Rabaukenmama hat geschrieben:
Ich glaube eher, man ist bei euch obrigkeits-"höriger" und wenn die KIGA-Leitung sagt "So ist es!" dann ist es eben fǘr viele so. Die Angst vorm aufmucken und widersprechen oder sich auch mal offen aufzuregen dürfte immer noch groß sein und es dürfte auch noch viele Mitläufer geben, die grundsätzlich der Obrigkeit nach dem Mund reden, um sich beliebt zu machen und als "brave" Eltern zu gelten, nicht als renitente Querulanten

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Dem muss ich widersprechen. Mit Obrigkeits-Hörigkeit hat das in unserem Fall nix zu tun - sondern damit, dass meine Kinder in der Kita kein Problem damit hatten, sich mittags mit hinzulegen. Das ist einfach der Herde gefolgt und haben nie widersprochen, wenn es hieß "Mittagsruhe". Das Problem bestand ja nur Abends zu Hause, weil sie dann putzmunter waren. Bei uns ging es auch nur um ein Jahr. Die Vorschulkinder mussten bei uns ja nicht mehr schlafen.
Wir waren auch mit Sicherheit keine "braven" Eltern - nur weil wir bei diesem einen Thema kein Fass aufgemacht haben.
Im Gegensatz zur Situation von Sinus waren meine Kinder glücklich dort und sind gern hingegangen. Die Erzieher waren aufmerksam und die Kinder mochten sie. Wenn es Probleme gab, dann konnte man immer mit den Erziehern reden (außer über den Mittagsschlaf

). Wenn den Erziehern "entwicklungstechnisch" etwas aufgefallen ist, dann wurden die Eltern angesprochen - egal in welche Richtung die Auffälligkeit ging.
Bei uns waren es die Erzieher die anregten, dass die Tochter mit 2,5 Jahren in die Gruppe der 3-4-Jährigen wechselt, weil sie sich bei den Gleichaltrigen langweilt. Es waren auch die Erzieherinnen, die uns darin bestärkten, den Sohn mit 5 in die Schule zu schicken, weil er kognitiv weiter ist als andere. Genauso haben sie anderen Eltern ehrlich gesagt, wenn und warum sie ein Kind lieber zurückstellen würden. Und oft hatten sie Recht.
Ich weiß von zwei Kindern im ähnlichen alter meiner Kinder, bei denen die Erzieherinnen eine Rückstellung befürwortet haben. Die Eltern sahen das anders und haben trotzdem eingeschult. Ein Kind hat direkt die 1. Klasse wiederholt. Beim anderen Kind regte die Schule eine Wiederholung der 1. Klasse an, was auch von den Eltern abgelehnt wurde. Dieses Kind hat dann die 3. Klasse wiederholt. Es gibt zwar keine Garantie, dass das nicht auch mit Rückstellung passiert wäre - aber offensichtlich haben die Erzieherinnen gar nicht so falsch gelegen mit ihrer Einschätzung der Fähigkeiten der Kinder
Wenn ich grundsätzlich kein Problem mit dem Kindergarten habe, die Kommunikation mit den Erziehern gut ist, mein Kind rundum glücklich ist und nicht leidet, dann mache ich gewiss kein Fass auf wegen
einer Sache, deren Ende absehbar ist und die mich zwar stört, das Kind jedoch überhaupt nicht. Und was die "verlorene Zeit" zum "lernen" angeht - das haben wir ja abends zu Hause nachgeholt
