Kindergarten - eine Zumutung?

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
Linasina
Dauergast
Beiträge: 558
Registriert: Di 11. Okt 2011, 14:42

Re: Kindergarten - eine Zumutung?

Beitrag von Linasina »

Gelöscht
Zuletzt geändert von Linasina am Mi 25. Jun 2014, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.
Momo
Dauergast
Beiträge: 976
Registriert: Mo 13. Jan 2014, 22:49

Re: Kindergarten - eine Zumutung?

Beitrag von Momo »

Grundsätzlich finde ich das Konzept Kindergarten auch sehr gut. Es entlastet die Eltern und gibt den Kindern die Möglichkeit, viele Dinge zu lernen, die sie vielleicht zu Hause nicht in dem Maße lernen würden (wie z.B. sich ohne elterliche Unterstützung in einer Gruppe einzufügen etc.) und es werden je nach Konzept wirklich tolle Dinge angeboten und unternommen. Sehr positiv sind natürlich auch die vielen regelmäßigen Spielmöglichkeiten mit KINDERN, nicht nur mit mir als Mutter etc.
Doch den möglichst früh empfohlenen Zeitpunkt sehe ich kritisch (wenn es anders möglich ist natürlich) sowie die Frage, ob ein Kindergarten unbedingt für die kindliche Entwicklung erforderlich ist (wenn das Kind z.B. im Kindergarten unglücklich ist und es auch die Möglichkeit gäbe, das Kind zu Hause zu betreuen).
LG Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Linasina
Dauergast
Beiträge: 558
Registriert: Di 11. Okt 2011, 14:42

Re: Kindergarten - eine Zumutung?

Beitrag von Linasina »

Aber nicht das einfügen in eine Gruppe das geht nur im Kiga und es erst in der Schule zu lernen ist dann schwierig. Es gibt aber einuge Kinder die gehen immer ihren weg. Würde man die Kinder heute mit 3 in den Kiga tun dann wären Sie Außenseiter weil die Gruppe sich da schon gefunden hat und viele die Kinder ebenmit einem Jahr hin bringen. Bei uns im Kiga gibt es keine gemischten Gruppen. Vielleicht sehe ich das ja auch falsch...
sogesehen
Dauergast
Beiträge: 128
Registriert: Fr 25. Nov 2011, 11:55

Re: Kindergarten - eine Zumutung?

Beitrag von sogesehen »

Linasina hat geschrieben: Ich finde wäre es so falsch dann würde es den Kiga gar nicht mehr geben.
Das ist leider in dieser Welt kein Argument.
Rabaukenmama hat geschrieben:Wie Du korrekt schreibst - es ist in vielen Familien nicht anders MÖGLICH als das Kind früh in den Kindergarten zu geben - was ERSTREBENSWERT ist fällt da unter "Theorie". Ich gehöre GsD nicht zu den Müttern, die täglich ein weinendes Kind im Kindergarten lassen MÜSSEN, aber so oder so helfen Theorien über "nicht erstrebenswert" von Menschen, die das Glück der WAHL haben, keinem weiter, der diese Wahl nicht hat.
Wenn ich die Wahl nicht habe, brauche ich auch nicht darüber nachzudenken, ob der Kindergartenbesuch eine Zumutung für das Kind ist oder nicht, denn es muss halt gehen.
Ich finde es durchaus angesagt, darüber nachzudenken, was theoretisch erstrebenswert ist, um entweder für mich Wege zu suchen, das dann noch zu ermöglichen (nicht für alle aber für viele heißt "nicht möglich" nicht möglich bei gleichem Lebensstil/Wohlstandsniveau, das sind Prioritäten, die man so oder so setzen kann) für das eigene Kind oder zumindest als politischer Mensch Bedingungen zu schaffen (mit der richtigen Wahl oder direktes Engagement) dass Eltern weniger Zwängen unterlegen sind und sie das tun können, was für das Kind am schönsten/förderlichsten ist.

Grundsätzlich möchte ich noch einmal betonen, dass Kinder und Kindergärten ganz unterschiedlich sind, das ist für Menschen mit einem Kind oder Menschen, die nur eine Sorte Kindergärten kennt, manchmal schlecht nachzufühlen, auch wenn sie es vom Kopf begreifen.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2973
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Kindergarten - eine Zumutung?

