Hochbegabt oder doch nicht?
Verfasst: Do 15. Apr 2010, 16:19
Hallo!
Ich bin neu angemeldet hier im Forum, habe hier zwar schonmal "gestöbert", aber mich nie wirklich getraut, etwas zu schreiben. Mir macht schon seit der Geburt meiner Tochter etwas Bauchschmerzen, weil ich an ihr Dinge beobachte, die ich als Kind auch getan habe, bzw. die Situationen ähnlich waren.
Ich fange es vielleicht besser so an: Als Kind war ich im Kindergarten eher ein Kind, was den anderen beim Spielen zugeschaut hat. Ich kam immer sauber nach Hause. Auf die Fragen meiner Mutter, ob ich nicht im Sand gespielt hätte, habe ich immer geantwortet, dass mir dass zu langweilig wäre. Ich habe, wenn wir malen sollten, die Bilder "schwarz" gemalt, ich weiss noch, dass ich immer irgendeine Art Wut dabei empfand. In den Vorschulaktionen hatte ich immer Versagensängste und Bauchschmerzen. Meine Kindergärtnerin sagte damals, dass sie mich für sehr intelligent halten würde, sie aber nicht wüsste, was sie mit mir machen solle, weil ich alles verweigern würde.
In dem Alter merkte ich auch, dass ich irgendwie anders, als die anderen Kinder spielte/dachte. Eine Verwandte sagte immer abwertend, ich wäre zu altklug. Ich fing an, mich anzupassen, damit ich viele Freunde hatte, aber gleichzeitig wurde ich innerlich total nervös und hibbelig und gewöhnte mir immer neue "Macken" an, wie z.B. Augenzucken etc.
Bis heute habe ich diese Anpassung inne, auch wenn es als Erwachsener alles leichter fällt. Alles in allem, ich habe mich nie wohl in meiner Haut gefühlt. In der Schule habe ich irgendwann einfach nicht mehr zugehört, weil es alles sowas von langweilig war und bin dadurch nur normal mitgekommen und habe mich selber für doof gehalten.
Jetzt zu meiner Tochter: Sie schrie als Säugling wahnsinnig viel, wollte immer Beschäftigung/Ablenkung, fing früh an zu sprechen und wirkte Altersgenossen gegenüber irgendwie immer reifer. Ich schob das immer darauf, dass sie sehr gross ist und auch viele Haare hat. Sie hatte auch immer viele Wutausbrüche, wenn etwas nicht sofort fluppte. Als sie in den Kindergarten kam, schrie sie immer in Situationen, in denen sie mit anderen nicht zurecht kam, dermassen laut und lange, dass sie mich schon darauf ansprachen. Körperlich hat sie sich nie gewehrt.
Als sie 4 Jahre alt war, sagte die Erzieherin im Kindergartengespräch, dass sie in der sozialen und sprachlichen Entwicklung den anderen weit voraus wäre, dass sie sich aber äusseren Reizen nicht entziehen könne, sie würde sich sehr leicht ablenken lassen.
Jetzt mit 5 Jahren sagte sie, dass sie immer noch sozial/emotional/sprachlich auf einem hohen Stand ist, also nicht vergleichbar mit den Altergenossen. In Konfliktsituationen diskutiert sie die Dinge immer aus.
Die Konzentration ist deutlich besser geworden. In kleinen Gruppen spielt sie konzentriert und ausdauernd, hört auch immer auf das, was man ihr sagt und kann sitzen bleiben, wenn es verlangt wird. In grösseren Runden merkt man ihr wohl an, dass sie gerne mit anderen kommuniziert. Da ist sie dann auch ab und an abgelenkt. Wir haben festgestellt, dass sie im KiGA komplett anders als zu Hause ist, so als ob sie alles in 2 Bereiche aufteilt. Der KIGA ist zur Kommunikation und zum Rollenspiel mit anderen Kindern da, wo sie wohl auch eine sehr grosse Phantasie hat. Zu Hause spielt sie dann auch schonmal gerne Brettspiele oder malt / bastelt sehr viel, beschäftigt sich sehr lange alleine. Auf meine Frage, warum sie sowas nicht im KIGA spielt, meinte sie, da wäre das alles langweilig. Auch die Geschichten, die sie da vorlesen, würde sie nicht immer so ganz verfolgen. Zu Hause saugt sie Märchen, Geschichten etc. in sich auf und kann sie auch meistens gut wiedergeben ("liest" ihrem kleinen Bruder dann vor) Auch lernt sie relativ schnell auswendig, also Hörspiele, Gedichte etc. Die Feinmotorik und auch sonst ist wohl alles gut, aber die Grobmotorik ist noch nicht so ganz da.
Jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage: Ich habe echt eine richtige Angst davor, dass sie irgendwie anders ist als die anderen Kinder und dass es ihr so ergehen könnte wie mir. Eine Bekannte, deren Kinder beide hochbegabt sind, sprach mich mal darauf an, dass sie denkt, dass es ihr langweilig im KIGA ist. Ich weiss nicht, was ich denken soll, ist das eine Art von Hochbegabung oder ist das alles normal, es gibt ja auch Schnellentwickler, die sich nachher anpassen. Denn in den Bereichen Konzentration und auch in logischem Denken ist sie ja normal. Plus-Aufgaben rechnen hat sie sich im 10er Raum an den Fingern selbst beigebracht, aber sonst kann sie nicht besonders weit zählen, so wie das hier im Forum ja oft der Fall ist, (bis 30) und hat auch noch kein richtiges Zeitverständnis (Uhrenlesen), Lesen kann sie auch noch nicht, ausser das ABC und ihren Namen.
Ich habe echt Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass sie es sein könnte, weil ich nicht weiss, wie ich damit dann umgehen soll, dass es ihr besser als mir ergeht.
Ich möchte mit ihr keinen Test oder so machen lassen, weil ich davon nicht viel halte in dem Alter.
Sorry für das Durcheinander, aber in mir sieht es im Moment nicht anders aus.
Lieben Gruss und danke fürs Lesen, Celia.
Ich bin neu angemeldet hier im Forum, habe hier zwar schonmal "gestöbert", aber mich nie wirklich getraut, etwas zu schreiben. Mir macht schon seit der Geburt meiner Tochter etwas Bauchschmerzen, weil ich an ihr Dinge beobachte, die ich als Kind auch getan habe, bzw. die Situationen ähnlich waren.
Ich fange es vielleicht besser so an: Als Kind war ich im Kindergarten eher ein Kind, was den anderen beim Spielen zugeschaut hat. Ich kam immer sauber nach Hause. Auf die Fragen meiner Mutter, ob ich nicht im Sand gespielt hätte, habe ich immer geantwortet, dass mir dass zu langweilig wäre. Ich habe, wenn wir malen sollten, die Bilder "schwarz" gemalt, ich weiss noch, dass ich immer irgendeine Art Wut dabei empfand. In den Vorschulaktionen hatte ich immer Versagensängste und Bauchschmerzen. Meine Kindergärtnerin sagte damals, dass sie mich für sehr intelligent halten würde, sie aber nicht wüsste, was sie mit mir machen solle, weil ich alles verweigern würde.
In dem Alter merkte ich auch, dass ich irgendwie anders, als die anderen Kinder spielte/dachte. Eine Verwandte sagte immer abwertend, ich wäre zu altklug. Ich fing an, mich anzupassen, damit ich viele Freunde hatte, aber gleichzeitig wurde ich innerlich total nervös und hibbelig und gewöhnte mir immer neue "Macken" an, wie z.B. Augenzucken etc.
Bis heute habe ich diese Anpassung inne, auch wenn es als Erwachsener alles leichter fällt. Alles in allem, ich habe mich nie wohl in meiner Haut gefühlt. In der Schule habe ich irgendwann einfach nicht mehr zugehört, weil es alles sowas von langweilig war und bin dadurch nur normal mitgekommen und habe mich selber für doof gehalten.
