Seite 1 von 2

Kindergarten...

Verfasst: Mi 25. Mär 2009, 17:08
von keshali
So, habe heute die Ergebnisse vom Entwicklungsgespräch dem KiGa mitgeteilt.

Das was ich jetzt schreibe klingt vielleicht "meckeriger" als ich es meine.

Ganz durchblicken kann ich das alles so oder so nicht, also es gibt keine Extrazeit von der Erzieherin für mein Kind, dass verstehe ich ja auch. Habe ich auch nie gefordert, dass waren aber so wohl die ärgsten Sorgen der Erzieherin, dass ich das könnte haben wollen. ;)
Aber in die Vorschulgruppe kann sie auch nicht, weil dann alle Kinder da rein wollen.

Und sie sieht einfach einen anderen Förderschwerpunkt (ich sehe ja keinen anderen, sondern alle Schwerpunkte...also ich stimme dem zu was die Erzieherin mir heute sagte.
Die Punkte wo sie da den Schwerpunkt bei meiner Tochter sieht).

Die da wären:

+Sitzenbleiben beim Sesselkreis
+nicht drödeln, in viel verschiedenen Situationen
+sich in der Gemeinschaft integrieren


So, erstmal fruchtete mein Argument nicht, dass sie den Sesselkreis langweilig findet. Ich bin aber durchaus auch der Meinung, dass man ein bisschen Langeweile ertragen lernen kann.
Aber, zu sagen dass sonst keinem Kind langweilig ist, dass zählt nicht (das gildet nicht).

So, weil mir meine Tochter jetzt nicht sagen konnte, was sie langweilig findet habe ich die letzten 2 Stunden Rollenspiel mit ihr gemacht. Ich bin sie und sie ist die Erzieherin.

Mir ist klar, dass dies ein sehr subjektives Bild widerspiegelt und nur ein kleiner Ausschnitt ist....es war aber doch sehr lehrreich für mich, dass mit ihr durchzuspielen.

Die Kinder werden im Spiel unterbrochen, müssen alle aufs Klo gehen und dann Hände waschen....egal ob sie jetzt müssen oder nicht.
(Das ist denke ich wohl richtig für die 3jährigen....)

Singen macht meinem Kind Spass, dass war okay für sie.

Dann hat sie (in unseren Fall waren es dann Memorykarten) in ihrer Rolle als Erzieherinn Bilder von Blumen ausgeteilt, dies soll sich jedes Kind anschauen und dann an den Nachbarn weitergeben.
Laut ihrer Auskunft, kommt da sonst nichts dazu. Ich fragte 3x nach, ob es nicht eine Geschichte dazu gibt, eine Erklärung (Frühling die Blumen kommen wieder aus der Erde), ein Gedicht oder irgendwas dazu kommt.
Ob sie so rumzappelt dass sie das nicht mitbekommt.

Nein, sie sollen sich die Bilder nur ruhig anschauen.

So, wenn jetzt ein 10tel davon wahr ist, dann glaube ich meinem Kind, dass ihr totlangweilig ist.

Im Anschluss daran, hat sie die Führung (wie sie so gerne macht) von dem Spiel übernommen, sie war immer noch die Erzieherinn.
Sie hat den Atlas geholt (meinen großen dicken) und mir auf wirklich liebe Art die Bilder aus dem Atlas erklärt.
(Bertlsmann Hausatlas, da stehen geschichtliche Sachen auch drinnen, vor allem die unterschiedlichen Schiffe die abgebildet sind, die habe es ihr angetan. Den Atlas habe ich ihr einmal in ihren Leben gezeigt, sie hat noch einen Kinderatlas).
Sie hat mir sogar die Erdanziehungskraft erklärt, auf so liebe, geniale, kindliche Art dass ich total gerührt war. (Ich habe ihr das mal vor einem halben Jahr erklärt).

Ich denke sie hat mir gut gezeigt wie sie es gerne haben würde.


Nun gut, Gruppe integrieren.....ich habe der Erzieherinn als Antwort gegeben, dass evtl. für jemanden der in der Entwicklung schon etwas weiter ist, sich der vielleicht schwertut die Interessen der anderen Kinder zu teilen.
Ich kann nur hoffen, dass dies irgendwie angekommen ist.
Bei Brettspielen ist sie in der Gruppe mit dabei, sie spielt halt in der Puppenecke etc. nicht mit. (Wundert mich überhaupt nicht).
Vielleicht ist ja irgendwas von meinen Erklärungen angekommen.

