Hallo,
ich kann gerne genauer beschreiben, wenn es interessiert....
diese Rituale(Waldorf) fingen an mit einem Adventsgärtlein: Eine große, aus Tannenzweigen gelegte Spirale und
melancholischer Harfenmusik, wo alle Kids langsam rein und rausgehen sollten (nacheinander)und ihre Kerze ablegen
mußten. Das fand ich zuerst ganz nett, aber das Ganze ging über eine Stunde lang, da es so viele Kinder waren und
alle anderen mußten währenddessen mucksmäuschenstill am Rande sitzen. Meiner hat die ganze Zeit
gesabbelt und Fragen gestellt und wurde dann zu mir geschickt

ich selber fand das Schauspiel irgendwann total
ermüdend und langweilig!... ich hatte zum Schluß noch etwas erwartet, ein lustiges Weihnachtslied, etwas lebendiges,
aber dann war es einfach aus...
Als nächstes wurde etwa 2 Wochen lang ein Weihnachtsspiel eingeübt, wo alle "Neuen" einfach nur Engel sind.
Meiner sagte sofort zu mir: " Ich will aber kein Engel sein" Er hat dann überhaupt nicht mitgemacht und die anderen
auch noch gestört. Er wurde dann während der Probe immer einzeln im Gruppenraum "aufbewahrt"

(unter Aufsicht aber)
Dann gab es im Januar schon wieder soetwas: Das 3- heilige Königsspiel ! Mein Junior hat natürlich wieder verweigert,
und dann wurde mir gesagt, dass ich ihn eher abholen soll, weil er nicht mitmacht und sie ihn nicht immer woanders
beaufsichtigen können....
Tja, und dann hatte ich vorgeschlagen, dass ich bei den Proben dabei bin, damit er die Anderen nicht vom Proben abhält
und ich ihn ermuntern kann, mal mit zumachen...aber das wollte die versteinerte Erzieherin nicht
So hatte ich die Erfahrung , dass es denen nur darum geht, ihre Rituale durchzuziehen, ohne Rücksicht auf einzelne
kleine Persönlichkeiten. Natürlich finde ich es toll , wenn Kindergärten Rituale haben, wie: Weihnachten, Ostern,
Herbst(Laternenumzüge) etc... das ist toll , aber ist bestimmt etwas lebendiger, wie im Waldorfkiga.
Dazu kam noch das ständige Theater, dass er da nie wieder hin wollte! Gott sei dank, seit dem Frühjahr geht es besser und
er zetert nicht mehr, er geht hin und ich glaube es gefällt ihm auch ein bißchen, nur ab und zu sagt er, dass es genug ist.
Mit 2 Mädchen spielt er gerne. Er möchte aber gerne in den Wald, sagt er (obwohl er nur 1X zum Schnuppern da war)
Und dann gab´s noch eine Situation im Waldorf... da war ich zu früh dran zum Abholen, und die Erzieherin sagte mir, es
gäbe jetzt noch eine Geschichte. Ich fragte dann, ob ich mit zuhören könnte, aber sie verneinte es
Ziemlich untransparent, dieser Kiga! Auch beim Hinbringen und Abholen der Kinder gibt es keine Rückmeldung, wie es
so war... nur auf drängelnder Anfrage!
Dann wurde er verhaltensauffällig und hat andere gehauen und gekratzt, was mir andere Mütter erzürnt berichteten,
und erst viel später mir was vom Kiga gesagt wurde.
Der Wechsel stand für uns dann fest, haben gekündigt und hatten dann das Gespräch mit der Erzieherin, die noch recht
neu dabei war und zu der sich mein Sohn sehr hingezogen fühlte....
die hat mich sehr verstanden und ich hab schon am Anfang des Postings darüber geschrieben...
Trotz diesen und noch anderen negativen Ereignissen , muß ich aber auch positives erwähnen: das gemeinsame
gesunde Frühstück des Kigas, das er überhaupt das Gruppenleben kennengelernt hat, er kennt neue Lieder,
Tischgebete und Fingerspiele, geht jetzt gerne draußen spielen und mag Waldspaziergänge (ohne sich tragen zu
lassen