Jetzt zu meiner Tochter: Sie schrie als Säugling wahnsinnig viel, wollte immer Beschäftigung/Ablenkung, fing früh an zu sprechen und wirkte Altersgenossen gegenüber irgendwie immer reifer. Ich schob das immer darauf, dass sie sehr gross ist und auch viele Haare hat. Sie hatte auch immer viele Wutausbrüche, wenn etwas nicht sofort fluppte. Als sie in den Kindergarten kam, schrie sie immer in Situationen, in denen sie mit anderen nicht zurecht kam, dermassen laut und lange, dass sie mich schon darauf ansprachen. Körperlich hat sie sich nie gewehrt.
Als sie 4 Jahre alt war, sagte die Erzieherin im Kindergartengespräch, dass sie in der sozialen und sprachlichen Entwicklung den anderen weit voraus wäre, dass sie sich aber äusseren Reizen nicht entziehen könne, sie würde sich sehr leicht ablenken lassen.
Jetzt mit 5 Jahren sagte sie, dass sie immer noch sozial/emotional/sprachlich auf einem hohen Stand ist, also nicht vergleichbar mit den Altergenossen. In Konfliktsituationen diskutiert sie die Dinge immer aus.
Die Konzentration ist deutlich besser geworden. In kleinen Gruppen spielt sie konzentriert und ausdauernd, hört auch immer auf das, was man ihr sagt und kann sitzen bleiben, wenn es verlangt wird. In grösseren Runden merkt man ihr wohl an, dass sie gerne mit anderen kommuniziert. Da ist sie dann auch ab und an abgelenkt. Wir haben festgestellt, dass sie im KiGA komplett anders als zu Hause ist, so als ob sie alles in 2 Bereiche aufteilt. Der KIGA ist zur Kommunikation und zum Rollenspiel mit anderen Kindern da, wo sie wohl auch eine sehr grosse Phantasie hat. Zu Hause spielt sie dann auch schonmal gerne Brettspiele oder malt / bastelt sehr viel, beschäftigt sich sehr lange alleine. Auf meine Frage, warum sie sowas nicht im KIGA spielt, meinte sie, da wäre das alles langweilig. Auch die Geschichten, die sie da vorlesen, würde sie nicht immer so ganz verfolgen. Zu Hause saugt sie Märchen, Geschichten etc. in sich auf und kann sie auch meistens gut wiedergeben ("liest" ihrem kleinen Bruder dann vor) Auch lernt sie relativ schnell auswendig, also Hörspiele, Gedichte etc. Die Feinmotorik und auch sonst ist wohl alles gut, aber die Grobmotorik ist noch nicht so ganz da.
Jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage: Ich habe echt eine richtige Angst davor, dass sie irgendwie anders ist als die anderen Kinder und dass es ihr so ergehen könnte wie mir. Eine Bekannte, deren Kinder beide hochbegabt sind, sprach mich mal darauf an, dass sie denkt, dass es ihr langweilig im KIGA ist. Ich weiss nicht, was ich denken soll, ist das eine Art von Hochbegabung oder ist das alles normal, es gibt ja auch Schnellentwickler, die sich nachher anpassen. Denn in den Bereichen Konzentration und auch in logischem Denken ist sie ja normal. Plus-Aufgaben rechnen hat sie sich im 10er Raum an den Fingern selbst beigebracht, aber sonst kann sie nicht besonders weit zählen, so wie das hier im Forum ja oft der Fall ist, (bis 30) und hat auch noch kein richtiges Zeitverständnis (Uhrenlesen), Lesen kann sie auch noch nicht, ausser das ABC und ihren Namen.
Ich habe echt Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass sie es sein könnte, weil ich nicht weiss, wie ich damit dann umgehen soll, dass es ihr besser als mir ergeht.
Ich möchte mit ihr keinen Test oder so machen lassen, weil ich davon nicht viel halte in dem Alter.
Sorry für das Durcheinander, aber in mir sieht es im Moment nicht anders aus.
Lieben Gruss und danke fürs Lesen, Celia.