Beitrag von Rabaukenmama »

Momo hat geschrieben:
Rabaukenmama hat geschrieben:
Wie Du korrekt schreibst - es ist in vielen Familien nicht anders MÖGLICH als das Kind früh in den Kindergarten zu geben - was ERSTREBENSWERT ist fällt da unter "Theorie". Ich gehöre GsD nicht zu den Müttern, die täglich ein weinendes Kind im Kindergarten lassen MÜSSEN, aber so oder so helfen Theorien über "nicht erstrebenswert" von Menschen, die das Glück der WAHL haben, keinem weiter, der diese Wahl nicht hat.
Klar, da hat Du recht. Dennoch stelle ich einen Trend fest, dass es viele Eltern als erstrebenswert und förderlich darstellen, dass Kind so früh wie möglich in eine Betreuung zu geben, da dadurch z.B. die soziale Kompetenz so gefördert werden würde. Ich stelle jedoch bei diesen Kindern erstmal eine plötzliche Tendenz zum Hauen, Schubsen, Wegnehmen von Dingen etc. fest.
Bitte nicht missverstehen- ich möchte keinen verurteilen, wenn es die Situation nicht anders zulässt oder der Wunsch des Kindes wirklich vom Kind aus vorhanden ist. Ich beziehe mittlerweile nur klar Stellung wenn ich höre, dass es für die Entwicklung soooo gut ist, wenn Kinder so früh wie möglich in Fremdbetreuung gegeben werde. Dem möchte ich klar widersprechen und die Gegenfrage stellen, von wem uns dies denn eigentlich suggeriert wird? Ist es nicht eigentlich ein politisches und wirtschaftliches Problem? Und von dieser Seite wird das öffentlich Meinungsbild natürlich geprägt.

LG Momo
Es gibt ganz viele zeitgeistabhängige Phänomene. In einem meiner Lieblingslieder (Einhandsegler" von Reinhard Mey) heisst es unter anderem "du musst kreuzen (im seemännischen Sinn) gegen Dummheit und den Geist der Zeit".

Die Zeitgeisterscheinungen, die ich beobachte, finde ich ebenfalls bedenklich. Während sich zu meiner Kindheit - zumindest aus meiner Sicht - die meisten Erwachsenen über die grundsätzliche Art der Erziehung einig waren, gibt´s heute immer mehr Extreme. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich in einer Kleinstadt aufgewachsen bin und meine heutigen Beobachtungen (aus der Sicht der Mutter) in einer Grossstadt mache.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2973
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Kindergarten - eine Zumutung?

Beitrag von Rabaukenmama »

Linasina hat geschrieben:Aber nicht das einfügen in eine Gruppe das geht nur im Kiga und es erst in der Schule zu lernen ist dann schwierig. Es gibt aber einuge Kinder die gehen immer ihren weg. Würde man die Kinder heute mit 3 in den Kiga tun dann wären Sie Außenseiter weil die Gruppe sich da schon gefunden hat und viele die Kinder ebenmit einem Jahr hin bringen. Bei uns im Kiga gibt es keine gemischten Gruppen. Vielleicht sehe ich das ja auch falsch...
Ich finde das kommt sehr auf das Kind an. Mit ein bis zwei Jahren haben zumindest meine Buben noch nicht MIT anderen Kindern gespielt sondern NEBEN anderen Kindern. Die maximale Interaktion war das Wegnehmen eines Spielzeuges. Der Grosse hat mit ca. 3,5 Jahren AKTIV begonnen mit anderen Kindern zu spielen. So gesehen betrachte ich KLEINkinder im Kindergarten noch nicht als "Gruppe" sondern eher als zufällige Anhäufung. Das gilt vor allem für die altershomogenen Kindergartengruppen, wo zwischen Krippe (1-3 Jahre) und Kindergarten (3-6 Jahre) getrennt wird. Sicher wird´s auch Kinder geben, die schon früher von sich aus soziale Kontakte zu Gleihaltrigen suchen, aber Beobachtungen im Freundeskreis zeigen mir, dass es generell eher selten sein dürfte.

Diese Beobachtungen sprechen mMn nicht dagegen, ein Kind früh in den Kindergarten zu geben. Aber die Motivation, verhindern zu wollen, dass das Kind ein Aussenseiter wird (nur auf Grund dessen, dass es später als andere in den Kindergarten einsteigt?) kann ich nicht nachvollziehen. Ein Kind, dessen soziale Kompetenz noch nicht für Freundschaften und Gruppengefühl reicht, bekommt diese Kompetenz nicht früher durch einen früheren Kindergarteneinstieg.

