflügen nicht wegläuft. Er hat ihm auch immer wieder (in Gebärdensprache) alle Abläufe erklärt . In diesem Setting war er nicht mehr das "arme, behinderte Kind" sondern eine echte Hilfe für die Lehrer und Betreuer. In dieser Rolle hat er sich wohl gefühlt und dabei viel soziale Kompetenz gelernt.
Vergangenes Schuljahr durfte dieser Sohn dann innerhalb seines bestehenden Klassenverbandes (mit mittlerweile 6 Kindern) vom Sonderschullehrplan in den Regelschullehrplan wechseln. Er besucht jetzt (mit 10 Jahren) die erste Klasse Mittelschule und hat dort ganz normal seine Tests und Schularbeiten, wie jedes Regelschulkind. Seine Leistungen sind durchwegs gut (nur Einser und Zweier im Zeugnis) und er ist auch bei den Hausübungen sehr selbstständig.
Ich hätte nie gedacht, dass sich mein Kind in der Schule so wohl fühlen könnte. Rückblickend war die (erzwungene) reguläre Einschulung für ihn der absolut richtige Weg. Sprachlich (in Gebärdensprache) hat mein Sohn längst alles aufgeholt. Die Windel tagsüber hat er geplant ab seinem 8. Geburtstag weggelassen, die Nachtwindel ab seinem 9. Geburtstag. Dafür musste ich ihm aber bis seinem 10. Geburtstag noch immer den Popo abwischen. Jetzt macht er das aber auch selber. Und es wird NIE jemand fragen, wie alt er war, als er es gelernt hat .
Die Lieblingsgegenstände meines Sohnes sind Mathe, Englisch und Geografie. Außerdem interessiert er sich für Mondphasen, Body-Maß-Index, Astronomie, Altersforschung und den menschlichen Körper. Er ist auch ziemlich sportlich, fährt gerne Rad (wir haben ein Eltern-Kind-Tandem), ist ein guter Schwimmer und turnt gern.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
Liebe Rabaukenmama,
oh, was für eine sehr spezielle Geschichte Du erlebt hast und erlebst! Danke schön fürs Erzählen!
Beim Lesen war mein erster Gedanke: "Hui, das ist ziemlich heftig!" - aber sehr bald wich der Gedanke einem "Irgendwie lese ich in erster Linie doch keine Schwere heraus, sondern eine intensive, aber sehr stimmige und irgendwie sehr positive Lebensgeschichte!" (Ich hoffe, Du verstehst das richtig! Keineswegs spiele ich damit etwas herunter oder so.)
Es freut mich sehr, dass bei Euch die Einschulung letztlich super gut gepasst. Wer hätte das gedacht! Ich wünsche Euch weiterhin eine so gute Entwicklung!
Liebe Grüße,
Goldfisch
oh, was für eine sehr spezielle Geschichte Du erlebt hast und erlebst! Danke schön fürs Erzählen!
Beim Lesen war mein erster Gedanke: "Hui, das ist ziemlich heftig!" - aber sehr bald wich der Gedanke einem "Irgendwie lese ich in erster Linie doch keine Schwere heraus, sondern eine intensive, aber sehr stimmige und irgendwie sehr positive Lebensgeschichte!" (Ich hoffe, Du verstehst das richtig! Keineswegs spiele ich damit etwas herunter oder so.)
Es freut mich sehr, dass bei Euch die Einschulung letztlich super gut gepasst. Wer hätte das gedacht! Ich wünsche Euch weiterhin eine so gute Entwicklung!
Liebe Grüße,
Goldfisch
Re: Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
Nun...Da es Kindergärten gibt, die garkein Vorschulprogramm anbieten oder ein sehr abgewandeltes, denke ich, dass man garnichts "einfordern" kann....
In Regelkindergärten kenn ich das so, dass ein- zweimal die Woche Vorschulprogramm angeboten wird, in Form von Mengen erkennen, Schattenbilder zuordnen, Fehler finden, Formen erkennen, Schwungübungen. DAS ist "normales" Vorschulprogramm. Das ist so, weil es für ALLE Vorschüler passen muss.