Sie muß und soll sich ja nicht extra Zeit nehmen für mein Kind, aber mir fällt jetzt auch nichts ein was ich sagen könnte was anders gemacht werden könnte.

So, und dass Thema drödeln (bummeln),...tja, da sind wir zuhause auch immer schwer am Arbeiten daran.


Die Erzieherinn hat mir übrigens bestätigt, dass es möglich wäre wenn ein Förderbedarf besteht, dass jemand in den KiGa kommt. Meist ist es wirklich so, dass dies für Kinder in Anspruch genommen wird, die einen Entwicklungsrückstand haben. Aber streng nach Gesetz hat mein Kind auch einen Förderbedarf (glaube ich)....insofern ist die Ansage der Ärztin (im anderen Thread: Frustrationstoleranz) gar nicht so unrealistisch.

So, nur mal wieder von der Seele geschrieben.

Keshali

Re: Kindergarten...

Verfasst: Mi 25. Mär 2009, 18:14
von Neckri
Hallo Keshali,

dieses Szenario dieser Gespräche kenne ich ja nun gut. Ich kenne auch die Argumentation gut, dass ein Kind sich erst mal sozial integrieren möge (was auch immer darunter verstanden wird) und weder durch Trödeln, noch durch Zappeln (= Fliehen wollen?) die Unzufriedenheit mit dem Level der Angebote demonstrieren sollte. Der umgekehrte Gedanke, dass eine anregende Beschäftigung alle diese Unzulänglichkeiten beseitigen könnte, erschließt sich wohl nicht von alleine. Die Situation unserer Maus hatte sich erst nach dem Besuch zweier Psychologen gebessert, die Töchterlein damals in situ beobachten wollten. Nach dem eindeutigen Votum der beiden Fachleute war sie schleunigst in der Vorschulgruppe.

Vielleicht solltest du tatsächlich auch in diese Richtung denken, wenn du das Gefühl hast, dass der Leidensdruck mit der Zeit zunimmt.

Viele Grüße von

Neckri

Re: Kindergarten...

Verfasst: Mi 25. Mär 2009, 18:47
von keshali
Ach Neckri,


ich hätte es da leichter wenn ich mein Kind als absoluten Überflieger sehen könnte, aber das ist sie in meinen Augen nicht (also nicht im herkömmlichen Sinn).

Und dadurch ist der Leidensdruck wahrscheinlich nicht hoch genug.

Den Rat mit den Psychologen werde ich mir zu Herzen nehmen, den das Zentrum für die Förderung stellt so oder so nur (für die KiGa - Förderung) entweder einen Logopäden, einen Motopäden oder einen Psychologen zur Verfügung (noch irgendjemanden, aber das fiel der Erzieherin nicht ein).

Die ersten zwei Sachen braucht sie ja nicht.


Ist euch nicht das Herz in die Hose gefallen, als ihr euch entschieden habe euer Kind einzuschulen?
Ich habe einfach auch Bammel, weil keiner sagt: "Ja natürlich gehört dieses Kind in die Schule"

Und sie will ja auch nicht,...sie will nicht in die Schule und sie will nicht in den KiGa..... :gruebel:

Re: Kindergarten...

Verfasst: Mi 25. Mär 2009, 19:32
von JOJO
Für einige Kinder ist der KIGA bestimmt die HÖlle auf Erden, was ich auch verstehen kann.

Meine Beiden waren jeder 2 Jahre und das reicht. Ein Jahr zum eingewöhnen und ein Jahr als Vorschulkind.
Sonst würde unsere Maus rebelieren. Sollte sie nicht in die Schule kommen, so bleibt sie ein Jahr zu Hause.

Z.B. Heute waren die von 8 bis 12.15 nur im KIGA 24 Kinder in einem Raum, da dreht jeder durch und ist unzufrieden.

Wir haben uns wegen der vorzeitigen Einschulung ein ganz ganz ganz dickes Fell zugelegt. Und bald ist es ja auch vorbei.

Viel Kraft (unsere ist auch keine absolute Überfliegerin) und eine für das Kind gute Entscheidung.

JOJO

Re: Kindergarten...

Verfasst: Mi 25. Mär 2009, 20:38
von keshali
Ein Jahr zuhause ist gut....(das überlebe ich nicht, dann wäre ich ein wandelndes Lexikon).

Aber dazu, die Erzieherin hat heute ja auch bemängelt dass mein Kind zu unregelmäßig in den KiGa kommt. (Alle 2 Wochen hat sie einen Papatag, weil wenn der Spätdienst hat, sieht sie ihn die ganze Woche nicht)

Motto: Wenn sie in die Schule soll, muß sie das ja können.