Ich kann mich selbst gut an meine Kindergarten- und Schulzeit erinnern und da waren immer dieselben Kinder Aussenseiter (ich leider auch oft) - und das auch, wenn sie von Anfang an in einer Gruppe oder Klasse waren. Dagegen gab´s sowohl in Kindergarten als auch in der Schule Kinder, die in eine bestehende Gruppe oder Klassengemeinschaft gekommen sind und vom ersten Tag an null Probleme mit Integration hatten (und die binnen nullkommanix begriffen hatten, wer die Aussenseiter dieser neuen Gruppe waren).

In der altersgemischten Kindergartengruppe meines Sohnes ist es so, dass einmal jährlich einige grosse Kinder wegkommen (in die Schule/Vorschule) und jüngere Kinder neu aufgenommen werden. Die Grossen kümmern sich meistens sehr liebevoll um die kleineren Kinder und auch schüchterne ältere Kinder finden so manchmal ein "Lieblingsbaby", das sie umsorgen können, während die kleineren Kinder ihrerseits auch von der Fürsorge der Grossen profitieren. Das finde ich grundsätzlich sehr gut und diese Situation gleicht auch der bis vor einigen Generationen üblichen "Grossfamilie" eher als altershomogene Krippengruppen, wo die Kinder oft noch nicht viel miteinander "anfangen" können.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: Kindergarten - eine Zumutung?

Beitrag von alibaba »

Für mich war Kindergarten auch Entlastung. Entlastung von der Dauerbespaßung, von dem Drang immer etwas anzubieten. Da kam mir der Kiga gerade recht und die Tagesmutter vorher sowieso. Auch geht eine gewisse soziale Interaktion nun einmal nur in einem Kiga. Denn diese Art der Gruppe und deren Bedeutung hat man so ähnlich in Schule und kann hier schon einmal vorlernen. Das kann mir keine Spielgruppe, kein Spielplatz oder keine Tagesmutter zeigen.

Ich war um den Kindergarten froh, auch wenn nicht immer alles toll war. Aber auch zu Hause ist nicht immer alles toll. Interaktion hatte ich zu Hause immer noch genug, hier geht der Kiga nämlich nur bis Mittag. :D

Ich habe einige Kindergärten gesehen, fand keinen eine Zumutung oder gar schlimm für das Kind. Perfekt ist nichts, da kann ich aber hingehen wo ich will. ;)

VG
Linasina
Dauergast
Beiträge: 558
Registriert: Di 11. Okt 2011, 14:42

Re: Kindergarten - eine Zumutung?

Beitrag von Linasina »

Alibaba, bei dem Thema sind wir total einer Meinung. ;)
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2973
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Kindergarten - eine Zumutung?

Beitrag von Rabaukenmama »

Ich steh meinungsmässig irgendwo zwischen Alibaba/Linasina und Momo/Koschka. Mein Grosser kam mit 2,4 Jahren in den Kindergarten und ging und geht (bis auf wenige Trotztage, wo er mir gar nichts und niemand einverstanden ist, gern hin. Weil er so gern hingeht hatte ich auch nie ein ungutes Gefühl oder schlechtes Gewissen wenn ich ihn dort gelassen habe. Die meisten Kinder haben ihren Eltern Abschiedsküsse gegeben und sind danach beim Fenster gestanden um ihnen zum Abschied zu winken. Ich hatte Glück wenn ich einmal innerhalb einer Woche einen Abschiedskuss bekam und beim Fenster stand mein Sohn auch nicht weil er sich immer sofort was zum spielen gesucht hat. Daher glaube ich, meinem Sohn durch den Kindergartenbesuch nicht zu schaden.

Wäre mein Sohn statt dessen erst ein oder zwei Jahre später in den Kindergarten gekommen glaube ich ebensowenig, dass ihm das länger-bei-Mama-zu-Hause-sein geschadet hätte. Mein Sohn mochte in seinem ersten Kindergartenjahr hauptsächlich das spielen und die Englischstunde. Ausserdem erzählte er gerne (aus seinem Leben und was ihm sonst noch so einfiel) und da waren die Betreuerinnen willigere Zuhörer als die anderen Kinder. Aktiv Freunde gesucht hat er in dieser Zeit nicht.

Mit etwa 3,5 Jahren begann er, mit bestimmten Kindern zu spielen und jetzt hat er sehr wohl seine Lieblingsspielkameraden im Kindergarten. Wobei es da eine soziale Hierarchie unter den Kindern gibt und da vor allem einige ältere Mädchen sind, mit denen mein Sohn gerne spielen würde, die aber nicht viel von ihm wissen wollen. Aber jedenfalls ist er nicht isoliert, sitzt nicht allein in einer Ecke rum oder langweilt sich.