Alles weitere darüber hinaus ist leider leider Guter Wille der pädagogischen Fachkräfte. Es gibt gute, engagierte, es gibt welche, die Schema F durchziehen.
Ich habe mit meinen 3 Kindern alles erlebt: von: es gibt keine Vorschule in dem Sinne (frfeier Kindergarten), denn da konnten und durften alle Kinder rechnen, schreiben, basteln und lesen wie sie wollten und konnten. Wenn ein Kind gesagt hat, ich will Buchstaben üben, hat eine Erzieherinnen Buchstaben auf ein Blatt gemalt und das Kind hat die nachgemalt. Wenn ein Kind gesagt hat, ich will lesen üben, dann hat man entweder ein entsprechendes Buch von zu Hause mitgebracht oder man hat was in der Kita gefunden. etcpp.
Im Regelkindergarten, in dem wir durch Umzug dann gelandet sind, war es striktes Shema F: Vorschule einmal die Woche, alle machen die selbe Schwungübung und basta. Natürlich wurde bemerkt, dass mein Sohn bereits mit Zehner (teilweise mit Hunderterübergang, je nach Rechenart) rechnet und viel weiter ist. Das wurde mir fast entrüstet mitgeteilt und mir wurde geraten, das Kind doch nciht zu Hause zu "unterrichten" und wir sollten ihn einbremsen, damit ihm in der Schule nicht langweilig wird. Soviel dazu. Wir havben mit ihm viel durch in dieser Kita. HB-getestet war er damals noch nicht. DA bestand dann die Kita drauf... Ansonsten gab es Vorschulausflüge ins Rathaus, den Schlossgarten, den Zoo. Das wars. Esw gab nur Puzles mit allerhöchstens 30 Teilen, kein Lego, nur Duplo, auch für die Großen. Es war wirklich furchtbar. Wir haben es dort nicht lange ausgehalten. Corona kam auch dazwischen...
Mit der 1,5 jüngeren Schwester hatte Pech und Glück, denn sie war Vorschuli in der Coronazeit.Zuerst fing es mit der Vorschule ganz gut an, sie durfte nämlich ein Jahr früher schon mitmachen (sie hat sich mit 4 das lesen und schreiben selbst beigebracht und hat das Dezidimalsystem verstanden gehabt, sprich 100 + 100 rechnet man im Prinzip wie 10+10, nur dass da ne Null mehr ist)... Sie haben sie anfangs (wegen der Erfahrungen mit dem großen Bruder) noch recht gut aufgefangen, sie durfte mehr Knobelaufgaben machen, bekam handgeschriebene Extra-Aufgaben . Dann kam Corona und sie war zu Hause. Zwischenzeitlich kündigten wir auch im Kindergarten, die Zustände waren dort damals unzumutbar (furchtbare Leitung, alle brauchbaren Erzieherinnen flüchteten, auch die, die die Vorschule recht engagiert machte), Erzieherinnen wechselten wie andere ihre Unterhosen... Also verbrachte sie das Vorschuljahr daheim und dort durfte sie natürlich lesen, schreiben. rechnen wie sie wollte.
Die Kleine kam dann in einen freien Kindergarten (in einen anderen wie die Großen vor dem Regelkindergarten, wegen Umzug) und sie ist jetzt Vorschuli. Sie liest und schreibt seit sie 5 ist nach Gehör. Sie rechnet sicher im 20er Raum. sie kann kleine Malaufgaben, sie kann große Zahlen lesen (3stellig). Alles aus intrinsischer Motivation heraus.