Ich erzähle dass meiner Tochter (habe mir das ja auch zu Herzen genommen was die Erzieherin sagt).
Darauf meine Tochter: "So ein Blödsinn, ich weiß doch das man in die Schule gehen muß, warum soll ich das im Kindergarten üben, wo man nicht hingehen muß??

Tja, manchmal ist sie logischer als ein Großer.... :oops:


Nachtrag...Heike hat jetzt zwischengeschrieben...darauf werde ich später eingehen.

Re: Kindergarten...

Verfasst: Mi 25. Mär 2009, 21:32
von keshali
heikew hat geschrieben:Hallo Keshali,


Macht das kein Psychologe? Bist Du bei nem Psychologen? Da war doch was von wegen Frühgeburt oder, erinnere ich mich richig? Ihr seid regelmäßig beim Psychologen und er stellt immer wieder Akzeleration fest. Hat man schonmal getestet?
Nur Entwicklungstest, der letzte war ja ein Irrtum, die Psychologin war darauf eingestellt dass sie einen evtl. Entwicklungsrückstand feststellen soll, und begrüßte mich beim Abschlussgespräch mit den Worten: "Herzlichen Glückwunsch, ihr Kind hat keinen Entwicklungsrückstand"..... :?

heikew hat geschrieben: Will Dein Kind in die Schule?
Nein, will sie nicht ("In die Schule geht man erst mit 7 Jahren").
Sie will aber auch nicht in den KiGa
heikew hat geschrieben: Glaubst Du, dass sie dort schon mithalten kann? Ich meine a b c lernen und rechnen im 20er Raum etc. Hattest Du nich kürzlich auch gesagt sie fängt schon an zu lesen?
Vom Kopf kann sie mithalten. Mit Enttäuschungen kann sie nicht so gut umgehen.
Das ABC lernt sie gerade auf ihre ganz eigene eigentümliche Art.
Sie schreibt wunderbare lange Briefe in ihrer Phantasiesprache und berichtet stolz wenn auf den Zetteln ein neuer Buchstabe auftaucht. Neu dazugekommen ist das J.
Rechnen im 20er Raum kann sie schon (Addieren, subtrahieren, multiplizieren).
Lesen kann sie nicht (Glaube ich). Einzelne Buchstaben lesen zähle ich nicht zum lesen. Buchstabieren auch nicht.

Aber es ist nicht ihr Liebstes, dass passiert alles nur so nebenher und eher unscheinbar.
heikew hat geschrieben: Ich kann Deine Ängste gut verstehen, aber dem Kind zuliebe solltest Du mal eine Portion Mut zur Entscheidung aufbringen.
Ich habe mich ja schon dagegen entschieden, eigentlich.

Mir fehlt vor allem der Mut, sie dem Mobbing auszusetzen, und dass befürchte ich in diesen Dorf hier.
Es braucht nur ein Lehrer an der Schule zu sein, der meinem Kind beweisen will, dass sie noch in den KiGa gehört.
Dann fällt sie um wie vom Blitz getroffen, dass weiß ich.
Und es würde lange brauchen bis sie wieder auf die Füße kommt.

Und solche Lehrer findet man einfach zu häufig.

Verstehst du?

Lg
Keshali

Re: Kindergarten...

Verfasst: Do 26. Mär 2009, 10:36
von alibaba
Hallo keshali,

na jetzt bist du wohl wieder da, wo du nicht sein wolltest. Dich frustet dein Gespräch im Kiga.

Mittlerweile muss ich sagen, kann ich den Kiga verstehen. Wenn er für alle Kinder eine Extrawurst braten sollte, wohin würde das gehen. Bei uns gibt es einige Kinder die mit Zahlen sehr gut umgehen können und denen die Zahlenschule der Vorschulkinder sicherlich keine Schwierigkeiten bereiten würde. Aber, mit welchem Grund gibt man das und das Kind und mit welchem Grund die anderen nicht. Info der Erzieherinnen zum Elternabend. Es werden keine Extrawürste gebraten. Alle Kinder sollen die gleichen Chancen bekommen. Wir gehören (fast) dazu.

Nun haben wir trotzdem eine Extrawurst und ich bin Gott froh, das das keiner weiß. Und schade finde ich für euch, das sie sich generell quer stellen, denn die Gespräche hatten wir ja hier schon so oft, jedes Kind sollte seine individuelle Förderung bekommen.

