Welches Alter für KIGA-Start?

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
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Janina13
Beiträge: 31
Registriert: Mi 13. Okt 2010, 14:57

Welches Alter für KIGA-Start?

Beitrag von Janina13 »

Hallo!

Ich bin am überlegen, für wann ich meinen Sohn zum KIGA anmelde (Start ist im August 2011). Es stehe zur Debatte: a) eine Spielgruppe 2-3 die Woche für 3 Stunden - altershomogen (Kinder ab 2 bis max. 3 Jahre) oder b) der KIGA für 5 Tage die Woche 4 Stunden in einer altersheterogenen Gruppe (Kinder zwischen 2 bis 6 Jahren). Ich könnte jetzt einen Roman dazu schreiben, welche PROs und KONTRAs es jeweils gibt...Letzlich habe ich etwas Bedenken, ob er in a) wirklich glücklich mit den anderen Kindern wird und dass er dort Alles machen kann was er will...Also, z.B. ist er jetzt in einer Krabbelgruppe und interessiert sich dort NULL für die anderen Kinder...Er spielt gern Rollenspiele (Kochen in der Spielküche...mit gemeinsamen Essen, oder Puppen füttern...Oder spielt mit den Baggern richtige "Aufträge" etc.), die kein anderes Kind spielt...Etwas abgucken oder lernen kann er auch nicht von den Kinder. Hingegen wenn er mit älteren Kinder zusammen ist, schaut er sich ganz viel ab...blüht richtig auf. Dagegen steht aber, dass er im KIGA jeden Tag fremdbetreut wird, dass die Gruppe 20 Kinder (6 daven U3) größer ist, als die 10er Gruppe mit 2 Jährigen...
Er selbst ist im August 2011 29 Monate alt.....(wirkte auf die Erzieher vorgestern beim Tag der offenen Tür schon wie ein Dreijähriger...die waren erstaunt, wie jung er noch ist....

Wie war das bei Euch?
Was meint Ihr?
Tendenz ist bei mir eher KIGA...

LG,
Janina
Winnie
Dauergast
Beiträge: 337
Registriert: So 10. Jan 2010, 03:31

Re: Welches Alter für KIGA-Start?

Beitrag von Winnie »

In einer Gruppe mit Kinder zwischen 2 Jahren und 6 Jahren liegen Welten, die auch mal aufeinander prallen können. In einer Gruppe von 25 Kindern gehen die 2 Jährigen unter. Ich habe ja zwei Kinder im Alter von 18 Monaten und ein von 4 Jahren und ich würde die beiden nicht gerne zusammen in einer Gruppe sehen wollen, obwohl die Kleine in einer Krippengruppe ist und sich dort auch sehr gut macht. Sie kann sich dort ziemlich gut durchsetzen und lernt auch von den nun bald 3jährigen. Aber ich hatte ja nun auch das Vergnügen, dass Amelie nochmal eine neue Einführung mitmachen durfte, in der ich sie die erste Woche in ihrer neuen Gruppe begleitet habe. Seitdem bin ich davon überzeugt, dass man die kleinen Kinder mit dem normalen Kindergarten-Ablauf absolut überfordert. Alleine schon der Lärmpegel in der Krippengruppe und in der Kindergartengruppe ist extrem unterschiedlich. Im Kindergarten ist es völlig normal, dass sich die Kinder gegenseitig die Spielsachen aus der Hand reißen, obwohl sie mit Sicherheit alle wissen, dass dies nicht okay ist. Aber sie handeln nach dem Motto: Man darf sich nur nicht erwischen lassen. Und da die 2 und auch die 3 jährigen hoffnungslos körperlich unterlegen sind, kommt es auf die Festigkeit des Charakters an, wie lange die Kinder das aushalten. Außerdem spielt es auch eine große Rolle, dass die Kleinen den Großen auch verbal total unterlegen sind, weil sie meistens weder besonders gut sprechen und schon gar nicht gut argumentieren können. Wenn ihr zuhause denkt, eure Kinder diskutieren euch in Grund und Boden, heißt es noch lange nicht, dass sie damit im Kindergarten auch durchkommen. Denn im Kindergarten ist z. B. ein starkes Argument:"Tja, da hast du wohl Pech gehabt!" oder: "Du kriegst die Puppe nicht, weil du ein kleines blödes Kind bist."