Für mich hatte und hat der Kindergartenbesuch des Grosses viel Positives. So konnte ich die ganzen Termine mit dem Kleinen deutlich stressfreier wahrnehmen und hatte (zumindest so lange der Kleine noch nicht mobil war) genug Zeit für die Hausarbeit und meine eigenen Bedürfnisse. Das mag egoistisch klingen, aber ich bin deutlich entspannter wenn ich weiss, dass zumindest die wichtigsten Dinge "erledigt" sind. Aufräumen, kochen, einkaufen, Wäsche waschen und aufhängen geht ja noch neben zwei Kindern. Aber z.B. aufwaschen und bügeln sind nicht möglich (auch jetzt nur dann, wenn der Kleine Mittagsschlaf hält).

Beim Kleinen, der in einem Monat ( mit 22 Monaten Lebensalter) im Kindergarten anfangen wird, habe ich dagegen sehr gemischte Gefühle. Einerseits habe ich den Kindergarten nicht nach meinen Kriterien aussuchen können sondern er ist durch die Behinderung (Gehörlosigkeit) meines Sohnes einfach der einzige Kindergarten, der mit seinem bilingualen Angebot und den Öffnungszeiten überhaupt in Frage kommt. Könnte ich wählen wäre ich lieber noch ein Jahr zu Hause beim Kleinen geblieben und er würde frühestens mit 3 in den Kindergarten kommen.

Leider besteht mein Dienstgeber auf meinem Wiedereinstieg am 2. Geburtstag des Kleinen. Natürlich KÖNNTE ich es drauf ankommen und mich kündigen lassen. Aber damit verzichte ich nicht nur auf 2 Jahre Kündigungsschutz und Elternteilzeit sondern bekomme, wenn ich ein, zwei Jahre später für die gleiche Arbeit in einer anderen Firma auch wesentlich weniger Geld (auf´s Jahr hochgerechnet bei Teilzeit über Euro 5.000,- netto Differenz!). Beim Wiedereinstieg am 2. Geburtstag wurden die Arbeitszeiten vollständig meinen Wünschen angepasst - da bin ich auch nicht so naiv, zu glauben, dass ein neuer Arbeitgeber ebenso entgegenkommend sein wird. Abgesehen davon muss man mit 43 Jahren und 2 Kleinkindern (eines davon behindert) erst mal eine halbwegs brauchbare Arbeit finden.

Mein Fazit: die Vorteile für einen Verbleib in der Firma, wo ich seit 12 Jahren beschäftigt bin, überwiegen. Wenn ich keinen Lottotreffer mache oder sonst wie unsere finanzielle Situation deutlich verbessern kann, werde ich wieder arbeiten.

Bis jetzt hatte der Kleine auch wenig Probleme mit Fremdbetreuung (Babysitter, Grosseltern, Kinderbetreuung im Urlaub) aber ganz so offen wie sein Bruder ist er da nicht. Wenn er im Urlaub mal zwei oder drei Stunden in der Kinderbetreuung war und ich ihn dann abholte grinste er zuerst mal von einem Ohr zum andern wenn er mich kommen sah - um sich Sekunden später heulend von mir abzuwenden weil ich ihn offensichtlich zu lange mit ihm noch relativ fremden Personen allein gelassen hatte. Die Betreuerinnen waren dann meistens ganz erstaunt und meinten, die ganze Zeit bisher habe er ruhig gespielt, mit Appetit gegessen, seinen Mittagsschlaf gehalten... und NIE geweint.

Das war Kinderbetreuung für ein paar Stunden - keine Ahnung wie mein kleiner Sohn reagieren wird, wenn er bemerkt, dass seine Mama ihn jeden morgen in einen Bus setzt wo er an einen weit entfernten Ort gebracht wird um dort mit anderen Kindern und Erwachsenen den Tag zu verbringen. Die Situation jetzt ist komplett anders als bei seinem Bruder, der bei seinem Kindergarteneinstieg schon in etwa wusste, was auf ihn zukam (aus Büchern und Erzählungen). Da der KIGA-Start im Juni ist und mein Wiedereinstieg erst Mitte Juli hoffe ich aber, zumindest Gast im Kindergarten sein zu dürfen, falls Sohnemann Eingewöhnungsschwierigkeiten haben sollte.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
sogesehen
Dauergast
Beiträge: 128
Registriert: Fr 25. Nov 2011, 11:55

Re: Kindergarten - eine Zumutung?