Ob allerdings die Einschulung für Euch eine Alternative sein wird? Nun, das ist Eure Entscheidung. Aber nochmals, Schule ist mehr als nur bis 20 rechnen zu können und das ABC zu beherrschen. Schule ist stillsitzen, einordnen, zuhören - auch dem langweiligen, Kommandos ausführen können, Hirarchien anerkennen, etwas zu machen auch wenn man dies net mag, ......... viele, viele Dinge. Und man mus es akzeptieren können, das wenn es schief geht oder Probleme gibt, es gleich aufs Alter geschoben wird, so nach dem Motto - das haben wir ja gleich gesagt.

Und auch wir werden im Schwimmkurs wie Exoten angesehen. Die Frage nach dem Alter erübrigte den Rest. Das nur zwei von sechs das Seepferdchen schaffen (wobei das gar nicht usner Ziel ist) interessiert da net. Es heißt, siehst du mit 4 kann das net klappen, habe ich Dir gleich gesagt. Das aber die anderen Großen es auch nicht schaffen, davon ist dann keine Rede, das wird als normal hingenommen. Es wird hier also nicht die Anstrengung nach alter entsprechend gewürdigt, sondern nur das Ziel. So wird es auch in den meisten Schulen gehandhabt, Probleme können da schon ganz zeitig entstehen.

Ich persönlich stehe daher einer vorzeitigen Einschulung mittlerweile mehr als skeptisch gegenüber, wenn tatsächlich das Feedback des abwartens kommt. Nun, nur du kennst Dein Kind am besten, gar keine Frage, aber ein zurück von der Schule in den Kiga wäre furchtbar, dann lieber ein langweiliges Jahr im Kiga.

Tapfer bleiben. :schwitz:

Re: Kindergarten...

Verfasst: Do 26. Mär 2009, 10:42
von Neckri
Keshali hat geschrieben:Ist euch nicht das Herz in die Hose gefallen, als ihr euch entschieden habe euer Kind einzuschulen?
Ich habe einfach auch Bammel, weil keiner sagt: "Ja natürlich gehört dieses Kind in die Schule"
Hallo Keshali,

ich kann dir natürlich auch nicht sagen "dein Kind gehört in die Schule!", weil ich deine Maus nur durch deine Augen sehen kann. Du wirst auch sonst niemanden finden, der dir in diese Richtung eine Vorgabe macht, weil es keine reale Hellseherei gibt. Auch wir konnten damals nicht in die Zukunft blicken. Wir hätten wahrscheinlich ein Vermögen dafür bezahlt, wenn es möglich gewesen wäre. Hihi, das Herz in die Hose gefallen... So eine nette Untertreibung der nächtlichen Panikattacken habe ich noch selten gelesen...

Ein Umstand macht mir bei deinem Töchterlein die ganze Zeit Gedanken. Es ist diese erstaunliche Affinität zu Regelhaftigkeiten. Das kommt mir so etwas von bekannt vor! Wenn deine Maus sagt "das muss ich erst mit sieben können", dann zeigt das einen unglaublich weiten Horizont über die ansonsten übliche Kleinkind-Jetzt-Welt hinaus - und gleichzeitig den Hang, gegebene Regeln zu assimilieren. Der letztere Umstand hatte mich nachher in der Schule manchmal verzweifelt gemacht. Töchterlein konnte vor der Schule hervorragend rechnen. In den ersten Klassen wurden dann zuweilen komplizierte Mechanismen der Vorgehensweise bei der Zehnerüberschreitung und bei der Nomenklatur mehrstelliger Zahlen vorgestellt, nebst der Anweisung, genau so zu rechnen. Wir hatten uns dann extrem gewundert, wohin die Mathekenntnisse unserer Maus plötzlich verschwunden waren. Sie hatte sich einfach selbst zurückgenommen, um die jetzt gültigen Regeln zu beherzigen. Mich wundert es daher gar nicht, dass auch dein Mädchen sich so rurücknimmt, um regelkonform zu erscheinen. Ich könnte mir darüberhinaus gut vorstellen, dass solche Regeln wie "in die Schule geht man mit sieben" im Kindergarten kursieren - und dann von deinem Töchterlein assimiliert werden. Es erscheint zum Verzweifeln, dass solche Regeln seitens der Kiga-Tanten und später seitens der Lehrerschaft weitaus mehr gewichtet werden als Gegenargumente der Eltern, die in diesem Regelgefüge außerhalb der Kind-Eltern-Beziehung als nicht kompetent eingeordnet werden. Aber wahrscheinlich gehört dies zu einer Art Emanzipation in der kindlichen Entwicklung dazu...