Mit 2 hat sie erste Buchtsaben und Zahlen sicher erkannt, das ABC hat sie mit 19 Monaten rauf und runtergeträllert, ebenso das zählen bis 20 (vermutlich ohne zu wissen, was sie da tut)...Ihr INteresse an schulischen Dingen schwankte aber sehr und wir haben das nie forciert. Sie machte eine längere Lernpause und fing erst mit ca. 4,5 wieder an sich wirklich für Buchstaben und das rechnen zu interessieren. Aber auch hier ist das Vorschulprogramm alle 2 Wochen so gestaltet, dass es für alle Kinder passt (sie haben z.B. auch ein Kind mit Down-Syndrom in der Vorschulgruppe): das heißt: Aufgaben sind kleine Mengen erkennen, Schwungübungen, Suchbilder, Formen und Farben erkennen, manchmal einfache Logicals. Sie beschwert sich auch ständig. dass das alles pupsbabyeinfach ist. Klar. Aber sie macht es mit. Denn unter der Woche, wenn nicht die Kooperationslehrkaft da ist, um Vorschulprogramm mit allen zu machen, wird sie nach ihrem Wissenstand gefördert. Die Erzieherinnen müssen auch oft mit den Vorschulis Schule spielen und ganz strenge Lehrerinnen spielen und da bekommen sie dann von den ERziehherinnen die Aufgaben so, dass es für jedes Kind spannend ist. Außerdem kann sie jederzeit werkeln, basteln, malen und schreiben und rechnen wie sie möchte. Da sie auch auf eine freie Schule gehen wird, muss ich mir auch keine Sorgen machen, weil sie den gesamten 1.Klassestoff bereits beherrscht. Sie wird auch dort abgeholt werden wo sie steht (wissenstechnisch), da die Schule klassenstufenübergreifend arbeitet und "springen" quasi wie von selbst geht...
Grüße Nora
Gruß Nora
In Regelkindergärten kenn ich das so, dass ein- zweimal die Woche Vorschulprogramm angeboten wird, in Form von Mengen erkennen, Schattenbilder zuordnen, Fehler finden, Formen erkennen, Schwungübungen. DAS ist "normales" Vorschulprogramm. Das ist so, weil es für ALLE Vorschüler passen muss.
Alles weitere darüber hinaus ist leider leider Guter Wille der pädagogischen Fachkräfte. Es gibt gute, engagierte, es gibt welche, die Schema F durchziehen.
Ich habe mit meinen 3 Kindern alles erlebt: von: es gibt keine Vorschule in dem Sinne (frfeier Kindergarten), denn da konnten und durften alle Kinder rechnen, schreiben, basteln und lesen wie sie wollten und konnten. Wenn ein Kind gesagt hat, ich will Buchstaben üben, hat eine Erzieherinnen Buchstaben auf ein Blatt gemalt und das Kind hat die nachgemalt. Wenn ein Kind gesagt hat, ich will lesen üben, dann hat man entweder ein entsprechendes Buch von zu Hause mitgebracht oder man hat was in der Kita gefunden. etcpp.
Im Regelkindergarten, in dem wir durch Umzug dann gelandet sind, war es striktes Shema F: Vorschule einmal die Woche, alle machen die selbe Schwungübung und basta. Natürlich wurde bemerkt, dass mein Sohn bereits mit Zehner (teilweise mit Hunderterübergang, je nach Rechenart) rechnet und viel weiter ist. Das wurde mir fast entrüstet mitgeteilt und mir wurde geraten, das Kind doch nciht zu Hause zu "unterrichten" und wir sollten ihn einbremsen, damit ihm in der Schule nicht langweilig wird. Soviel dazu. Wir havben mit ihm viel durch in dieser Kita. HB-getestet war er damals noch nicht. DA bestand dann die Kita drauf... Ansonsten gab es Vorschulausflüge ins Rathaus, den Schlossgarten, den Zoo. Das wars. Esw gab nur Puzles mit allerhöchstens 30 Teilen, kein Lego, nur Duplo, auch für die Großen. Es war wirklich furchtbar. Wir haben es dort nicht lange ausgehalten. Corona kam auch dazwischen...
