sinus hat geschrieben:...wenn eine Mehrheit der Eltern das Schlafen für so wichtig befindet und es ja für die anderen, die das anders sehen, auch Alternativen gibt (andere Kindergärten am Ort, wo es keine Schlafpflicht gibt), sehe ich keine wirklich überzeugenden Gründe und Argumente, das auf Teufel-komm-raus durchzudrücken.
Das wäre für mich dann ähnlich "extravagant", wie durchdrücken zu wollen, dass für eine Hand voll Kinder in der Einrichtung vegetarisches Essen als zusätzliches Angebot unbedingt eingeführt werden muss.
Wie gesagt - hier im Umfeld ist die überwiegende Mehrheit der Eltern der Meinung, der Mittagsschlaf wäre sinnvoll und richtig und offensichtlich brauchen es die meisten der Kinder auch.
Die Mehrzahl der Kinder ist von vor 8 Ur bis 15/16 Uhr in der Einrichtung und vielleicht brauchen sie die Auszeit ja wirklich dringender als vielleicht das durchschnittliche Kind in einer westdeutschen Einrichtung, was vielleicht nur von 9 bis 14 Uhr fremdbetreut wird...?
(Ähnlich wie bei Auguste wurde bei uns in der Einrichtung auch argumentiert, dass das Schlafen ja auch gar nicht Pflicht wie, sondern das Kind lediglich Ruhe halten müsse. Mangels Räumlichkeiten halt wie die anderen auf seiner Matratze im (verdunkelten) Zimmer mit den Schlafkindern.)
Ich selbst kann da nur von meinem Kind ausgehen und finde nicht, dass ich das Recht habe, daraus eine Forderung abzuleiten, die für alle gelten sollte. Ich kann das doof finden und sinnlos, aber das ist halt HIER offensichtlich eine Einzelmeinung.
Was? Der Kindergarten hat nur EINEN Raum, so dass sie nicht-schlafenden Kinder keine andere Möglichkeit haben, als 2 Stunden im Dunkeln auf der Matratze liegend "Ruhe zu halten", weil es baulich unmöglich ist, ihnen z.B. ruhig eine Geschichte vorzulesen

?
Ich habe in meinem vorigen Beitrag eine aktuelle Info zum Schlafbedarf verlinkt, hier gerne noch einmal:
https://www.kindergesundheit-info.de/th ... lafbedarf/
Demnach benötigt nur die Hälfte der 3jährigen Kinder einen Tagschlaf (was sich auch mit meiner Beobachtung aus beiden Kindergärten deckt). Und bei euch ist das "die Mehrzahl" der 3 bis 6jährigen Kinder, weil ihr in der ehemaligen DDR wohnt

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Ich glaube eher, man ist bei euch obrigkeits-"höriger" und wenn die KIGA-Leitung sagt "So ist es!" dann ist es eben fǘr viele so. Die Angst vorm aufmucken und widersprechen oder sich auch mal offen aufzuregen dürfte immer noch groß sein und es dürfte auch noch viele Mitläufer geben, die grundsätzlich der Obrigkeit nach dem Mund reden, um sich beliebt zu machen und als "brave" Eltern zu gelten, nicht als renitente Querulanten

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Es liegt mir auch fern, jetzt alle Probleme deiner Tochter auf die Schlafpflicht zu schieben. Da läuft viel mehr schief und solange das Kind trotz allem noch "funktioniert" ist auch kein Handlungsbedarf seitens des Kindergartens. Und sollte das Kind im Kindergarten auffällig werden, sind natürlich die Eltern schuld - so einfach ist das

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Aber trotzdem finde ich, die Eltern sollten sich gegen die Schlafpflicht endlich mal offen zur Wehr setzen. Es sind pro Woche 10 Stunden, und wenn man Ferien, Urlaub und ev. Krankheit wegrechnet, sind das in 3 Jahren Kindergarten immer noch über 1000 Stunden! 1000 Stunden, in denen das Kind Geschichten lauschen könnte, zeichnen könnte,... Statt dessen muss es still daliegen und warten, bis ihm erlaubt wird, wieder aufzustehen. Da sollte man sich mMn schon überlegen, ob man das wirklich hinnehmen will.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)