Dieses vielbeschriebene Argument, dass die Großen den Kleinen so viel beibringen können, halte ich für nicht haltbar, weil die Großen die Kleinen oft weder mitspielen, noch zuschauen lassen. Maximal hast ein paar Kinder, die das kleine Kind betüdeln wollen, aber die behandeln es dann auch eher wie ein Baby und wollen deinen Sohn durch die Gegend tragen oder in das Puppenbett stopfen. Ich glaube, das ist nicht das, was er sich vorgestellt hat, dass er beim Vater-Mutter-Kind-Rollenspiel ständig das Kind sein muss und früh ins Bett geschickt wird und auch kein Fernsehen mehr schauen darf, weil es dafür noch zu klein ist. :lol:

Vielleicht reicht es auch einfach, wenn er in der Spielgruppe sein Spiel spielen kann und vielleicht ein Kind sich von ihm etwas erklären lassen will. Amelie war auch bis 3 Jahre und 8 Monate in der Krippe, aber sie hat dort nicht so sehr gelitten wie im Kindergarten.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
mamma42
Dauergast
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Registriert: Mi 12. Jan 2011, 23:56

Re: Welches Alter für KIGA-Start?

Beitrag von mamma42 »

Hallo Janina13,

wir haben mit unserem Sohn alles in allem gute Erfahrungen gemacht.
Er kam mit 8 Monaten in eine Gruppe mit 18 Kindern bis 6 Jahren.
Leider war er zwei Jahre lang in seinem Alter etwas isoliert und hat auch noch keine Kindergartenfreundschaften geschlossen.
Laut der Betreuerin war er letztes Jahr der weitaus fitteste aller 2jährigen im gesamten Haus.
Jetzt ist er gerade 3 geworden und würde am liebsten immer mit den Vorschulkindern spielen.
Er ist sprachlich sehr fit und hat sich mit 2 Jahren schon rege an den Sitzkreisgesprächen beteiligt.
Für ihn war und ist es prima, dass a) wesentlich ältere Kinder mit in der Gruppe sind und b) insgesamt nur 18 Kinder und nicht wie im Kindergarten 25 Kinder (oder mehr!) sind.
Es ist allerdings auch so, dass er in der Kita andere Sachen spielt als zuhause- ausgefeilte Rollenspiele mit uns zuhause (laut Betreuerin können die anderen 3- und 4 jährigen da mit dem inhaltlichen einfach nicht mithalten - er spielt am liebsten ausgefeilte Feuerwehr-und Polizeieinsätze).
Es ist auch völlig normal, dass Kinder unter 3 noch nicht wirklich zusammenspielen - und dass sie unterschiedliche Interessen haben!
Die Vorschulkinder spielen natürlich nur bedingt mit den jüngeren - aber wenn er mal mitspielen darf dann erzählt er davon umso stolzer!!
Ich glaube, er hätte sich dieses Jahr inder Krippe entweder zu sehr gelangweilt bzw. dann als Reaktion : er wäre zuhause noch viel anstrengender...
Aber hör auf Dein Bauchgefühl: wo würde er sich besser entwickeln? wo würde er sich wohler fühlen? Kennt er denn schon andere Kinder?

Beobachtungen aus dem Alltag:
Die grossen passen aber im allgemeinen auf die kleinen auf- und sind im Zweifelsfall die strengeren Erzieher ("das darfst Du nicht!").
Mit sozialverhalten etc klappt es jetzt wunderbar. Mit anderthalb Jahren hat er allerdings vor allem mit den 2 jährigen Probleme gehabt, weil diese meistens nicht verstanden haben, wenn er in Ruhe gelassen werden wollte (er hat dann gebissen). Allerdings beobachten wir jetzt ausserhalb der KITA, dass er meistens sehr höflich auf andere Kinder zugeht - das geht runter wie Butter. Ich glaube, dass eine so breite Altersverteilung bei nicht zu grosser Gruppengrösse für das Erlernen des Sozialverhaltens sehr gut ist und das die kleineren Kinder keinesfalls untergehen. Vieles hängt aber auch von der Atmosphäre ab die durch die Betreuerinnen erzeugt wird!!

viele Grüsse
mamma42
Dream332004
Dauergast
Beiträge: 61
Registriert: So 23. Jan 2011, 16:45

Re: Welches Alter für KIGA-Start?

Beitrag von Dream332004 »

Hi,
unsere kam mit 2 1/2 in den KIGA in eine gemischte Gruppe bis 6 Jahre. Sie war die Jüngste. Geschadet hat es nicht. Wir haben aber auch eine Gruppe mit 15 Kindern und 3 Erziehern plus 1 Praktikant. Besser geht es nicht.
LG
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