)
Um nochmal auf ShariB einzugehen, bemühe ich mich zu erinnern, wie es bei meiner Tochter war im Waldkiga...
es gibt natürlich die gemischte Gruppe von 3-6J. aber alle werden gleichwertig behandelt und die Kleinen
lernen ja auch von den Großen. Wobei die Großen schon andere Aufgaben übernehmen dürfen...
Da gibts klare Grenzen, die von den Kindern nicht übertreten werden, und bei Wanderungen klare Rollenverteilungen, z.B.
Vorderlicht und Schlußlicht die nicht überholt werden dürfen, und Ämter, wie Händewaschen, der an die Utensilien denken
muß und etliches mehr. Morgens gibt es einen Morgenskreis, wo gesungen wird, und die Anwesenheit wird gezählt und
festgestellt, wer fehlt. (Erste Plus und Minus-Aufgaben!)
Ständig war was auf dem Programm, z.B. Holunderbeeren sammeln, dann Marmelade draraus machen, Thema Bauernhof:
Bauernhof besuchen und selbst ein Beet beackern und Thema Steine und Steinzeitalter(ein Steinzeitmuseum einrichten)
Thema Afrika: Infos über Afrika und afrikanische Tanzmusik besuchen und Hütten bauen im Wald aus langen Zweigen.
Thema Fair: Rollenspiele zur Fairness , Kämpfen? Ja, aber nur mit Stockkampfführerschein, der dort gemacht wurde, mit
selbstgeschnitztemn und gebundenem Schwert aus 2 Hölzern.
Besuche bei der Polizei, Feuerwehr, auf dem Markt, im Altersheim. Waldübernachtungen, Bauwagenschule für Vorschulkinder, und Würzburger Programm mit Sprach und Reimübungen etc... und die üblichen Feste(Laterne, Weihnachten, es wurde auch viel gemalt und gebastelt, und getuscht, gewerkelt, mit Holz und gesägt und gehämmert,
mit Speckstein gearbeitet, besuch der Hundeschule(wie reagiert man auch fremde Hunde) und Selbstsicherheitstrainíng
(Stopp-lass mich in Ruhe!) zum Selbstschutz, von einem Experten-Team. Gab auch Spiele-Tage, wo die Kids ein eigenes
Spiel mitbringen durften und gespielt wurde....
Es wurden viele Fotos gemacht und es gab ca. 5 Elternabende pro Jahr.
Ich hab jetzt bestimmt ganz viel vergessen, aber die haben schon tolle Sachen gemacht, und hatten alles fest im Griff.
Wenn ich manches Mal zum Kiga kam, dachte ich: Nanu? Keiner da? Aber es waren viele da, und die haben sich ruhig im
Spielbereich des Kigas aufgehalten.
Bei uns gibt es auch keine Kindergärten nur mit Gleichaltrigen, da kann ich nicht mitreden.
Ich finde das schon O.K. mit den gemischten Gruppen und kinder können sich ja frei aussuchen, an wen sie sich
orientieren.
Ich hoffe natürlich, dass es gut wird, denn schließlich haben mich genau diese Erzieherinnen darauf aufmerksam gemacht, dass etwas vielleicht nicht stimmt mit meiner Tochter....die haben immer ein Gespräch angeboten, was wir auch genutzt haben und daraufhin ging es los mit Arztgeprächen und Tests und Diagnosen...(meiner Tochter)
bin ja eigentlich wegen meines Sohnes in diese Forum gekommen
Aber große Feststellung: Ein Kindergarten ist so gut oder schlecht wie seine (engagierten) Erzieher)? Und in der Schule
setzt es sich wohl erstmal so fort.
Bin gespannt, was die Zeit bringt, und habe wieder einen ganzen Roman geschrieben....
MfG
Moppelbär