Beitrag von sogesehen »

Rabaukenmama hat geschrieben:Leider besteht mein Dienstgeber auf meinem Wiedereinstieg am 2. Geburtstag des Kleinen. Natürlich KÖNNTE ich es drauf ankommen und mich kündigen lassen. Aber damit verzichte ich nicht nur auf 2 Jahre Kündigungsschutz und Elternteilzeit sondern bekomme, wenn ich ein, zwei Jahre später für die gleiche Arbeit in einer anderen Firma auch wesentlich weniger Geld (auf´s Jahr hochgerechnet bei Teilzeit über Euro 5.000,- netto Differenz!). Beim Wiedereinstieg am 2. Geburtstag wurden die Arbeitszeiten vollständig meinen Wünschen angepasst - da bin ich auch nicht so naiv, zu glauben, dass ein neuer Arbeitgeber ebenso entgegenkommend sein wird. Abgesehen davon muss man mit 43 Jahren und 2 Kleinkindern (eines davon behindert) erst mal eine halbwegs brauchbare Arbeit finden.
Wie ich schon schrieb, finde ich diese Überlegungen, was es für einen bedeutet, zu Hause zu bleiben, sehr wichtig bei der Entscheidung, ob man das Kind in den Kindergarten gibt oder nicht. Auch wenn er jetzt eine Zumutung sein sollte, finde ich die Gegenrechnung total legitim, welche Zumutungen durch geringere finanzielle Mittel gleichzeitig oft mit weniger Zeit und mehr Sorgen in Zukunft die Folgen wäre, würde man dem Kind jetzt die potentielle Zumutung Kindergarten ersparen.
Rabaukenmama hat geschrieben:Da der KIGA-Start im Juni ist und mein Wiedereinstieg erst Mitte Juli hoffe ich aber, zumindest Gast im Kindergarten sein zu dürfen, falls Sohnemann Eingewöhnungsschwierigkeiten haben sollte.
Ist da etwa keine Eingewöhnung vorgesehen? Ein schlechter Start kann vieles verderben, was vielleicht eigentlich gut angenommen werden würde/gut tut. Wie soll denn da der Ablauf sein? ich würde auf jeden Fall die Wege erst gemeinsam mit meinem Sohn gehen und mich jetzt darum kümmern, dass ich mit dem Kindergarten in puncto Eingewöhnung einen gemeinsamen guten Weg organisieren kann.

Viele Aspekte des Kindergartens, die von Linasina und Alibaba positiv angeführt werden - gerade in Vorbereitung auf die Schule - , würden auch bei einem Kindergartenbesuch im letzten Jahr vor der Schule Früchte tragen, da kann ich mir sogar ein Pflichtjahr vorstellen, von dem man sich aber per Antrag befreien kann, wenn es dem Kind eben nicht gut tun würde und das gut darlegen kann.
Einfügen in Gruppen kann man auch beim Hobby (Teamsport o.ä.) lernen. Die Vorstellungen, ab welchem Alter das Kind nun gefestigt genug für die nächsten Herausforderungen - Anpassung und Selbstbehauptung in Gruppen - ist, sind doch sehr unterschiedlich. Zum einen hatte ich damals bei meinem noch nicht 2 Jahre alten Sohn den Eindruck, dass die Kinder von heute einfach in dem Alter weiter sind als früher, als 3 Jahre das übliche Alter für den Kindergartenstart war, sicherlich durch intensiveres "Kümmern" der Eltern und zum anderen sehen Kindergärten natürlich total anders aus als zu meiner Kindheit. Andererseits spielt bei der Balance von "Selbstbehauptung" und "Anpassen" neben den Charakteren der Kinder sicher auch das Alter eine Rolle, ab dem das Anpassen in Gruppen eine Rolle spielt - weil z.B. die Mama nicht dabei ist. Und wie sich die Balance die Gesellschaft bzw. die Wirtschaft wünscht ist zur Zeit sehr widersprüchlich genauso wie die Wünsche der Eltern in der Frage exrem auseinander gehen.
Die angesprochene Förderung im KiGa mit basteln und Co geht genauso auch ohne KiGa über andere Organisationen oder innerhalb der Familie/Freundeskreis.

Kind mit Familie und Kindergarten sollten gut zueinander passen, dann kann das sehr förderlich für alle sein, immer sollte individull geschaut werden, was möglich und was wünschenswert ist. Generelle Aussagen passen einfach nie zu 100% der Kinder und können der einzelnen Mutter die Entscheidungen nicht abnehmen.
LG
Antworten