Mit der 1,5 jüngeren Schwester hatte Pech und Glück, denn sie war Vorschuli in der Coronazeit.Zuerst fing es mit der Vorschule ganz gut an, sie durfte nämlich ein Jahr früher schon mitmachen (sie hat sich mit 4 das lesen und schreiben selbst beigebracht und hat das Dezidimalsystem verstanden gehabt, sprich 100 + 100 rechnet man im Prinzip wie 10+10, nur dass da ne Null mehr ist)... Sie haben sie anfangs (wegen der Erfahrungen mit dem großen Bruder) noch recht gut aufgefangen, sie durfte mehr Knobelaufgaben machen, bekam handgeschriebene Extra-Aufgaben . Dann kam Corona und sie war zu Hause. Zwischenzeitlich kündigten wir auch im Kindergarten, die Zustände waren dort damals unzumutbar (furchtbare Leitung, alle brauchbaren Erzieherinnen flüchteten, auch die, die die Vorschule recht engagiert machte), Erzieherinnen wechselten wie andere ihre Unterhosen... Also verbrachte sie das Vorschuljahr daheim und dort durfte sie natürlich lesen, schreiben. rechnen wie sie wollte.
Die Kleine kam dann in einen freien Kindergarten (in einen anderen wie die Großen vor dem Regelkindergarten, wegen Umzug) und sie ist jetzt Vorschuli. Sie liest und schreibt seit sie 5 ist nach Gehör. Sie rechnet sicher im 20er Raum. sie kann kleine Malaufgaben, sie kann große Zahlen lesen (3stellig). Alles aus intrinsischer Motivation heraus.
Mit 2 hat sie erste Buchtsaben und Zahlen sicher erkannt, das ABC hat sie mit 19 Monaten rauf und runtergeträllert, ebenso das zählen bis 20 (vermutlich ohne zu wissen, was sie da tut)...Ihr INteresse an schulischen Dingen schwankte aber sehr und wir haben das nie forciert. Sie machte eine längere Lernpause und fing erst mit ca. 4,5 wieder an sich wirklich für Buchstaben und das rechnen zu interessieren. Aber auch hier ist das Vorschulprogramm alle 2 Wochen so gestaltet, dass es für alle Kinder passt (sie haben z.B. auch ein Kind mit Down-Syndrom in der Vorschulgruppe): das heißt: Aufgaben sind kleine Mengen erkennen, Schwungübungen, Suchbilder, Formen und Farben erkennen, manchmal einfache Logicals. Sie beschwert sich auch ständig. dass das alles pupsbabyeinfach ist. Klar. Aber sie macht es mit. Denn unter der Woche, wenn nicht die Kooperationslehrkaft da ist, um Vorschulprogramm mit allen zu machen, wird sie nach ihrem Wissenstand gefördert. Die Erzieherinnen müssen auch oft mit den Vorschulis Schule spielen und ganz strenge Lehrerinnen spielen und da bekommen sie dann von den ERziehherinnen die Aufgaben so, dass es für jedes Kind spannend ist. Außerdem kann sie jederzeit werkeln, basteln, malen und schreiben und rechnen wie sie möchte. Da sie auch auf eine freie Schule gehen wird, muss ich mir auch keine Sorgen machen, weil sie den gesamten 1.Klassestoff bereits beherrscht. Sie wird auch dort abgeholt werden wo sie steht (wissenstechnisch), da die Schule klassenstufenübergreifend arbeitet und "springen" quasi wie von selbst geht...
Grüße Nora
Gruß Nora
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Re: Welche Förderung kann man im KiGa "erwarten"?
Vielen Dank für Deine Erfahrungen, liebe Nora! Es kommt also wirklich sehr auf die PädagogInnen an. Mehr noch als auf ein etwaiges Konzept oder nicht-Konzept.
Naja, für Kind 1 hat sich das Thema nun eh erledigt. Sie kommt im Herbst vorzeitig in die Schule. Noch ein Jahr Kindergarten passt einfach nicht mehr.
Liebe Grüße,
Goldfisch
Naja, für Kind 1 hat sich das Thema nun eh erledigt. Sie kommt im Herbst vorzeitig in die Schule. Noch ein Jahr Kindergarten passt einfach nicht mehr.
Liebe Grüße,
Goldfisch