Ich finde es in diesem Zusammenhang eben nur bedenklich, wenn diese kindliche Eigenart der Regelhörigkeit dazu führt, dass deine Maus um eine adequate Förderung gebracht wird. Ich sage ja gar nicht, dass sie in die Schule soll, wenn sie nicht will. Aber die Unlust für die gegenwärtige Situation im Kiga ist ja auch nicht wirlich ein erstrebenswerten Zustand. Darum wäre eventuell doch die Rückendeckung einer fachlich begründeten Empfehlung kein Fehler.

Was die Schule anbetrifft, so ist ein Kind ja auf kursierende Gerüchte ihres Umfelds angewiesen, um sich ein Bild darüber zu machen, was dieser Umbruch in eine andere Welt denn bedeutet. Wenn ein Kiga-Kind sagt "ich will aber noch nicht in die Schule", dann kann dies genausogut eine Ablehnung negativer Emotionen rund um Abschied, Umbruch und vermutete Beschwernis sein, weil die positiven Aspekte im Kiga weniger gewichtet werden. Der Spruch vom "Ernst des Lebens" lastet schwer auf der Kinderseele...

Was das Thema "soziale Defizite" anbetrifft, so kriege ich immer noch Gefühlswallungen... Unser Töchterlein hatte sich ja nun noch weitaus mehr zurückgenommen - zumindest im Kiga - als deines. Ihr wurde natürlich im Kiga-Entwicklungsbericht eine umfassende Entwicklungsverzögerung bescheinigt. Ich erinnere mich noch glasklar an den herunterklappenden Unterkiefer der Kiga-Leiterin, als der Kinderpsychologe ihr in unserem Beisein eröffnete, dass dieses zurückgebliebende Wurm ihrem Alter mehrere Jahre voraus und im Prinzip schulreif sei. Und dass nun zusammen mit den Eltern die um zwei Jahre vorgezogene Einschulung erwogen werde. Es erscheint mir wie gestern: die roten Panikflecke, die aufgerissenen Augen voller Vorwurf, dieses entschiedene "Quatsch!" nach der Schrecksekunde. Die Kiga-Leitung hatte sich nachher noch ziemlich stark aus dem Fenster gelehnt, um die Einschulung doch noch zu verhindern. Das arme Kind MUSSTE einfach vor diesen durchgeknallten Eltern gerettet werden... Das hatte aber alles nichts genützt, weil unser Kind ab diesem Moment, als die Rettung greifbar nah war, die Regeln der ABC-Schützen assimiliert hatte - und die Vorschulkinder mussten ja nicht mehr klein, sondern eher "groß" sein... Ab diesem Zeitpunkt hatte sie sich also auch liebend gerne um die "Kleinen" gekümmert (die waren ja aber nicht wirklich jünger). Ihr "soziales Defizit" war plötzlich weg! - Und sie hatte endlich der Erzieherin gebeichtet, dass sie schon lesen konnte...

Viele Grüße von

Neckri

Re: Kindergarten...

Verfasst: Do 26. Mär 2009, 10:48
von alibaba
Mir fällt da noch was ein.

Bei uns in D, in BW, gibt es an Schulen mit hb-Profil Ansprechpartner (bei uns ein Rektor einer Grundschule), die sich für Dich einsetzen, sollte Dein Kind tatsächlich überdurchschnittlich begabt sein. Sie sind für Lehrer, Erzieherinnen und Eltern da. Allerdings wird dazu eben das Profil, sprich der Test benötigt. Ich habe zwar lange im Internet gesucht, bis ich von diesem Umstand erfuhr und den dann auch genutzt habe, vielleicht gibt es ja bei Euch in Ö auch so etwas in dieser Richtung.

LG

Re: Kindergarten...

Verfasst: Do 26. Mär 2009, 12:12
von keshali
Das Problem ist wohl, dass ich meine Tochter so dazwischen sehe.

Sie ist hier nicht mehr und dort noch nicht ganz angekommen.


HB-Schule ist lustig, in der nächsten Hauptstadt ist eine, also eine Stunde Fahrzeit. Wir haben ja nicht einmal ein Gym in der Nähe, nur Hauptschulen (Realstufe gibt es in Ö nicht).


Upps, Neckri hat dazwischengeschrieben....lese ich jetzt erstmal in Ruhe.